DE2652394A1 - Verfahren zur reinigung von 2-mercaptobenzothiazol - Google Patents
Verfahren zur reinigung von 2-mercaptobenzothiazolInfo
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- C07D277/60—Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D277/62—Benzothiazoles
- C07D277/68—Benzothiazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
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- C07D277/72—2-Mercaptobenzothiazole
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Description
SANSHIN KAGAKU KOGYO COMPANY, LIMITED, Yanai-shi, Yamaguchi
(Japan)
Verfahren zur Reinigung von 2-Mercaptobenzothiazol
2-NIercaptobenzothiazol und seine Derivate wie beispielsweise
Dibenzothiazoldisulfld, Cyclohexylbenzothiazylsulfenamid,
N-Oxydiäthylenbenzothiazylsulfenamid,
Zinksalze von 2-Mercaptobenzothiazol, Diäthylbenzothiazylsulfenamid
und das Cyclohexylaminsalz von 2-Mercaptobenzothiazol, die allgemein zu den Beschleunigern
der Thiazolreihe gerechnet werden, stellen wichtige Vulkanisationsbeschleuniger dar, die in der Industrie
bei der Verarbeitung von natürlichem und synthetischem Gummi in .großen Mengen verwendet werden. Zur Herstellung
und Reinigung von 2-Mercaptobenzothiazol existieren entsprechend bereits zahlreiche Patente und Literaturangaben.
Es ist wohl bekannt, daß das Reaktionsprodukt beim herkömmlichen Herstellungsverfahren für 2-Mercaptobenzo-
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thiazol duroh Umsetzung von Anilin, Schwefelkohlenstoff
und Schwefel unter erhöhtem Druck bei hohen Temperaturen nach dem Kelly-Verfahreη nioht nur Nebenprodukte wie
Benzothiazol, Anilinobenzothlazol, Phenylisothiocyanat, Benzoisonitril sowie unidentifizierte Teerprodukte, sondern
auch nicht umgesetzten Sohwefel, Anilin und Schwefelkohlenstoff enthält. Diese Nebenprodukte und unumgesetzten
Materialien werden üblicherweise durch Lösen des Produkts in einer verdünnten Natronlaugelösung und
Filtration der Lösung nach partieller Oxidation und Ansäuern, falls erforderlich, vom Produkt abgetrennt. Da
bei diesem Verfahren jedoch zur Verdünnung der Natronlaugelösung eine große Wassermenge verwendet wird, sind
entsprechend mehrere Stunden zur Entfernung suspendierter Substanzen zur Klärung der Lösung des Natriumsalzes
von 2-Mercaptobenzothiazol erforderlich; das von der Lösung abgetrennte teerartige Material ist ferner derart
schmutzig und übelriechend, daß seine Handhabung mit einer großen Belästigung verbunden ist.
!Zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol wurde
andererseits eine Extraktion mit Schwefelkohlenstoff angewandt. Das Verfahren ist in der CA-PS 448 209 beschrieben
und beruht auf der Gegebenheit, daß alle oben genannten Verunreinigungen in Schwefelkohlenstoff gut löslich sind,
während 2-Mercaptobenzothiazol selbst nur geringe Löslichkeit besitzt. Dieses Verfahren wird in einer im Vergleich
mit dem Natronlauge-Verfahren relativ kleinen Vorrichtung
durchgeführt. Dieses Verfahren ist allerdings auch ein Verfahren zur Behandlung von festem rohem 2-Mercaptobenzothiazol
und ist infolgedessen im Vergleich zu Plüssigverfahren teurer, d« es absatzweise durchgeführt
werden muß, was einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand mit
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sich bringt, wobei hinzukommt, daß das Verfahren aufgrund der vom rohen 2-Meroaptobenzothiazol herrührenden
Gase einschließlich kleiner Mengen Schwefelwasserstoff mit Gesundheitsrisiken behaftet ist. Wie ferner
aus der Beschreibung der US-PS 2 090 233 hervorgeht,
ist bei der Extraktion von festem rohem 2-Mercaptobenzothiazol mit Schwefelkohlenstoff zur Erzielung der
gewünschten Reinheit von 97,5 - 99f5 % eine große Lösungsmittelmenge
erforderlich, da die Extraktion zwei-, drei- oder mehrmals wiederholt werden muß, um die teerartigen
Materialien vollständig zu entfernen.
