DE2031662C3 - Räuchermittel, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
Räuchermittel, Verfahren zu seiner Herstellung und seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Räuchermittel mit pntioxidativen und bakteriziden Eigenschaften, ein Verfahren
zu seiner Herstellung durch Verglimmen von Holz und/oder Torf bei Luftüberschuß und hohen Temperaturen und Kondensieren des dabei entstandenen
Rauches, und seine Verwendung.
Es ist bekannt, Nahrungsmitteln Räucherwareneigensuhaften durch Einwirken des im Aerosolzustand
befindlichen Räucherrauches zu verleihen. Die Übertragung der Rauchbestandteile in bzw. auf die Nahrungsmittel oder dergleichen erfolgt durch Diffusion in
Umspülungsräucherkammern. Zuweilen werden auch
die Rauchbestandteile auf die Nahrungsmittel durch Einwirken von elektrostatischen Kräften aufgebracht
Die unmittelbare Einwirkung von Rauch auf Nahrungsmittel verleiht ihnen zwar das typische gewünschte Räucherwarenaroma, jedoch ist dieses Verfahren
recht unwirtschaftlich. Von besonderem Nachteil ist aber der Umstand, daß es mit Ballast- und schädlichen
Rauchbestandteilen, darunter auch mit cancerogenen mehrkernigen Kohlenwasserstoffen verunreinigte Nahrungsmittel liefert Dieser Nachteil tritt beim Aufbringen der Rauchbestacdteile auf die Nahrungsmittel oder
dergleichen mittels elektrostatischer Kräfte viel deutlicher hervor.
Schließlich gibt man auch zuweilen zum »Räuchern« von Nahrungsmitteln Räucherpräparate zu, vorwiegend
hergestellt aus Produkten der Zersetzungsdestillation von Holz oder verwandten Rohstoffen. Alle durch die
Zersetzungsdestillation von Holz ohne Luftzutritt erhaltenen Präparate weisen jedoch sensorische Eigenschaften auf, die sich von typischen Räucherwaren
bedeutend unterscheiden.
Unter den bekannten Verfahren zur Gewinnung solcher Präparate bietet nur das Verfahren der DT-PS
14 92 639 sowie der PO-PS 52 159 die Möglichkeit, ein Präparat herzustellen, welches Erzeugnissen die Geschmacks- und Geruchseigenschaften verleiht, welche
typischen Räuchererzeugnissen nahekommen. Dieses Verfahren besteht in der zersetzenden Holzdestillation
bei einer Temperatur von etwa 4000C und bei 6- bis lOfachem Luftüberschuß, im Absorbieren des erzeugten
Rauchs in alkalischen Lösungen oder im Kondensieren in einem elektrostatischen Filter und sodann im
selektiven Auftrennen in Gruppen chemischer Verbindungen, was zur Isolierung einer Phenolate enthaltenden Fraktion führt. Dann wird diese Fraktion mit
COrGas in einem Natriumbicarbonat-Medium gesättigt, um die Phenolate in Phenole zu überführen, die das
eigentliche Präparat bilden, während die übrigen Fraktionen verworfen werden.
Der wesentliche Nachteil dieses Verfahrens ist die qualitativ geringwertige Zusammensetzung des durch
die Zersetzungsdestillation erhaltenen Rauchs im Hinblick auf die beträchtliche Zahl niedermolekularer
Phenole, die zu einem Kresol-Geschmack führen, was auf der niederen Verbrennungstemperatur des Holzes
sowie auf den pH-Wert in der Stufe der Freisetzung der Phenole beruht. Ein weiterer Nachteil ist auch der
verhältnismäßig geringe Ausnutzungsgrad der erzeugten wertvollen Rauchkomponenten, was z. B. auf der
Oxydation der Phenolfraktion und der Polymerisation
der aktivsten Rauchkomponenten beruht Ein ebenso wesentlicher Nachteil ist die geringe Stabilität und die
mangelnde Reproduzierbarkeit der quantitativen und qualitativen Zusammensetzung des erhaltenen Präparats, was sich sowohl aus den obigen Maßnahmen als
auch aus den Bedingungen der selektiven Extraktion ergibt, weshalb das Verfahren nicht streng programmiert und genau durchgeführt werden kann. Der
wesentlichste Nachteil dieser bekannten Verfahren liegt jedoch in der Tatsache, daß nur eine einzige. Phenole
enthaltende Fraktion verwendet wird, während in den Abfälle darstellenden Extraktionsrückständen eine
ganze Reihe wertvoller Substanzen mit hochwertigen Geschmacks- und Geruchsmerkmalen, mit antiseptisehen und antioxydativen Eigenschaften verbleiben.
