DE630930C - Verfahren zur Herstellung eines Kupferoxychlorid und Kalk enthaltenden Kryptogamenvertilgungsmittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kupferoxychlorid und Kalk enthaltenden Kryptogamenvertilgungsmittels

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DE630930C
DE630930C DEF75430D DEF0075430D DE630930C DE 630930 C DE630930 C DE 630930C DE F75430 D DEF75430 D DE F75430D DE F0075430 D DEF0075430 D DE F0075430D DE 630930 C DE630930 C DE 630930C
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/16Heavy metals; Compounds thereof
    • A01N59/20Copper
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
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    • C01G3/04Halides
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Description

Es sind bereits Kryptogamenvertilgungsmittel aus Kupferoxychlorid
3CuO-CuCl2-XH2O
bekannt. Für den praktischen Gebrauch muß der Kupfergehalt des Produktes auf 16 bis 3O°/0 beschränkt werden, und die wässerige Lösung des Produktes muß im Gebrauch eine Konzentration von 1 bis 2 kg des Produktes auf 100 kg Wasser besitzen. Diese Konzentration ist gegen Kryptogamen wirksam und unschädlich für die 'Pflanzen.
Das Kupferoxychlorid wurde bisher durch die Behandlung von metallischem Kupfer mit einer Lösung von Cuprochlorid (Cu Cl) in Salzsäure in Gegenwart von Luft erzeugt. Dieses Verfahren weist aber verschiedene schwere Nachteile auf: 1. ist das Cuprochlorid sehr teuer, weil seine Erzeugung durch die Behandlung von Kupfer mit Salzsäure äußerst langsam vor sich geht und mühsam ist; 2. verursacht die Lösung von Cuprochlorid in Gegenwart von Luft (notwendiger Vorgang, um das Cuprochlorid in
as Cuprichlorid CuCl2 zu verwandeln) schwere Chlorverluste infolge der starken Verflüchtigung der Salzsäure; 3. sind mit Rücksicht auf die ätzende Eigenschaft der Salzsäure Einrichtungen aus besonderen Stoffen notwendig und besondere Vorsichtsmaßregeln zu beachten.
Vorliegende Erfindung hat den Zweck, das Verfahren so zu verbessern, daß obige Nachteile vollständig ausgeschlossen werden.
Zu diesem Zwecke läßt man Luft auf metallisches Kupfer in einem Bad aus Ammoniumchloridlösung und sodann nach Trennung von der Mutterlauge gebrannten Kalk auf den aus Kupferoxychlorid bestehenden schlammartigen Niederschlag einwirken. Das hierbei entstandene Ammoniak wird wieder mit Salzsäure zu Ammoniumchlorid umgesetzt, um wieder zur Einwirkung auf das metallische Kupfer verwendet zu werden.
Die Arbeitweise ist dabei folgende:
Man läßt Luft und Ammoniumchloridlösung auf metallisches Kupfer einwirken; das notwendige Ammoniumchlorid wird durch die Einwirkung von Salzsäure auf Ammoniak erzeugt, während die Bildung des Kupferoxychlorids durch geeignete Wahl der Konzentration der zu verwendenden Stoffe sowie der Dauer und der Temperatur des Verfahrens geregelt wird.
Hierfür seien einige Ausführungsbeispiele angegeben:
i. Man füllt den Reaktionsbehälter mit Kupfer in Blöcken oder in Stücken und fügt
verdünnte Salzsäure hinzu. Die Konzentration der Salzsäure wird so gewählt, daß beim Durchleiten von Preßluft mit einem Gehalt von etwa 0,5% gasförmigen Ammoniaks eine Lösung mit etwa io bis I2°/O Ammonium? chlorid gebildet wird. Die Einwirkung dauert ungefähr 5 bis 8 Stunden.
