DE283475C - - Google Patents

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DE283475C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/722Oxidation by peroxides

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 283475 KLASSE 85 a. GRUPPE
Dr. GEORG ERLWEIN in CHARLOTTENBURG.
Wasserstoffsuperoxyd zu befreien.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1913 ab.
Es ist aus der Literatur bekannt, daß das Wasserstoffsuperoxyd bzw. dessen aktiver Sauerstoff nicht in dem gleichen Maße sterilisierend wirkt wie z. B. die äquivalenten Mengen Chlor 5 oder Ozon. Um eine genügende Sterilisation des Wassers zu gewährleisten, müssen beträchtlichere Konzentrationen, d. h. Mengen pro Kubikmeter Wasser, angewandt werden. In besonderen Fällen, wie z. B. bei rascher Sterilisation von Wasser im Felde oder auf Expeditionen in den Tropen, in welchen die Ökonomie des Verfahrens keine so erhebliche Rolle spielt wie bei der zentralen Trinkwasserversorgung, ist das Wasserstoffsuperoxyd gut verwendbar,
wenn es gelingt, den Überschuß an Wasserstoffsuperoxyd rasch und leicht zu entfernen. Eine Entfernung des nichtverbrauchten Wasserstoffsuperoxydes ist nötig, weil dieses dem Wasser einen unangenehmen Geschmack verleiht und auch zur Schädigung der Gesundheit Anlaß geben kann. Für diesen Zweck sind verschiedene wasserlösliche Zusätze zu dem mit Wasserstoffsuperoxyd behandelten Wasser vorgeschlagen worden, die aber, abgesehen von Schwierigkeiten der Dosierung, den Fehler haben, daß dem Wasser Chemikalien zugeführt werden, die nach erfolgter Wirkung darin verbleiben und daher das Wasser in seiner ursprünglichen Zusammensetzung nicht unwesentlieh verändern.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren, durch welches die eben genannten Übelstände bei der Beseitigung des Wasserstoffsuperoxydes vermieden werden.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das behandelte, aber noch überschüssiges Wasserstoffsuperoxyd enthaltende Wasser mit Mangansuperoxyd bzw. Mangansuperoxydhydrat oder Manganoxyd bzw. Manganoxydhydrat oder mit Gemischen dieser Stoffe in geeigneter Weise in Berührung bringt.
In der Praxis kann die Ausführung des Verfahrens in der Weise erfolgen, daß man gewöhnlichen Filtersand oder Kies oder sonst eine geeignete Filtermasse mit den vorstehenden Stoffen in an sich bekannter Weise nach Art der Entmanganungsfilter präpariert und durch diese präparierten Filter das Wasser mit geeigneter Geschwindigkeit filtriert. Als Träger der wirksamen Masse können auch natürliche oder künstliche Zeolithe bzw. deren Manganverbindungen verwendet werden. Auch können die genannten Manganverbindungen in Pulveroder Stückenform als Filtermasse selbst benutzt werden. Statt das Wasserstoffsuperoxydhaltige Wasser in der eben beschriebenen Weise zu filtrieren, kann man das Verfahren auch so ausüben, daß man dem Wasser die genannten Manganverbindungen mit oder ohne Träger zusetzt und eine Zeitlang damit in Berührung läßt. Dabei kann die Einwirkung durch Schütteln oder Rühren beschleunigt werden. Nach erfolgter Einwirkung kann das Wasser filtriert oder vom Bodensatz abgegossen werden.
Die Reaktionen von Wasserstoffsuperoxyd, auf die Oxyde des Mangans sind an sich bekannt. Neu ist jedoch die Verwendung der
festen höheren Manganoxyde zur Entfernung des Wasserstoffsuperoxydüberschusses in Verbindung mit der Trinkwassersterilisation. Der neue technische Effekt bei dieser Verwendung der höheren Manganoxyde besteht darin, daß das das Wasserstoffsuperoxyd entfernende Mittel in beliebigem Überschuß im Filtermaterial aufgespeichert erhalten bleiben kann und neben der Wirkung der Wasserstoffsuperoxydentfernung die Ausscheidung von Manganverbindungen bewirkt, welche in der ersten Reaktionsphase löslich geworden sind.
Bei praktischen Versuchen im Laboratorium mit normalem, Bikarbonat enthaltendem Trinkwasser hat sich gezeigt, daß beim Durchfließen des wasserstoffsuperoxydhaltigen Wassers durch ein höhere Manganoxyde enthaltendes Sandfilter am oberen Teil die Reaktion zwischen hohen Manganoxyden und Wasserstoffsuperoxyd sowie in Gegenwart von Säuren (Kohlensäure) verläuft, also im Sinne einer beiderseitigen Sauerstoffabgabe und nicht im Sinne der Kontaktreaktion in alkalischer Lösung. Im unteren Teil nimmt der Mangangehalt zu, während das abfließende Wasser sowohl mangan- als wasserstoffsuperoxydfrei das Filter verläßt. Ist das Filter erschöpft, d. h. zu weit reduziert, was sich im Laboratoriumsversuch in Filtern mit Glaswänden an der helleren Färbung des Sandes erkennen läßt, so kann dasselbe nach bekannten Methoden entweder unter Verwendung von Permanganat- oder Chlorkalklösungen regeneriert und dadurch wieder gebrauchsfähig gemacht werden.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren, mittels Wasserstoffsuperoxyds sterilisiertes Wasser vom überschüssigen Wasserstoffsuperoxyd zu befreien, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Wasserstoffsuperoxyd behandelte Wasser mit Mangansuperoxyden, Manganoxyden bzw. deren Hydraten oder mit Gemengen dieser Stoffe in Berührung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Manganverbindungen einzeln oder zu mehreren auf anderen Stoffen als Träger niedergeschlagen oder in andere Stoffe physikalisch oder chemisch eingeführt sind.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserstoffsuperoxydhaltige Wasser durch die . Manganverbindungen selbst oder durch damit präparierte Träger filtriert.
4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das behandelte, noch wasserstoffsuperoxydhaltige Wasser mit genannten Manganverbindungen mit oder ohne Träger versetzt und die Einwirkung durch Rühren oder Schütteln beschleunigt.
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