Die erwähnten, dem Stand der Technik entsprechenden Verfahren weisen entsprechend zahlreiche Nachteile auf,
zu denen die großen Mengen an verbrauchtem Lösungsmittel oder Wasser, die schwierige und mit großer Belästigung
verbundene Abtrennung und Handhabung der teerartigen Materialien, der hohe Arbeite- und Zeitaufwand sowie die
gesundheitliche Gefährdung gehören.
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol
anzugeben, das von den oben genannten Nachteilen frei ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß flüssiges rohes
2-Mercaptobenzothiazol im geschmolzenen Zustand unmittelbar nach der Herstellung durch Reaktion von Anilin, Schwefelkohlenstoff
und Schwefel mit kaltem Schwefelkohlenstoff durch Plüssig-Flüssig-Extraktion extrahiert wird. Im
einzelnen wird dabei rohes 2-Mercaptobenzothiazol unmittel-
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-A -
bar nach seiner Erzeugung aus Anilin, Schwefelkohlenstoff
und Schwefel unter erhöhtem Druck bei höheren Temperaturen im geschmolzenen Zustand durch Eingießen in kalten Schwefelkohlenstoff
abgeschreckt und filtriert, worauf die resultierenden feinen 2-Mercaptobenzothiazol-Kristalle getrocknet
werden.
Die Erfindung beruht dabei auf der Feststellung, daß sich aus flüssigem 2-Mercaptobenzothiazol beim Eingießen
in kalten Schwefelkohlenstoff augenblicklich feine Kristalle bilden.
Rohes 2-Mercaptobenzothiazol, das nach einem herkömmliehen
Verfahren durch Umsetzung von Anilin, Schwefelkohlenstoff und Schwefel unter erhöhtem Druck bei hoher Temperatur
hergestellt wurde, wird unmittelbar danach im geschmolzenen Zustand bei etwa I70 0C in eine Extraktionsvorrichtung eingeführt, in der es mit darin zirkulierendem
Schwefelkohlenstoff in Kontakt gebracht wird, der auf einer Temperatur unterhalb seines Siedepunkts, vorzugsweise 10 20
0C," gehalten wird. Die Menge an Schwefelkohlenstoff beträgt
das 2-bis 20-fache der Menge an rohem 2-Mercaptobenzothiazol, vorzugsweise die 5-bis 10-fache Menge. Das 2-Mercaptobenzothiazol
wird dabei durch Schwefelkohlenstoff abgeschreckt und fällt augenblicklich in Form feiner
Kristalle aus, wobei gleichzeitig alle Verunreinigungen wie Benzothiazol, Phenylisothiocyanat sowie die teerartigen
Materialien, die sich im rohen 2-Mercaptobenzothiazol befinden, vollständig im Schwefelkohlenstoff gelöst und
extrahiert werden. Die feinen Kristalle werden anschließend durch Filtration aus der Schwefelkohlenstofflösung abgetrennt
und getrocknet. Das so erhaltene 2-Mercaptobenzothiazol weist eine Reinheit von über 99*5 % auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf:
1. Die Extraktion mit Schwefelkohlenstoff kann in leichter Weise kontinuierlich sowie automatisch durchgeführt werden,
da das rohe 2-Mercaptobenzothiazol im geschmolzenen Zustand flüssig vorliegt, so daß es durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
behandelt werden kann;
2. der Pulverisierungsschritt vor der Extraktion, der bisher für die Behandlung von festem rohem 2-Mercaptobenzothiazol
erforderlich war, entfällt;
3. die Extraktion ist eine Flash-Extraktion, die augenblicklich
verläuft;
4. da das Verfahren in einem geschlossenen System durchgeführt wird, ist es weder mit Geruchsbelästigungen noch
Gesundheitsrisiken verbunden;
5. hochreines 2-Mercaptobenzothiazol kann unter Verwendung nur geringer Mengen Schwefelkohlenstoff erhalten werden,
da. kein zusätzlicher Waschvorgang mit Schwefelkohlenstoff erforderlich ist;
6. die Menge an erzeugten Teerprodukten 1st nur sehr gering, da das Material aufgrund der Durchführung des gesamten
Verfahrens in einem abgeschlossenen System unter Ausschluß von Luft entsprechend keiner Luftoxidation unterliegt;
zugleich ist dadurch keine Zeit für irgendwelche Nebenreaktionen zwischen einzelnen Zwischenprodukten,
die sonst in zahlreichen Fällen nach der Entfernung des als Reduktionsmittel wirkenden Schwefelwasserstoffs
und der Aufrechterhaltung eines chemischen Gleichgewichts auftreten;
7. das erfindungsgemäße Verfahren ist weiter vorteilhaft,
