DE2121426B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Spulenwechsel bei Textilmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Spulenwechsel bei TextilmaschinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahrsn zum
Spulenwechseln bei einer Textilmaschine mit mindestens einer Aufwickeleinheit, bei welcher das kontinuierlich
zugeführte Garn auf einer Hülse zu einer Spule aufgespult wird, wobei das laufende Garn nach Bilden
einer vollen Spule durchtrennt wird, um die Spule zu entfernen und ein freies Ende des laufenden Garns zu
bilden, und wobei das weiter ankommende Garn von einer Auffangvorrichtung aufgenommen wird, sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind für die Handhabung von künstlichen Fäden
bereits aus der DE-AS 12 10 512 bekannt. Bei dieser bekannten Spulspinnmaschine wird das Garn vor dem
Bewickeln einer neuen Hülse quer über das hintere Ende der Spindel geführt und von einer Saugdüse
aufgenommen. Im Weg des Fadens zwischen Spindel und Saugdüse ist eine Schneidvorrichtung vorgesehen,
die das dort befindliche Garnstück abschneidet. Die bekannte Spulspinnmaschine arbeitet indessen nicht
automatisch. Es ist bei ihr erforderlich, die Garnführung aus der Greifstellung in die Freigabestellung von Hand
mittels eines Bedienungshebels zu bewegen. Dieser Bedienungshebel muß, wenn eine volle Spule abgenommen
ist und eine neue Spulenwicklung beginnen soll, wiederum, und zwar diesmal rückwärts, bewegt werden.
Die größere Produktionsleistung und die ständig steigenden Lohnkosten machen in starkem Maße das
herkömmliche Verfahren des manuellen Abnehmens voller Spulen und das Aufsetzen leerer Hülsen, welche
der Wiederaufnahme des Spulvorganges dienen, wirtschaftlich unbrauchbar. Hinzu kommt, daß bei bestimmten
Arbeitsvorgängen, wie z. B. dem Texturieren des Garns, wobei dieses erhitzt und in einem kontinuierlichen
Arbeitsgang in irgendeiner Weise (z. B. Falschdrallen) behandelt wird das Problem, daß das Abnehmen
voller Spulen des texturierten Garns von der Texturiermaschine noch dadurch kompliziert wird, daß der
Durchlauf des Garnes durch die Maschine üblicherweise während des Abnahmevorganges fortgesetzt werdan
muß. Sonst erhält das in einer Behandlungszone angehaltene Garn zumindest andere Textureigenschaften
und führt, bei bestimmten Arbeitsvorgängen, zu einer Überhitzung oder zum Schmelzen in der
Heizzone.
Bei vielen Garnaufspulvorgängen ist auch eine einheitliche Größe der vollen Spulen erwünscht. Dies
gilt besonders dann, wenn die herzustellende Spule gefärbt werden soll, da eine solche einheitliche Größe
ein Kriterium für die Gleichmäßigkeit der Farbnuance einer ganzen Färbepartie ist. Bei kontinuierlich
arbeitenden Maschinen, bei denen die Abnahme der vollen Spule von Hand erfolgt, wie z. B. Testuriermaschinenen,
ist es äußerst schwierig, die Gleichmäßigkeit zu steuern oder gar zu erreichen.
Aus der OE-PS 2 73 742 ist zwar bereits eine Vorrichtung zum selbsttätigen Spulenwechseln bekannt.