Bekannte Verfahren zur Sterilisierung von Nahrungsmitteln, Futterstoffen und ähnlichen Produkten beruhen
auf der Ausnutzung von physikalischen Faktoren, wie der erhöhten Temperatur, der Entwässerung, der
Einwirkung von Ultraviolett- und lonisierungsstrahlen,
des Ultraschalles oder auch auf der Anwendmg von chemischen Mitteln mit antiseptischer oder antibiotischer Wirkung. Aus der zahlreichen Gruppe der
bekannten Antiseptika und Antibiotika als Zusatz zu 2s
Nahrungsmitteln, Futtermitteln und ähnlichen Produkten eignet sich nur eine geringe Anzahl davon, wobei
keiner von diesen Stoffen die gleichzeitige Aromatisierung und Verbesserung der sensorischen Eigenschaften
der Produkte ermöglicht Solche Eigenschaften werden auch nicht von den obengenannten physikalischen
Faktoren bewirkt Eine solche kumulierte Wirkung zeigen nur einige Rauchbestandteile, aber bisher ist ein
Verfahren zu deren Isolierung nicht bekannt
Oxidationsinhibierende Wirkung weisen Verbindungen auf, die zum aktiven Abfangen von Radikalen oder
der Anregungsenergie fähig sind und dadurch bestimmte Glieder der Kette von Selbstoxydationsprozessen
unterbrechen. Solche bekannten Oxydationsinhibitoren sind z. B. Notdihydroguajarethsäure, Butylhydroxyani- 4»
sol, Butylhydroxytoluol, Gallussäure und ähnliche. Keines dieser Mittel besitzt jedoch die Fähigkeit,
Produkte zu aromatisieren und deren Geschmacks- und Geruchsmerkmale oder antiseptische Eigenschaften zu
verbessern. Verbindungen, die sich durch einen Kornplex dieser Eigenschaften auszeichnen, wurden wohl im
Räucherrauch festgestellt, aber das Verfahren zu deren Isolierung aus dem Rauch ist bisher unbekannt.
Aus »Die Fleischwirtschaft«, Heft 11,1958, Seiten 751
bis 758, ist ferner ein Eintauch-Räucherverfahren bekannt, im Rahmen dessen zunächst ein Holzdestillat
hergestellt u.id von allen unerwünschten Bestandteilen
wie Aceton, niedrigen Fettsäuren u.a. befreit und eingeengt wird. Durch Verdünnen mit Wasser oder mit
Kochsalzlösung werden teerhaltige Stoffe, u. a. Benzpy- SS ren, ausgefällt Die chemische Zusammensetzung dieses
Räucherpräparats und der verdünnten Räucherflüssigkeit wird im einzelnen angegeben. — Die an dieser
Stelle beiläufig erwähnte fraktionierte Destillation der flüssigen Holzdestillatbestandteile stellt, da sie mit
wäßrigem Medium durchgeführt wird, praktisch eine Wasserdampfdestillation dar und ist im wesentlichen
der einzige Reinigungsprozeß der Rauchkomponenten.
