DE205358C - - Google Patents

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DE205358C
DE205358C DENDAT205358D DE205358DA DE205358C DE 205358 C DE205358 C DE 205358C DE NDAT205358 D DENDAT205358 D DE NDAT205358D DE 205358D A DE205358D A DE 205358DA DE 205358 C DE205358 C DE 205358C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.- JVI 205358 -KLASSE 22 c. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von Naphtosafraninen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1907 ab.
Bisher nicht bekannte und technisch nicht zugängliche Derivate des ι · 2 ■ 4 - Triaminobenzols vom Typus
R2 R,
\7
(Ri ist ein Alkyl-, Alkaryl- oder Arylrest, R2 und R3 können Wasserstoff atome oder zwei gleiche oder verschiedene Alkyl-, Alkaryl- oder Arylreste sein) lassen sich außerordentlich glatt und leicht aus der Nitro-m-dichlorbenzolsulfosäure von der Formel
H O8
durch Behandlung mit den entsprechenden Aminen bzw. Ammoniak und darauffolgende Reduktion der Nitrogruppe erhalten. Die Reaktion verläuft hierbei stets in der Weise, daß zunächst das in Orthosteilung zur Nitrogruppe befindliche Chloratom durch den Aminorest ersetzt und erst dann, ev. unter Anwendung energischerer Reaktionsbedingungen (längere Einwirkungsdauer, höhere Temperatur), das zweite Chloratom substituiert wird. Hierdurch ist man in der Lage, außer Produkten mit zwei gleichen Aminoresten eine außerordentlich große Zahl von Verbindungen des oben angegebenen Schemas mit zwei verschiedenen Aminoresten darzustellen: die aliphatischen Monoalkylamine, Anilin, dessen Homologe und Derivate, o-, m- und ρ - Phenylendiamin und dessen Abkömmlinge, speziell die Monoalkyl- und asymmetrischen Dialkylsowie Monoacidylderivate derselben, die Hydroxyläther der o-, m- und ρ - Aminophenole, α- und ß-Naphtylamin,. ferner die SuIf0- und Karbonsäuren aller dieser Verbindungen haben ; sich zur Einführung sowohl an erster als an zweiter Stelle als geeignet erwiesen, und in den mit den Basen erhaltenen Monosubstitutionsprodukten konnte das zur Nitrogruppe paraständige Chloratom außer durch einen Rest der genannten Amine auch durch die Amino-, Dialkylaminogruppe usw. ersetzt werden.
Die Reduktion der Nitrogruppe vollzieht sich leicht und glatt mit den üblichen Reduktionsmitteln.
Erhitzt man diese Triaminoderivate mit β - Oxynaphtochinonimiden oder deren Substitutionsprodukten vom Typus
OH
60
65
(R4 = H, Alkyl, Alkaryl, Aryl) mit oder ohne Zusatz von Verdünnungs- bzw. Lösungsmitteln
(ζ. Β. Essigsäure, Glyzerin, Nitrobenzol usw.), so erhält man außerordentlich leicht und glatt die Naphtosafranine vom Typus
■Ns
■Ν
\7
Die so erhaltenen Farbstoffe, welche man bisher großenteils überhaupt nicht oder nur auf weit komplizierterem Wege darstellen konnte, sind rote bis grünblaue Produkte, welche zum Färben von Wolle und Seide vorzüglich geeignet sind."
20
Beispiel 1.
i-Amino-2 · 4-dianilinobenzol-5-sulfosäure.
C6H6-
zV H ■
294 Teile 1-nitro-2 · 4-dichlorbenzol-5-sulfosaures Natron werden mit Wasser angerieben und mit etwa 200 Teilen Anilin und der erforderlichen Menge eines die bei der Reaktion ent-
' stehende Salzsäure bindenden Mittels (Kreide, Soda, Natriumacetat u. dgl.) im Autoklaven auf etwa 120 bis 1500 erhitzt. Nach dem Erkalten wird das in kristallinischer Form ausgeschiedene Natriumsalz der Nitrodianilinobenzolsulfosäure, ev. nach dem Waschen mit kaltem Wasser bzw. Alkohol, in der üblichen Weise mit Eisen und Essigsäure oder aber mittels Hydrosulfit in alkalischer Lösung reduziert. Man erhält so die Aminodianilinobenzolsulfosäure als nahezu weißes, in kaltem Wasser unlösliches, in heißem Wasser sehr schwer lösliches Pulver. Sie ist nahezu unlöslich in verdünnten Mineralsäuren, leicht löslich in Alkalien und wird aus diesen Lösungen schon durch Essigsäure wieder ausgefällt.
