DEV0004224MA - - Google Patents

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DEV0004224MA
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calcium carbonate
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 15. Januar 1952 Btekanntgemacht am 2. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nutzbarmachung des bei der Zuckererzeugung gewonnenen Saturationsschlammes. Derartiger Schlamm besteht außer aus Calciumcarbonat aus ausgefällten organischen Stoffen, wie Proteinen, Pektinen u. dgl.
Bisher hat man Saturationsschlamm vorwiegend als Düngemittel für landwirtschaftliche Zwecke ausgenutzt. Es wurde allgemein angenommen, daß er als homogen zu betrachten wäre. Durch Anwendung besonderer Färbeverfahren wurde festgestellt, daß es sich bei Saturationsschlamm um eine inhomogene Masse handelt.
Auf Grund dieser Erkenntnis ist es möglich, Saturationsschlamm in besserer Weise nutzbar zu machen, als dies bei Verwendung als Düngemittel der Fall ist.
Erfindungsgemäß wird Saturationsschlamm durch an sich bekannte Maßnahmen, wie Schlämmen, Filtrieren und Zentrifugieren, in Fraktionen verschiedenen spezifischen Gewichts zerlegt. Die einzelnen Fraktionen bestehen vorzugsweise aus
«9 577/45T
V 4224 IVa/12 m
Calciumicarbomat, organischem Stoffen;, wie Proteinen, Pektinen u. dgl., und Mischungen aus CaI-ciumcarbonat mit den erwähnten organischen Stoffen. Diese Fraktionen werden erfindungsgemäß getrennt aufgearbeitet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das unterschiedliche spezifische Gewicht bzw. das unterschiedliche Sedimentationsvermögen der einzelnen Bestandteile zu ihrer Auftrennung herangezogen.
ίο Da das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Galciumcarbonat bei der Bildung des Saturationsschlammes aus kolloidalen, zuckerhaltigen Lösungen ausgefällt wurde, liegt es in viel feinerer Form vor, als wenn man es aus reinen, wäßrigen Lösungen ausgeschieden hätte. Das erhaltene Calciumcarbonat kann daher in den verschiedensten Industriezweigen, wie z. B. in der Papier-, Kautschuk- und Farbenerzeugung, sowie1 bei der Herstellung von Glaserkitt mit Vorteil verwendet werden und zeigt sich dabei einem nach üblichen Verfahren erhaltenen Calciumcarbonat überlegen. Durch das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Calciumcarbonat kann man auch die bisher übliche natürliche Kreide (Schreibkreide) ersetzen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren anfallenden, organischen Stoffe kann man als Futtermittel verwerten, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Schlämmwasser, das noch organische Stoffe enthält. Das anfallende Schlämmwasser kann auch für sich chemisch oder mikrobiologisch weiterverarbeitet werden.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Produkte kommen auch als Neutralisations- oder Verdünnungsmittel für pulverförmige Stoffe, z. B. für Insektenvertilgungsmittel, in Betracht. Sie lassen sich sehr gut, z, B. mit Hexachlorcyclohexan oder Dichlordiphenyltrichloräthan, kombinieren.
Gewünschtenfalls kann man die dem Calciumcarbonat beigemengten organischen Stoffe durch Erhitzen auf eine unter der Zersetzungstemperatur des Calciumcarbonats liegenden Temperatur abbauen. Dadurch werden die organischen Stoffe zersetzt und können in verkohlter Form leicht abge- schlämmt werden. Es wird dadurch ein besonders reines Calciumcarbonat gewonnen.
Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen 'Verfahrens wird der als Ausgangsmaterial verwendete Saturationsschlarrim oder die daraus erhaltenen Fraktionen in trockenem oder feuchtem bzw. in Wasser suspendiertem Zustand mit Oxydationsmitteln wie Chlor, Chlorkalk u. dgl. behandelt. Durch die Einwirkung von Chlor auf die organischen Stoffe, wie Proteinen, Pektine u. dgl., werden aktives Chlor enthaltende Produkte, z.B. Chloramine, erzielt, die insektizid wirksam sind. Die Einwirkung von Oxydationsmitteln führt auch zu einer Aufhellung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkte. Gewünschtenfalls können dieselben mit üblichen organischen oder anorganischen Farbstoffen noch beliebig gefärbt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Nutzbarmachung des Calciumcarbonat enthaltenden Saturationsschlammes, dadurch gekennzeichnet, daß man durch an sich bekannte Maßnahmen, wie Schlämmen, Filtrieren und Zentrifugieren, den Schlamm in Fraktionen verschiedenen spezi- 7$. fischen Gewichts zerlegt und die aus Calcium- s carbonat, organischen Stoffen, wie Proteinen, \ Pektinen u. dgl., und Mischungen aus Calciumcarbonat mit den erwähnten organischen Stoffen bestehenden Fraktionen getrennt aufarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Calciumoarbonat beigemengten organischen Stoffe bei einer unter der Zersetzungstemperatur des Calciumcarbonate liegenden Temperatur abgebaut und anschließend durch mechanische Einwirkung,
z. B. durch Schlämmen, entfernt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der als Ausgangsmaterial verwendete Saturationsschlamm oder die daraus erhaltenen Fraktionen in trockenem oder feuchtem bzw. in Wasser suspendiertem Zustand mit Oxydationsmitteln, wie Chlor, Chlorkalk u. dgl., behandelt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
August Buchwald, »Bleistifte«, A. Hartleben's Verlag, Wien u. Leipzig, 1904, S. 56;
Emil F. Fischer, »Abfallstoffe der anorgan. ehem. Industrie u. ihre Verwertung«, Theodor Steinkopff-Verlag, 1936, S. 50;
Emil Raymond Riegel, »Industrial Chemistry«, Book Department The Chemical Catalog Co., Inc., New York, 1933, S. 354/355;
deutsche Patentschriften Nr. 614976, in 826.
©■609577/457 7.56

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