DE203306C - - Google Patents

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DE203306C
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Germany
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lactose
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lactic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K5/00Lactose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 203306 — KLASSE 89«. GRUPPE
aus unreinen Lösungen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Juni 1907 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von technisch reinen Milchzuckerlösungen oder von Milchsäure aus unreinen Milchzuckerlösungen, z. B. aus Molke, Magermilch und aus Lösungen, des käuflichen Rohmilchzuckers. -
Molke enthält gewöhnlich etwa 1Z3 Prozent Fett, außerdem */4 bis ι Prozent Proteinstoffe, welche teils aus Kasein, teils aus geronnenem Milcheiweiß bestehen. Milcheiweiß hat die Neigung, sich beim Gerinnen als eine Art von Schlamm abzusetzen, welcher sich schwer .abfiltrieren oder auf andere Weise mechanisch abscheiden läßt. Beim Eindampfen von Molke zur Herstellung von Milchzucker haften die feinen Fettkügelchen und die Proteinstoffe an den erzeugten Kristallen und geben ihnen beim Aufbewahren einen unangenehmen Geruch und eine Mißfärbung.
Wenn man solche Kristalle in Wasser löst, gehen auch die Verunreinigungen in das Wasser über und setzen sich beim Eindampfen wieder an den Milchzuckerkristallen fest. Wenn man den Milchzucker durch Alkohol
o. dgl. fällt, werden die in der Milch, vorhandenen Fremdstoffe, z. B. das Milcheiweiß, ebenfalls gefällt und verunreinigen den 'ge-. wonnenen Milchzucker.
Gemäß vorliegender Erfindung ist es nun möglich, einfach, billig und schnell eine so reine Milchzuckerlösung zu erhalten, daß sie . zur Gewinnung des reinen Milchzuckers selbst oder anderer reiner Präparate benutzt werden kann. Zu diesem Zwecke wird die Molke oder eine der eingangs genannten Lösungen zunächst mit einem festen absorptionsfähigen Stoffe in solcher Menge gemischt, daß eine rahmartige Paste entsteht. Die Lösung kann aber schon vor der Mischung teilweise eingedampft sein. Als geeignetes poröses Material können mineralische Stoffe, welche durch Milchzuckerlösung nicht angegriffen werden, z. B. Kieselgur, Talk oder Asbest, benutzt werden. Knochenkohle und sonstige Kohlenarten sind ebenfalls brauchbar. Der aus Absorptionsmittel und Milchzuckerlösung gebildete Brei wird getrocknet, und zwar zweckmäßig in der Weise, daß . das in dem Brei enthaltene Wasser so schnell wie möglich verdampft wird, um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Milchzuckers in der Masse zu bewirken und die Bildung größerer Kristalle zu verhindern, an welchen sich Verunreinigungen festsetzen würden.
Man kann dies in der Weise erreichen, daß man den Brei in dünner Schicht auf die Oberfläche einer mit Dampf beheizten rotierenden Trommel laufen läßt und die Breischicht nach erfolgtem Trocknen durch ein Messer abschabt.
Die durch'Auflösen des Milchzuckers aus der trockenen Masse erhaltene reine Milchzuckerlösung kann in der üblichen Art eingedampft werden, um das Auskristallisieren des Milchzuckers herbeizuführen. Auch kann der Lösung Alkohol zugesetzt werden, um Laktose
in fein verteiltem Zustande auszufällen. Das gewonnene Produkt ist frei von Fett und Albumin und. wird weder ranzig noch, mißfarbig, wenn man es aufbewahrt.
Wenn man Molke in der angegebenen Weise behandelt, so gewinnt man eine Lösung, welche frei ist von Fett, und welche 'auch nur einen geringen Stickstoffgehalt aufweist, nämlich denjenigen, welcher den -löslichen
to Amiden, Peptonen usw. entspricht, welche bei der Käsebereitung entstehen, so daß diese Lösung in hervorragendem Maße geeignet ist zur Erzeugung von Milchsäure mittels Gärung durch Reinkulturbakterien. Dabei entsteht eine Säure, die frei ist von Buttersäure. Infolge ihres geringen Stickstoffgehalts und ihres geringen Gehalts an Phosphaten bietet nämlich die Lösung nach ihrem Eindampfen einen besonders geeigneten Nährboden für Milchsäurebakterien, während sie dem Wachstum anderer Bakterien. nicht günstig ist. Anstatt die nach dem beschriebenen Verfahren gewonnene Milchzuckerlösung mit Reinkulturen zu impfen, wie es bei Anwendung anderer Milchzuckerlösungen häufig notwendig ist, kann sie einfach mit Lab geimpft werden und ergibt auch dann eine reine Milchsäure, weil aus dem angegebenen Grunde nur die mit dem Lab zugebrachten Milchsäurebakterien einen günstigen Nährboden vorfinden und andere beigemengte Bakterien unterdrücken.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ■ i. Verfahren zur Gewinnung von reiner Milchzuckerlösung oder von reiner Milchsäure aus unreinen Lösungen, z. B. Molke, Magermilch und aus Lösungen des Rohmüchzuckers des Handels, dadurch gekennzeichnet, daß die unreine Lösung zunächst mit einem absorptionsfähigen Mittel, z.B. Kieselgur, Talk, Asbest oder Knochenkohle, zwecks Bildung einer rahmartigen Paste gemischt, die Masse getrocknet, mit einem Lösungsmittel für Milchzucker ausgelaugt, und daß die so erhaltene reine Milchzuckerlösung entweder für sich verwendet oder durch Vergärenlassen mit geeigneten Gärungserregern in Milchsäure übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung von absorptionsfähigem Material und roher Milchzuckerlösung so rasch getrocknet wird, daß eine möglichst gleichförmige Verteilung des Milchzuckers in der Masse erhalten bleibt und die Bildung größerer Milchzuckerkristalle vermieden wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929600C (de) * 1953-04-03 1955-06-30 Lijempf Nv Verfahren zur Herstellung kleiner Lactose-Kristalle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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