DE205370C - - Google Patents

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DE205370C
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juices
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds
    • C13B20/04Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds followed by saturation
    • C13B20/06Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds followed by saturation with carbon dioxide or sulfur dioxide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 205370 KLASSE 89 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1906 ab.
Es ist bekannt, daß bei der Fabrikation von Zucker aus Rüben der Rübensaft zwecks seiner Reinigung mit Kalk versetzt wird. Auf das Rübengewicht berechnet gehören 0,5 bis 0,75 Prozent Ca O dazu, eine solche Scheidung herbeizuführen, daß der Saft klar ist und der Schlamm sich gut absetzt. Dieser Schlamm ist aber schlecht filtrierbar und der darin enthaltene Zuckerkalk nur schwer auszuwaschen.
Deshalb vereinigt man die Scheidung mit der Saturation, d. h. man leitet nach vollzogener Scheidung Kohlensäure in die alkalische Flüssigkeit, erzeugt dadurch kohlensauren Kalk und damit einen gut filtrierbaren und leicht auswaschbaren Schlamm. Dieses Verfahren erfordert aber die Anwendung einer wesentlich größeren Kalkmenge, als zum eigentlichen Scheiden· nötig ist. Eine Zugabe von 1,5 Prozent ist bei diesem Verfahren die mindest anzuwendende Menge.
Meist wenden die Zuckerfabriken mehr als 2 Prozent Ca O zur Scheidung und Saturation an, oft genug 3 Prozent und darüber.
Man hat die Erfahrung gemacht, daß um so hellere Säfte erhalten werden, je mehr Kalk man anwendet.
Diese Tatsache läßt sich durch die Annahme erklären, daß die durch den Ätzkalk aus dem Rübensaft gefällten Stoffe nur locker an den
Kalk gebunden sind. Es bedarf der Einhüllung durch größere Mengen gefällten kohlensauren Kalkes, um sie im Niederschlage festzuhalten und sie zu verhindern, wieder in Lösung zu gehen.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Bindung der durch Ätzkalk aus dem Rübensafte gefällten Stoffe eine sehr viel festere wird, sowie daß noch andere sonst im Safte gelöst bleibende Stoffe gefällt werden, wenn der mit Ätzkalk (trocken oder gelöscht) versetzte Rübensaft warm einige Zeitlang energisch mit Luft in Berührung gebracht wird.
Wird so gearbeitet, dann genügt bei unz er setzten Rüben selbst eine Zugabe von nur 0,6 Prozent Ca 0, auf Rüben gerechnet, um zu scheiden und durch die sich unmittelbar anschließende Saturation der Flüssigkeit mit C O2 einen Saft zu erhalten, der in vielen Fällen wesentlich reiner ist, sowohl was Farbe als was das Verhältnis von Zucker zu Nichtzucker betrifft, als der nach dem bis jetzt angewendeten Verfahren unter Verbrauch von viel Kalk erhaltene Saft.
Der Schlamm ist leicht filtrierbar und auch leicht auszuwaschen.
Auch ist es möglich, den nach vorliegendem Verfahren gewonnenen Scheidesaft mittels Kohlensäure auf einen Kalkgehalt (Alkalität) von 0,025 Prozent Ca O herunterzusaturieren, ohne daß die Erscheinung der Übersaturation (d. h. des Wiederinlösunggehens von ausgefällten Stoffen) eintritt.
Aber auch bei der weiteren Verarbeitung des Rübensaftes ist die Behandlung der Säfte
mit Luft bei Gegenwart von Kalk von großer Bedeutung. Die Säfte hellen sich zusehends auf und geben schließlich auf Körn gut verkochbaren Dicksaft sowie kurze, gut schleuderbare Füllmassen von um so hellerer Farbe, je frischer die Rüben sind.
Das neue Verfahren steht im vollständigen Gegensatze zu dem jetzt üblichen Verfahren, nach welchem die Aufhellung der Säfte und
ίο Füllmassen durch Behandlung mit 5 O2 erreicht wird.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht wie folgt:
Der aus den Rüben gewonnene Saft wird mit gebranntem oder gelöschtem Kalk versetzt, in einer Menge, die meist weniger als ι Prozent Ca O, auf Rüben berechnet, beträgt, dann auf über 70 ° C. erhitzt und nun längere Zeit, meist nicht über 15 Minuten, mit Luft in innige Berührung gebracht.
Dies kann auf die verschiedenste Weise geschehen. Am einfachsten erscheint das Einblasen von Luft. Der Scheidesaft färbt sich dabei sichtbar dunkel. Man hört mit der Luftbehandlung auf, wenn sich der Saft nicht mehr dunkler färbt. Hierauf wird der Saft kurze Zeit mit Kohlensäure behandelt (je nach der Menge des angewandten Kalkes 2 bis 5 Minuten) und auf eine Kalkalkalität von etwa 0,08 Prozent heruntersaturiert.