Diese bekannte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil,
h5 daß durch das Abreißen des Garnes zwischen der
aufgespulten Spule und der leeren Hülse, um die das Garn in Form einer Schlinge mittels eines Luftstromes
gewickelt worden ist, keine genau definierten Garnen-
den entstehen, was insbesondere für die Weiterverarbeitung
nachteilig ist. Ferner läßt sich die bei der bekannten Vorrichtung vorgesehene Schlinge nicht
immer mit Sicherheit um den leeren Spulenkern wickeln, so daß häufig Störungen auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Maschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, die automatisch funktionieren und bei denen ein genau definiertes freies Ende des Fa.iens
gebildet wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet, ist, daß
die volle Spule mittels Tragarmen in an sich bekannter Weise aus ihrer Aufspulposition in eine Abnahmeposition
verschwenkt wird, in der die Spule von den Tragarmen abgenommen wird und daß während dieser
Bewegung der Spule aus der Aufspul- in die Abnahmeposition das laufende Garn durchtrennt und so
lange von der Auffangeinrichtung aufgenommen wird, bis nach dem Aufsetzen einer Hülse auf Jie Tragarme
durch Zurückbewegen der mit der Hülse versehenen Tragarme in die Aufspulposition das laufende Garn
selbsttätig von der Hülse erfaßt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einen störungsfreien Spulenwechsel ohne Unterbrechung der
Fadenbewegung, wobei ein genau definiertes freies Garnende gebildet wird, was insbesondere die Weiterverarbeitung
erleichtert.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt Garnführer, eine erste
Schneidvorrichtung zum Durchtrennen des Garns beim Abnehmen der vollen Spule, eine Saugvorrichtung zum
Aufnehmen des kontinuierlich zugeführten Garns und eine zweite Schneidvorrichtung zum Durchtrennen des
Garns vor seinem Aufwickeln auf eine Hülse und ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu bewickelnde Hülse
in an sich bekannten schwenkbaren Tragarmen gelagert ist, die von einer Aufspulposition für die Hülse an einem
an sich bekannten Hülsenmagazin vorbei in eine Abnahmeposition für die volle Spule bewegbar sind und
daß das Hülsenmagazin ein unteres, um eine feste Achse aus der Bewegungsbahn der Tragarme heraus schwenkbares
Teil aufweist und daß durch die schwenkbaren Tragarme betätigbare Steuermittel zur Steuerung der
Garnführer der Schneidvorrichtungen der Saugvorrichtung und des unteren schwenkbaren Teils des
Hülsenmagazins in bestimmter zeitlicher Reihenfolge vorgesehen sind. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen 2, 3 und 5 bis 7 beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand schematischer
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Ansicht von bestimmten Teilen einer Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung,
F i g. 2 eine Seitenansicht im wesentlichen entlang der Linie 2-2 in F i g. 1 der in F i g. 1 dargestellten
Vorrichtung,
Fig.3 eine vergrößerte perspektivische Ansicht von
bestimmten Teilen der in F i g. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung,
Fig.4 eine Seitenansicht des in Fig.3 dargestellten
Aufbaus,
F i g. 5 eine Vorderansicht des in F i g. 3 und 4 dargestellten Aufbaus,
F i g. 6 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, des in F i g. 3 und 4 dargestellten Aufbaus, im wesentlichen entlang
der Linie 6-6 in F i g. 4,
F i g. 7 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, durch den in den Fig.3 und 4 gezeigten Aufbau, im wesentlichen
entlang der Linie 7-7 in F i g. 4,
F i g. 8 einen Schnitt durch einen Teil einer Steuervorrichtung
aus dem Aufbau gemäß F i g. 3 und 4, im wesentlichen entlang der Linie 8-8 in F i g. 7,
Fig. 9 eine Darstellung ähnlich der in F i g. 8 gezeigten, im wesentlichen entlang der Linie 9-9 in
Fig. 7,
ίο F i g. 10 eine Ansicht ähnlich der in den F i g. 8 und 9
gezeigten, im wesentlichen entlang der Linie 10-10 in Fig.7,
F i g. 11 eine Ansicht ähnlich der in den F i g. 8 bis 10
gezeigten, im wesentlichen entlang der Linie 11-11 in
Fig.7,
Fig. 12 eine Ansicht ähnlich der in den Fi g. 8 bis 11
gezeigten, im wesentlichen entlang der Linie 12-12 in Fig.7,
Fig. 13 einen Schnitt durch einen Teil des in den Fig. 3 und 4 gezeigten Aufbaus mit einer Nockenlaufbahn, und
Fig. 13 einen Schnitt durch einen Teil des in den Fig. 3 und 4 gezeigten Aufbaus mit einer Nockenlaufbahn, und
Fig. 14 eine schematische Darstellung einer elektrischen
Schaltung für den in F i g. 3 und 4 gezeigten Aufbau.
Die Vorrichtung und das Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung werden nachstehend anhand einer Texturiermaschine für Textilgarn näher erläutert, wobei
diese Maschine in F i g. 1 allgemein mit 10 bezeichnet ist und eine Station dieser Maschine in F i g. 2 gezeigt ist.
