DE664474C - Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen - Google Patents

Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen

Info

Publication number
DE664474C
DE664474C DEI55965D DEI0055965D DE664474C DE 664474 C DE664474 C DE 664474C DE I55965 D DEI55965 D DE I55965D DE I0055965 D DEI0055965 D DE I0055965D DE 664474 C DE664474 C DE 664474C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
calcium
alkaline earth
magnesium
earth metal
dolomite
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI55965D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Baehr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI55965D priority Critical patent/DE664474C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE664474C publication Critical patent/DE664474C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/42Sulfides or polysulfides of magnesium, calcium, strontium, or barium
    • C01B17/43Sulfides or polysulfides of magnesium, calcium, strontium, or barium from oxides or hydroxides with sulfur or hydrogen sulfide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoff-en Es ist häufig versucht worden, aus natÜrlichem oder gebranntem Dolomit Magnesiumoxyd, Magnesiumcarbonat oder andere Ma-,nesiumverbindungen herzustellen. Z. B. " hat man vorgeschlagen, Dolomit in einer Lösung von Kaliumcarbonat unter Einleiten von Kohlensäure aufzuschlämmen, wobei ein Doppelsalz Magnesiumcarbonat-Kaliunicarbonat in Lösung geht, während das Calciumearbonat zurückbleibt. Durch Erhitzen der Magiiesiunicarbonat-'Kaliumbicarbonat-Lösung fällt basisches -.L\Iagnesiumcarbonat aus, das z. B. durch Filtrieren abgetrennt werden kann. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß infolge der äußerst geringen Löslichkeit (ler Magnesiumcarbonat-Kaliumbicarbonat-Doppelverbindung mit großen Flüssigkeitsmengen gearbeitet werden muß, so daß die für die Durchführung des Verfahrens notwendige Erliitzung und Kühlung sehr teuer wird. Weiter ist ein Verfahren bekannt, nach welchem durch Einwirkung von Ma-ZD lyiiesitimclilorid auf -ebranliten Dolomit eine Unisetzung unter Bildung von Calciumehlorid tiiid Magnesiumhydroxyd bewirkt wird; das .Nlagnesiumliydroxyd kann z. B. durch Filtrieren abgetrennt werden. Die Urnsetzunerfolgt aber nur bis zu einem Gleichgewicht, so daß eine vollständige Ausnutzung des 1)olotiiits schwierig ist. Außerdem geht der b init dein Magnesiumchlorid eingeführte Chlorwasserstoff als Calciumchlorid verloren. Es wurde nun gefunden, daß man aus Dolomit oder anderen im wesentlichen aus Calcium- und Magnesiumverbindungen bestehenden Rohstoffen caldiumfreie Magnesiumverbindungen neben magnesiumfreien Calciumverbindungen sehr vorteilhaft erhalten kann, wenn man die Rohstoffe in oxydischer Form, z. B. Dolomit in gebranntem Zustand, in Wasser aufschlämmt, mit Schwefelwasserstoff, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur, behandelt und die entstandene Lösung von Calciumverbindungen von dem festen magnesiumhaltigen Anteil trennt.
  • Wenn auch die Einwirkung des Schwefelwasserstoffs auf den gebrannten Dolomit bereits in der Kälte vor sich geht, nimmt man sie besser in der Wärme vor, da hierbei nicht nur die Reaktion schneller verläuft, sondern auch der feste Rückstand leichter filtrierbar wird. In der Lösun '- befindet sich das Calcium als Calciumsulfid bzw. Calciumsiilflivdrat. Aus diesen Stoffen können z. B. durch Erhitzen oder Zusetzen von Säuren oder anderen geeigneten Stoffen, wie Salzen, Calciumoxyd oder andere Calciumsalze unter Rückgewinnung des Schwefelwasserstoffs ge- wonnen werden.
  • Zweckmäßig wird die Umsetzung der calciumhaltigen Lösung durch Einleiten von Kohlensäure vorgenommen, wobei Kalk ausgefällt wird und der Schwefelwasserstoff entweicht. Um hierbei möglichst kohlensäurefreien Schwefelwasserstoff zu gewinnen, was für seine Wiederverwendung' zur Aufarbeitung des Dolomits von Vorteil ist, wird die Behandlung zweckmäßig in mehreren Stufen vorgenommen; in der ersten Stufe fällt reiner Schwefelwasserstoff an, während in den folgenden Stufen Gemische von Schwefelwasserstoff und Kohlensäure erhalten werden. - Der Schwefelwasserstoff kann zum Au##c#ileßen des Dolomits zurückgeführt oder ebenso wie die Kohlensäure-Schi7#efelwassersioff-.Gemische -auf Erzeugnisse wie -' Schwefei, Schwefeldioxyd, Schwefelsäure oder die ent-' sprechenden Salze weiterverarbeitet werden'.