2. Man füllt den Reaktionsbehälter mit Kupferdraht oder kleinen Kupferstücken und
to fügt eine wässerige Lösung von etwa 1V2 bis 3 °/0 Ammoniumchlorid und geringen Mengen Ammoniak (0,5 g/l) hinzu. Man läßt nun einen Strom vom Preßluft in dem Verhältnis ein, daß auf jeden Kubikmeter des Behälterraumes in der Stunde etwa 20 cbm Preßluft entfallen. Diese Preßluft muß gasförmige Salzsäure enthalten, und zwar in solcher Menge, daß das vom Kupfer zersetzte Ammoniumchlorid wieder neu gebildet werden kann.
Die Einwirkung dauert 2 bis 3 Stunden.
3. Über den im. Reaktionsbehälter untergebrachten Kupferstücken und in das Wasser läßt man einen Strom von Salzsäure und gasförmigem Ammoniak in solchen Verhältnissen ein, daß Ammoniumchlorid gebildet und mit der Luft in wechselndem Verhältnis derart gemischt wird, daß die Temperatur etwa zwischen 40 und 500 verbleibt. Diese Luftregelung geschieht über dem Luftzulaß unter Beobachtung eines in den Reaktionsbehälter eingetauchten Wärmemessers. Die Luftmenge ist ungefähr 30 bis 40 cbm auf die Stunde und auf je 1 cbm des Behälterraumes. Die Einwirkung dauert etwa 3 bis 5 Stunden.
Darauf werden die Mutterlaugen durch einfaches Dekantieren von dem erhaltenen Kupferoxychlorid getrennt; schließlich wird das Kupferoxychlorid mit gebranntem Kalk behandelt. Hierdurch wird sowohl die Trocknung der Mischung durch den bei der Wasseraufnahme des gebrannten Kalkes entwickelten Heizeffekt erreicht als auch die Befreiung des Niederschlages von anhaftendem Ammoniumchlorid und Wiedergewinnung des Ammoniaks. Das durch den Zusatz gebrannten Kalks, wiedergewonnene Ammoniak wird nach Umsetzung mit frischer Salzsäure aufs neue als Ammoniumchlorid zur Einwirkung auf das metallische Kupfer verwendet.
Mit diesem Verfahren erreicht man dadurch einen wesentlichen Vorteil, daß man mit billigen Stoffen (der Verbrauch von Ammoniak ist gleich Null, da es im Kreislauf bleibt) ohne weiteres das endgültige Produkt erzeugt; ferner erreicht man einen bedeutenden Vorteil in bezug auf die Beschleunigung der Kupferoxychloridherstellung, da leicht eintretende Reaktionen benutzt werden und die Stoffe im Bildungszustande bearbeitet werden; schließlich werden Filtrierungen und Einrichtungen aus besonders widerstandsfähigen Stoffen vollständig vermieden.
Eine beispielsweise angegebene Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in ■ÄfM Zeichnung schematisch dargestellt. ^i?:Sie besteht aus einem Reaktionsbehälter A, ""der zweckmäßig die Form eines Turmes aufweist und einen doppelten Boden B hat, welcher in seiner Mitte bei b durchlöchert ist. Der Turm wird durch das Mannloch a mit handelsüblichen, beliebig geformten metallischen Kupferstücken beschickt. Er wird bis zu etwa 2/s seiner Höhe gefüllt. Das Kupfer ist fast vollständig von einer Lösung von Ammoniumchlorid, die in den Turm A vorher durch einen turmartigen Aufsatz C mit durchlöchertem Boden eingeführt ist, bedeckt. In den Raum zwischen den beiden Böden des Turmes A ragt ein Rohr Ό, durch welches mit Hilfe eines Kompressors E kalte Luft (Sauerstoff) eingeblasen wird. Die Luft wirkt zusammen mit der genannten Lösung auf das Kupfer unter Bildung des Oxychlorids ein. Diese Reaktion verläuft mit beträchtlicher Wärmeentwicklung. Die Luftmenge, welche im Verlauf der Reaktion eingeführt wird, wird in der Weise geregelt, daß sich in dem Turm die für die Auflösung des Kupfers günstigste Temperatur von 40 bis 6o° C einstellt. Die an Sauerstoff verarmte Luft steigt in den turmartigen Aufsatz C und entweicht durch den Kamin c. Sie wird hierbei durch einen aus dem Rohr F austretenden und in dem Aufsatz in Form eines Regens herabrieselnden Strom von Salzsäure geführt. Das gegebenenfalls in der Luft enthaltene Ammoniak, welches bei der sich im Turm abspielenden Reaktion frei wird, wird dabei unter Bildung neuen, in den Turm A zurücktretenden Ammoniumchlorides gebunden.
