DE619694C - Verfahren zur Gewinnung von Zinkchlorid - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zinkchlorid

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DE619694C
DE619694C DEI47713D DEI0047713D DE619694C DE 619694 C DE619694 C DE 619694C DE I47713 D DEI47713 D DE I47713D DE I0047713 D DEI0047713 D DE I0047713D DE 619694 C DE619694 C DE 619694C
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zinc
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zinc chloride
chloride
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DEI47713D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Dohse
Dr Fritz Spoun
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G9/00Compounds of zinc
    • C01G9/04Halides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zinkchlorid Die Herstellung von Zinkchlorid aus Salmiakschlacken (einem Gemisch von Zink, Zinkoxyd, Zinkchlorid, Ammoniumchlorid, basischen Zinkammoniumchloriden und Eisenverbindungen) ist schon vielfach Gegenstand von Untersuchungen und Vorschlägen gewesen. So werden z. B. die Schlacken zur Beseitigung des Ammoniaks mit Kalk und gespanntem Dampf behandelt, wobei man Zinkc,xyd im Gemisch mit Calciamchlorid, Calciumhydroxyd und Eisenoxyd erhält. Dieses Gemisch wird alsdann in mehreren Arbeitsgängen von den Calcium- und Eisenverbindungen befreit, worauf man das Zinkoxyd mit Salzsäure in das Chlorid überführt. Nach einem anderen Verfahren werden die mit Salzsäure in Lösung gebrachten Schlacken mit Zinknitrit versetzt. Dieses Verfahren ist zwar weniger umständlich als das vorgenannte, es besitzt aber den Nachteil, daß der gesamte angewandte Ammoniak- und Nitritstickstoff verlorengeht. Es ist ferner ein. Verfahren bekannt, bei dem man ammonchloridfaltige Zinkchloridlösungen, wie sie z. B. bei der Extraktion oder Aufschlämmung der Schlacken in Wasser erhalten werden, mit Ammoniumcarbonat bzw. Ammoniak und Kohlensäure behandelt, wobei Zinkcarbonat niedergeschlagen wird, während Ammoniumchlorid in Lösung geht. Das hierbei erhaltene Zinkcarbonat ist durch Eisen verunreinigt, das vor der Weiterverarbeitung des Carbonats auf Zinkchlorid in einem besonderen Arbeitsgang abgetrennt werden muß. Außerdem lassen sich das eingeführte Ammoniumcarbonat bzw. das Ammoniak und die Kohlensäure nur auf umständlichem Wege wiedergewinnen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise und unter weitgehender- Ausnutzung der in den Salmiakschlacken enthaltenen nutzbaren Bestandteile reines Zinkchlorid dadurch erhält, daß man die Schlacken mit Chlor behandelt. Das Verfahren kann bei gewöhnlicher Temperatur durch&eführt werden, jedoch ist es zur Beschleunigung ,der Reaktionsgeschwindigkeit zweckmäßig, bei erhöhter Temperatur zu arbeiten. Man kann das Chlor z. B. direkt auf die zerkleinerte Schlacke einwirken lassen oder es durch die geschmolzene Schlacke hindurchleiten oder auch das Zink aus der Schlacke im Chlorstrom als Zinkchlorid abdestillieren. Eine besonders vorteilhafte Arbeitsweise besteht darin, daß man das Chlor in eine wäßrige Suspension der Schlacke einleitet. Bei dieser Arbeitsweise kann nämlich das Eisen leicht entfernt werden. Leitet man in die wäßrige Suspension der Salmiakschlacke Chlor ein, so gehen metallisches Zink, die Zinksalze und fast das gesamte Zinkoxyd in Lösung, während die Eisenverbindungen und ein kleiner Zinkoxydrest ungelöst bleiben. Nachdem letzterer -mit einer _ geräde _ ausreichenden Menge Salzsäure in Lösung gebracht ist, wird vo `m Eisenoxydhydratschlainm abfiltriert. Das gesamte Zink befindet sich nun als reines Zinkchlorid in der Lösung, die ohne weiteres als solche verwendet oder auf festes Chlorzink verarbeitet werden kann. Enthält die Schlacke eine größere Menge Ammoniumsalz, so geht ein Teil des Eisens mit in Lösung. In diesem Falle versetzt man die Lösung zweckanäßg mit einer zur Neutralisation der Lösung und Ausfällung des Eisens ausreichenden Menge Zinkoxyd, wodurch das Eisen restlos aus der Lösung ausgeschieden wird.
