DE1903968C3 - Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen

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Sigurd Dr. 5000Köln; Freese Hans Dr. 5670 Opladen; Wedemeyer Karl-Fried Dr. 5000 Köln; Dierichs Helmut Dr. 5090 Leverkusen; Hagedorn Ferdinand Dr. 5000Köln Härtung
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Description

Die hydrierende Spaltung von aromatischen Dilsufiden unter dem Einfluß von Katalysatoren wird bereits seit längerer Zeit durchgeführt
In der US-Patentschrift 24 02 694 wird über die hydrierende Spaltung von Dinaphthyldisulfid zu Naphthylmercaptan am Eisenpolysulfidkontakt berichtet Danach muß das Einsatzprodukt trocken sein, und auch der Katalysator ist vor seiner Verwendung von dem anhaftenden Wasser befreit worden. Beides setzt einen sehr beträchtlichen Aufwand vor der Hydrierung voraus.
Gegenstand der Erfindung ist das im Anspruch näher definierte Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen.
Die dabei verwendeten Katalysatoren kann man leicht durch Fällung wasserlöslicher Kobalt- oder Nickel-Salze mit Natriumsulfid bzw. -polysulfid herstel-Jen. Sie bedürfen keiner weiteren Behandlung und sind nach dem Abfiltrieren unmittelbar einsatzbereit. Unter dem Einfluß dieser Katalysatoren werden aromatische Disulfide in hohen Ausbeuten und ausgezeichneter Reinheit zu den entsprechenden Thiophenolen hydriert.
Man verfährt am besten in der Weise, daß mrn den flüssigen bzw. geschmolzenen Diphenyldisulfiden den Katalysator in Mengen von etwa 0,5 bis 10% vorzugsweise 1 - 5%, zusetzt und bei Wasserstoffdrükken von 150 atü hydriert. Es können bei diesem Verfahren Lösungsmittel verwendet werden, jedoch führt ihre Abwesenheit zu verbesserten Raum-Zeit-Ausbeuten. Nach Beendigung der Reaktionen saugt man die Thiophenole vom Katalysator ab. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Katalysatoren auch in Gegenwart von Wasser ihre Wirksamkeit unverändert beibehalten und beliebig oft wiederverwendet werden können. Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Geeignete aromatische Disulfide sind Verbindungen der allgemeinen Formel
worin R = Wasserstoff, Halogen oder Alkyl bedeutet und η eine ganze Zahl zwischen 1 und 5 ist.
Beispiel 1
13 g CoSO1 · 7 H2O werden in 15 g Wasser bei 400C gelöst und mit einer Lösung von 6,2 g Na2S, das 40% Wasser enthielt, in 15 g Wasser gelöst, versetzt. Das ausgefallene Kobaltsulfid wird 4mal mit je 25 ml Wasser sulfatfrei gewaschen und abgesaugt und auf dem Tonteller getrocknet.
In einem 700 ml Autoklav werden 200 g Diphenyldisulfid, das 0,1 % Wasser enthält, in Gegenwart des oben hergestellten Kobaltsulfid-Katalysators mit 150 aui Wasserstoff hydriert Die Reaktion beginnt bei 138°C und verläuft durch Anstieg auf 180°C innerhalb 10 Minuten. Das entstandene Thiophenol enthält weniger als O1I6Zb Diphenylsulfid und 0,8% Diphenyldisulfid; die Ausbeute liegt damit bei 99,1 %.
Beispiel 2
