DE204350C

DE204350C -

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Publication number: DE204350C
Application number: DENDAT204350D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT.

Die Empfangsstellen für Rohrpostanlagen mit kreisendem Luftstrom, deren Schleusenkammern bekanntlich nur zur Aufnahme einzelner Büchsen eingerichtet sind, geben häufig zu unliebsamen Störungen insofern Veranlassung, als bei gleichzeitigem Eintreffen mehrerer Büchsen an· der Empfangsstelle der Klapperimechanismus der »Schleusenkammer in seiner Bewegung gehindert wird. Die Behinderung geschieht durch die zweite ankommende Büchse, welche sich während des Durch schleusens der ersten Büchse zwischen den Trichter oder die Klappe setzt.

Dieser Übelstand soll nach der vorliegenden Erfindung dadurch beseitigt werden, daß die zweite Büchse mittels einer durch die Klappensteuerung in Tätigkeit gesetzten Fangvorrichtung so lange festgehalten wird, bis die erste Büchse durchgeschleust ist.

Eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.

Die Empfangsstelle besteht aus den beiden luftdichten Kammern α und b, welche durch einen mittels der Klappe h verschließbaren Trichter c in Verbindung stehen. In die obere Kammer α mündet das Laufrohr d, während die untere Kammer b in einem mit der Verschlußklappe i ausgerüsteten Trichter e endet.

Von dem Laufrohr d ist das zu der nächsten Station führende Luftrohr g abgezweigt. Durch die Verschlußklappe/ kann die Luft von der Empfangsstelle bei etwaigen Störungen abgesperrt werden.

In der Ruhelage ist die Austrittsöffnung des Trichters c durch die Klappe h geschlossen, \ dagegen die Klappe i des Trichters e geöffnet. \ Diese Klappen stehen mit den um feste j Punkte ο bzw. o¹ beweglichen Hebeln k, I, bzw. k¹, I¹ in Verbindung. Die Hebel / und I¹ sind mit je einer Führungsrolle p versehen, welche in Schlitze eines drehbar gelagerten Steuerhebels η greifen. Die Führungsschlitze sind derartig angeordnet, daß die Klappen h und i mittels einer Handkurbel q abwechselnd geschlossen und geöffnet werden. Das Antreiben des Steuerhebels kann auch mittels eines Motorvorgeleges, welches durch ein Gestänge r mit der Kurbel q verbunden ist, erfolgen, wobei der Stromschluß für den Motor durch eine in der Kammer α vorgesehene Stromschließvorrichtung erfolgt, deren Schließen durch ■ die einfallende Büchse bewirkt werden kann.

In der Kammer α sind oberhalb des Trichters c zwei Greifer w und w¹ angeordnet, deren Drehzapfen y und y¹ durch Stopfbüchsen nach außen geführt sind. Auf den Drehzapfen sitzen die beiden Druckhebel ν und v¹, welche in der Ruhelage durch das mit der Achse der unteren Klappe i in Verbindung stehende Gestänge s, t, u nach oben gedrückt werden. Die beiden Greifer w und w¹ werden durch eine Feder χ während der

Auswurfperiode zusammengehalten, und zwar so lange, als die untere Klappe i den Trichter e verschließt und die Klappe h des Trichters c geöffnet ist. Hierdurch wird bei gleichzeitigem Eintreffen mehrerer Büchsen die zweite und somit auch die dritte und vierte Büchse so lange festgehalten, bis die erste Büchse durchgeschleust ist.

Der Betrieb gestaltet sich in folgender

ίο Weise:

Im Ruhezustande strömt die Luft dauernd von dem Rohre d in das Rohr g. Die Klappe k in der Kammer α ist geschlossen. Die Rohrpostbüchse durchläuft das Rohr d und fällt in den Trichter c. Kommen mehrere Büchsen zu gleicher Zeit an, so schichten sie sich der Reihe nach übereinander. Für den Empfang der ersten Büchse ist die Kurbel q einmal nach unten zu bewegen. Hierdurch wird die Klappe * geschlossen und die Klappe h geöffnet. Gleichzeitig werden durch das Gestänge s, t, u ' die Druckhebel υ und v¹ freigegeben und die Greifer w und w¹ durch die Feder χ gegen die zweite Büchse gepreßt.

Diese und die folgenden Büchsen werden durch die Greifer so lange festgehalten, . bis infolge der weiteren Kurbelbewegung die Klappe h wieder geschlossen ist. Während des Öffnens der Klappe h fällt, die erste Büchse in den unteren Trichter e und gelangt erst am Schluß der Kurbelbewegung durch die wieder geöffnete Klappe i ins Freie. Sobald die Klappe i wieder geöffnet und demnach die Klappe h wieder geschlossen wird, gelangen die Druckhebel ν und v¹ durch das Gestänge s, t, u wieder in ihre wagerechte Lage, d. h. die Greifer w und w¹ werden nach außen. gepreßt und die Feder χ wieder gespannt.

Hierdurch werden die zweite und die folgenden Büchsen frei, und die zweite Büchse fällt in den durch die Klappe h geschlossenen Trichter c. Es wiederholt sich der oben geschilderte Vorgang, bis die zuletzt angekommene Büchse durchgeschleust ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Büchsenfangvorrichtung für die Empfangsstellen von Rohrpostanlagen, bei denen die Büchsen durchgeschleust werden, gekennzeichnet durch zwei mit dem Steuermechanismus der Luftschleuse in Verbindung stehende Greifer (w und w¹), welche die zweite der gleichzeitig in der Empfangsstelle eintreffenden Büchsen so lange festhalten, bis die erste die Luftschleuse verlassen hat.

2. .Büchsenfangvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (w, w¹) durch eine Feder (%) gegeneinandergepreßt werden, zu dem Zweck, ein sicheres Arbeiten der Fangvorrichtung bei beliebig starken Büchsen zu gewährleisten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.