AT20003B - Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser. - Google Patents

Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser.

Info

Publication number
AT20003B
AT20003B AT20003DA AT20003B AT 20003 B AT20003 B AT 20003B AT 20003D A AT20003D A AT 20003DA AT 20003 B AT20003 B AT 20003B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
water
iron
ironing
alkalinity
carbonate
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Gustav Dr Bruhns
Original Assignee
Gustav Dr Bruhns
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE1902148404D external-priority patent/DE148404C/de
Application filed by Gustav Dr Bruhns filed Critical Gustav Dr Bruhns
Application granted granted Critical
Publication of AT20003B publication Critical patent/AT20003B/de

Links

Landscapes

  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser. 



   Bei Versuchen und Untersuchungen über die Enteisenung von   Rohwässern   hat es sich gezeigt, dass natürliche Wässer im allgemeinen um so leichter zu enteisenen sind, je stärker ihre   Alkalität"ist.   Unter dieser ist der Gehalt an kohlensauren und doppeltkohlensauren Salzen zu verstehen, zu welchen in Ausnahmefällen noch kaustische Alkalien bezw.   Erd-   alkalien sowie Salze anderer sehr schwacher Säuren (Schwefelwasserstoff, gewisse organische Säuren) hinzukommen. Diese   Alkalität   des Wassers wird zweckmässig durch Titrierung desselben mit stark verdünnter Mineralsäure unter Verwendung von Methylorange als Indikator ermittelt. 



   Da nicht selten   natürliche   eisenhaltige Wässer vorkommen, welche, nach dieser Methode untersucht, keine oder eine nur sehr geringe Alkalität aufweisen, und da gerade disse Wässer   stärker   eisenhaltig zu sein pflegen als die höher alkalischen, so bieten sich kantig der Enteisenung nach Methoden, bei welchen dem Wasser nicht ohnehin alkalische. 



  Reagenzien, wie Kalk, Soda oder dgl.   zugeführt   werden, grosse Schwierigkeiten. 



   So wird z. B. mittels   Durchlüftung   oder durch Behandlung nach dem deutschen Reichs-Patente Nr. 73078 die Enteisenung bei zu schwach alkalischen Wässern nur mangelhaft oder gar nicht erreicht. Selbst die kräftig chemisch wirksame Filtermasse nach dem deutschen Reichs-l'atente Nr. 145797 vermag die vollständige Enteisenung solcher Wässer nur in langsamerem Tempo zu bewirken als bei stärker alkalischen Wässern. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass man diesem Übelstande wirksam dadurch abhelfen kann, dass man die Alkalität des Wassers vor der weiteren, dem Zwecke der Enteisenung dienenden Behandlung künstlich erhöht. In welcher Weise dies am zweckmässigsten zu geschehen hat, muss nach den im einzelnen Falle anzustellenden Erwägungen zu entscheiden vorbehalten bleiben. 



   Bei Wässern mit starkem Gipsgehalt wird man z. B. den Zusatz von kohlensaurem Natron wählen, um zweckmässig eine Enthärtung mit der Alkalisierung zu verbinden, welch letztere durch die Löslichkeit des entstehenden kohlensauren Kalkes im Wasser in vollkommen ausreichendem Masse hervorgerufen wird. 



   Ist das Wasser schwefelsäurereich und wird eine Verminderung dieser Säure   gewünscht,   so empfiehlt sich die Behandlung desselben mit kohlensaurem Baryt, durch dessen Wechselzersetzung mit den vorhandenen Sulfaten ebenfalls kohlensaure Salze entstehen, welche dem Wasser   Alkalität verleihen.   



   Ist dagegen eine Erhöhung der Härte für die Verwendung des Wassers nicht schädlich oder gar erwünscht, so kann man die Alkalität dadurch in zweckmässigste Weise erhöhen, dass man das Wasser mit kohlensaurem Kalk in Berührung bringt, welcher sich dabei in geringer, aber für den Zweck völlig ausreichender Menge auflöst. 