13 g CoSO4 · 7 H2O, in 15 g Wasser bei 40° gelöst, werden mit einer Lösung von 6,2 g Na2S, das 40% Wasser enthält, in 15 g Wasser versetzt Das ausgefallene Kobaltsulfid wird viermal mit je 25 ml Wasser sulfatfrei gewaschen, dann abgesaugt und wusserfeucht weiterverwendet 200 g Diphenyldisulfid werden mit 2 g Wasser und dem Kobalt-Katalysator versetzt und hydriert Reaktionsbeginn ist bei 139°. Nach 15 Minuten ist die Hydrierung beendet. Es enthält 99,8% Thiophenol, weniger als 0,1% Diphenylsulfid und 0,1% Diphenyldisulfid.
Beispiel 3
200 g Diphenyldisulfid werden mit 2 g Wasser versetzt und mit einem Kobaltsulfid-Kontakt, der wie im Beispiel 2 beschrieben hergestellt worden ist, bei einem Wasserstoffdruck von 150 atü hydriert Die Reaktion beginnt bei 138° und verläuft durch Anstieg auf 180° innerhalb 10 Minuten. Das Reaktionsprodukt wird vom Kontakt abfiltriert; es enthält gemäß gaschromatographischer Analyse weniger als 0,1% Diphenylsulfid und 0,1% Ausgangsprodukt. Ausbeute an Thiophenol 99,8%.
Beispiel 4
Wie im Beispiel 3 werden 200 g Diphenyldisulfid, die mit 2 g Wasser versetzt worden sind, in Anwesenheit des aus Beispiel 3 wiedergewonnenen Koba!tsulfid-Katalysators hydriert Die Reaktion beginnt bei 148° und ist nach 20 Minuten bei 180° beendet. Das Thiophenol ist 99,8%ig; es enthält weniger als 0,1% Diphenylsulfid und weniger als 0,1% Diphenyldisulfid.
Beispiel 5
13 g NiSO4 · 7 H2O werden in 15 ml Wasser gelöst und bei 40° mit einer Lösung aus 6 7g 60% Natriumsulfid in 15 ml Wasser unttr Rühren versetzt. Der entstandene Nickelsulfidniederschlag wird, wie im Beispiel 2 für Kobaltsulfid beschrieben, wasserfeucht weiterverwendet.
200 g Diphenyldisulfid, die mit 2 g Wasser versetzt wurden, werden in Anwesenheit des so hergestellten Nickelsulfid-Katalysators hydriert. Die Reaktion beginnt bei 178° und ist bei 200° nach 40 Minuten beendet. Das entstandene Thiophenol enthält 0,8% Diphenylsulfid und weniger als 0,1% Ausgangsprodukt; die Ausbeute beträgt 99,1 % d. Th.
Beispiel 6
3,08 g Schwefelblume gibt man zu einer Lösung von 6,2 g Schwefelnatrium in 16 ml Wasser und rührt 90 Minuten bei 70°. Die entstandene gelbe Lösung tropft man unter Rühren in eine Lösung von 13 g CoSO4 · 7 H2O in 15 η\ Wasser. Der Niederschlag wird abgesaugt, 4mal mit je 25 ml Wasser sulfatfrei gewaschen und auf dem Tonteller getrocknet
200 g Diphenyldisulfid, das 0,1% Wasser enthält, wird in Anwesenheit dieses Kcbalttrisulfidkontaktes bei 150 atü Wasserstoffdruck hydriert. Die Reaktion beginnt bei 140° und ist bei 180° in 7 Minuten beendet. Das entstandene Reaktionsprodukt enthält weniger als 0,1 %
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19 03 96a
Diphenylsulfid und 1,5% Diphenyldisulfid. Die Ausbeuts an Thiophenol beträgt 98,4%.
Beispiel 7
Ein gemäß Beispiel 1 hergestellter Kobaltsulfidkatalysator wird zu 200 g Diphenyldisulfid und 8 g Wasser gegeben und das Gemisch bei 150 atü mit Wasserstoff hydriert Die Reaktion setzt bei 139° ein und wird bei 175° im Verlauf von 10 Minuten beendet Das entstandene Thiophenol enthält 0,1% Diphenylsulfid )0 und 0,1 % Diphenyldisulfid. Ausbeute 99,8% d. Th.
Beispiel 8
Der aus Beispiel 7 wiedergewonnene Kobaltsulfidkatalysator wird zu 200 g Diphenyldisulfid, das 0,8% Wasser enthält, und 6 g Wasser gegeben und wie im Beispiel 1 beschrieben hydriert Die Reaktion beginnt bei 140° und wird innerhalb 13 Minuten bei 180° beendet Das entstandene Thiophenol enthält 0,1% Diphenylsulfid und 0,1% Diphenyldisulfid; Ausbeute 99,8% dTh.
