DE403782C - Verfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden

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DE403782C
DE403782C DEW63776D DEW0063776D DE403782C DE 403782 C DE403782 C DE 403782C DE W63776 D DEW63776 D DE W63776D DE W0063776 D DEW0063776 D DE W0063776D DE 403782 C DE403782 C DE 403782C
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DE
Germany
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copper
oxygen
cuprichloride
cuprioxy
chlorides
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Expired
Application number
DEW63776D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Felix Kaufler
Eduard Moosmueller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wacker Chemie AG
Original Assignee
Wacker Chemie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G3/00Compounds of copper
    • C01G3/04Halides
    • C01G3/06Oxychlorides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden aus den Komponenten Cuprichlorid, metallisches Kupfer und Sauerstoff bzw. sauer stoffhaltigen Gasen.
  • Es ist bereits bekannt, daß bei der Einwirkung von Cuprichlorid auf metallisches Kupfer in Gegenwart von Sauerstoff Cuprioxychloride entstehen. In früheren Zeiten wurde ein Farbstoff, das sogenannte Braunschweigergrün, welches im wesentlichen aus Cuprioxychloriden besteht, in der Weise hergestellt, daß ein breiförmiges Gemisch aus Kupfervitriol, Kochsalz und Kupferlamellen mit wenig Wasser der Einwirkung der Luft ausgesetzt und andauernd durchgeschaufelt wurde. Die Bildung des Cuprioxychlorides erfolgt dabei derart, daß Cuprichlorid in Berührung mit dem metallischen Kupfer in Cuprichlorid übergeht, welches dann durch den Sauerstoff in Cuprioxyclrlorid_ umgewandelt wird. Der Prozeß verläuft indessen außerordentlich langsam und erfordert zu seiner Beendigung einen Zeitraum von drei Monaten und darüber. Das Verfahren ist daher wegen seiner Unwirtschaftlichkeit längst aufgegeben worden; gegenwärtig werden Cuprioxychloride technisch durch Umsetzen von Cuprichlorid mit basischen Substanzen, z. B. Kalkmilch, dargestellt. Hierbei geht indessen ein großer Teil des Chlors in Form des wertlosen Chlorkalziums verloren. Das neue Verfahren gründet sich auf folgende Beobachtungen: Metallisches Kupfer löst sich in Cuprichloridlösung, wie bekannt, unter Bildung von Cuprichlorid auf. Die Reaktion geht in konzentrierten Cuprichloridlösungen rascher vor sich als in verdünnten; durch Erwärmen wird sie beschleunigt. Das Cu Cl scheidet sich als schwerer Niederschlag aus, der teilweise am Kupfer haften bleibt.
  • Das einmal ausgeschiedene CuCl erweist sich der Einwirkung von Sauerstoff gegenüber, z. B. wenn man durch eine wäßrige Suspension desselben Luft leitet, unerwartet beständig. Es wird nur äußerst langsam und unvollkommen oxydiert, und eine technische Darstellung des Cuprioxychlorids ist auf diesem Wege nicht möglich. Dieses Verhalten des Cuprochlorids erldärt auch die große Zeitdauer bei dem alten Prozeß zur Darstellung des Braunschweigergrüns.
  • Leitet man dagegen durch eine Cuprichdoridlösung, in welche Kupferspäne eingelegt sind, einen kräftigen- Luftstrom, so bildet sich unter geeigneten Versuchsbedingungen überraschenderweise überhaupt kein Cu Cl, sondern es scheidet sich von Anfang an ein Niederschlag von Cuprioxychlorid aus, der sich unter Auflösen des Kupfers so lange vermehrt, b's das Cupricblorid praktisch aufgebraucht ist. Das vorliegende Verfahren besteht nun darin, daß man metallisches Kupfer in Form vor: m@ glichst großer Oberfläche, z. B. in Form von Drehspänen, Lamellen, Draht usw., mit Cuprichloridlösung bedeckt und das Reaktionsgemisch dauernd mit Sauerstoff (Luft) gesättigt erhält und namentlich die Kupferoberfläche daueind mit Sauerstoff in Berührung hält. Cuprochlorid kommt unter diesen Umständen n;cht zur Ausscheidung, sondern es bildet sich ein Niederschlag der Formel 3 Cu O - Cu Cl, x H, O ; der basische Anteil der Verbindung stammt aus dem metallischen Kupfer, das also zu Kupferoxyd oxydiert wird, wobei dahingestellt bleiben mag, ob die Oxydation des Kupfers direkt erfolgt oder teilweise über primär sich bildendes CuCI vor sich geht.
  • Verwendet man verdünnte Cuprichloridlösungen, z. B. mit einem Kupfergehalt von 7 Prozent, so läßt sich der Prozeß bis zur Erschöpfung der Cupri- und Chlorionen in einer Operation zu Ende führen. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt überraschenderweise mit zunehmender Verdünnung eher zu als ab (was für eine direkte Oxydation des Kupfers durch den Sauerstoff spricht).
  • Arbeitet man mit konzentrierten Cuprichloridlösungen, so wird nach einiger Zeit der sich ausscheidende Niederschlag so reichlich und schwer beweglich, daß es praktisch schwierig ist, die notwendige Sättigung mit Sauerstoff im Reaktionsgemisch überall aufrechtzuerhalten. Es scheidet sich deshalb auch leicht CuCl aus, das. wie erwähnt, praktisch nicht weiteroxydiert wird. Um das zu vermeiden, unterbricht man deshalb den Prozeß, ehe die Beweglichkeit der Paste zu gering geworden ist, filtriert ab und verwendet das Filtrat zu weiteren Operationen. Man kann in der geschilderten Weise den Prozeß in Etappen bis zur Erschöpfung des Cuprichlorides zu Ende führen oder das Cuprictlorid anreichern und zu einer neuen Operation benutzen.
