DE500518C - Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure

Info

Publication number
DE500518C
DE500518C DEB137691D DEB0137691D DE500518C DE 500518 C DE500518 C DE 500518C DE B137691 D DEB137691 D DE B137691D DE B0137691 D DEB0137691 D DE B0137691D DE 500518 C DE500518 C DE 500518C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
zinc
citric acid
acid
citrate
tartaric acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB137691D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GIUSEPPE BOSURGI DR
Original Assignee
GIUSEPPE BOSURGI DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by GIUSEPPE BOSURGI DR filed Critical GIUSEPPE BOSURGI DR
Priority to DEB137691D priority Critical patent/DE500518C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE500518C publication Critical patent/DE500518C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/02Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from salts of carboxylic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Zitronensäure oder Weinsäure Von den existierenden Verfahren zur Darstellung von Zitronensäure, welche von den pflanzlichen Rohstoffen ausgehen, die Zitronensäure in größeren Mengen enthalten, also vornehmlich aus dem Zitronensaft, hat sich bisher eigentlich nur das älteste angewendete Verfahren behaupten können, welches auf der Bindung der Zitronensäure als Kalkcitrat und nachfolgender Zersetzung desselben durch Schwefelsäure unter Bildung von unlöslichem Kalksulfat und Freilegung der gebundenen Zitronensäure beruht. Diesem Verfahren haften jedoch verschiedene Nachteile an, so daß es nicht an Versuchen gefehlt hat, neuere Wege zu finden. Die direkte Gewinnung der Zitronensäure aus dem Saft, ohne vorher dieselbe als ein Citrat zu binden, hat bisher keine technisch brauchbaren Resultate gezeitigt. Es war also der Gedanke naheliegend, statt Calcium eine andere Base zu verwenden, die die Zitronensäure binden würde, ohne die verschiedenen Nachteile aufzuweisen, die bei Verwendung von Kalk zutage treten. F. T a 1-1 a d a verwendete das Zinkcitrat, um daraus die Zitronensäure durch Elektrolyse zu gewinnen (Französische Patentschrift 570 557). Das folgende Verfahren geht auch vom Zinkeitrat aus, welches durch Einwirkung von Zinksalzen, zweckmäßig Oxyd oder Carbonat, am besten in der Wärme auf den vorteilhafterweise durch Vergärung geklärten und dekantierten Saft dargestellt wird, bewirkt jedoch die Freilegung der Zitronensäure aus dem gebildeten Citrat durch Umsetzung mit Schwefelwasserstoff oder mit Schwefelsäure, wobei das Zinksulfatzitronensäur,egemisch zur Lithoponedarstellung verwendet werden kann. Die Vorteile der Anwendung von Zinkcitrat anstatt Kalkcitrat sind folgende: bei der Niederschlagung der Zitronensäure aus dem Saft in Form von Kalkcitrat treten infolge der mehr basischen Eigenschaften des Kalkes im Vergleich zum Zinkoxyd unliebsame Nebenreaktionen mit den übrigen Bestandteilen des Saftes ein, Reaktionen, welche die spätere Gewinnung der Zitronensäure aus dem verunreinigten Kalkcitrat wesentlich erschweren. Die Nebenbestandteile des Zitronensaftes, wie Zuckerarten, Pektine, Pentosane, Eiweißstoffe usw., reagieren eben mit Kalkmilch unter Bildung von Saccharaten, Pektaten und andern komplizierten Reaktionsprodukten, die sich dann in dem Kalkzitrat als Verunreinigungen vorfinden. Das Zinkoxyd gibt nicht Anlaß zur Bildung ähnlicher unliebsamer Nebenprodukte. Die Kalkmilch verursacht in der Nähe .des Neutralisationspunktes eine Braunfärbung des Saftes, vermutlich unter Kondensations- (Verharzungs-) Reaktionen, und die so gebildeten Verharzungsprodukte gelangen so in das Citrat. Das Zinkoxyd verursacht selbst bei überschüssiger Anwendung nicht diese Reaktionen, und der Saft als auch das Citrat bleiben einwandfrei hell.
  • Weitere Unterschiede treten hervor bei der Umsetzung der Citrate. Die Umsetzung des Kalkcitrates mit Schwefelsäure ergibt Kalksulfat, welches als wertloses Produkt aus der Fabrikation ausscheidet und, vom billigen Kalk abgesehen, den Verlust an angewendeter Schwefelsäure bedeutet. Die Umsetzung -des Zinkcitrats mit' Schwefelwasserstoff ergibt Zinksulfid und freie Zitronensäure. Das Zinksulfid seinerseits wird neuerdings in Reaktion gebracht, so z. B. indem es der oxydischen Röstung unterworfen wird, wobei Zinkoxyd zurückbleibt, während das entstandene Schwefeldioxyd zu Schwefelwasserstoff reduziert wird, oder daß es mit einer Mineralsäure zersetzt wird, wobei der für die vorherige Umsetzung angewandte Schwefelwasserstoff wieder in Freiheit gesetzt und zur neuen nächsten Umsetzung verwendet wird. Das Zinksalz kann dann als .solches verwandt oder, in Oxyd oder Carbonat umgesetzt, in die Reaktion zurückgebracht werden. Will man die Umsetzung des Zinkcitrats nicht mit Schwefelwasserstoff durchführen, dann kann man die Zersetzung des Zinkcitrats vorteilhaft mit der Lithoponefabrikation vereinigen, indem das gewonnene Zinkcitrat mit der entsprechenden Menge Schwefelsäure gelöst wird. Durch Zusatz der entsprechenden Menge von Bariumsulfid tritt nun die Umsetzung in Zinksulfid und Bariumsulfat ein, -mit anderen Worten Lithopone, während die Zitronensäure sich nun frei in wäßriger Lösung befindet und -durch Abfiltrieren und Auswaschen von der Lithopone getrennt werden kann.