Beispiel 9
Der aus Beispiel 8 wiedergewonnene Katalysator wird zu 200 g Diphenyldisulfid und 8 g Wasser gegeben, und, wie im Beispiel 1 angegeben, hydriert Die Reaktion beginnt bei 140° und ist im Verlauf von 15 Minuten bei 175° beendet Das entstandene Thiophenol enthält weniger als 0,1% Diphenylsulfid und 0,1% Diphenyldisulfid; Ausbeute: 99,8% d. Th.
Beispiel 10
41,5 Gewichtsteile 2,2,5,5'-Tetrachlordiphenyl-disulfid werden in der Schmelze mit einem Kontakt versetzt, fJer ca. 40% Wasser enthält Man stellt ihn auf folgendem Wege her: Man löst 7,7 Gewichtsteile kristallisiertes Kobaltsulfatheptahydrat in 35 Volun:enteiien Wasser, bringt das Kobaltsulfid durch eine Lösung von 3,6 Gewichtsteilen Natriumsuifidtrihydrat in 35 Volumenteilen Wasser zur Fällung, saugt den entstehenden schwarzen Niederschlag ab und wäscht mit Wasser. Bei 180° und einem Wasserstoff-Druck bis 150 atü wird hydriert Na ± Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgeinisch abgesaugt und der zurückbleibende Katalysator mit Benzol gewaschen. Bei Destillation der vereinigten Filtrate erhält man eine Fraktion, die bei 70° und 1,1 -1,5 Torr siedet: 38 Gewichtsteile 2,5-Dichlorthiophenol entsprechend einer Ausbeute von 92% d. Th.
Beispiel 11
Man versetzt 139 Gewichtsteile Bis-(p-iert-butylphenyl)-disulfid mit 4% = 5,5 Gewichtsteilen Wasser und gibt einen Katalysator hinzu, der durch Fällung einer Lösung von 15,2 Gewichtsteilen Kobaltsulfatheptahydrat in 70 Volumenteilen Wasser mit einer Lösung von 7,2 Gewichtsteilen Natriumsuifidtrihydrat in 7C Volumenteilen Wasser, anschließendes Absaugen und Waschen mit Wasser hergestellt worden ist. Unter einem Wasserstoffdruck von 150 atü wird bei einer Temperatur von 180° hydriert. Die Reaktion ist nach 3A Stunden beendet.
Anschließend wird das Gemisch abgesaugt und der im Filter zurückbleibende Kontakt mit Benzol gewaschen. Aus den Filtraten lassen sich durch Destillation 136 Gewichtsteile p-tert.-Butylthiophenol=ca. 98% d. Th. erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen durch Reduktion der entsprechenden Diphenyldisulfide mit Wasserstoff unter erhöhtem Druck und in Anwesenheit von Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 60 und 3000C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator ein Sulfid oder Polysulfide des Kobalts oder Nickels verwendet ι ο
DE19691903968 1969-01-28 Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen Expired DE1903968C3 (de)

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DE19691903968 DE1903968C3 (de) 1969-01-28 Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen

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DE19691903968 DE1903968C3 (de) 1969-01-28 Verfahren zur Herstellung von Thiophenolen

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DE1903968A1 DE1903968A1 (de) 1970-08-27
DE1903968B2 DE1903968B2 (de) 1976-07-22
DE1903968C3 true DE1903968C3 (de) 1977-03-17

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