Die in F i g. 1 und 2 gezeigte Maschine 10 umfaßt eine Vielzahl von Garnverarbeitungsstationen, die entlang
der Maschine 10 im Abstand angeordnet sind und von denen Teile durch gemeinsame Antriebsmittel angetrieben
werden. An jeder Garnverarbeitungsstation entlang der Maschine 10 sind an der Maschine Mittel zum
Befestigen von an den Garnenden zusammengefügten Vorratswickeln 11, auf denen sich das zu verarbeitende
Garn befindet, vorgesehen, sowie eine allgemein mit 12 bezeichnete Aufspulvorrichtung zur Aufnahme des
durch die Maschine 10 laufenden Garnes, wie nachstehend eingehend beschrieben. Zwischen den
Vorratswickeln H und der Aufspulvorrichtung 12 wird das zu texturierende Garn Kdurch in F i g. 1 und 2 durch
eine Blockzeichnung dargestellte Verarbeitungseinrichtung 14 gefädelt. Die Verarbeitungseinrichtung 14
umfaßt zwangsläufig angetriebene Eingangsrollen, einen Garnerhitzer, eine Flaschzwirnspindel und
zwangsläufig angetriebene Ausgangsrollen, die der Aufspulvorrichtung 12 texturiertes Garn zuführen.
Die Aufspulvorrichtung 12 nimmt normalerweise das zugeführte texturierte Garn V auf, um einen Garnkörper
20 auf einer Hülse 21 aufzuspulen, wodurch eine allgemein mit P bezeichnete Spule entsteht. Während
des Aufspulvorgangs ist die Hülse 21 mit ihrer Längsdrehachse parallel zu einer Spulenantriebsrolle 22
gelagert.
Um die Hülse 21 beim Aufspulen des Garns festzuhalten, wird die Hülse von einem Paar einander
gegenüberliegender Tragarme 24, 25 erfaßt. Wie nachfolgend eingehender beschrieben, entfernt sich
infolge der schwenkbaren Lagerung der Tragarme 24 und 25 der Rotationsmittelpunkt der Spule P entsprechend
dem zunehmenden Durchmesser der Spule P während des Aufspuivorganges von den Spulenan-
h> triebsrollen 22. Die Tragarme 24 und 25 sind an einer
Welle 26 angeordnet. Die Welle 26 kann sich längs einer Maschine 10 erstrecken, um einer Vielzahl von
Garnverarbeitungsstationen entlane der Maschine zur
Verfügung zu stehen.
Die Tragarme 24, 25 werden zum Abnehmen einer vollen Spule aus einer Aufspulstellung in eine Abnahmestellung
gebracht, wobei das durch die Maschine 10 bewegte Garn durchtrennt wird. Anschließend werden
die Tragarme 24, 25 wieder in die Aufspulstellung gebracht, während gleichzeitig eine leere Hülse
aufgesetzt wird und ein sich fortbewegendes Ende des durch die Maschine bewegten Garnes aufgenommen
wird, wodurch eine kontinuierliche Bewegung des Garns durch die Verarbeitungseinrichtung 14 ermöglicht
und dadurch die Unterbrechung einer derartigen Bewegung vermieden wird.
Bei der Abnahme einer vollen Spule von der Aufspulvorrichtung 12 ist ein Antrieb vorgesehen, der
bewirkt, daß die Tragarme 24, 25 zwischen einer Aufspulstellung (die in Fig.4 mit durchgehenden
Strichen gezeichnete Stellung), in welcher die Spule P mit ihrem Umfang mit der Antriebsrolle 22 in
Verbindung steht, und einer Abnahmestellung (in F i g. 4 von rechts gesehen die zweite, gepunktet gezeichnete
Stellung), in der die Spule P von der Antriebsrolle 22 wegbewegt wird, hin- und herschwingen. Ein derartiger
Antrieb, allgemein mit 28 bezeichnet, steht in Antriebsverbindung mit der Welle 26, um zu bewirken, daß diese
kontinuierlich hin- und herschwenkt, und dabei die Schwenbewegung einen Bogen von etwa 160° beschreibt.
Der Antrieb weist vorzugsweise einen Elektromotor 29 auf sowie einen entsprechenden
Steuermechanismus, um die normale Drehbewegung der Welle des Motors 29 in eine hier beschriebene
bogenförmige Schwingbewegung umzuwandeln. Ein Kupplungsmittel 31 (Fig.6), vorzugsweise in Form
eines Solenoids 32, mit einem Zapfen 34, das von der Welle 26 ausgehend befestigt ist, ist angeordnet, um die
Tragarme 24, 25 wahlweise mit der Schwenkbewegungen ausführenden Welle 26 in Eingriff zu bringen, wie
nachstehend im einzelnen beschrieben. Wenn die Wicklung des Solenoids 32 erregt wird, bewegt sich der
Zapfen 34 derart, daß er in eine öffnung 35 eines die Welle 26 umschließenden Befestigungsgehäuses 33
eintritt, wenn sich die Welle 26 bei ihrer nächsten Bewegung in eine Stellung bewegt, in der die öffnung 35
mit dem vorstehenden Zapfen 34 (Fig. 11) fluchtet. Wenn der Zapfen in die öffnung eingreift, werden die
Tragarme 24, 25 mit der Welle 26 bei deren nächster Schwenkbewegung mitgenommen, wodurch die Spule P
aus der Aufspulstellung in eine von der Wickelantriebsrolle 22 entfernte Stellung bewegt wird.