In den folgenden Stationen, zweite Saturation, Dünnsaftstation, Dicksaftstation (soweit sie vorhanden sind), wird der Saft immer wieder bei Gegenwart von Kalk mit Luft und darauf mit Kohlensäure behandelt. Die abgeschiedenen Stoffe werden jedesmal durch Filtration entfernt.
Hat z. B. der Rohsaft eine Reinheit von 86 bis 88 gehabt, so besitzt der nach vorliegendem Verfahren erhaltene Dicksaft eine solche von 94 bis 95.
Es ist zwar bekannt, daß der Rübenfarbstoff durch Oxydation verändert wird. Es wurde aber bisher diese Kenntnis bei der Scheidung und Saturation nicht ausgenutzt.
Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden,
alkalische Flüssigkeiten mit einem Gemisch von Kohlensäure und Luft zum Zwecke der Ersparnis von Kohlensäure zu· saturieren, die in verdünntem Zustande besser ausgenutzt werden soll; aber selbst wenn man dieses Verfahren auf mit Kalk behandelte Zuckersäfte übertragen wollte, würde es nicht gelingen, das nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Ergebnis zu erzielen.
Wenn man nach diesem Verfahren Rübensäfte mit Kalk behandelt, Luft durchleitet und erst darauf mit Kohlensäure saturiert, so erhält man bei gleich geringen Kalkzugaben vollkommen andere Ergebnisse, als wenn man Kohlensäure und Luft gemeinsam in die mit Kalk behandelten Zuckersäfte einleitet. Es ergibt sich dies aus folgenden Versuchen:
1. Ein Zuckersaft wurde mit 1 Prozent Ca O, auf Rüben berechnet, versetzt, mit Luft behandelt und dann mit Kohlensäure saturiert.
2. Der gleiche Saft wurde mit 1 Prozent Ca O, auf Rüben berechnet, versetzt und mit einem Gemisch aus Kohlensäure und Luft (Saturationsgas aus dem Kalkofen) saturiert. Das Gas enthielt 15,4 Prozent Kohlensäure und 15,4 Prozent Sauerstoff. Der Saft der Probe 1 ist nach der Behandlung wesentlich heller als der Saft nach Probe 2. Während es nach dem vorliegenden Verfahren gelingt, selbst aus stark veränderten Rüben rötlich durchscheinenden Dicksaft zu gewinnen, ist der Dicksaft, sobald Kohlensäure und Luft gemeinsam zur Einwirkung gelangten, undurchsichtig und schwarz. Diese Unterschiede in der Farbe treten sowohl bei gesunden wie bei kranken Rüben ein. Die aus den Dicksäften durch Eindampfen gewonnenen Füllmassen weisen natürlich dieselben Farbenunterschiede auf. Das vorliegende Verfahren gestattet also, mit wesentlich geringeren Mengen Kalk bessere Ergebnisse zu erzielen.
Auch die chemische Zusammensetzung der nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Säfte und Füllmassen ist von den Säften, welche durch die gemeinsame Anwendung von Luft und Kohlensäure erhalten werden, verschieden. Beispielsweise hatte eine nach vorliegendem Verfahren hergestellte Füllmasse folgende Zusammensetzung:
In 100 Teilen Trockensubstanz:
92,27 Prozent Zucker,
0,30 - Ca C O3,
2,26 - Alkalikarbonate,
5,17 organische Stoffe
Alkalikarbonate,
organische Stoffe
100,00.
Auf 100 Teile Zucker berechnet:
0,32 Teile Ca C O3,
2,45 - Alkalikarbonate,
5,60 · - organische Stoffe
8,37 Teile. . '
Dagegen ist die Zusammensetzung derselben, aber nach dem bekannten Verfahren gewonnenen Füllmasse die folgende:
In 100 Teilen Trockensubstanz:
91,75 Prozent Zucker,
■ . 0,52 - CaC O3,
2,23 - Alkalikarbonate,
5,50 - organische Stoffe
100,00. ■·..'...■
Auf ioo Teile Zucker berechnet: 0,57 Teile Ca C O3,
2,43 - Alkalikarbonate, 5,99 - organische Stoffe
8,99 Teile.
Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es also, Säfte und Füllmassen zu gewinnen, die einen wesentlich geringeren Gehalt an Kalksalzen besitzen als nach den sonst übliehen Verfahren.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Reinigung von Rübensäften, dadurch gekennzeichnet, daß die zweckmäßig erhitzten Rübensäfte in Gegenwart von Kalk zunächst mit Luft und dann erst mit Kohlensäure behandelt werden.
    6ErLIn. OSbRuCKT in Der reicmsdruckerei.
DENDAT205370D Active DE205370C (de)

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