-Der von der ealciumhalti"en- LösÜng. ab-9- , getrennte magnesiumhaltige feste Rückstand besteht aus Magnesiumhydroxvd, das durch etwas Calciumhydroxyd, Tonerde, Eisenoxyd und Gangart verunreinigt ist. Durch eine geeignete Nachbehandlung kann der Gehalt an diesen Verunreinigungen verringert werden, z. B. durch Behandeln mit Magnesiumchloridlösung, zweckmäßig unter Erhitzen. Hierbei gehen die Calcium- und Eis ' enverbindungen zum größten Teil in Form ihrer Chloride in Lösung und können von dem Magnesiumhvdroxvd abgetrennt werden-.
  • Nach dem beschriebenenVerfahren können auch die Verbindungen des Strontiums und des Bariums von' Magnesium getrennt werden. Ferner ist das Verfahren anwendbar auf Ausgangsstoffe, die. neben oder anstatt Magnesiumverbindungen Verbindungen des Aluminiums oder Chroms und außerdem Erdalkaliverbindun-en enthalten.
  • Beispiel i 3 Teile gebrannter Dolomit werden in 15 Teilen Wasser gelöscht. In die Flüssigkeit wird unter Rühren bei etwa 6o bis So' Stliwefelwasserstoff bis zur Sättigung eingeleitet. Hierauf wird der Rückstand auf einem Zellenfilter abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen. Das Filtrat wird durch Einleiten von Kohlensäure in Calciumcarbonat und Schwefelwasserstoff zersetzt und letzterer in den Kreislauf zurückgeführt. Der gefällte Kalk wird abfiltriert; man ewinnt ein sehr reines Produkt mit 99,911, Caleiumcarbonat.
  • Der Rückstand enthält etwa 8701, Magnesiumhydroxyd, S'fo Calciumhydroxyd, 40,1, Aluminium- und Eisenhydroxyd bzw. -sulfid und i/, Unlösliches., Dieses Gemisch wird nun mit o,5 Teilen einer 2o#,-oig-en Magnesiumcliloridlösung verrührt, erwärmt und nach etwa :2 Stunden abfiltriert. Der Rückstand besteht nuntnehr aus 94'/, Magnesitanhydroxyd, - 2 % Caleiumhydroxvd, 3 0/, Alu-:1 miniumhydroxyd und ill, UnlQ*slichem. Beispiel 2 Ein aus dem Aufschluß von Ton stammen-Aes Gemisch aus 20'io CalciumOxYd, 760/0 Aluminiumoxyd und 41/, Beimengungen und Gangart, wie Kieselsäure und Eisen, wird -bei' ioool geglüht. Die Masse wird in fein gemahlenem Zustand i# Wasser aufgeschlämmt und in die Aufschlämmun- Schwefelwasserstoff eingeleitet. Das Calciumoxyd .#_geht dabei als Calciumsulfid bzw. -sulfhydrat in Lösung. Die Lösung wird von dem ungelösten Rückstand durch Filtrieren getrennt und dann in mehreren hintereinandergeschalteten Behältern mit Kohlensäure im Gegenstrom behandelt, wobei Calciumcarbonat gefällt und Schwefelwasserstoff entbunden wird. Der auf diese Weise zurückgewonnene, aus dem ersten Fällungsbehälter entnommene Schw-efelwasserstoff ist frei von Kohlensäure; er kann zur Behandlung weiterer 'Mengen Ausgangsstoffe dienen. Das gefällte Calciumcarbonat 'ist 99,911/,ig. Der Rückstand besteht aus 92,5"/" Aluminiumoxyd, 211, Calciumoxyd und 5,51/, Beimengungen und Gangart.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.*Verfahren zur Aufarbeitung von Ge- mischen aus Erdalkalimetallverbindungen und - Magnesium-, Aluminium- oder Chromverbindungen, insbesondere zur Gewinnung calciumarmer Magnesiumverbindungen neben inagnesiumarinen Caleiumverbindungen aus calcium- ünd rnagnesiumhaltigen Rohstoffen, -wie Dolomit, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rohstoffe in oxydischer Form, wie -Dolomit, in gebranntem Zustand, iii- Wasser aufschlämmt und, zweckmi-il.)ig bei erhöhter Temperatur, mit Schwefelwasserstoff behandelt und die eiitst#Lii(I(!iie IJ3-sung der Erdalkaliiiiet-#illverl)iii(Iiiii",eii von dem festen Rückstand trennt.
  2. 2. Verfahren nach Ansprucii i, (ladurch O'ekennzeichnet, da13 im lalle der Verarbeitung Ausgangsstoffe (ler Rlückstand durch Behandlung mit '.\la#,nesitiiiiclilori(ll(';,#tiii" Irereinigt wird.
DEI55965D 1936-09-17 1936-09-17 Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen Expired DE664474C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55965D DE664474C (de) 1936-09-17 1936-09-17 Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI55965D DE664474C (de) 1936-09-17 1936-09-17 Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE664474C true DE664474C (de) 1938-08-31