Bei einer derartigen Verlagerung der Spule P wird das sich zwischen der Spule Pund der Verarbeitungseinrichtung
14 erstreckende Garn V mittels Garnführern, die einen vorderen sich bewegenden Garnführer 36,
einen hinteren, ortsfesten Garnführer 38 und einen hinteren, sich bewegenden Garnführer 39 aufweisen,
positioniert. Während das Garn Y von diesen Garnführern positioniert wird, bewegt es sich durch
eine erste Schneidvorrichtung 40, die zeitlich auf die Bewegung der Spule P abgestimmt ist, zu der
Abnahmestellung, um das aus der Verarbeitungseinrichtung 14 kommende Garn Y zu durchtrennen und
dadurch eine abgenommene Spule von dem laufenden zu texturierenden Garn zu trennen. Beim Durchtrennen
des Garns Kdurch die erste Schneidvorrichtung 40 wird dessen unmittelbar nachfolgendes freies Ende in eine
Saugvorrichtung gezogen, die durch eine der ersten Schneidvorrichtung 40 benachbarte Saugdüse 41 gebildet
ist. Mit dem Einsetzen des Strömungsflusses in die Saugdüse 41 wird das Garn Yaus den Verarbeitungsein
richtungen 14 mit der gleichen Geschwindigkei1 abgezogen, mit der es aus diesen austritt, wordurch die
Notwendigkeit entfällt, die Bewegung des Garns durch die Maschine 10 zu unterbrechen.
Im Verlauf der weiteren Schwenkbewegungen dei
Tragarme 24,25 bewegen sich diese in eine vollkommer zurückgezogene bzw. Umkehrstellung und bei Rückkehr
in die Aufspulstellung werden sie mittel; Nockenmitteln, die im nachstehenden näher beschrie
ben sind, auseinandergezogen, wobei die abgenommene Spule P auf eine Schütte 42 abgelegt wird, von wo an«
sich diese Spule infolge der Schwerkraft zu jede beliebigen Spulensammelstelle bewegt. Während die
Tragarme 24, 25 in die Aufspulsteilung zurückkehren bewegen sie sich an einem Hülsenmagazin 44 für leere
Hülsen vorbei, bewegen sich nach innen aufeinander zu wie nachstehend im einzelnen beschrieben, und
entnehmen dem Hülsenmagazin 44 eine Hülse 21, um eine neue Spule aufzuspulen. Nach dem Aufsetzen einer
leeren Hülse auf die Tragarme 24,25 kehren letztere in die Aufspulstellung zurück und nehmen dabei die leere
Hülse 21 mit.
Um das Aufspulen des Garns Yum die leere Hülse 21
einzuleiten und damit den Aufspulvorgang wieder aufzunehmen, wird mittels einer zweiten Schneidvorrichtung
45, die benachbart der Saugdüse 41 angeordnet ist, ein freies Stück des Garns Vdurchtrennt. Das durch
diesen zweiten Schneidevorgang entstehende freie Stück Garn wird durch die Saugdüse 41 weggeführt, um
entweder als Abfall weggeworfen zu werden, oder — je nach dem besonderen Arbeitsvorgang, der gerade
durchgeführt wird — nderweitig verwendet zu werden. Das dabei entstandene freie Ende des Garnes Y wird
von der leeren Hülse 21 aufgenommen, wenn der Aufspulvorgang wieder einsetzt.