  • In Fällen, wo Zinkcitrat als Ausgangsmaterial für Zitronensäure verwendet wird, hat man den großen Vorteil, daß die Zitronensäurelösung sehr rein resultiert als Folge der größeren Reinheit des Zinkcitrats gegenüber dem Kaikeitrat aus vorerwähnten Gründen. Die Abwesenheit von dunkelgefärbten Kondensationsprodukten macht die Benutzung von Entfärbungskohle fast überflüssig oder reduziert dieselbe auf ein Minimum im Vergleich zu dem Verbrauch bei der Gewinnung über Kalkcitrat. Infolge der Abwesenheit von Schwermetallen in den Zitronensäurelösungen, die aus Zinkcitrat durch Zersetzung mit Schwefelwasserstoff bzw. Bariumsulfid gefällt sind, entfällt fast jegliche Raffination der gewonnenen Lösungen. Da wenig Verunreinigungen in die Zitronensäurelösungen gelangen, gelingt eine fast vollkommene Auskristal'lisation der gesamten Zitronensäure, während bei dem alten Verfahren durch die Zerlegung .des Kalkcitrats mit Schwefelsäure die Pektinstoffe, Zucker oder ihre Zersetzungsprodukte, aus dem Galciumpektat bzw. Calciumsaccharatstammend,sowie aridere organische als auch anorganische Substanzen in die Zitronensäurelösungen gelangen, beim Kristallisieren in den Mutterlaugen angereichert werden und die vollständige Auskristallisation der Zitronensäure verhindern. Die nicht mehr kristallisierenden Mutterlaugen müssen regeneriert werden, was neue Verwendung von Kalk und Schwefelsäure erfordert und die Ursache großer Betriebsverluste darstellt.
  • Auf ganz analoge Weise verhält sich auch das Zinktartrat. Die Rohweinsäurelösungen liefern auf die ganz analoge Weise wie Zitronensaft das entsprechende Zinktartrat, das auf ganz analoge Weise wie die Zinkcitrate zerlegt werden kann und Weinsäurelösungen von großer Reinheit ergibt, genau wie dies für die Zitronensäurelösungen dargetan wurde.
  • . Beispiel i 5oo kg des aus dem mit Zinkoxyd aufgekochten Zitronensaft durch Filtration gewonnenen und getrockneten technischen Zinkcitrats, dessen Analyse 62,5 111" Zitronensäure ergab, wurden in i 5oo 1 Wasser suspendiert und unter ständigem Rühren Schwefelwasserstoff eingeleitet, solange eben der Säuregehalt der Lösung steigt. Es resultiert nach dem Abfiltrieren vom Zinksulfid eine etwa 2oprozentige Lösung von Zitronensäure, die fast vollkommen farblos und ohne nennenswerte Verunreinigungen ist. Beim Abdampfen in Vacuumverdampfern und Ablassen zur Kristallisation bei etwa 3q.° B6 bei 70° C kristallisiert nach dem Abkühlen ein Großteil der Zitronensäure aus. Durch Abdampfen der Mutterlaugen resultiert ein weiterer Großteil, so daß in zwei Operationen schon fast sämtliche Zitronensäure gewonnen wird und ganz wenig Mutterlaugen übrig bleiben, die nicht mehr kristallisieren und durch neue Fällung als Zinkcitrat in: das Anfangsstadium des Prozesses zurückgeleitet werden. Der Betriebsverlust beträgt nur etwa i bis 2 O f. Zitronensäure. Beispiel e 5oo kg technisches Zinkcitrat werden in etwa i ooo 1 Wasser, versetzt mit entwa 23akg, d. i. einem kleinen Überschuß an konzentrierter Schwefelsäure, gelöst. In einem anderen mit Rührwerk versehenen Bottich wird eine frische Bariumsulfidlauge bereitgehalten. Es wird, wie bei der üblichen Lithoponedarstellung, idie Zinksulfatlösung unter ständigem Rühren in die Bariumsulfidlauge eingetragen, bis ein geringer Zinksulfatüberschuß nachweisbar ist (Probe mit BaCl2). Es wird in Filterpressen filtriert und mit Wasser säurefrei ausgewaschen. Diese Methode liefert etwas dünnere Lösungen, aber immerhin von großer Reinheit. Die Konzentration und Weiterverarbeitung 4er Zitronensäurelösungen wie unter i. Der Betriebsverlust beträgt 2 bis 3 %.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Zitronensäure oder Weinsäure aus ihren wäßrigen Lösungen über ihre Zinksalze, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus den zitronensäurehaltigen Lösungen bzw. rohen Weinsäurelösungen direkt gewonnenen Zinkcitriate bzw. Zinktartrate der Umsetzung mit Schwefelwasserstoff unterwirft, die gewonnenen Säurelösungen nach den üblichen Verfahren weiter verarbeitet und das abfallende Zinksulfid auf verschiedene Art regeneriert und den Schwefelwasserstoff und das Zink in die Fabrikation zurückleitet.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung von Zitron.ensäure oder Weinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Z,inkcitrate bzw. Zinktartrate in verdünnter Schwefelsäure löst, mit Bariumsulfid die Fällung von Bariumsu,lfat, Zinksulfidgemisch (Lithopone) bewirkt und die zurückbleibende Zitronensäure bzw. Weinsäurelösung wie üblich behandelt.
DEB137691D 1928-05-30 1928-05-30 Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure Expired DE500518C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB137691D DE500518C (de) 1928-05-30 1928-05-30 Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB137691D DE500518C (de) 1928-05-30 1928-05-30 Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE500518C true DE500518C (de) 1930-06-27