Family

ID=7194252

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI55965D Expired DE664474C (de) 1936-09-17 1936-09-17 Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE664474C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2518431B2 (de) Verfahren zur Entfernung der schädlichen organischen Verbindungen aus der bei der Tonerdegewinnung nach dem Bayer-Verfahren anfallenden Aluminatlauge
DE664474C (de) Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen
AT159724B (de) Verfahren zur Aufarbeitung von erdalkalimetallhaltigen Stoffen.
DE733560C (de) Verfahren zum Gewinnen von Vanadin aus Schlacken
DE2653762A1 (de) Verfahren zur aufarbeitung von rotschlamm
DE561485C (de) Verfahren zur Herstellung eines grobkristallinischen, zur Weiterverarbeitung auf Kaliummagnesiumcarbonat bzw. Kaliumcarbonat besonders geeigneten Magnesiumcarbonattrihydrats
DE2051422C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalisulfat durch Umsatz von Magnesiumsulfatlösung mit festem Alkalichlorid in ammoniumsalzhaltigen Lösungen
DE381423C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Zinksulfid
DE1792408C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxid bzw. Magnesiumhydroxid
DE483514C (de) Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichen Barium- und Strontiumsalzen aus den durch Auslaugen von Schwefelbarium und Schwefelstrontium befreiten Rueckstaenden der Schwefelbarium- und Schwefelstrontiumfabrikation
DE592496C (de) Verfahren zur Zersetzung von aus Alkalisulfaten und Calciumsulfat bestehenden Mehrfachsalzen
DE562498C (de) Herstellung von praktisch eisenfreier Tonerde aus Ton
DE562499C (de) Herstellung von Tonerde
DE495786C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Bleisulfat in Bleicarbonat
AT128332B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsulfat aus natürlich vorkommenden Mehrfachsulfaten.
DE648140C (de) Verfahren zur Herstellung eines zur Bekaempfung von Kryptogamen geeigneten, Kupferoxychlorid enthaltenden Mittels
DE673006C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyden aus Alkalichloriden
DE491567C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
DE571949C (de) Verfahren zur Verarbeitung kieserithaltiger sylvinitischer Kalirohsalze
DE547695C (de) Herstellung von Tonerde unter gleichzeitiger Gewinnung von Salzsaeure und Alkaliverbindungen
DE335819C (de) Verfahren zur Herstellung von Kali- und Magnesiasalpeter
DE701952C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumformiatloesungen
DE507151C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Titanerzen
DE326663C (de) Verfahren zur Gewinnung von Nickel aus Kieselerzen, die andere Metalle enthalten, wie z. B. Garnieriterzen, unter Benutzung von Schwefelsaeure als Loesungsmittel
DE415897C (de) Verfahren zur Gewinnung von Bariumhydroxyd aus Rohschwefelbarium