DE2101223C3 - SuIfonsäuregruppenfreie basische Styrylfarbstoffe, ihre Herstellung und Verwendung - Google Patents
SuIfonsäuregruppenfreie basische Styrylfarbstoffe, ihre Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erirtidung betrifft sulfonsäuregruppenfreie bftsi- aus Acrylwtrüpolyraerisaten oder »misebpolymeri-
sohe Styrylfarbstoffe, die sich ausgezeichnet smm säten besteben oder solche enthalten.
Farben, Foulardieren und Bedrucken von Fasern. Gegenstand der Erfindtrog sind somit neue sulfon-
FSden oder daraus hergestellten Textilien eignen, die säuregruppenfreie basische Styrylfarbstoffe der Formel
CHj-CH,—CN
worio^R einen niedrigmolekularen Alkylrest mit 1 bis mit einer Verbindung der Formel
4 Kohlenstoffatomen, R, einen geradkettigen oder
i bfll dh Hl bti
i bfll dh Hl bti
verzweigten, gegebenenfalls durch Halogen substituierten Alkylrest mit mindestens 2 und höchstens
4 Kohlenstoffatomen, R2 Methyl und Äthyl und A= m
ein bei Styrylfarbstoffen übliches Anion bedeutet.
Die neuen Farbstoffe der Formel V kann man erhallen,
wenn man eine Verbindung der Formel
nur-OHC
—N
rH
'"2
unter Verwendung einer Säure der Formel Η—Α
(VI)
(IV)
kondensiert, wobei R, R1, R2 und A die obengenannte
Bedeutung haben.
Man kann die Umsetzung in Gegenwart einer Säure der Formel IV durchfuhren; man kann aber
auch die durch die Umsetzung erhaltene Verbindung nachträglich mit einer Säure der Formel IV behandeln.
Bevorzugte Farbstoffe entsprechen der Formel
CH3
CH,-CH,-CN
(VII)
worin R2 Methyl oder Äthyl, R, einen Äthyl-. Propyl- oder Butylrest bedeutet, oder insbesondere der Formel
CH3
CH2-CH3-CN
C-CH = CH-X
CH3
(VIII)
C2H5
Die Farbstoffe der Formel V kann man auch erhalten, wenn man eine Verbindung der Formel
CH3
-C-CH3 K, CH2-CH2-CN
C—CH=CH-<fV-N
R.
(IX)
wobei R und R1 die obengenannte Bedeutung haben,
methyliert oder äthyliert, z.B. mit Dimethyl- oder Diäthylsulfat.
Die neuen Farbstoffe dienen zum Färben, Foulardieren oder Bedrucken von Fasern, Fäden oder daraus
hergestellten Textilien, die aus Acrylnitrilpolymerisa-
ten oder -roischpolyraerisaten oder aus synthetischen
Polyamiden oder synthetischen Polyestern, welche
durch saure Gruppen modifiziert sind, besteben oder solche enthalten.
Solche Polyamide sind beispielsweise bekannt aus der belgischen Patentschrift 706 104. Die entsprechenden
Polyester sind aus den USA.-Patentschriften 3 018 272 oder 3 379 723 bekannt.
Man färbt im allgemeinen besonders vorteilhaft in wäßrigem, neutralem oder saurem Medium bei Temperaturen
vcn 60 bis 1000C oder bei Temperaturen über l00üC unter Druck. Hierbei werden auch ohne
Anwendung von Retardern egale Färbungen erhalten.
Auch Mischgewebe, welche einen Polyacrylnitrilfaseranteil enthalten, lassen sich sehr gut farben. Es
hat sich gezeigt, daß man auch vorteilhaft Gemische aus zwei oder mehreren der neuen Farbstoffe oder
Gemische mit anderen kationischen Farbstoffen verwenden kann; d. b., die Verbindungen sind gut korabinierbar.
Sie dienen auch zum Färben von Kunststoffmassen, von Leder oder von Papier.
Man erhält auf Acrylnitrilpolymerisaten oder -mischpolymerisaten egale Färbungen mit guter Lichtechtheit
und guten Naßechtheiten, z. B. güter Wasch-,
Schweiß-, Sublimier-, Plissier-, Dekatur-, Bügel-. Dampf-, Wasser-, Meerwasser-, Trockenreinigungs-,
Uberfärbe- und Lösungsmittelechtheit; außerdem weisen
sie eine gute Salzverträglichkeit auf und sind gut löslich, besonders in Wasser: im weiteren besitzen die
Verbindungen eine gute Verkochechtheit, gute pH-Stabilität und reservieren Fremdfasern, wie natürliche
und synthetische Polyamide.
