DE209519C

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Info

Publication number: DE209519C
Application number: DENDAT209519D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

^PATENTSCHRIFT

KLASSE 65/. GRUPPE

G. NEUDECK in KIEL.

Wendegetriebe für Schiffsmotoren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Dezember 1906 ab.

Die Erfindung betrifft ein Wendegetriebe für Schiffsmotoren, bei dem die Motorwelle einerseits für den Vorwärtsgang unmittelbar mit der Schraubenwelle, andererseits für den Rückwärtsgang mit einer dauernd entgegengesetzt zur Schraubenwelle sich drehenden Hohlwelle gekuppelt wird, und bei dem sowohl die Motorwelle als auch die Schraubenwelle mit je einem Kupplungsring versehen

ίο ist.

Die eigentliche Erfindung besteht darin, daß die Kupplung als Fliehkraftkupplung ausgebildet ist.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht.

Die Kupplung besteht aus zwei voneinander unabhängigen Gruppen von Klötzen k und zwei Kupplungsringen u, v. Die Klötze sind an eine Scheibe s angelenkt, die sich mit dem Motor dreht. Von den beiden Kupplungsringen ist in bekannter Weise der eine, u, auf der Schraubenwelle p und der zweite, υ, auf einer Hohlwelle g befestigt, welche durch ein Zahnräderwechselgetriebe dauernd entgegengesetzt zu dem mit der Schraubenwelle φ verbundenen Kupplungsring u läuft. Zur Einstellung der Kupplung dient ein achsial verschiebbares, mit fingerartigen Ansätzen f versehenes Stellstück a. Jeder Finger ist mit zwei schrägen Führungsflächen b für die Klötze k versehen. An die der Welle zugekehrten Enden dieser schrägen Flächen schließen sich parallel zur Wellenachse gerichtete Flächen c an, gegen die sich die jeweils zurückgezogenen Klötze mittels ihrer Gelenkbolzen * legen. Infolge dieser Gestaltung der Finger kann in keiner Stellung der Kupplung achsialer Druck in ihnen auftreten, so daß also das Stellstück entlastet ist. ""

Die Wirkungsweise der Kupplung ist folgende :

Zur Einleitung des Vorwärtsganges wird das Stellstück a, das sich mit dem Motor dreht und die Finger f trägt, achsial (auf der Zeichnung nach unten) verschoben; hierdurch wird die eine Gruppe der Klötze k (auf der Zeichnung die. an die untere Seite der Scheibe s angelenkte) freigegeben, so daß diese Klötze unter der Wirkung der Fliehkraft nach außen fliegen und die Kupplung des Motors mit dem auf der Schraubenwelle φ befestigten Ring u bewirken, während durch die Finger f die andere Gruppe von Klötzen zurückgezogen wird. Hierbei dreht sich der Ring ν durch Vermittlung der Zahnräder im Leerlauf entgegengesetzt zum Ring u.

Bei Leerlauf nehmen die Klötze k die in der Zeichnung dargestellte Mittellage ein, so daß die Schraubenwelle φ und das Wendegetriebe stillstehen.

Zur Einleitung des Rückwärtsganges der Schraubenwelle φ wird das Stellstück α nach der entgegengesetzten Richtung verschoben; hierdurch wird die Scheibe s (durch die auf der Zeichnung oberen Klötze k) mit dem Ring ν gekuppelt, welcher durch Vermittlung der Zahnräder die Schraubenwelle φ in einer der Motordrehung entgegengesetzten Richtung kuppelt.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι. Wendegetriebe für Schiiismotoren, bei dem die Motorwelle einerseits für den Vorwärtsgang unmittelbar mit der Schraubenwelle, andererseits für den Rückwärtsgang mit einer dauernd entgegengesetzt zur Schraubenwelle sich drehenden Hohlwelle gekuppelt wird, dadurch gekennzeichnet,

ίο daß die Kupplung als Fliehkraftkupplung ausgebildet ist, indem an eine mit dem Motor sich drehende Scheibe (s) zwei Gruppen von Klötzen (k) angelenkt sind, die die Kupplung für Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt bewirken, je nachdem die eine oder die andere Gruppe derart freigegeben ist, daß sie der Wirkung der Fliehkraft folgen und sich gegen den zugehörigen Kupplungsring legen kann.
2. Wendegetriebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein achsial verschiebbares Stellstück (a) mit fingerartigen Ansätzen (f), die mit schrägen Führungsflächen

(b) versehen sind, zum Zweck, die jeweils vom Kupplungsring zu lösende Gruppe der Kuppelklötze zwangläufig zurückzuziehen.
3. Wendegetriebe für Schiffsmotoren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die der Welle zugekehrten Enden der schrägen Fläche (b) parallel zur Wellenachse gerichtete Flächen

(c) anschließen, gegen die sich die jeweils zurückgezogenen Klötze mittels ihrer Gelenkbolzen (i) legen, so daß nach erfolgter Einstellung der Kupplung auf Vorwärts- oder Rückwärtsgang durch die Fliehkraft achsiale Kräfte auf das Stellstück (a) nicht mehr ausgeübt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.