Es ist wesentlich, daß Garnführer, Schneidvorrichtungen und Saugvorrichtungen in abgestimmter Weise
zusammenwirken und insbesondere die Garnführer zusammenwirken, um das Garn Y zu positionieren und
die Position des Garns während des Abnahme- und Aufsetzvorganges beizubehalten. Der sich vorn bewegende
Garnführer 36 hat eine Größe, die der gesamten Breite der Hülse 21 (F i g. 5) entspricht und geeignet ist,
das Garn Y aufzunehmen, unabhängig von dessen augenblicklicher Position entlang der Länge der Spule
P, die von der nicht gezeigten Querbewegung der Maschine 10 abhängt. Eine derartige Bewegung des sich
vorn bewegenden Garnführers 36 wird durch eine schwenkbare Befestigung desselben an einer Schwenkstelle
46 sowie durch ein mit dem sich vorn bewegenden Garnführer 36 zusammenwirkendes Solenoid 48 ermöglicht.
Ferner weist der sich vorn bewegende Garnführer 36 eine gekrümmte Stelle 49 auf, welche das Garn Y,
wenn sich der Garnführer 36 in der oberen Stellung befindet (gestrichelte Linie in Fig.5), unmittelbar an
einem Ende der Hülse 21, angrenzend an einen Tragarm 25, positioniert. Wie nachfolgend noch genauer
beschreiben wird, ist ein derartiges Positionieren des
hii Garnes V von Bedeutung.
Es sei bemerkt, daß zur Positionierung des Garns Kin einer gewünschten Weise die hinten angeordneten
Garnführer 38, 39 miteinander und mit dem sich vorn bewegenden Garnführer 36 zusammenwirken. Im
ο; einzelnen bewirkt die Bewegung der Spule P aus der
Aufspulstellung in die Abnahmestellung, daß das Garn Vin Eingriff mit dem hinteren ortsfesten Garnführer 38
gelangt und daß infolge der Schräge dieses ortsfesten
Garnführers das Garn zu der ersten Schneidvorrichtung 40 hinbewegt wird. Der sich hinten bewegende
Garnführcr 39 ist um einen Schwenkzapfen 50 beweglich gelagert, wobei diese Bewegung durch ein
Solenoid 51 (F i g. 6) ausgelöst wird. Bei einer derartigen Bewegung wird das auf dem hinteren ortsfesten
Garnführcr 38 befindliche Garn Y von einem gekrümmten Abschnitt 52 des sich hinten bewegenden Garnführers
39 eingefangen und zwangsläufig mittels einer Schwenkbewegung auf auf die gleiche Seite der
Aufspulvorrichtung 12 bewegt, auf der sich auch der gekrümmte Abschnitt 49 des sich vorn bewegenden
Garnführers 36 befindet.
Nachdem das Garn Y auf diese Weise von den Garnführern wegbewegt wurde, erstreckt es sich über
die Saugdüse 41 und ist damit für das Durchtrennen mittels der ersten Sehneidvorrichtung 40 positioniert.
Die erste Schneidvorrichtung 40 (Fig. 3) umfaßt vorzugsweise ein ortsfestes Messer 54 und ein sich
bewegendes Messer 55, das mit dem ortsfesten Messer scherenähnlich zusammenwirkt, wobei die Betätigung
durch ein Betätigungssolenoid 56 erfolgt. In ähnlicher
Weise ist die zweite Schneidvorrichtung 45 mit einem ortsfesten Messer 58, einem sich bewegenden Messer 59
und einem Antriebs- bzw. Betätigungssolenoid 60 versehen.
Die zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Verfahrensschritte erfolgt in Abhängigkeit von der Stellung
der Tragarme 24, 25 durch die Anordnung von Steuernocken und Schaltcinrichtungen, wie in den
Fig. 6 bis 12 und 14 dargestellt ist. Im einzelnen steht
die relative Winkelstellung der Tragarme 24, 25 in Wechselbeziehung zu dem Durchmesser der aufzuspulenden
Spule P und kann daher verwendet werden, um einen Abnahme- und Aufsetzvorgang einzuleiten,
sobald die Spule PaIs voll aufgespult anzusehen ist. Dies wird vorteilhafterweisc dazu benützt, um einen Elektroschalter
SW1 (Fig.3) so anzuordnen, daß er durch die
Tragarme 24, 25 betätigt wird, wenn sich diese in eine Stellung bewegen, die einer voll aufgespulten Spule
entspricht. Um sicherzustellen, daß ein Arbeitszyklus nur dann eingeleitet wird, wenn das Abnehmen und
Aufsetzen ordnungsgemäß erfolgen kann, ist dieser Schalter 5IVl mit einem Schalter SW2 (Fig.4)
elektrisch verbunden, der durch die Schwenkbwegung der Welle 26 betätigt wird. Wenn die Schalter SWi und
SW2 durch die Tragarmstellung und die Stellung der Welle geschlossen sind, wird ein Relaispaar RL 1 und
RL 2 erregt (F i g. 14). Das erste Relais RL 1 bleibt durch einen Haltestromkreis erregt, der über einen ersten
nockenbetätigten Schalter SWi geführt ist, während das zweite Relais RL2 durch einen Haltstromkreis
erregt bleibt, der über einen zweiten nockenbelätigten Schalter SW4 führt.