Beispiel 2.
ι · 4-Diamino-2-anilinobenzol-5-sulfo-
saure.
HO3S
NH
NH~CeH5.
Das aus 1 Molekül i-nitro-2 · 4-dichlorbenzol-5 - sulfosäuren! Natron und 1 Molekül Anilin durch Kochen am Rückflußkühler bei Gegenwart von Wasser und von Natriumacetat erhaltene i-nitro^-anüino^-chlorbenzol-S-sulfosaure Natron (gelbe, in heißem Wasser sehr leicht, in kaltem Wasser mäßig lösliche Kriställchen) wird mit überschüssigem 2Oprozentigen Ammoniak im Autoklaven auf etwa 1500 erhitzt. Nach dem Erkalten wird der entstandene Kristallbrei abgesaugt und mit Kochsalzlösung gewaschen; das so erhaltene Salz der i- Nitro - 2 - anilino - 4 - aminobenzol - 5- sulfosäure kristallisiert aus Wasser in gelben, glänzenden Blättchen.
Die Reduktion des Salzes kann in üblicher Weise, z. B. mit Eisen und Essigsäure oder mit Zinkstaub und Essigsäure bewirkt werden. Die Diaminoanilinobenzolsulfosäure bildet in reinem Zustande farblose glänzende Blättchen, die in Wasser schwer löslich sind. Sie löst sich sowohl in starken Säuren als auch in Alkali. Die alkalischen Lösungen färben sich an der Luft rasch violett; die sauren Lösungen werden durch Oxydationsmittel blau gefärbt.
85 Beispiel 3.
14,2 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen i-Amino-2 · 4-dianilinobenzol-5-sulfosäure werden mit 14,1 Teilen des Natriumsalzes der 2-Öxy-i · 4-naphtochinonanil - 4 - sulfosäure (erhalten aus 1 · 2-Naphtochinon-4-sulfosäure durch Einwirkung von sulfanilsaur em Natrium) und 60 Teilen Glyzerin innig verrieben und das Gemisch 3 bis 4 Stunden auf 100 bis iio° erhitzt. Die tiefblaue homogene Schmelze wird mit heißem Wasser unter Zusatz von 2 · 2 Teilen calc. Soda aufgenommen, der Farbstoff mit Kochsalzlösung gefällt und erforderlichenfalls durch Umlösen gereinigt. In trockenem Zustande stellt er ein tiefdunkelblaues Pulver dar, das sich in Wasser mit violetter Farbe löst; Salzsäure fällt aus dieser Lösung die Farbsäure als blaues Pulver aus. Die violette Lösung des Farbstoffes in Wasser geht durch Zusatz von Natronlauge in ein Karminrot über. Konzentrierte Schwefelsäure löst mit blaustichig grüner Farbe. Der Farbstoff färbt die animalische Faser in rotstichig blauen, gut egalisierenden Tönen von bemerkenswerter Lichtechtheit an.
Beispiel 4.
14,2 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen i-Amino-2 · 4-dianilinobenzol-5-sulfosäure werden mit 14,1 Teilen des Natriumsalzes der 2-Oxy-i · 4-naphtochinonanil-6-sulfosäure (erhalten aus ι · 2-Naphtochinon-4 · 6-disulfosäure durch Behandlung mit Anilin) innig verrieben, mit 120 Teilen Glyzerin gemischt und 1 bis T1J2 Stunden auf etwa 1500 erhitzt. Die blaue Schmelze wird mit heißem Wasser unter Zusatz von 2,2 Teilen calc. Soda aufgenommen
und der Farbstoff mit Kochsalzlösung ausgefällt. Der Farbstoff kann in gleicher Weise wie der Farbstoff des Beispiels 3 gereinigt werden. Er löst sich in Wasser mit blauer Farbe auf, durch Zusatz von Natronlauge wird die blaue Lösung weinrot gefärbt. Salzsäure fällt aus den alkalischen Lösungen die Farbsäure als grünstichig blaues Pulver aus. Konzentrierte Schwefelsäure löst den Farbstoff mit grünblauer Farbe auf. Der Farbstoff, der sich durch gutes Egalisierungsvermögen auszeichnet, färbt Wolle in blauen Tönen an.
