DE386516C - Verfahren zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von SchwefelwasserstoffInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B17/00—Sulfur; Compounds thereof
- C01B17/16—Hydrogen sulfides
- C01B17/164—Preparation by reduction of oxidic sulfur compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C01B17/16—Hydrogen sulfides
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von Schwefelwasserstoff, insbesondere
für gewerbliche Zwecke, wo er in großen Massen gebraucht wird und daher ein kontinuierliches Verfahren und die Verwendung
billiger Reagenzien und hoher Ausbeuten von Wichtigkeit sind. Das Verfahren kann natürlich auch zur Erzeugung von
Schwefelwasserstoff in kleiner Menge, z. B.
für Laboratoriumszwecke, Verwendung finden. Das Verfahren besteht, allgemein gesprochen,
in, der Behandlung von Metallsulfiden, wie z. B. Schwefelzink, inabesondere in
Form von sulfidischem Zinkerz mit Schwefelsäure, wobei Schwefelwasserstoff nach folgender
Reaktionsgleichung gebildet wird:
Zn S + H2 S O4 = Zn S O4 + H2 S.
Die übliche Methode zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff besteht in der Behandlung
von Schwefeleisen mit Schwefelsäure. Dieses Verfahren ist auch durchaus befriedigend,
wenn es sich um die Erzeugung kleiner Mengen von Schwefelwasserstoff handelt, wie
man sie z. B. in chemischen Laboratorien braucht, sowie zur Entfernung von Arsen
aus Schwefelsäure. Wenn aber große Mengen Schwefelwasserstoff benötigt werden, dann wird das Verfahren wegen seiner Kostspieligkeit
unverwendbar.
Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, komplexe sulfidische Erze, welche Schwefelzink
enthalten, mit Schwefelsäure zu behandeln. Man hat eine verhältnismäßig große
Menge Schwefelsäure, d. h. nämlich ungefähr 50 kg Schwefelsäure von 520 Be auf 1 kg Erz
verwendet. Bei diesem Verhältnis zwischen Säure und Erz wird das bei hoher Temperatur
gebildete Zinksulfat in dem großen Säureüberschuß gelöst, woraus es abgeschieden
und durch Abkühlung und Kristallisation wiedergewonnen wird.
Die Anwendung der großen Menge Schwefelsäure bei diesem Verfahren bezweckt, das
Zinksulfat bei seinem Entstehen in Lösung zu bringen, wobei der leitende Gesichtspunkt
der ist, daß, wenn das Zinksulfat nicht gelöst würde, es das Erz einhüllen und die weitere
Umsetzung \rerhindern würde. Das Verfahren
ist technisch nicht brauchbar infolge der ungeheuren Mengen Schwefelsäure, die es erfordert
und infolge der kostspieligen Wärmeaustauschapparate, deren man dabei zum Erhitzen
und Abkühlen der Massen benötigt.
Dem vorliegenden Verfahren liegt der Gesichtspunkt zugrunde, daß 'bei hinreichend
feinem Zermahlen von sulfidischem Erz und bei gehöriger Umrührung des Erzsäuregemisches
die Reaktion vollkommen durchgeführt werden kann, ohne daß das sich dabei bildende Zinksulfat gelöst wird.
Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt.
Schwefelsäure von etwa 52 ° Be wird in einen mit Blei ausgeschlagen en Behälter geleitet,
welcher mit einem dicht schließenden Deckel und einer energisch wirkenden Rührvorrichtung
versehen ist. Die Säure wird auf etwa 1900C erhitzt und sulfidisches
S86516
Zinkerz in Pulverform langsam durch eine selbsttätige kontinuierlich wirkende Vorrichtung
zugeführt, wobei der Behälterinhalt ununterbrochen gerührt wird. Die Zersetzung erfolgt fast momentan unter stetiger und ununterbrochener
Bildung von Schwefelwasserstoff, dessen Entwicklung von der Erzzufuhr abhängt.
Wie oben erwähnt, muß das Erz fein gemahlen sein. Bei Verwendung von Erz, welches
restlos durch ein 200-Maschen-Sieb hindurchging, wurde eine Ausbeute von 80 bis |
85 Prozent Schwefelwasserstoff, berechnet \ auf den Schwefelgehalt des Erzes, erzielt, j
während 97 Prozent des Schwefelzinkgehaltes des Erzes in Zinksulfat umgesetzt wurden.