Die DT-PS 12 38 317 schließlich empfiehlt, Temperaturen über 4000C überhaupt zu vermeiden und schlägt
deshalb ein Verfahren zur Herstellung eines Räuchermittels in flüssiger, gas- οΊ.τ dampfförmiger Phase vor,
welches sich dadurch auszeichnet, daß überhitzter
Wasserdampf von 250 bis 3900C durch Sägemehl
geleitet und das Sägemehl entfernt und erneuert wird, sobald die aus dem Sägemehl abziehenden Reaktionsprodukte eine Temperatur von etwa 2000C erreicht
haben. - Wie aber bereits oben ausgeführt, führt eine Behandlung bei so vergleichsweise tiefer Temperatur zu
einem Rauchdestillat mit einer wenig günstigen qualitativen Zusammensetzung, nämlich einer großen
Menge an niedrigmolekularen Phenolen, die einen Kresolgeschmack ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines aromatisierenden Mittels, das keinen Kresolgeschmack
aufweist und gleichzeitig bakterizide und antioxydative Eigenschaften besitzt
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Räuchermittel mit antioxydativen und bakteriziden Eigenschaften,
welches sich dadurch auszeichnet daß es aus einem bei Temperaturen von 400" C bis 1200° C in Gegenwart von
Luftüberschuß durch Verglimmen von Holz und/oder Torf gewonnenen 3fach fraktionierten Rauchkondensat
besteht wobei
die erste Fraktion dadurch gewonnen wird, indem das
Kondensat mit wäßrigem Alkali und wasserunlöslichem organischem polarem Lösungsmittel bei einem pH von
10,5 in eine organische und wäßrige Phase getrennt die
organische Phase nach Einstellen auf einen pH-Wert um 12,8 aufgetrennt und daraus aus der wäßrigen Phase
nach Einstellen eines pH-Wertes von 104 eine
organische Phase abgetrennt und vom Lösungsmittel befreit wird;
die zweite Fraktion erhalten wird, in dem die nach der
Auftrennung bei einem pH-Wert von 12,8 erhaltene organische Phase im lösungsmittelfreien Zustand einer
Destillation bei einem Druck von 10 mm Hg unterworfen und das bis zu einer Temperatur von 22O0C
gewonnene Destillat gesammelt wird und
die dritte Fraktion schließlich aus der bei einem pH-Wert um 10,5 erhaltenen wäßrigen Phase gewonnen
wird, indem eine wäßrige Phase nach Einstellen auf einen pH-Wert von 5 abgetrennt und daraus nach
Einstellen auf einen pH-Wert von 3 die erhaltene organische Phase vom Lösungsmittel befreit wird,
wobei sich das Räuchermittel aus den Fraktionen 1, 2 und 3 im Gewichtsverhältnis von 1 : (0,0—0,4): (0,0—
0,2) zusammensetzt
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Rauchkondensates durch Verglimmen von Holz und/oder Torf bei Luftüberschuß und
hohen Temperaturen und Kondensieren des dabei entstandenen Rauches, welches sich dadurch auszeichnet, daß man die Zer&etzungsdestillation bei Temperaturen von 4000C bis 12000C durchführt Dabei wird das
Destillat in eine Phenolfraktion mit Phenolen mit einem Molekulargewicht von über 140, eine wasserunlösliche
Fraktion mit einer Siedetemperatur bis zu 2200C bei einem Druck von 10 mm Hg und eine carbonsäurehaltige Fraktion aufgespaltet. — Schließlich gehört zur
Erfindung auch die Verwendung des Räuchermittels gemäß Anspruch 1 in Form der in flüssige, feste oder
emulgierbarc Trägermaterialien eingearbeiteten Fraktionen, wobei das Gewichtsverhältnis zum Trager 1 bis
20% beträgt.
Die Erfindung ermöglicht damit die Herstellung eines gewerblich vielseitig verwertbaren Mittels, das bei
Zugabe zu Lebensmi.ieln, Futtermitteln und ähnlichen
Produkten zu gleicher Zeit aromatisierend, antiseptisch und oxidationsinhibierend wirkt, wobei man in Abhängigkeit von der vorgesehenen Verwendung dieses
Mittels jede dieser Eigenschaften je nach seinem Mengenanteil hervortreten lassen kann. Das Mittel
gemäß der Erfindung ist frei von Ballastverbindungen und weist überhaupt keine cancerogenen polycyklischen
Kohlenwasserstoffe auf, die in jedem Räucherrauch auftreten. Versuche haben erwiesen, das das Mittel
keine mutagenen toxischen Eigenschaften hat. Außerdem wurde festgestellt, daß dieses Mittel als Zusatz zu
Futtermitteln für Tiere gewerblich verwertbar ist, indem es bei diesen einen in der Zeiteinheit größeren
üewichtszuwachs bewirkt als ein übliches Futtermittel. Das erfindungsgemäße Mittel verbessert ferner die
Qualität des Pelzes (bei Pelztieren) und verringert auch (bei allen Tieren) die Anfälligkeit für bösartige
Neubildungen.