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da es keinerlei Umweltschutzprobleme aufwirft, weil die Menge der erzeugten teerartigen Materialien nur
gering ist und zudem kein zahlreiche organische und anorganische Substanzen enthaltendes Abwasser wie bei
herkömmlichen Reinigungsverfahren unter Verwendung von Natronlauge anfällt, wobei zugleioh eine entsprechend
hohe Ausbeute erzielt wird;
8. die Ausbeute ist in hohem Maße konstant, da das erfindungsgemäße
Verfahren keinerlei komplizierte Reaktionen umfaßt;
9. unumgesetzte Materialien und Nebenprodukte bei der
Herstellungsreaktion des 2-Mercaptobenzothiazols können aus der Extraktionslösung zurückgewonnen und wieder
verwendet werden;
10. das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer großen Wassereinsparung.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden sämtliche im rohen 2-Mercaptobenzothiazol enthaltenen Verunreinigungen
wie Benzothiazol, Phenylisothiocyanat sowie Teermaterialien augenblicklich im Schwefelkohlenstoff gelöst,
wobei das in Schwefelkohlenstoff unlösliche 2-Mercaptobenzothiazol als Niederschlag in Form feiner Kristalle
erhalten werden kann; das Produkt weist eine Reinheit über 99,5 % auf.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert.
500 kg Anilin, 172 kg Schwefel und 445 kg Schwefelkohlenstoff
wurden in einen kontinuierlich arbeitenden
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-sr -
Autoklaven eingebracht und 50 min bei 220 0C und unter
einem Druck von 110 kp/cm zur Reaktion gebracht. Das Reaktiorisprodukt wurde zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
in einen Gas-Flüssig-Trenntank eingeführt, wobei der
Schwefelwasserstoff oben am Tank abgezogen wurde, worauf
200 kg flüssiges rohes 2-Mercaptobenzothiazol erhalten wurden, die anschließend in den Boden einer Extraktionskolonne
eingeleitet wurden, in der 500 kg Schwefelkohlenstoff bei
10 0C kontinuierlich zirkulierten. Das in der Kolonne
aufwärts fließende flüssige rohe 2-Mercaptobenzothlazol
wurde mit dem herabfließenden Schwefelkohlenstoff in
Kontakt gebracht, wobei sich ein Schlamm bildete, der
feine Kristalle von 2-Meroaptobenzothiazol in.Schwefelkohlenstoff
enthielt. Zur quantitativen Abtrennung des Niederschlags durch Abpumpen wurde der Schlamm in ein
Filter eingeleitet und darin von der Schwefelkohlenstoffphase getrennt, wobei 2-Mercaptobenzothiazol als
Pulver erhalten wurde. Das Pulver wurde mit einem Trockner unter Rückgewinnung des Lösungsmittels getrocknet;
es wurden 174 kg eines leicht gelblichweißen Pulvers
von 2-Mercaptobenzothiazol von 99,5 % Reinheit erhalten} F. 172 - 175 0C.
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Claims (4)
- 265739/,AnaprUoheIy. Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol,daduroh gekennzeichnet,daß flüssiges rohes 2-Mercaptobenzothiazol unmittelbar nach seiner Herstellung duroh Reaktion von Anilin, Schwefelkohlenstoff und Schwefel unter erhöhtem Druok bei hohen Temperaturen im geschmolzenen Zustand mit kaltem Schwefelkohlenstoff durch FlUssig-Flüssig-Extraktion extrahiert und filtriert wird und die resultierenden feinen Kristalle von 2-Mercaptobenzothiazol getrocknet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion kontinuierlich mit zirkulierendem Schwefelkohlenstoff durchgeführt wird.
- J). Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unumgesetzte Materialien und Nebenprodukte der Reaktion aus der Extraktionslösung zurückgewonnen und zur Herstellung von 2-Mercaptobenzothiazol wiederverwendet werden.
- 4. Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, dadurch gekennzeichnet, daß flüssiges rohes 2-Mercaptobenzothiazol unmittelbar nach seiner Herstellung durch Reaktion von Anilin, Schwefelkohlenstoff und Schwefel unter erhöhtem Druck bei hohen Temperaturen im geschmolzenen Zustand durch Eingießen in kalten Schwefel-709829/0987kohlenstoff abgeschreckt und filtriert und die resultierenden feinen Kristalle von 2-Meroaptobenzothiazol getrocknet werden.709829/0987
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