   Die Auflösung kann je nach den im einzelnen Falle vorliegenden Verhältnissen in verschiedener Weise ausgeführt werden. Man kann z. B. das Wasser durch Filterpressen drücken, deren Kammern mit fein verteiltem kohlensaurem Kalk angefüllt sind. Oder man lässt das Wasser in einem   Filterturm   über Koks oder andere poröse Materialien laufen, 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Kalk    an'der Luft gelagert,   worden sind, wonach dann der kohlensaure Kalk dem poröser Material so fest anhaftet, dass er von dem, Wasser nicht abgespült wird.

   Oder man verteilt gepulverten kohlensauren Kalk zwischen porösen Filtermaterialien, wie Holzspänen, Papierstoff,   Gewebeabfällen,   Kork, Asbest usw.,   iohei   diese   Materialien verhindern müssen, dass   das Pulver von dem Wasserstrome mitgerissen wird. 



   Bei dieser Verwendung von kohlensauren Erdalkalien kann man häufig die Alkalisierung des Wassers mit dessen Enteisenung zweckmässig zu einem einzigen Prozesse verbinden. Durch das oben   erwähnte KoksrieselSIter z. B. kann   man einen Luftstrom leiten, um dem genügend alkalisierten Wasser sofort durch den Luftsauerstoff das Eisen zu entziehen. Oder die gepulverten Erdalkalien können mit den Enteisenungsmassen nach den deutschen   Reicbs-Patenten   Nr. 73078 und Nr. 145797 vermischt werden, was zu demselben
Ergebnisse führt. 



   Es kommen endlich   Fälle   vor, in denen ein Rohwasser genügend Sauerstoff enthält,   - um   seinen gesamten Gehalt an Eisenoxydul in Eisenoxyd zu verwandeln, wobei aber die
Ausscheidung des letzteren wegen Mangels an Alkalität nicht eintritt. Unter diesen Um- ständen vermag die blosse Alkalisierung des Wassers ohne Anwendung eines anderen Ent-   eisonungsverfahrens   zur vollständigen Enteisenung des Wassers   3U   führen. 



   Es können daher die oben besprochenen Alkalisierungsmethoden bei derartigen Wässern als selbständige Enteisenungsverfahren, auch unter Abschluss der atmosphärischen
Luft, angewendet werden. 



   Die dem Wasser jeweils zuzusetzende Menge von Karbonaten, welche zur Entfernung des Eisengehaltes gerade ausreicht, ist begreiflicherweise je nach der Menge und chemischen
Natur seiner anderweitigen Bestandteile sowie nach der Höhe des Eisengehaltes erheblichen 
 EMI2.1 
 Sie wird ermittelt, indem man mehreren gleich grossen, mit Luft gesättigten Proben des Wassers verschiedene genau bekannte Mengen von löslichen Karbonaten zusetzt und nach Ablauf einiger Zeit die   Fi ! t. rate   mit Rhodankalium oder dgl. auf ihren Eisengehalt prüft.

   Sollen schwer lösliche Karbonate zur Verwendung gelangen, so lässt man die durchlüftete Wasserprobe mit   allmählich   wachsender Geschwindigkeit über ein mit diesen beschicktes Probefilter laufen und bestimmt mittels titrierter Säure und Methylorange die Alkalität, bei welcher die ersten Spuren von   ungefälltem   Eisen sich im Filtrate zeigen. 



   Im allgemeinen ist die erforderliche Erhöhung der   Alka1ität   um so geringer, je reiner das Wasser von aufgelösten Bestandteilen ist. Ein von einem Eisenblechdach aufgefangenes Regenwasser z. B. zeigte nur eine spurenweise   Alkalität   und 2 bis 9 mg Eisen im Liter. Der Eisengehalt blieb beim Stehenlassen an der Luft monatelang fast unver- ändert ; das Eisen schied sich aber sofort ab, wenn das Regenwasser mit Kreidepulver in   berührung   gebracht wurde, wobei die Alkalität auf   09   bis   2-0 c ? n3 1/10 n-Säure   für 100 cm3 stieg. Liess man die   A1kalität   bis zur letzteren Grenze steigen, so wurde das Wasser auch als Getränk brauchbar. 