Die Farbstoffe lassen sich in Färbeprä parate überführen. Die Verarbeitung z. B. in stabile flüssige oder
feste Färbepräpatate kann auf allgemein bekannte Weise erfolgen, z. B. durch Mahlen oder Granulieren
oder dann auch Lösen in geeigneten Lösungsmitteln. gegebenenfalls unter Zugabe eines Hilfsmittels, z. B.
eines Stabilisators.
Unter Halogen ist Brom. Fluor, Jod oder insbesondere Chlor zu verstehen.
Die Alkylsubstituenten oder neuen Styrylfarbstoffe sind geradkettige oder verzweigte Alkylreste.
In den Verbindungen der Formel V läßt sich das Anion A° durch andere Anionen austauschen, z. B.
mit Hilfe eines Ionenaustauschers oder durch Umsetzung mit Salzen oder Säuren, gegebenenfalls in
mehreren Stufen, z. B. über das Hydroxid oder über das Bicarbonat.
Unter Anionen A'1 sind sowohl organische wie anorganische Ionen zu verstehen, wie z. B. Halogenid-,
v/ie Chlorid-, Bromid- oder Iodid-. Sulfat-.
Disulfat-, Methylsulfat-, Aminosulfat-, Perchlorate
Carbonate Bicarbonat-, Phosphat-, Phosphormolybdat-, Phosphorwolfraraat-, Phosphorwolfrararaolyb·
dat-, Benzolsulfonat-, Naphtbalinsulfonat-, 4-Cblor-
benzulsulfonat, 4-MethylbenzoIsuIfrmat-, Oxalat-,
Maleinat-, Acetat, Propionat-, Lactat-, Suceinat-, Chloracetat-, Tartrat-, Methansulfonat- oder Benzoationen oder komplexe Anionen, wie das von
Chlorzinkdoppelsalzen.
ίο Die Umsetzung einer Verbindung der Formel \>
mit einer Verbindung der Formel VI erfolgt vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in
Essigsäure und bei Temperaturen von 50 bis 130 C, vorteilhaft bei 70 bis 1000C.
iS Man kann die Umsetzung auch in einem Gemisch
aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel und auch in Gegenwart von Mineralsäuren durchführen.
Gegenüber den nächstvergleichbaren Farbstoffen der belgischen Patentschrift 734 765 zeichnen sich die
erfindungsgemäßen Farbstoffe durch verbessertes Ziehvermögen auf Polyamiugeweben aus und zeigen
gegenüber vergleichbaren Faibstoffen der USA.-Patentschrift
2 242 474 eine bessere Lichtechtheit.
In den folgenden Beispielen bedeutr-n die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente. Die
Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
208 Teile5-Chlor-l,3,3-trimethyl-2-methylenindolin
(Chlor-Fischerbase, hergestellt nach den Angaben von G. Plancher, Berichte 31, 1496/97 (1898), werden
in 150 Teilen Essigsäure und 100 Teilen Wasser angerührt und mit 266 Teilen des Aldehyds der Formel
CH,-CH,-CN
OHC-/ V-N
(hergestellt aus dem entsprechenden m-Toluidinderivat
nach E. Compaign e/W. L. Archer.
J. Am. Chem. Soc. 75, 991 (1963), versetzt. Die Masse
wird auf 70 bis 80" erwärmt und hierauf 3 Stunden lang bei dieser Temperatur gerührt. Zum Gemisch
gibt man anschließend 1000 Teile Wasser, 10 Teile Filtererde und 6 Teile Aktivkohle. Man rührt 1 Stunde
lang und filtriert nachher. Aus dem Filtrat isoliert man
den Farbstoff der Formel
C-CH = CH-/ >-N
C2H5
Cle
nach bekannten Methoden, z. B. durch Zugabe von Natriumchlorid.
Er löst sich in Wasser und färbt Polyacrylnitril in blaustichigroten Tönen mit guter Lichtechtheit und guten
Naßechtheiteri.
7 8
Beispiel la
Zu demselben Farbstoff wie im Beispiel I kann man gelangen, wenn man eine Verbildung der Formel
CH3
-C-CHj
C-CH=CH-
C-CH=CH-
CH2-CH3-CN
mit Dimethylsulfat bei Temperaturen von 30 bis 100",
vorzugsweise 50 bis 70°, gegebenenfalls in einem Lösungsmittel, umsetzt.
Nach demselben Verfahren können praktisch alle Farbstoffe in den Beispielen 2 bis 13 hergestellt werden.
Die oben eingesetzte Styrylverbindung kann durch Kondensation des Aldehyds im Beispiel 1 mit
5-Chlor-2,3,3-trimethylindolenin nach bekannten Methoden
hergestellt werden.
