DE111826C - - Google Patents

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DE111826C
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calcium carbonate
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/18Carbonates
    • C01F11/185After-treatment, e.g. grinding, purification, conversion of crystal morphology

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung von Aetznatron und Aetzkali durch Behandlung von Natriumkarbonatbezw. Kaliumkarbönatlösungen mit Cakiumhydrat wird ein Rückstand erhalten, der bisher nicht nur als werthlos erachtet wurde, sondern der auch dadurch lästig wird, dafs er sich in grofsen Mengen ansammelt, deren Unterbringung mit Schwierigkeiten und bedeutenden Kosten verbunden ist. Dieser Rückstand besteht im Wesentlichen aus Calciumkarbonat, Cakiumhydrat und vielfachen Verunreinigungen.
Durch die vorliegende Erfindung wird bezweckt, aus diesen bisher werthlosen Abfällen einen werthvollen Stoff zu gewinnen, nämlich reines amorphes Calciumkarbonat, das ausgedehnte Verwendung finden kann.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dafs die Theilchen der den Abfall bildenden Bestandteile eine verschiedene Gröfse haben, und zwar hat sich bei mikroskopischen Untersuchungen gezeigt, dafs namentlich die Calciumkarbonattheilchen viel kleiner und feiner sind als die in der Masse enthaltenen übrigen Stoffe.
Aus dieser Beobachtung hat sich ergeben, die Trennung des Calciumkarbonats von den übrigen Bestandtheilen des Abfalles auf mechanischem Wege vorzunehmen, vorzugsweise durch Hindurchtreiben des sehr verdünnten Schlammes durch geeignete Siebvorrichtungen, wobei die Verunreinigungen, wie Kohle, Sand, organische Substanzen u. s. w. abgeschieden werden.
Wenn der Kalkschlamm noch Antheile an Cakiumhydrat enthält, so wird letzteres in bekannter Weise durch Behandlung des Schlammes mit kohlensäurehaltigen Gasen (Feuergasen, Kalkofengasen u. s. w.) vor oder nach der mechanischen Reinigung des Schlammes in der Siebvorrichtung in Calciumkarbonat übergeführt.
Zur mechanischen Reinigung des Schlammes wird derselbe in Wasser gleichmäfsig zu einer dünnen Milch aufgeschlämmt, und in diese Milch werden dann eventuell zuerst kohlensäurehaltige Gase behufs Ueberführung des Calciumhydrals in Calciumkarbonat eingeleitet. Sodann führt man diese Milch von unten unter Druck gegen ein Flachsieb, oder bei Verwendung umlaufender Siebe wird die dünne Milch von aufsen in die Siebtrommel hineingedrückt oder gesaugt, und aus der Trommel die gereinigte Flüssigkeit abgeführt. Die Siebung von unten nach oben bezw. von aufsen nach innen hat den Zweck, die Siebflächen rein zu erhalten, da bei umgekehrtem Arbeitsverfahren die in der Kalkmilch enthaltenen Verunreinigungen sehr schnell ein Verschmieren der Siebflächen herbeiführen.
Wesentlich für die erfolgreiche Durchführung der Reinigung auf mechanischem Wege ist eine geeignete Auswahl der Siebflächen. Zahlreiche Versuche haben ergeben, dafs man für den vorliegenden Zweck sehr feine Siebe verwenden mufs, und zwar haben sich in der Praxis siebartige Gewebe, die 40 bis 80 Maschen auf 1 cm Länge enthalten, gut bewährt. Die in der dünnen Milch enthaltenen Calciumkarbonattheilchen gehen leicht durch solche feine Siebe hindurch, während die Verunreinigungen von den Sieben zurückgehalten werden. Diese nasse Siebung führt sonach eine völlige Trennung
des Calciumkarbonats von den Verunreinigungen herbei, so dafs die durch die Siebfläche getretene Milch fast nur reines Calciumkarbonat suspendirt enthält.
Die gereinigte Flüssigkeit wird in üblicher Weise absetzen gelassen, eventuell durch Waschen von lösungsfähigen Salzen befreit und schliefslich durch Filtriren vom Wasser getrennt und getrocknet.
