Herstellung von Tonerde Gegenstand des Patentes 1r4 128 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Tonerde aus kristallisiertem Aluminiumchlorid. «-elches aus
Ton oder anderen Tonerde enthaltenden Materialien durch Lösen des Ausgangsmaterials
in Salzsäure erhalten «-orden ist. Dieses Zerfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man einen Teil der Aufschlußlösung bis zur Ausscheidung von Aluminiumchlorid-Isristallbrei
eindampft und den anderen Teil der Aufschlußlösung zum Auffangen der bei der thermischen
Zersetzung des Aluminiumchlorids entweichenden Salzsäure benutzt, mit welchem Teil
man den abgesaugten Kristallbrei zwecks Trennung der Eisen- und Aluminiumchloride
systematisch auswäscht, wobei zweckmäßig zum Schluß reine eisenfreie Salzsäure verwendet
wird, und daß man das erhaltene gereinigte kristallisierte Aluminiumchlorid der
thermischen Zersetzung unterwirft. Die anfallenden, Aluminium- und Eisenchlorid
enthaltenden sauren Wasch- und Mutterlaugen «-erden nach diesem Verfahren je nach
ihrem Eisengehalt entweder der Aufschlußsäure zugefügt oder als Waschlaugen benutzt.
Der Eisengehalt dieser Wasch- oder Mutterlauge steigt aber schließlich so hoch an,
daß sie aus dem Prozeß ausgeschieden «-erden muß. Um hierbei möglichst wenig Verlttste
zu erfahren. kann man zu diesem Zweck in der- Weise vorgehen, daß man entweder diese
Ablaugen zwecks Wiedergewinnung der Salzsäure der thermischen Zersetzung unterwirft,
wobei eine stark eisenhaltige Tonerde hinterbleibt, oder man behandelt gemäß den
Angaben der Patentschrift 430 88:2 die Laugen, nach vorausgegangener erheblicher
Verdünnung, mit Ton oder anderen tonerdehaltigen Rohstoffen, wobei sich durch Besenaustausch
das Eisen als Fe(OH)3 ausscheidet und eine eisenarme Alum-iniumchloridlösung entsteht,
die man schließlich in das Verfahren gemäß dem Hauptpatent zurücknehmen kann.
In weiterer Ausbildung des Verfahrens wurde nun gefunden, daß man
die Entfernung des Eisens aus den Ablaugen auch ohne die bei der Aufarbeitung unwirtschaftliche
Verdünnung derselben vornehmen kann, indem man vorteilhafter wie folgt verfährt:
Man fügt der Wasch- oder Mutterlauge basisch gemachte eingedampfte Mutterlauge oder
festes basisches Mutterlaugensalz und S 04 Ionen, z. B. in Form von schwefelsaurer
Tonaufschlußlösung,
hinzu unter möglichster Einhaltung der AI203
Kdnzentration der ursprünglichen salzsauren Tonaufschlußlösung, wobei ein basisches
Alüminium-Eisensulfat ausfällt, welches etwa auf i Mol Oxyde (A1203 + Fe203) etwa
1,5 Mol SO, enthält. Durch Zusammenmischen der erforderlichen Reaktionsbestandteile
unter geeigneten Bedingungen (d. h. einer dem basischen Sulfat entsprechenden Basizität,
die durch Eindampfen oder durch Zufügen von teilweise zersetzter Mutterlauge erreicht
werden kann) ergibt sich die gewünschte Wirkung. Durch Einhalten erhöhter Temperatur
bei der Fällung, Veränderung in der Konzentration u. dgl., kann die ausfallende
Aluminium-Eisenverbindung in einer Zusammensetzung erhalten werden, in der das Verhältnis
der Oxyde sich stark zugunsten des Eisens verschiebt. Die Zufuhr der Sulfate erfolgt
am einfachsten in Gestalt einer aus Schwefelsäure und Ton hergestellten Aufschlußlösung,
von der man zweckmäßig weniger anwendet, als zur Bindung der Oxyde erforderlich
ist, damit die erhaltenen Lösungen nicht wesentlich durch gelöste Sulfate verunreinigt
werden. Die in ihrem Eisengehalt verminderte Aluminiumchloridlösung, die bei der
Abtrennung vom Niederschlag entsteht, nimmt man in das Verfahren zurück, indem man
sie z. B. der aus Ton durch Aufschließen mit Salzsäure hergestellten Lösung zusetzt.
Beispiel ioo 1 einer salzsauren Mutterlauge (in ioo ccm 14,i g A1203, 3,9 g Fe203,
o,953 g freie HCl, d. h. auf ioo g Al@03 : z7,6 g Fe203) werden mit 23 1 einer schwefelsauren
Tonaufschlußlösung versetzt, welche in ioo ccm : 8,95 g A1203, o,4o g Fe203, z6,51
g gebundene Schwefelsäure enthält. Dann fügt man noch 8o 1 Wasser und io kg basisches
Aluminiumchlorid, z. B. in Form von thermisch zersetzter Mutterlauge, enthaltend
2;0)0 freie Tonerde, zu und erhitzt unter Rühren etwa 2 bis 3 Stunden auf ioo bis
iio°. Zeit-und Temperaturverhältnisse können in weiten Grenzen geändert werden,
das Rühren kann auch unterbleiben. Man erhält ein basisches Eisen-Aluminiumsulfat
in gut filtrierbarer Form von etwa folgender Zusammensetzung .3o,6010 Fe2O3, 9,9%
Al2O3, 35,4% S03. Das erhaltene Filtrat enthältin ioo ccm: 9,31g A1203,
0,779 Fe203, 0,8, 9 S O3 oder auf ioog Al, 0, 8,2g Fe, 0".
Hierdurch wird somit eine Lösung zurückgewonnen, die infolge ihres normalen Al.
03 Fe20s Verhältnisses ohne weiteres wieder der aus frischem Ton durch Aufschließen
mit Salzsäure hergestellten Aufschlußlösung zugefügt werden kann, während nur unwesentliche
Mengen Tonerde neben erheblichen Mengen Eisen aus dem Kreislauf entfernt werden.