Family

ID=6999247

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB137691D Expired DE500518C (de) 1928-05-30 1928-05-30 Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE500518C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2518431A1 (de) Verfahren zur entfernung der schaedlichen organischen verbindungen aus den aluminatlaugen des bayer-prozesses
DE2604440C3 (de) Verfahren zur Schwefelsäureauslaugung von Zinksilikaterzen
DE500518C (de) Verfahren zur Darstellung von Zitronensaeure oder Weinsaeure
DE2625631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaligoldsulfit
DE1467342A1 (de) Verfahren zur Rueckgewinnung von Nickel
DE1963846C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kaliumhydrogentartrat
DE462202C (de) Herstellung von Hypochloriten
DE2933430C2 (de)
DE236035C (de)
DE507969C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff
DE519891C (de) Herstellung von Bariumhydroxyd
DE570495C (de) Verfahren zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile aus chlorierend geroesteten kupferhaltigen Kiesabbraenden
DE490304C (de) Extraktion von Blei aus komplexen Bleisulfiderzen und -aufbereitungsprodukten
AT130213B (de) Verfahren zur Aufarbeitung stark verdünnter kupferhaltiger Fällflüssigkeit der Kupferstreckseiden-herstellung.
DE581819C (de) Verfahren zur Gewinnung von Betain oder salzsaurem Betain
DE532782C (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Schwefel enthaltenden Produkten
DE345810C (de)
DE376870C (de) Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der Isatin-ª‡-arylide mit schwefliger Saeure
AT41385B (de) Verfahren zur Ausscheidung von Nichtzucker aus Zuckerlösungen.
DE708621C (de) Verfahren zur Herstellung von Blausaeure
DE257647C (de)
DE650138C (de) Verfahren zur Herstellung von leicht filtrierbarem, im wesentlichen neutralem Calciumhypochlorit
DE972653C (de) Verfahren zur Gewinnung von alkaliempfindlichen Alkaloiden aus Drogen
DE483757C (de) Verfahren zur Reinigung bleihaltiger Chloridlauge
DE620152C (de) Verfahren zur Herstellung reiner wasserloeslicher Citrate