Wenn das erste Relais RL t erregt ist, vervollständig ein erster Kontaktsatz 61 einen elektrischen Stromkreis,
der der Wicklung des Solenoids 32 elektrische Energie zuführt, wodurch der Zapfen 34 vorgeschoben wird und
die Tragarme 24, 25 mit der Schwenkbewegungen ausführenden Welle 26 gekoppelt werden. Damit wird
die Verschiebung der Tragarme 24,25 eingeleitet.
Wie aus der relativen Stellung des Hülsenmagazins 44 und der Tragarme 24, 25 zueinander ersichtlich, würde
die Schwenkbewegung der Tragarme mit einer darauf befindlichen voll aufgespulten Spule P zu einer
gegenseitigen Behinderung der Spule P und des Hülsenmagazins 44 führen, falls man nichts dagegen
unternehmen würde. Dm diese Behinderung zu vermeiden, weist das Hülsenmagazin 44 eine untere
Hülsenschütte 62 auf, die um eine Schwenkachse 64 beweglich gelagert ist, wobei die Steuerung durch einen
Druckluftzylinder 65 erfolgt, dem in nachstehend beschriebener Weise Luft zugeführt wird. Bei einer
Schwenkbewegung der unleren Hülsenschütle 62 wird die Schütte aus der Bewegungsbahn einer voll
aufgespulten Spule P, die sich zur Abnahmestcllung hin bewegt, nach oben bewegt. Bei der Rückkehr der
to unteren Hülsenschütte 62 in eine tiefere Stellung wird der unterste Kern 21 in Fluchtung mit der Stellung der
Tragarme 24, 25 gebracht, während diese in die Aufspulstellung zurückkehren, um die unterste Hülse 21
aufzunehmen und aufzusetzen.
Die Koordinierung des Hebens und Senkens der unteren Hülsenschütte 62 mit der Bewegung der
Tragarme 24, 25 erfolgt durch Schließen eines Kontaktsatzes 76 des zweiten Relais RL2. Dieses
Schließen des Kontaktsatzes 76 vervollständigt einen elektrischen Stromkreis, der die Wicklung eines
solenoidbetätigten Druckluftvenlils 78 erregt und dabei die Zufuhr von Druckluft zum Druckluftzylinder 65
steuert.
Die Steuerung der Abnahme einer voll aufgespulten Spule P von den Tragarmen 24, 25 und das Aufsetzen
einer leeren Hülse 21 erfolgt teilweise mittels ortsfester Nockenscheiben 68, 69, die jeweils benachbart den
Tragarmen 24, 25 angeordnet sind. Jede der Ncckenscheiben 68, 69 weist ein Paar bogenförmiger
Führungsbahnen 70, 71 (F i g. 3 und 4) auf. Von jedem der zugehörigen Tragarme 24, 25 erstreckt sich ein
Zapfen 74 in die Führungsbahnen 70, 71, der mittels eines einen Zapfen steuernden Sperrklinkenglicds 72 so
gesteuert wird, daß er während der Bewegung des jeweiligen Tragarmes aus dei Aufspulstellung zur
Abnahmestellung sich in der ersten Führungsbahn 70 bewegt und während der Bewegung aus einer von der
Spulenantriebsstelle 22 entfernten Stellung zur Aufspulstellung sich in einer zweiten Führungsbahn 71 bewegt.
Es sei darauf hingewiesen, daß die zweite Führungsbahn 71 eine Nockenfläche mit einer besonderen
Konfiguration (F i g. 13) für den Angriff des Zapfens 74 aufweist, der von den zugehörigen Tragarmen 24, 25
ausgehend in diese Führungsbahn hineinragt. Im einzelnen ist die Konfiguration der Nockenoberflächc
insbesondere der Bodenfläche der Führungsbahn derart, daß sie die zugehörigen Tragarme 24, 25 nach außen
verschiebt, wobei die beiden Tragarme 24, 25 auseinandergespreizt werden. Ein derartiges Auseinanderspreizen
der Tragarme bewirkt das Abnehmen der voll aufgespulten Spule P, während sich diese aus ihrer
äußersten Rückwärtsstellung wieder zurück in die Aufspulstellung bewegen. Die Spreizbewegung der
Tragarme 24,25 wird dadurch ermöglicht, daß diese, um
die Spreizbewegung ausführen zu können, an Schwenkachsen 75 befestigt sind.
