DE956942C - Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden Saturationsschlammes - Google Patents
Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden SaturationsschlammesInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 24. JANUAR 1957
V 4224 IVa/ 12 m
Saturationsschlammes
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzbarmachung des bei der Zuckererzeugung gewonnenen
Saturationsschlammes. Derartiger Schlamm besteht außer aus Calciumcarbonat aus ausgefällten .
organischen Stoffen, wie Proteinen, Pektinen u. dgl.
Bisher hat man Saturationsschlamm vorwiegend als Düngemittel für landwirtschaftliche Zwecke
ausgenutzt. Es wurde allgemein angenommen, daß er als homogen zu betrachten wäre. Durch Anwendung
besonderer Färbeverfahren wurde festgestellt,
daß es sich bei Saturationsschlamm um eine inhomogene Masse handelt.
Auf Grund dieser Erkenntnis ist es möglich, Saturationsschlamm in besserer Weise nutzbar zu
machen, als dies bei Verwendung als Düngemittel der Fall ist.
Erfindungsgemäß wird1 Saturationsschlamm durch an sich bekannte Maßnahmen, wie Schlämmen,
Filtrieren und Zentrifugieren, in Fraktionen verschiedenen spezifischen Gewichts zerlegt. Die
einzelnen Fraktionen bestehen vorzugsweise aus
Calciumicarbonat, organischen -Stoffen, wie Proteinen,
Pektinen u. dgl., und Mischungen aus GaI-ciumcarbonat
mit den erwähnten organischen Stoffen. Diese Fraktionen werden erfindungsgemäß getrennt aufgearbeitet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das unterschiedliche spezifische Gewicht bzw. das unterschiedliche
Sedimentationsvermögen der einzelnen Bestandteile zu ihrer Auftrennung herangezogen.
ίο Da das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
gewonnene Calciumcarbonat bei der Bildung des Saturationsschlammes aus kolloidalen, zuckerhaltigen
Lösungen ausgefällt wurde, liegt es in viel feinerer Form vor, als wenn man es aus reinen,
wäßrigen Lösungen ausgeschieden hätte. Das erhaltene Calciumcarbonat kann daher in den verschiedensten
Industriezweigen, wie z.B. in der Papier-, Kautschuk- und Farbenerzeugung, sowie
bei der Herstellung von Glaserkitt mit Vorteil ver-
ao wendet werden und zeigt sich dabei einem nach üblichen Verfahren erhaltenen Calciumcarbonat
überlegen. Durch das nach dem erfindungsgemäß en Verfahren erhaltene Calciumcarbonat kann man
auch die bisher übliche natürliche Kreide (Schreibas kreide) ersetzen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden, organischen Stoffe kann man als Futtermittel
verwerten, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Schlämmwasser, das noch organische Stoffe
enthält. Das anfallende Schlämmwasser kann auch für sich chemisch oder mikrobiologisch weiterverarbeitet
werden.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Produkte kommen auch als Neutralisations- oder Verdünnungsmittel
für pulverförmige Stoffe, z. B. für Insektenvertilgungsmittel, in Betracht. Sie lassen
sich sehr gut, z. B. mit Hexachlorcyclohexan oder Dichlordiphenyltrichloräthan, kombinieren.
Gewünschtenfalls kann man die dem Calciumcarbonat beigemengten organischen Stoffe durch
Erhitzen auf eine unter der Zersetzungstemperatur des Calciumcarbonats liegenden Temperatur abbauen.
Dadurch werden die organischen Stoffe zersetzt und können in verkohlter Form leicht abgeschlämmt
werden. Es wird dadurch ein besonders reines Calciumcarbonat gewonnen.
Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der als Ausgangsmaterial
verwendete Saturationsschlamm oder die daraus erhaltenen Fraktionen in trockenem
oder feuchtem bzw. in Wasser suspendiertem Zustand mit Oxydationsmitteln wie Chlor, Chlorkalk
u. dgl. behandelt. Durch die Einwirkung von Chlor auf die organischen Stoffe, wie Proteinen, Pektine
u. dgl., werden aktives Chlor enthaltende Produkte, z. B. Chloramine, erzielt, die insektizid wirksam
sind. Die Einwirkung von Oxydationsmitteln führt auch zu einer Aufhellung der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Produkte. Gewünschtenfalls können dieselben mit üblichen organischen oder anorganischen Farbstoffen noch
beliebig gefärbt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden Saturationsschlammes, dadurch gekennzeichnet, daß man
durch an sich bekannte Maßnahmen, wie Schlämmen, Filtrieren und Zentrifugieren, den
Schlamm in Fraktionen verschiedenen spezifischen Gewichts zerlegt und die aus Calciumcarbonat,
organischen Stoffen, wie Proteinen, Pektinen u. dgl., und Mischungen aus Calciumcarbonat
mit den erwähnten organischen Stoffen bestehenden Fraktionen getrennt aufarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Calciumcarbonat beigemengten organischen Stoffe bei einer unter der Zersetzungstemperatur des Calciumcarbonats
liegenden Temperatur abgebaut und anschließend durch mechanische Einwirkung,
z. B. durch Schlämmen, entfernt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch' gekennzeichnet, daß der als Ausgangsmaterial
verwendete Saturationsschlamm oder die daraus erhaltenen Fraktionen in trockenem
oder feuchtem bzw. in Wasser suspendiertem Zustand mit Oxydationsmitteln, wie Chlor,
Chlorkalk u. dgl., behandelt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
August Buchwald, »Bleistifte«, A. Hartleben's
Verlag, Wien u. Leipzig, 1904, S. 56;
Emil F. Fischer, »Abfallstoffe der anorgan. ehem. Industrie u. ihre Verwertung«, Theodor
Steinkopff-Verlag, 1936, S.So;
Emil Raymond Riegel, »Industrial Chemistry«, Book Department The Chemical Catalog Co.,
Inc., New York, 1933, S. 354/355;
deutsche Patentschriften Nr. 614976, 111826.
© «09 577/457 7.56 (609 773 1.57)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3116572A1 (de) * | 1980-05-20 | 1982-06-03 | Escher Wyss Gmbh, 7980 Ravensburg | Verfahren und vorrichtung zum kalzinieren einer calciumkarbonat enthaltenden schlaemme |
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SE469475B (sv) * | 1990-10-29 | 1993-07-12 | Eka Nobel Ab | Saett att bleka partiklar innehaallande kalciumkarbonat |
GB2358394B (en) * | 2001-01-12 | 2002-01-30 | David Lindsay Dodd | Method of growing mushrooms |
DE102017215243A1 (de) | 2017-08-31 | 2019-02-28 | Südzucker AG | Verfahren zur Herstellung von funktionsverbessertem Carbokalk |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE111826C (de) * | ||||
DE614976C (de) * | 1935-06-22 | Emil Neufeldt | Knet- und Pressvorrichtung fuer die Anlage zum Trocknen von Scheideschlamm |
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1952
- 1952-01-15 GB GB1170/52A patent/GB733418A/en not_active Expired
- 1952-01-15 FR FR1049154D patent/FR1049154A/fr not_active Expired
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Also Published As
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