DE2051299C - Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Beimengungen aus Zirkonoxid - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Beimengungen aus Zirkonoxid

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DE2051299C
DE2051299C DE19702051299 DE2051299A DE2051299C DE 2051299 C DE2051299 C DE 2051299C DE 19702051299 DE19702051299 DE 19702051299 DE 2051299 A DE2051299 A DE 2051299A DE 2051299 C DE2051299 C DE 2051299C
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Wilhelm Dr 4033 Hosel Brugger
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TH Goldschmidt AG
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Description

45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Beimengungen aus durch Säurebehandlung oder durch eine partielle Chlorierung aus gemahlenem Baddeleyit gewonnenem Zirkonoxid.
Aus der französischen Patentschrift 1 557 167 ist ein Verfahren zur Aufarbeitung von Baddeleyit durch Behandeln mit Salzsäure bei erhöhter Temperatur bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man Baddeleyit einer mittleren Teilchengröße von weniger als 0,1 mm bei Temperaturen oberhalb 80° C mit Salzsäure, welche mindestens 120 g HCl/1 und zusätzlich 1 bis 30 g/l Fluordionen, 10 bis 50 g/l SO4-Ionen und gegebenenfalls 2 bis 20 g/l NO.,-Ionen enthält, auslaugt, sodann bei Temperaturen unterhalb 60° C, vorzugsweise unterhalb 40° C, mit Salzsäure, welche mindestens 200 g HCl/1 enthält, behandelt, das Verfahrensprodukt abtrennt, auswäscht und trocknet.
In der deutschen Patentanmeldung P 19 34 660.2 ist ferner ein Verfahren zum Reinigen von Zirkonmineralien durch Überführung der verunreinigenden Begleitelemente in die Chloride und Abtrennung der Chloride von den Zirkonmineralien vorgeschlagen worden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das feingemahlene Zirkonmineral auf 400 bis 7000C erhitzt, bei dieser Temperatur chlorierten Kohlenwasserstoff hindurchleitet und die gebildeten Chloride durch Destillation und/oder Auswaschen aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
Es hat sich bei beiden Reinigungsverfahren jedoch als nachteilig herausgestellt, daß das so gereinigte Zirkonoxid zuweilen eine die Verarbeitung störende Radioaktivität aufweist, weiche auf einen Gehalt an Uran und Thorium sowie deren Spaltprodukte zurückzuführen ist. Auch durch mehrmalige Anwen dung der vorbeschriebenen Verfahren läßt sich der Gehalt an radioaktiven Beimengungen nicht in ausreichendem Maße verhindern.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde. ein durch Säurebehandlung oder durch partielle Chlorierung oder durch ein anderes geeignetes Verfahren aus Baddeleyit gewonnenes Zirkonoxid aut einfache und wirksame Weise von radioaktiven Bei mengungen zu befreien oder zumindest deren Gehalt so zu verringern, daß eine unbeschränkte Verarbei tungsmöglichkeit gegeben ist. Es wird insbesondere angestrebt, die Radioaktivität des Zirkonoxids auf einen Wert von < 2000 pC/g zu erniedrigen.
Erfindungsgemäß gelingt dies überraschenderweise dadurch, daß man eine wäßrige Aufschlämmung des Zirkonoxids mit einer kolloidalen Suspension von Zirkonoxidhydrat in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Zirkonoxidhydrat, bezogen auf zu reinigendes Zirkonoxid, bei einem pH-Wert < 3 versetzt, das Gemisch gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 60 bis 100' C, 2 bis 10 Stunden rührt und sodann das Zirkonoxid durch gegebenenfalls mehrmaliges Absitzenlassen und Dekantieren und anschließendes Trocknen wiedergewinnt.
Man kann dabei in einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens die kolloidale Suspension von Zirkonoxidhydrat in situ erzeugen.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist deshalb dadurch gekennzeichnet, daß man in einer wäßrigen Auflösung von Zirkonoxid 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Zirkonoxid, eines wasserlöslichen Zirkonsalzes auflöst, sodann Ammoniak in zur Ausfällung des gelösten Zirkonsalzes aus Zirkonoxidhydrat ausreichenden Mengen zusetzt, anschließend 15 bis 30 Minuten auf erhöhte Temperaturen, vorzugsweise 60 bis 100' C, erhitzt, danach etwa gleiche Volumteile konzentrierter Salz- und Salpetersäure zusetzt, bis ein pH-Wert < 3 erreicht ist, danach gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 60 bis 1000C, 2 bis 10 Stunden rührt und sodann das Zirkonoxid durch gegebenenfalls mehrmaliges Absitzenlassen und Dekantieren und anschließendes Trocknen wiedergewinnt.
Als lösliches Zirkonsalz kann man vorzugsweise Zirkonoxichlorid oder Zirkonylnitrat verwenden, wobei dem Zirkonylnitrat der Vorzug gegeben wird. Zirkonoxichlorid hat den Vorteil der leichteren Erhältlichkeit und des niedrigeren Preises.
Es wird vermutet, daß ein wesentlicher Teil der
