-
Verfahren zur Herstellung kleiner Lactose-Kristalle
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zttr Her- |
stellung kleiner Lactose-Kristalle in der Größe his |
etwa 3 1i. die für @"el'#Chle@_lille Zwecke wichtig
Sind. |
Die nach dein neuen `ertahreii erzeugten Pro- |
dukte sind besonders zur Durchführung eines `er- |
f<ilirelis nach der :iltel'ell deutschen Patentanmeldung |
57; I@-a % ;@ e geeiglIet. -Nach tl:eseni Verfahren |
wird kondensierte Milch oder ein :ihnliches lactose- |
lialtiges Produkt mit Lactose-Kristallen geimpft, |
deren Größe 2 11 oder «-eisiger beträgt. Mit |
modernen ILOlloi@lmühlen. Iitigellniilileii ocl. dgl. |
lassen sich Kristalle mit einer Größe von = u «-ar |
Herstellen. Dies ist aber tnuständlich und erfordert |
1l )1z:1)geI'MtO. |
hüte weitere Autgahe der Erüliluii# besteht darin, |
las Saatgut 12) einfacher Weise in einer bakterio- |
1@,:,@isclie_i Masse steril zu gewinnen. was bei der |
Ilci-tellulig von II csüllter k0>ndei7sierter Milch
unter , |
Verwendung solcher Impfkristalle von großer Be- |
deutung ist. |
Be; der Ausübung des Verfahrens gelitaß der Er- |
tindt:ng gebt iuan nicht von kristallisiertem Zucker. |
sondern i-oil einer Lactoselösung aus. Es ist allge- |
mein bekannt, daß Lactose leicht übersättigte |
Lösungen liefert. Wenn eine gesättigte Lactose- |
lösung abgekühlt wird, steigt zunächst darin die |
Tendenz der Kristallisation der Lactose, fällt aber |
sehr schnell, und daim ergibt die Lactoselösung |
stabile Systeme. So ist beispielsweise die Lactose |
in frischem Milchpulver als eine übersättigte |
glasige Lösung zu betrachten. |
Die Eri=indiiiig nutzt diese Tendenz der Lactose. |
eher stabile übersättigte Lösungen zu bilden. |
Es wurde nun gefunden, daß die Bildung feiner |
Kristalle der aiigegebeneii Größe durch Auslösen |
der tbersättigung unter Bewegen einer gelciihlten |
Lactoselösung mit besonderem Erfolg erzielt wird. -,nenn diese
Lösung einen Wassergehalt von weniger als 300/0, vorzugsweise 15 bis -2011/o, besitzt
und wenn während des Kochens ein örtliches Eintrocknen der ',lasse verhindert und
diese dann schnell in Ruhe abgekühlt wird. Andernfalls tritt während des Eindampfens
durch die Krustenbildung ein Impfen der Lactoselösung ein. so daß sie in eine Masse
von Kristallen verwandelt wurde.
-
Sobald die gewünschte Konzentration erreicht ist, muß die Lösung sehr
schnell abgekühlt werden, um in einer kurzen Zeitspanne den zu durchlaufen, in dem
die Bilduiigs- und Wuchsgesch.windigkeit der Lactose-Kristalle groß ist.
-
Anschließend ist die Neigung zum Kristallisieren gering. Lm eine vorzeitige
Kristallbildung während des Kühlens zr verhindern, muß die Masse so weit wie möglich
in Ruhe bleiben, während die sich abkühlende Oberfläche s_11 weit wie möglich frei
von kristallisierter Lac:tcse sein muß. Die, abgekühlte Masse wird durch Bewegen
zur Kristallisation gebracht, wodurch die ganze Masse zu einem Kuchen erstarrt.
Dadurch wird die (e-Lactose in überraschend feine Kristalle in der Größe von i 1.
übergeführt, in die auch 5% K=ristallwasser eingeschlossen ist. Darn verwandelt
sich die l-Lactose stufenweise in u-Lactose, wodurch ein weiteres Erstarren eintritt.
-
Bei einem Eindampfen unter normalem Druck ist die Temperatur der Lactoselösung
höher als ioo° C. In besonderen Fällen kann sie sogar i35° C betragen.
-
t'Jährend des Kochens der Lactoselösung bei einer Temperatur über
ioo° C werden die Bakterien abgetötet. Wenn man während der Weiterbehandlung eine
Infektion verhindert, kann man auf diese Meise ein absolut steriles Endprodukt erhalten.
-
Kin Konditoreigewerbe kennt man sogenannte >.Fondants<., die aus
feinem kristallisiertem Kandiszucker bestehen. Dabei -,vird die Kandiszuckerlösung
eingedampft, bis ihr Siedepunkt ungefähr bei 115-- C liegt. Dann wird die Masse
schnell abgekühlt und durch Kneten zur Kristallisation gebracht. Dieses bekannte
Verfahren hat mit jenem gemäß der Erfindung eine gewisse Ähnlichkeit, obgleich das
Ziel und auch die Ausgangsprodukte verschieden sind.
-
Außerdem sind Kristalle der geformten »Fondants« viel größer als jene,
die nach der Erfindung hergestellt werden. Die ersteren haben eine Größe von etwa
i11 bis z11 (i, letztere dagegen eine Größe von nur etwa i ,tt.
-
Die Sirupmasse kann durch den Zusatz von Glukose, Galaktose, Kandiszucker,
Invertzucker 11d. wodurch die Geschwindigkeit der Kristallbildung herabgesetzt wird,
auf einen niederen Wassergehalt eingedampft werden.
-
Wenn man den PH-Wert der Lactosemasse auf mehr als 89,5 erhöht, wird
die Umwandlung der h-Lactose in a-Lactose beschleunigt, wodurch die Hasse unmittelbar
erstarrt.
-
Die nach dem neuen Verfahren erhaltene Kristallmasse kann unmittelbar
zum Impfen benutzt werden. Will man ein haltbares Produkt gewinnen, so muß die Masse
sofort getrocknet werden, da die Mutterlauge zwischen den Kristallen zu einer Rekristallisation
und zu einem Wachsen der Kristalle führen und eine bakteriologische Entartung in
der feuchten '',lasse eintreten kann. Die gewonnene i',lasse ist nach dem Trocknen
stabil. Für den prakti-scheü Gebrauch muß sie noch zu Pulver vermahlen werden, was
nicht sehr intensiv durchgeführt zu werden braucht, da man die Einzelteilchen nicht
zerkleinern, sondern lediglich deren Zusammenhang lockern muß. Kommen die zusammenhängenden
Kristalle anschließend in eine Flüssigkeit, so trennen sie sich von selbst.
-
Das neue Verfahren läßt sich kontinuierlich oder in unterbrochener
Arbeitsweise, beispielsweise folgendermaßen durchführen: 2,5 kg handelsübliche Lactose
wird mit 1,6 1 Wasser gemischt und erhitzt, bis die Masse eine Temperatur von i05°
C hat. Dann wird diese auf eine gekühlte Platte ausgegossen und, sobald sie eine
Temperatur von etwa 11r C erreicht hat, gerührt, so daß sie kristallisiert. Der
Kuchen wird in Stücke gebrochen und bei 611' C getrocknet. Schließlich werden die
Stücke gemahlen.