Will man die Umwandlung des Calciumhydrats im Schlamme zu Calciumkarbonat durch Sättigen des Schlammes mit Kohlensäure vermeiden, so kann man den Schlamm wiederholt mit Wasser auswaschen und das Calciumhydrat auf diese Weise durch Auflösen entfernen.
Der nach obigem Verfahren gewonnene Stoff ist im Wesentlichen reines Calciumkarbonat. Es besteht aus mikroskopisch kleinen, aufserordentlich fein vertheilten, gleichförmigen, amorphen Partikelchen, die nach dem Trocknen zu einem unfühlbaren Pulver zerfallen. Wenn die Trockentemperatur des so erhaltenen Calciumkarbonats ioo° C. nicht wesentlich übersteigt, beträgt das Gewicht von ι oo ecm des gepulverten Karbonats 78 bis 94 g. Wird indessen das Karbonat bei einer wesentlich höheren Temperatur getrocknet, so erhöht sich sein specifisches Gewicht. Es besitzt die werthvolle Eigenschaft, nach der Trocknung und Pulverisirung sich nicht zu kleinen Klumpen oder Knollen zusammenzuballen, so dafs es sehr leicht durch die feinsten Siebe hindurchtritt.
Gegenüber den bisher im Handel vorkommenden Sorten von Calciumkarbonat sind demselben gefälltes Karbonat und Schlämmkreide am ähnlichsten. Von diesen unterscheidet sich der neue Stoff indessen in erster Linie durch sein Gewicht, indem 100 ecm des gefällten Karbonats 50 bis 75 g, die gleiche Volummenge Schlämmkreide dagegen 105 bis 110 g wiegen. Aufserdem zeigt gefälltes Calciumkarbonat die Neigung, sich zusammenzuballen, so dafs es nur schwierig durch derartig feine Siebe hindurchtritt, die dem nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Calciumkarbonat den Durchgang noch leicht gestalten. Von Schlämmkreide ist das aus den Rückständen gewonnene Product sofort zu unterscheiden, da erstere infolge ihres Ursprunges stets scharfkantige Theilchen enthält, die sich durch Reiben zwischen den Fingern bemerkbar machen.
Das aus dem Abfalle der Aetzalkalifabrikation auf die angegebene Weise zu einem sehr billigen Preise zu gewinnende Calciumkarbonat kann in verschiedenen Industrieen Verwendung finden. Infolge seiner Reinheit, der Abwesenheit von organischen Stoffen und seines verhältnifsmäfsig dichten Gefüges wird es für die Fabrikation weifs glasirter Thonwaaren allen anderen Formen von Calciumkarbonat vorgezogen. Ebenso bildet es ein ausgezeichnetes Füllmittel für Papier, Kautschukartikel jeder Art, Seife, Linoleum, Hornersatzmassen u. s. w. Auch kann es zur Herstellung von Putzpulvern, Toilettenpulvern, Mauerputz, billigen Anstrichfarben und zu den verschiedensten anderen Verwendungszwecken benutzt werden.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zur Verwerthung der Calciumkarbonat-Rückstände bei der Aetzalkalifabrikation, dadurch gekennzeichnet, dafs man zu dünner Milch geschlämmten Rückstand einer mechanischen Reinigung derart unterwirft, dafs er durch feine Siebflächen von 40 bis 80 Maschen auf ι cm Länge zweckmäfsig von unten nach oben oder bei rotirenden Sieben von aufsen nach innen zu treten veranlafst wird, wodurch die Verunreinigungen abgeschieden werden und das Karbonat in der Schlämmflüssigkeit verbleibt, aus der es als feines, reines, weifses, amorphes und unfühlbares Pulver gewonnen werden kann.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE956942C (de) * 1951-02-08 1957-01-24 Josef Vasatko Dr Ing Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden Saturationsschlammes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE956942C (de) * 1951-02-08 1957-01-24 Josef Vasatko Dr Ing Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden Saturationsschlammes

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