Des weiteren ist die rampenartige Nockcnflächc in der zweiten Führungsbahn 71 derart, daß die Tragarme
24, 25 sich aufeinandcrzubewcgcn, während sie die
to untere Hülsenschütle 62 passieren. Eine derartige Bewegung der Tragarme 24, 25 aufeinandcrzu bewirkt,
daß die Tragarme in die offenen Enden der untersten I lülsc 21 in der unteren Hülscnschütte 62 eingreifen und
dabei eine leere Hülse auf die Tragarme 24, 25 aufsetzen.
Wenn die Tragarme 24, 25 die äußerste Rückwärtsstcllung
erreicht haben, wird der zweite nockenbetätigle Schalter SW4 betätigt. Diese Betätigung des /weilen
nockenbetätigten Schalters SW4 erfüllt zwei Funktionen,
wobei die erste darin besteht, den Haltestromkreis zu unterbrechen, der ansonsten die Erregung des
zweiten Relais RL2 aufrechterhält, und die zweite Funktion darin besteht, einen die Wicklung eines dritten
Relais RL 3 erregenden Stromkreises zu schließen. Durch das Abschalten des zweiten Relais RL 2 wird das
durch ein Solenoid betätigte Druckluftventil 78 stromlos und die untere Hülsenschütte 62 in ihre abgesenkte
Stellung gebracht. Bei Erregung der Wicklung des dritten Relais RL 3 schließt dessen Kontaktsatz 79 einen
elektrischen Stromkreis, der das Solenoid 48 speist, welches den sich vorn bewegenden Garnführer 36
betätigt. Auf diese Weise wird der Garnführer 36 angehoben, um das Garn V mittels Schwenkbewegung
auf eine Seite der Aufspulvorrichtung 12 zu bringen. Die Betätigung des zweiten nockenbetätigten Schalters
SW4 erregt ferner die Wicklung eines vierten Relais RL 4. Durch einen ersten Kontaktsatz 80 des vierten
Relais RL 4 wird ein Stromkreis geschlossen, der das Solenoid 51 speist und dabei den sich hinien
bewegenden Führungsarm 39 bewegt, um das Garn Y zwangsläufig zu positionieren. Ein zweiter Kontaktsatz
81 des vierten Relais RL4 schließt einen elektrischen Stromkreis zu einem Zeitverzögerungsrelais RL 5. Bei
Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne nach .Erregung
des Verzögerungsrelais RL 5 schließt sich ein Kontaktsatz 82 des Verzögerungsrelais und erregt dadurch ein
Solenoid 56 der ersten Schneidvorrichtung 40 und durchirennt das Garn Y zwischen der abgenommenen
Spule fund der Verarbeitungsvorrichtung 14.
Bei Rückkehr der Tragarme 24,25 in die Aufspulstellung
und Aufsetzen einer leeren Hülse 21 auf die Tragarme wird das sich durch den gekrümmten
Abschnitt 49 des sich vorn bewegenden Garnführers 36 und zur Saugdüse 41 erstreckende Garn Y unmittelbar
neben einem Ende der leeren Hülse 21 positioniert, wobei das Garn sich im wesentlichen in Fluchtung mit
einer schmalen, spitz zulaufenden Nut befindet, welche zwischen einem Ende der leeren Hülse 21 und dem
letzteren stützenden Tragarm 25 angeordnet ist. Bei Änderungen des leitenden Zustandes des dem Tragarm
zugeordneten Schalters 5VV2, während die leere Hülse
21 in antriebsmäßiger Anlage an die Spulenantriebsrolle
22 gebracht wird, wird ein weiteres Relais RL6 erregt.
ίο Über einen zugeordneten Kontaktsatz 84 wird ein elektrischer Stromkreis geschlossen, der ein Solenoid 60
der zweiten Schneidvorrichtung 45 speist, welches ein freies Stück von dem Garn Kabtrennt, welches von der
Saugdüse 41 aufgenommen wird. Ein entstehendes freies Ende des Garns Y wird von der zwischen der
leeren Hülse 21 und dem benachbarten Tragarm 25 angeordneten Nut erfaßt, um das Aufspulen des Garns
um die aufgesetzte leere Hülse 21 einzuleiten.