Ersetzt man den Aldehyd im Beispiel 1 durch die äquivalente Menge eines Aldehyds der Formel
20
CH3
OHC
CH1-CH2-CN
4
\
\
30
C4Hq
und verfahrt im übrigen nach den Angaben dieses Beispiels,
so wird ein ähnlich guter Farbstoff erhalten, C2H5
der Polyacrylnitril ebenfalls in blaustichigrotcn Tönen mit guten Echtheiten anfärbt.
Färbeverfahren
20 Teile des Farbstoffs nies Beispiels 1 werden mit
80 Teilen Dextrin in einer Kugelmühle: während 48 Stunden vermischt. 1 Teil des so erhaltenen Präparates
wird mit 1 Teil 40"/1IiIgCr Essigsäure angeteigt,
der Brei unter ständigem Schütteln mit 400 Teilen destilliertem Wasser von tff Übergossen und kurz aufgekocht.
Man verdünnt mit 7600 Teilen destilliertem Wasser, setzt 2 Teile Eisessig zu und geht bei 60" mit
100 Teilen Textilgut aus Folyacrynitril in das Färbebad
tin. Das Material wurde zuvor 10 bis 15 Minuten lang bei 60° in einem Bad ion 8000 Teilen Wasser und
2 Teilen Eisessig behandel t. Man erwärmt nun innerhalb von 30 Minuten auf J 00°, kocht 1 Stünde lang
und spült. Man erhält eine egale blaustichigrote Färbung mit guter Lichtechtheit und guten NalJechtheiten.
In der folgenden Tabelle wird der strukturelle Aufbau
weiterer Farbstoffe abgegeben. Sie können nach den Angaben im Beispiel 1 hergestellt werden und entsprechen
der Formel
C CH3
C-CH=CH
CH2-CH2-CN
wobei R, R1, R2 die in der Tabelle angegebenen Bedeutungen besitzen. Als Anion Αθ kommen die in der Be
Schreibung aufgeführten in Frage.
Beispiel | -CH3 | Ii? | -C3H7 | p | Nuance der Färbung |
Nr. | -CH3 | IK., | -CH2-CH(CH3), | auf Polyacrylnitril | |
3 | -C2H5 | -C2H5 | Blaustichigrot | ||
4 | -C2H5 | C3H7 | desgl. | ||
5 | C2H5 | -C4H9 | CH3 | desgl. | |
6 | -CH3 | -C2H5 | -CH3 | desgl. | |
7 | -CH3 | C4H9 | -CH3 | desgl. | |
8 | -C2H5 | -C2H5 | -C2H5 | desgl. | |
9 | C2H5 | -C2H4Cl | C2H5 | desgl. | |
10 | C2H5 | -C2H4Cl | C2H5 | desgl. | |
11 | -CH3 | -C2H4Cl | CH3 | desgl. | |
12 | -CH3 | desgl. | |||
13 | C2H5 | desgl. | |||
409 634.'
Claims (6)
- Patentansprüche: 1. SttlfonsaiwegruppenJVde basische Styrylfarbstoffe der Formel VCH3C-CH3
C-CH=CH CH2-CH2-CNΑθworin R einen niedrigmolekularen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoflatomen, R1 einen geradkettigen oder verzweigten, gegebenenfalls durch Halogen substituierten Alkylrest mit mindestens 2 und höchstens 4 Kohlenstoffatomen, R2 Methyl und Äthyl und Αθ ein bei Styrylfarbstoffe!! übliches Anion bedeutet. - 2. Styrylfarbstoffe gemäß Patentanspruch 1 der FormelCH2-CH2-CN(VIII)worie R2 Methyl oder Äthyl, R3 einen Äthyl-, Propyl- oder Butylrest bedeutet.
- 3. Verfahren zur Herstellung von Styrylfarbstoffen der in Patentanspruch 1 bezeichneten Formel V, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel40(Π)45 mit einer Verbindung der Formel RCH,-CH,-CNOHC-f V-N(VI)unter Verwendung einer Säure der FormelH—A (IV)kondensiert, wobei R, R1, R2 und A die in Anspruch I genannte Bedeutung haben.
- 4. Verfahren zur Herstellung von Styrylfarbstoffen der in Patentanspruch 1 bezeichneten Formel V, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der FormelCH2-CH2-CN(Va)methyliert oder äthyliert.
- 5. Verfahren zum Färben, Foulardieren oder Bedrucken von Fasern, Fäden oder daraus hergestellten Textilien, die aus Acrylnitril-Polymerisaten oder -Mischpolymerisaten oder aus synthe- 6s tischen Polyamiden oder synthetischen Polyestern, welche durch jsaure Gruppen modifiziert sind, bestehen oder solche enthaltet^ dadurch gekennzeichnet, daß Farbstoffe der Formel V verwendet werden.
- 6. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Kunststoffen, Leder oder Papier, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der Formel V verwendet.
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