  • Für die Chlorbehandlung kann man mit Luft oder anderen inerten Gasen verdünntes Chlor, wie es bei manchen industriellen Prozessen erhalten wird, z. B. bei der Elektrolyse von Chloralkalien gewonnenes Chlor oder die aus Chlorverflüssigungsanlagen abziehenden chlorhaltigen Abgase, verwenden. Man kann das Chlor auch in Mischung mit Wasserdampf zur Einwirkung bringen. In diesem Falle erhält man unmittelbar eine konzentrierte Zinkchloridlösung, die man auf geeignete Weise aus dem Reaktionsgefäß abziehen kann.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren können auch andere Zink- und Ammoniumsalze enthaltende Gemische als Salmiakschlacken, z. B. Lötsalzabfälle, auf Zinkchlorid verarbeitet werden.
  • Es ist zwar bereits bekannt, durch Ein-@virkung von Chlor auf eine Suspension von Zinkoxyd in `geschmolzenem Zinkchlorid reines Zinkchlorid herzustellen. Dabei ist es erforderlich, daß dem zinkoxydhaltigen Gemisch Kohlenstoff als Reduktionsmittel beigemengt wird. Demgegenüber handelt es sich bei vorliegender Erfindung im wesentlichen um die Aufarbeitung eines fast wertlosen Abfallproduktes, welche ohne Zugabe von Kohle und zweckmäßig in wäßriger.Suspension erfolgt.
  • Beispiel T Too Gewichtsteile einer Salmiakschlacke von folgender Zusammensetzung: 41,3'/0 Zn C12, 227,49. Zn O, 17,9'/o Zn (O H) Cl, 10,0 % NH,Cl, etwa 3,o % Si 0, und Eisenverbindungen werden in Zoo Teile Wasser eingetragen. In diese Suspension werden alsdann bei ioo° unter Rühren 2o Gewichtsteile Chlor eingeleitet. Nach kurzer Zeit ist der größte Teil der Salmiakschlacke in Lösung gegangen. Die vom Rückstand abfiltrierte Lösung enthält etwa Tos Gewichtsteile Zinkchlorid (spez. Gewicht der Lösung T,34). Sie ist eisenfrei und enthält nur noch Spuren Ammoniümchlorid (unter o,o5 0/0). Der Rückstand, der metallisches Zink, Zinkoxyd, Eisenverbindungen und Kieselsäure enthält, beträgt etwa 3 bis 4' /0 des Ausgangsmaterials. -Er kann in der üblichen Weise, z. B. durch Auflösen in Salzsäure, auf Zinkchlorid verarbeitet werden. Beispiel 2 2ooo Gewichtsteile Salmiakschlacke von etwa folgender Zusammensetzung: :21,877, Zn C12, :25,7"/, Zn O, T 8,6 % Zn(OH)Cl, 10,7 % NH,Cl, 7,1 % metallisches Zink, Rest geringe Mengen Eisen und hauptsächlich organische Substanzen werden in geschmolzenem Zustande bei Zoo bis 300° mit 43 Gewichtsteilen Chlor behandelt. Hierauf wird die geschmolzene Masse in 2ooö Teile Wasser eingetragen und dann in der wäßrigen Suspension fertig chloriert. Gegen Ende der Reaktion werden der Lösung zur vollständigen Ausscheidung des Eisens noch 5o Gewichtsteile Zinkoxyd zugegeben. Man erhält insgesamt 44oo Gewichtsteile einer Lösung, die etwa 2o2o Teile Zinkchlorid und nur noch Spuren von Ammoniumchlorid enthält. Die Chlorierung der Salmiakschlacke in schmelzflüssigem Zustande hat den Vorteil, daß eine Belästigung durch Schaumbildung beim Einleiten von Chlor nicht eintritt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Zinkchlorid aus Salmiakschlacken oder ähnlichen Zink- und Ammoniumsalze enthaltenden Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, mit Chlor behandelt.
DEI47713D 1933-08-06 1933-08-06 Verfahren zur Gewinnung von Zinkchlorid Expired DE619694C (de)

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