   Ein schwefelsäurereiches Brunnenwasser von der Alkalität 100 cm3 =   1-9 cm3   1/10 n-Säure und 40 mg Eisen im Liter erforderte zur Entfernung des Eisengehaltes mittels   kohlensauren   Baryts und nachfolgender Durchlüftung die Steigerung der Alkalität bis zu   4#8 cm3 1/10 n-Säure   für   100 cm-9.   Das Wasser war nach der Behandlung vollkommen baryt-und eisenfrei und die Schwefelsäure war erheblich vermindert. 



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser,   dadurch gekenn'   zeichnet, dass der Gehalt desselben an   ge ! östen kohlensauren   oder doppeltkohlensauren Alkalien bezw. Erdalkalien, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Umsetzung von im Wasser 
 EMI2.2 


Claims (1)

  1. dasselbe ohne Hinzuziehung eines anderen Enteisenungsverfahrens als selbständiges Enteisenungsverfahren in dem Fall angewendet wird, dass das Wasser genügende Mengen Sauerstoff ohne besondere Vorbehandlung bereits enthält.
AT20003D 1902-11-18 1904-02-29 Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser. AT20003B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1902148404D DE148404C (de) 1902-11-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT20003B true AT20003B (de) 1905-05-10

Family

ID=5672652

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT20003D AT20003B (de) 1902-11-18 1904-02-29 Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT20003B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2460231A1 (de) Verfahren zum entfernen von stickstoffoxiden aus industriellen abgasen und dafuer geeignete waessrige behandlungsloesungen
DE2412372C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Gicht- bzw. Rauchgas unter Erzeugung von Gips
AT20003B (de) Verfahren zur Erleichterung der Enteisenung von Rohwasser.
DE148404C (de)
DE2804910C3 (de) Verfahren zur Behandlung von uranhaltigen Erzen
DE725879C (de) Verfahren zur chemischen Reinigung von Abwasser
DE641819C (de) Verfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus Gasen
DE4327599C2 (de) Mittel zur Adsorption von Trihalogenmethanen (Haloformen) und AOX sowie zur Reduktion von Chloraminen aus Wasser, insbesondere aus Schwimm- und Badebeckenwasser
DE556096C (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
DE559171C (de) Verfahren zur Gewinnung von Rhodanverbindungen
DE816873C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen
DE931645C (de) Verfahren zur Herstellung von verdichtetem, entsaeuertem Ammoniakwasser
DE2308629A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser
DE749178C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Schwefel aus den bei der Herstellung von kuenstlichen Gebilden nach dem Viskoseverfahren anfallenden schwefelwasserstoffhaltigen Abgasen
DE517018C (de) Faellbad fuer das Kupferoxydammoniakcellulosestreckspinnverfahren
AT224571B (de) Verfahren zur Behandlung von Wasser, insbesondere zur Aufbereitung als Brauwasser
DE517830C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus schwefelhaltigen Rohstoffen in ununterbrochenem Arbeitsgang
DE749789C (de) Verfahren zur Herstellung von blausaeureadsorbierenden Massen fuer Gas- und Atemfilter
DE321331C (de) Verfahren zur Gewinnung von fuer Gerbereizwecke besonders geeigneten Loesungen aus den Ablaugen der Cellulosefabrikation
AT200521B (de) Verfahren zur Abscheidung der Verunreinigungen aus Papierfabriksabwässern od. ähnl. kolloidhaltigen Industrieabwässern
DE94494C (de)
AT218975B (de) Verfahren zur Behandlung von Wasser, insbesondere zur Aufbereitung als Brauwasser
DE257647C (de)
DE348409C (de) Verfahren zur Auswaschung von Schwefelwasserstoff aus Gasen
DE88614C (de)