Es sei darauf hingewiesen, daß durch dieses Positionieren des freien Garnendes unmittelbar neben
einem Ende der Spule 21 ein frei liegendes Garnende entsteht, wodurch es möglich wird, die nach diesem
Verfahren aufgespulten Spulen un ihren Enden zusammenzufügen für nachfolgende, in der Textilindusirie
allgemein bekannte Garnverarbeitungsvorgänge.
Gleichzeitig mit der Erregung des Solenoids 60 der zweiten Schneidvorrichtung 45 werden die Haltestromkreise
zum ersten Relais RL 1 und dein dritten Relais RL3 unterbrochen, wodurch die Kupplungsmittel 31,
welche die Tragarme 24, 25 in Eingriff mit der Schwenkbewegungen ausführenden Welle 26 gebracht
hatten, ausgerückt werden, und wodurch der sich vorn bewegende Garnführer 36 in die abgesenkte Stellung
zurückgebracht wird. Die Aufspulvorrichtungen !2
JS nehmen daraufhin den Aufspulvorgang des sich durch
die Maschine 10 bewegenden Garnes erneut auf.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Spulenwechseln bei einer Textilmaschine mit mindestens einer Aufwickeleinheit,
bei welcher das kontinuierlich zugeführte Garn auf einer Hülse zu einem Wickel aufgespult wird,
wobei das laufende Garn nach Bilden einer vollen Spule durchtrennt wird, um die Spule zu entfernen
und ein freies Ende des laufenden Garns zu bilden, und wobei das weiter ankommende Garn von einer
Auffangvorrichtung aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die volle Spule mittels
Tragarmen in an sich bekannter Weise aus ihrer Aufspulposition in eine Abnahmeposition verschwenkt
wird, in der die Spule von den Tragarmen abgenommen wird und daß während dieser Bewegung
der Spule aus der Aufspul- in die Abnahmeposition das laufende Garn durchbrennt und so lange
von der Auffangeinrichtung aufgenommen wird, bis nach dem Aufsetzen einer Hülse auf die Tragarme
durch Zurückbewegen der mit der Hülse versehenen Tragarme in die Aufspulposition das laufende Garn
selbsttätig von der Hülse erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Garn während der Schwenkbewegung
der Tragarme unmittelbar an der Auffangeinrichtung vorbeigeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Auffangvorrichtung
aufgenommene Garn unmittelbar vor Einleiten der Aufspulung des Garns auf die aufgesetzte Hülse durchtrennt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 mit
Garnführern, einer ersten Schneidvorrichtung zum Durchtrennen des Garns beim Abnehmen der vollen
Spule, einer Saugvorrichtung zum Aufnehmen des kontinuierlich zugeführten Garns und einer zweiten
Schneidvorrichtung zum Durchtrennen des Garns vor seinem Aufwickeln auf eine Hülse, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu bewickelnde Hülse (21) in an sich bekannten schwenkbaren Tragarmen (24,
25) gelagert ist, die von einer Aufspulposition für die Hülse (21) an einem an sich bekannten Hülsenmagazin
(44, 62) vorbei in eine Abnahmeposition für die volle Spule (P) bewegbar sind und daß das
Hülsenmagazin (44, 62) ein unteres, um eine feste Achse (64) aus der Bewegungsbahn der Tragarme
(24, 25) heraus schwenkbares Teil (62) aufweist und daß durch die schwenkbaren Tragarme (24, 25)
betätigbare Steuermittel (SW1, SW2, SW3, SW4, RLU
RL2, RL3, RU, RL5) zur Steuerung der Garnführer
(36, 39) der Schneidvorrichtungen (40, 45), der Saugvorrichtung (41) und des unteren schwenkbaren
Teils (62) des Hülsenmaganzins (44, 62) in bestimmter zeitlicher Reihenfolge vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragarme (24, 25) längs eines
Kreisbogens von etwa 160° hin- und herschwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Tragarm (24, 25)
Zapfen (74) angeordnet sind, welche mit ortsfesten Führungsbahnen (70, 71) zusammenwirken und die
Tragarme (24, 25) in und außer Eingriff mit den Hülsen (21) bringen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
untere Teil (62) des Hülsenmagazins (44, 62) mittels eines Druckluftzylinders (65) verschwenkbar ist.
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