Beispiel 5.
14,2 Teile der nach Beispiel i erhaltenen i-Amino-2 · 4-dianilinobenzol-5-sulfosäure werden mit i3,8Teilen der 2-Oxy-i-4-naphtochinon-4'-aminoanil-3'-sulfosäure (erhalten aus ΐ·2-Naphtochinon - 4 - sulfosäure und p-Phenylendiaminsulfosäure) verrieben und mit 60 Teilen Glyzerin 3 bis 4 Stunden auf iio° erhitzt. Die blaue Schmelze wird mit Wasser unter Zusatz von 4,3 Teilen calc. Soda aufgenommen und der Farbstoff in der bei den früheren Beispielen angegebenen Weise isoliert und gereinigt. Er löst sich in Wasser mit blauvioletter, in verdünnter Natronlauge mit weinroter Farbe auf. Aus den alkalischen Lösungen wird die Farbsäure durch Mineralsäuren als violettblaues Pulver gefällt. Konzentrierte Schwefelsäure löst mit blaustichig grüner Farbe. Der Farbstoff färbt Wolle in rötlichblauen Tönen von hervorragenden Echtheitseigenschaften an.
Beispiel 6.
11,2 Teile der nach Beispiel 2 erhaltenen ι · 4-Diamino-2-anilinobenzol-5-sulfosäure werden mit 14,1 Teilen des Natriumsalzes der 2-Oxy-i · 4-naphtochinonanil-4'-sulfosäure und 35 Teilen Glyzerin gemischt. Das Gemisch wird etwa 5 Stunden auf no0 erhitzt, die rotviolette Schmelze mit heißem Wasser unter Zusatz von 2,2 Teilen calc. Soda aufgenommen und der Farbstoff mit Kochsalzlösung gefällt. Er löst sich · in Wasser mit rotvioletter Farbe, in Natronlauge mit blaustichig braunroter Farbe auf; Salzsäure fällt aus den alkalischen Lösungen die Farbsäure als violettes Pulver.
In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit gelblichgrüner Farbe. Der Farbstoff färbt Wolle in rotvioletten, gut egalisierenden Tönen an.
Beispiel 7. -.
14,2 Teile der nach Beispiel 1 erhaltenen i-Amino-2 · 4-dianilinobenzol-5-sulfosäure werden mit 14,1 Teilen des Natriumsalzes der 2-Oxy-i · 4-naphtochinonanil- 8 - sulfosäure (erhalten aus ι · 2-Naphtochinon-4 · 8-disulfosäure durch Behandlung mit Anilin), 75 Teilen Wasser und 7,5 Teilen Ammoniak (spezifisches Gewicht 0,93) verrieben und 8 Stunden unter Rühren auf etwa 90 bis 100 ° erhitzt. Aus der violetten Lösung wird der Farbstoff durch Kochsalz gefällt; durch Umlösen kann er erforderlichenfalls gereinigt werden. Er löst sich in Wasser mit violetter Farbe auf; aus dieser Lösung fällen Mineralsäuren die Farbsäure als violettblaues Pulver aus. Konzentrierte Schwefelsäure löst den Farbstoff mit grüner Farbe. Er färbt Wolle in violetten Tönen von hervorragenden Echtheitseigenschaften an.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Naphtosafraninen, darin bestehend, daß man Derivate der ι · 2 · 4-Triaminobenzol-5-sulfosäure vom Typus
    wobei R1 einen Alkyl-, Alkaryl- oder Aryl-. rest, i?2 und R3 Wasserstoff atome oder Alkyl-, Alkaryl- oder Arylreste bedeuten können, mit substituierten ß-Oxynaphtochinonimiden vom Typus
    siert.
    = H, Alkyl, Alkaryl, Aryl) konden-
DENDAT205358D Active DE205358C (de)

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