  • Überraschenderweise wird durch Erwärmen der Flüssigkeit die Bildung des Cuprioxychlorids mir wenig beschleunigt, während der Einfluß der Temperatur bei der Bildung von CuCl aus CuCl, und Kupfer ein beträchtlicher ist.
  • Die erhaltene wäßrige Paste von Cuprioxvchlorid ist von großer Feinheit und besitzt eine für viele Zwecke erwünschte bedeutende Suspensionsfähigkeit.
  • Das Verfahren kann praktisch in verschiedener `'eise durchgeführt werden. Wichtig ist, daß das Reaktionsgemisch dauernd mit Sauerstoff gesättigt und ein Ausscheiden von Cuprochlorid vermieden wird. Am einfachsten leitet man durch die Cuprichloridlösung, welche die Kupferspäne bedeckt, einen kräftigen Luft- oder Sauerstoffstrom, welcher zugleich die Rührung der Flüssigkeit besorgt. Die Bewegung der Flinss@ghe@-t k- r,.n aber auch auf mechanischem Wege, z. B. mit Hilfe von Rührwerken, Pumpen u. dgl., erfolgen, oder man bringt das Kupfer in eine rotierende, durchbrochene Trommel, welche teilweise in die Cuprichloridlösung eintaucht und einer Luft- bzw. Sauerstoffatmosphäre ausgesetzt wird.
  • An Stelle von Kupfer können auch Kupferlegierungen verwendet werden. Nimmt man z. B. Messing statt Kupfer, so tritt an Stelle von Cuprioxyd teilweise Zinkoxyd in das basische Salz ein, und man erhält so gemischte Cuprioxychloride, wie sie für manche Verwendungszwecke erwünscht sind.
  • Das Verfahren sei durch folgende Peispiele erläutert Beispiel I. Ein hohes zylindrisches Gefäß, das mit Siebboden v ei sehen ist, wird mit Kupferspänen lose gefüllt und eine Kupferchloridlösung von etwa Prozent Kupfergehalt zugegeben, welche das Kupfer ganz bedeckt, aber im Gefäß einen Steigraum freiläßt. Man leitet sodann bei gewöhnlicher Temperatur einen kräftigen Luftstrom in gleichmäßiger Verteilung durch die Flüssigkeit hindurch, die in lebhafter Bewegung gehalten wird. Schon nach kurzer Zeit beginnt die Ausscheidung des Niederschlages, der sich so lange vermehrt, bis die Cuprichloridlösung aufgebraucht ist. Die erhaltene dünne Paste, welche neben Cuprioxychlorid nur Wasser enthält, ist für manche Zwecke direkt verwendbar. Nach dem Trocknen stellt sie ein feines, hellgrünes Pulver dar. Verhältnis Cu : Cl ist a Atome Cu auf z Atom Cl.
  • Verwendet man an Stelle von metallischem Kupfer Messing, so erhält man ein Cuprioxychlorid, in welchem ein Teil des Kupfers durch Zink ersetzt ist.
  • Verwendet man konzentrierte Cuprichloridlösung, so wird, sobald der Niederschlag anfängt, schwer beweglich zu werden, filtriert. Das Filtrat wird entweder direkt in Etappen weiterbehandelt, bis schließlich die Cuprichloridlösung erschöpft ist, oder man reichert es immer wieder mit Cuprichlorid an. Beispiel 1I. Die Apparatur besteht in diesem Falle aus einer rotierenden, zylindrischen, horizontal gelagerten Holztrommel; die Trommel taucht teilweise in ein mit Kupferchloridlösung gefülltes, offenes Gefäß ein. Sie selbst ist mit Kupferspänen angefüllt. Bei entsprechender Drehung der Trommel benetzt sich das Kupfer auf seiner ganzen Oberfläche mit Cuprichloridlösung und betet dem Sauei Stoff der Luft eine genügend g,oße Angiiffsfläche. Man veiwendet eine Cuprichloridlösung mit einem Gehalt von etwa 22 Prozent Cuprichlorid. Der sich bildende Niederschlag wird abfiltrieit, wenn der Gehalt an Cuprichlorid auf etwa 12 Prozent gesunken ist. Das Filtrat wird zu einer neuen Operation verwendet. Im übrigen verläuft der Vorgang genau wie in Beispiel I beschrieben.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: ''erfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige-Lösung von Cuprichlorid auf Kupfer bzw. Kupferlegierungen bei Gegenwart von Sauerstoff derart zur Einwirkung gebracht wird, daß im Reaktionsgemisch gleichmäßig und dauernd ein Sauerstoffüberschuß herrscht. ,
DEW63776D 1923-05-02 1923-05-02 Verfahren zur Darstellung von Cuprioxychloriden Expired DE403782C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3225277A1 (de) * 1982-07-06 1984-01-19 Wacker-Chemie GmbH, 8000 München Verfahren zur herstellung von kupferoxychlorid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3225277A1 (de) * 1982-07-06 1984-01-19 Wacker-Chemie GmbH, 8000 München Verfahren zur herstellung von kupferoxychlorid

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