Der Verlust an Schwefelwasserstoff rührt, wie festgestellt worden ist, zum großen Teil
von der Bildung von elementarem Schwefel ; so her. ;
Zu ι kg Erz, welches reich an Sulfiden ist, |
werden ungefähr 5 kg Schwefelsäure benötigt. Es mag jedoch erwähnt werden, daß das Verhältnis
zwischen Säure und Erz innerhalb teas trächtlicher Grenzen variiert werden kann, j
ohne daß deshalb der Boden der Erfindung verlassen wird. Es ist nur erforderlich, hinreichend
Säure zu benutzen, damit die Reak- j tion annähernd bis zu Ende sich fortsetzt, wobei die erforderliche Säuremenge für jedes
besondere Erz leicht ermittelt werden kann. Nachdem die erforderliche Erzmenge in
die Säure eingebracht worden ist, rührt man j weiter und kocnt das Gemisch, bis die Ent- |
wicklung von Schwefelwasserstoff beendigt ' ist, worauf das Rührwerk stillgesetzt und die !
im Reaktionsbehälter enthaltene Masse ab- j gekühlt und dem Absetzen überlassen wird.
Die obere Säureschicht, welche noch aus j Säure von etwa 5 2° Be besteht, wird abge- j
hebert, mit frischer Säure vermischt und zur i Behandlung einer neuen Erzmenge benutzt.
Die auf diese Weise wiedergewonnene und j wieder benutzte Säure beträgt etwa die Hälfte
der jedes einzige Mal benötigten Säure.
Der am Boden des Behälters nach dem Abheben der oberen Säureschicht verbleibende .
Schlamm enthält ungelösten Rückstand, Zink- j sulfat und freie Schwefelsäure. Die Schwe- .
feisäure wird durch Filtrieren abgeschieden ; und mit der bereits abgeheberten Säure vermischt
zur Verwendung in einem neuen Ar- | beitsgang.
Der Filterkuchen wird dann mit so viel Wasser behandelt als erforderlich ist, um das
Zinksulfat in Lösung zu bringen. Diese Lösung wird durch Zusatz von Zinkoxyd oder
Zinkasche neutralisiert, und die Zinksulfatlösung kann nach Abscheidung von dem ungelösten
Rückstand und üblicher Reinigung gewühschtenfalls als marktfähiges Produkt
Verwendung finden.
Das Verfahren gestattet die Erzeugung großer Mengen Schwefelwasserstoff mit geringen
Kostenaufwand, wobei die Wiedergewinnung des Gehaltes des Erzes an Zink auf die angegebene Weise den Kostenaufwand
der üblichen Röstung des Erzes und den Verlust an Zink, der sich aus der Bildung von
in Säure unlöslichen Ferriden und Silikaten ergibt, zum Fortfall bringt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff durch Behandeln von
Schwefelzink enthaltendem Material mit Schwefelsäure, gekennzeichnet durch die Anwendung von nur so viel Schwefelsäure,
daß sie nicht hinreicht, sämtliches gebildetes Zinksulfat aufzulösen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch
erhitzt und umgerührt wird, bis die Reaktion vollendet ist.
3. \^erfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet
durch die Verwendung des schwefelzinkhaltigen Materials in Form von pulverisiertem Zinkerz.
4. Verfahren zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß man Schwefelsäure erhitzt, in diese pulverisiertes sulfidisches Zinkerz einführt und das Gemisch andauerndem
Erhitzen und Umrühren unterwirft, bis die Entwicklung von Schwefelwasserstoff im wesentlichen aufhört.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß pulverisiertes sulfidisches
Zinkerz und Schwefelsäure im Verhältnis von S Gewichtsteilen Säure auf
ι Gewichtsteil Erz miteinander vermischt werden, und daß nach Beendigung der
Schwefelwasserstoff entwicklung die Schwefelsäure von dem Reaktionsschlamm geschieden
und mit einer weiteren Menge sulfidischen Erzes für einen neuen Arbeitsgang vermischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefelsäure
von 520 Be benutzt, das Erhitzen bis 1900 C betrieben und der Feinheitsgrad des pulverisierten Erzes so gewählt
wird, daß das Erz durch ein 200-Maschen-Sieb hindurchgeht, wobei das bis zu solcher
Feinheit zerkleinerte Erz in die erhitzte Säure, und zwar so lange eingeführt wird,
bis ι Gewichtsteil Erz auf 5 Gewichtsteile Säure kommt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US509216A US1435471A (en) | 1921-10-20 | 1921-10-20 | Process for the production of hydrogen sulphide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE386516C true DE386516C (de) | 1923-12-10 |
Family
ID=24025749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH91263D Expired DE386516C (de) | 1921-10-20 | 1922-09-27 | Verfahren zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1435471A (de) |
DE (1) | DE386516C (de) |
FR (1) | FR556625A (de) |
GB (1) | GB187592A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4218431A (en) * | 1976-08-06 | 1980-08-19 | Deuterium Corporation | Removal of sulfide contaminants from carbonate waters with production of CO2 -free H2 S |
-
1921
- 1921-10-20 US US509216A patent/US1435471A/en not_active Expired - Lifetime
-
1922
- 1922-09-26 FR FR556625D patent/FR556625A/fr not_active Expired
- 1922-09-27 DE DEH91263D patent/DE386516C/de not_active Expired
- 1922-10-03 GB GB26739/22A patent/GB187592A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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