radioaktiven Beimengungen durch die vorgeschaltete Säurebehandlung bzw. die partielle Chlorierung sich auf der Oberfläche des Zirkonoxids befindet. Nur ein geringer Teil der radioaktiven Beimengungen ist in das Kristallgitter des Zirkonoxids inkorporiert. Dp.s Zirkonoxidhydrat löst vermutlich die auf der Oberfläche des erfindungsgemäß zu behandelnden Zirkonoxids befindlichen radioaktiven Beimengungen ab und bindet sie durch Chemisorption. Die Stabilität der Zirkonoxidhydratsuspension wird dadurch nicht beeinflußt. Es wird dadurch möglich, die Suspension des mit den radioaktiven Beimengungen beladenen Zirkonoxidhydrats durch Dekantieren und Auswaschen quantitativ von dem Zirkonoxid abzutrennen. Beim erfindungsgemäßeii Verfahren tritt praktisch kein Verlust an Zirkonoxid auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der folgenden Beispiele noch näher erläutert werden.
Beispiel 1
1
Eine Lösung von i g Zirkonylnitrat ZrO(NO.,)., · 2 Η.,Ο in 2 1 Wasser wird im Laufe von 5 bis 10 Minuten bei 75 bis 85° C mit 150 ml einer verdünnten 0.1 η Lösung von Ammoniak umgesetzt. 25 bis 30 Minuten nach beendeter Fällung des Zirkonoxid- »5 hydrates werden ebenfalls bei 75 bis 85° C je 10 ml konzentrierte Salz- und Salpetersäure zugesetzt und die Flüssigkeit weitere 2 bis 5 Stunden unter Rühren auf dieser Temperatur gehalten. E·, entsteht dabei eine kolloidale Suspension von Zirkonoxidhydrat, weiche zur Entfernung von adsorbiertem ThO., aus sau regereinigtem bzw. aus durch partielle Chlorierung gereinigtem Zirkonoxid geeignet ist.
In 1000 ml der oben beschriebenen Suspension von Zirkonoxidhydrat werden 100 g Zirkonoxid, welches durch Säurebehandlung von feingemahlenem Baddeleyitkonzentrat gewonnen wurde, eingerührt. Die Flüssigkeit wird auf 70 bis 75° C erhitzt und unter gutem Rühren 6 bis 8 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Danach läßt man das Zirkonoxid absetzen und gießt die überstehende Flüssigkeit ab. Durch Dekantieren mit Wasser wird die in dem Zirkonoxid verbleibende Flüssigkeit entfernt. Das Zirkonoxid wird danach abfiltriert und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 99,3 %> der ursprünglichen Einwaage. Durch diese Behandlung ist der ursprüngliche Gehalt von 0,4 0Zo ThO., und 0,10% U3O8 des Zirkonoxids auf 0,05 % ThÖ., und 0,05 % U3O8 und seine radioaktive Strahlungsintensität (x- + /i-Strahlung) von 3200 auf 730 pC/g verringert worden.
Beispiel 2
350g Zirkonoxid mit einem Gehalt von 0,17°/o ThO2 und 0,08% U3O8, das durch partielle Chlorierung von Baddeleyitkonzentrat gewonnen wurde, werden in 1,21 Wasser aufgeschlämmt und 1,0 g Zirkonoxichlorid ZrOCl., · 8 Η.,Ο gelöst. Bei einer Temperatur von 90 bis 95° C werden 70 ml 0,1 η wäßriges Ammoniak im Verlauf von 10 bis 15 Minuten zugesetzt. 20 bis 25 Minuten nach beendeter Fällung werden 10 ml konzentrierte Salpetersäure zugesetzt und die Aufschlämmung weitere 2 bis 27s Stunden unter gutem Rühren auf etwa 90 bis 95° C gehalten. Danach !aßt man abkühlen und das Zirkonoxid absetzen. Durch Dekantieren, Filtrieren und Trocknen wird das Zirkonoxid, wie im Beispiel 1 beschrieben, wiedergewonnen. Die Ausbeute beträgt 99,50O des ursprünglich eingesetzten Zirkonoxidb. Das gereinigte Zirkonoxid enthält weniger als 0,03 0O ThO2 und 0,04% U.,OH, und seine Strahlungsintensität (Summe der \- l· ^-Strahlung) ist von ursprünglich 2430 auf 510 pC/g verringert worden.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Beimengungen aus durch Säurebehandlung oder durch partielle Chlorierung aus gemahlenem Baddeleyit gewonnenem Zirkonoxid, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Aufschlämmung des Zirkonoxids mit einer kolloidalen Suspension von Zirkonoxidhydrat in einer Menge von 0,1 bis 2 Gewichtsprozent Zirkonoxidhydrat, bezogen auf zu reinigendes Zirkonoxid, bei einem pH-Wert < 3 versetzt, das Gemisch gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 60 bis 100 C, 2 bis 10 Stunden rührt und sodann das Zirkonoxid durch gegebenenfalls mehrmaliges Absitzenlassen und Dekantieren und anschließendes Trocknen wiedergewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die kolloidale Suspension des Zirkonoxidhydrats in der Aufschlämmung des Zirkonoxids erzeugt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer wäßrigen Auflösung von Zirkonoxid 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf Zirkonoxid, eines wasserlöslichen Zirkonsalzcs auflöst, sodann Ammoniak in zur Ausfällung des gelösten Zirkonsalzes aus Zirkonoxidhydrat ausreichenden Mengen zusetzt, anschließend 15 bis 30 Minuten auf erhöhte Temperaturen, vorzugsweise 60 bis 100° C, erhitzt, danach etwa gleiche Volumenteile konzentrierter Salz- und Salpetersäure zusetzt, bis ein pH-Wert < 3 erreicht ist. danach gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 60 bis 100° C, 2 bis 10 Stunden rührt und sodann das Zirkonoxid durch gegebenenfalls mehrmaliges Absitzenlassen und Dekantieren und anschließendes Trocknen wiedergewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als lösliches Zirkonsalz Zirkonoxichlorid oder Zirkonylnitrat verwendet.
DE19702051299 1970-10-20 1970-10-20 Verfahren zum Abtrennen radioaktiver Beimengungen aus Zirkonoxid Expired DE2051299C (de)

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DE2051299A1 DE2051299A1 (en) 1972-04-27
DE2051299B2 DE2051299B2 (de) 1972-09-14
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