DE148503C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft Abschlußventile nach

Art des Haupt-Patentes 124035, bei welchem die Druckkammer des Steuerkolbens durch ein von Hand bedientes Luftablaßventil entlüftet wird.

Diese Handentlüftungsvorrichtung kann nicht angewendet werden, wenn das Abschlußventil nicht zugänglich ist. Kommt z. B. ein in derselben Weise gesteuertes Abschlußventil in Frage, welches eine erweiterte Wirkung besitzt, indem es nicht allein einen Abschluß des Leitungsrohres herbeiführt, sondern auch den Durchtritt der Luft vom Leitungsrohr zum Steuerventil regelt, und daher unter dem Wagen angeordnet sein muß, so ist es erforderlich, die Entlüftungsvorrichtung mechanisch bezw. durch Luftdruck zu bedienen.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einer Ventileinrichtung jener Art im senkrechten Schnitt gezeigt.

Der Durchgang 8 vom Anschlußstutzen 5 zum Anschlußstutzen 6 des Hauptleitungsrohres wird durch das unter Wirkung der Feder 12 stehende Ventil 11 beherrscht. Der Druck der Feder 12 wird durch den Druck der Feder 13 überwunden, welche sich gegen das Gehäuse und gegen den Steuerkolben 14 stützt.

Die Kammer über dem Steuerkolben 14 steht durch Kanal 18 im Kolben und Querkanal 17 in der Kolbenstange mit der Kammer unter dem Kolben 14 und diese durch Kanal 16 mit der Kammer 8 in Verbindung. Ebenso steht der Raum über dem Steuerkolben 14 mit der Kammer 24 unmittelbar und mit der Kammer 27 durch die Öffnung 28 in Verbindung. Das von der Feder 26 beeinflußte Venti 25 wird durch den Druck der Luft in den Kammern 24 und 27 gegen seinen Sitz gedrückt. Die Kammer 29 über dem Ventil 25 ist gegen die Außenluft durch das Ventil 30 abgeschlossen, dessen Stange 31 durch die Feder 32 emporgehalten wird und den hohlen Kolben 33 stützt. Beim Öffnen der Ventile 25 und 30 wird der Raum über dem Kolben 14 und die Kammern 24 und 27 durch die Kammern 29, die Kanäle 34, 35, 36 und die Öffnung 37 mit der Außenluft verbunden. Die Kammer 38 über dem hohlen Kolben 33 steht mit der Hauptleitung in Verbindung.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn das am Zugschluß abgeschlossene Leitungsrohr mit Druckluft gefüllt wird, tritt das Druckmittel durch den Kanal 16 unter den Kolben 14 und durch die Kanäle 17, 18 über den Kolben; da der Kolben infolgedessen auf beiden Seiten dem gleichen Luftdruck ausgesetzt ist, so wird er durch die Feder 13 niedergeschoben und das Ventil 11 dadurch geöffnet.

Beim Lösen einer Rohrkupplung wird zunächst Druckluft aus dem durchgehenden Leitungsrohr über den hohlen Kolben 33 geleitet. Der Kolben wird nebst der Stange 31 so weit heruntergedrückt, daß die Ventile 30 und 25 geöffnet werden, so daß die Druckluft aus den Kammern 24 und 27 über dem Kolben 14 durch die Kanäle 35, 36 und die Öffnung 37 in die Außenluft abgeführt wird. Der überwiegende Druck des Kolbens überwindet unter Unterstützung der Feder 12 den Widerstand der' Feder 13 und der Kolben 14 wird emporgeschoben. Die Aufwärtsbewegung des KoI-bens 14 veranlaßt eine gleiche Bewegung des Ventils 11 und damit den Abschuß des Leitungsrohres.

Wenn der Druck oberhalb des hohlen Kolbens 33 infolge Durchtretens von Luft um diesen Kolben herum und durch die. Öffnung 37 ins Freie genügend weit herabgegangen ist, dann heben die Federn 26 und 32 diesen Kolben und schließen die Ventile 25 und 30. Dieses Wiederschließen der Ventile wird aber so viel Zeit beanspruchen, daß inzwischen zwei Wagen zusammengekuppelt oder die Leitung am Schlüsse des Zuges abgeschlossen werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:.

   Eine Ausführungsform des Abschlußventils mit Luftdrucksteuerkolben für Luftleitungen an selbsttätigen Luftdruckbremsen nach Patent 124035, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftablaßventile (25, 30) durch einen mittels Druckluft gesteuerten Kolben (33) geöffnet werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.