Nach einigen Stunden hat sich im unteren Teile des Turmes A zwischen dessen beiden Böden ein dichter Niederschlag von Kupferoxychlorid gebildet. Dieser schlammartige Niederschlag wind durch das Rohr G in den Behälter H abgezogen.
In diesem Behälter läßt man die schlammartige Flüssigkeit einige Zeit absitzen und dekantiert sie, indem man mit einem Heber die Mutterlauge in ein anderes Gefäß K überführt und mit Hilfe eines Rohres L das dekantierte, schlammartige Oxychlorid in ein abgedecktes Gefäß M abzieht. In diesem Gefaß M wird der ungelöschte Kalk zugegeben. Der Erfolg" der Reaktion wird durch nicht gezeichnete Rührer sichergestellt. Das sich entwickelnde Ammoniak entweicht in ein Rohr JV und wird durch einen Ventilator O um turmartigen Aufsatz C geführt, wo es nach Bindung durch die herabrieselnde Salz-
säure in den Kreislauf zurückgeführt wird. Die durch die Reaktion frei werdende Wärme trocknet inzwischen das Oxychlorid, welches vollständig trocken aus dem Behälter M abgezogen wird.
Die in dem Behälter K aufgenommene Mutterlauge wird durch eine Pumpe R über eine Leitung P unmittelbar in den Turm A zurückgeführt.
ίο Das getrocknete Kupferoxychlorid-Kalk-Gemisch kann mit Stoffen von großem Haftvermögen versetzt und durch Zufügung von inerten Stoffen auf den gewünschten Kupfergehalt gebracht werden. Es wird darauf weitgehend zerkleinert und innig vermischt. Bei dieser Gelegenheit können auch Farbstoffe zugesetzt werde, durch die der Farbton des Produktes im feuchten Zustande so beeinflußt wird, daß es sich von dem Grün der
ao Blätter abhebt. Dank der bei der Trocknung eingehaltenen erhöhten Temperatur von'über ioo° wird das im Kupferoxychloridniederschlag gebunden enthaltene Ammoniak vollständig ausgetrieben. Es wird also im vollen
25. Umfange zurückgewonnen und in den Kreislauf zurückgeführt. Auch die Rückführung der Mutterlauge in den Kreislauf ist vollständig. Bei dem neuen Verfahren werden also keine Reagenzien verloren.
Bei geeigneter Wahl der Konzentration, und z. B. automatischer Regelung des Einblasens von Luft, derart, daß die Temperatur konstant bleibt, kann der Vorgang in der Weise geleitet werden, daß das Endprodukt ein bestimmtes Verhältnis von Kupfer und Chlor aufweist. Es kann z. B. das als vorteilhaft erkannte Verhältnis von 2,5 14 eingehalten werden.
Das in der vorstehenden Beschreibung beschriebene Verfahren kann mit der beschriebenen Vorrichtung, aber auch mit ähnlichen Vorrichtungen durchgeführt werden. 'Diese anderen Vorrichtungen können in der Anordnung der Teile weitgehend von der beschriebenen abweichen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Kupferoxychlorid und Kalk enthaltenden Kryptogamenvertilgungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den durch Einwirkung von Luft auf metallisches Kupfer in Ammoniumchloridlösung gewonnenen, Kupferoxychlorid enthaltenden schlammartigen Niederschlag nach dem Trennen von der Mutterlauge gebrannten Kalk einwirken läßt und das hierbei entwickelte Ammoniak mit Salzsäure zu Ammoniumchlorid umgesetzt wieder zur Kupferoxychloridbildung verwendet.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEF75430D 1932-04-13 1933-04-08 Verfahren zur Herstellung eines Kupferoxychlorid und Kalk enthaltenden Kryptogamenvertilgungsmittels Expired DE630930C (de)

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