Das Mittel gemäß der Erfindung ist auch ein Stimulans des Geschmackes und des Geruches der
Lebensmittel und wirkt selbst bei unterschwelliger Dosis als Geschmacks- und/oder Geruchssynergent und
bewirkt ein besseres Hervortreten der günstigen und/oder typischen Geschmacks- und Geruchseigenschaften
der Produkte. Bei Zugabe zu Lebensmitteln, Futtermitteln und ähnlichen Produkten hemmt und/
oder verzögert das Mittel gemäß der Erfindung das Wachsen der Mikroorganismen und/oder senkt deren
Anzahl, verringert deren Entwicklungsfähigkeit und/ oder schwächt deren Widerstandsfähigkeit gegen die
Wirkung bekannter anderer physikalischer Faktoren oder chemischer Mittel, die hemmend oder tötend auf
Mikroorganismen wirken, wie die Fig. 1 zeigt:
Fig. 1 Einfluß des erfindungsgemäßen Räuchermittels auf die Anzahl der Mikroorganismen in einer Wurst,
die 5,24,48 und 120 Stunden lang aufbewahrt wurde;
F i g. 2 stellt ein Gaschromatogramm der erfindungsgemäß erhaltenen Phenolfraktion dar, während
F i g. 3 das Gaschromatogramm eines Produkts gemäß der DT-OS 14 92 639 ist, das eindeutig eine
wesentlich verschiedene Zusammensetzung erkennen läßt.
Infolge der vorstehenden Eigenschaften kann das Mittel gemäß der Erfindung zum Kontrollieren des
Wuchses und der Produktion von Kulturen von Mikroorganismen, wie auch zur Kontrolle und der
Führung von technologischen Prozessen, die auf einer selektiven Kleinlebewesenfermentation beruhen, mit
Vorteil angewandt werden. Das Mittel gemäß der Erfindung kann aber auch zum Verhindern von
ungünstigen Änderungen, die durch die Wirkung von hochenergetischen Quellen, wie Ionisierungsstrahlen,
Ultraviolettstrahlen, Mikrowellen, radioaktiven Niederschlagen hervorgerufen sind, sowie auch zur Beseitigung
dieser Veränderungen und auch für pharmakodynamische, sowohl prophylaktische als auch therapeutische
Maßnahmen, insbesondere zur Bekämpfung von Neubildungen, Strahlenschädigungen usw., angewandt
werden. Zu allen diesen Zwecken kann das erfindungsgemäße Mittel auch in Kombination mit schon
bekannten Mitteln angewandt werden.
Das Mittel gemäß der Erfindung wird im einzelnen wie folgt hergestellt: Beliebiges Zellulose- und/oder
Ligninmaterial, vorteilhaft Holz von Nadel- und/oder
Laubbäumen oder Torf, wird einer Zersetzungsdestillation
mit 4—30fachem Luftüberschuß, vorteilhaft 6—15fachem Luftüberschuß, bei einer Temperatur von
400 bis 12000C, vorteilhaft 600 bis 1000°C, unterworfen
und der gewonnene Rauch in einem künstlich hergestellten Gravitations- oder elektrostatischen oder
thermischen Feld kondensiert oder adiabatisch expandiert. Zweckmäßig werden einige dieser Maßnahmen,
z. B. die Gravitationskondensation mit der thermischen oder die Gravitationskondensation mit der elektrostatischen
Kondensation vereinigt. Dies hat den Vorteil, daß unabhängig von der größeren Ausbeute des Produktes,
die Verunreinigung der atmosphärischen Luft mit den Rauchbestandteilen vermieden wird.
Das gewonnene Kondensat wird verschiedenen Fraktionierungen unterworfen, wobei
a) die unterschiedlichen Dissoziationskonstanten der Bestandteile,
b) die Bildung von Verbindungen vom Salztyp in Abhängigkeit vom pH-Wert des Mediums und
c) die Löslichkeit der nicht dissoziierten und/oder der Verbindungen vom Salztyp in mit Wasser nicht
mischbaren organischen Lösungsmitteln ausgenutzt werden.
Aus dem Kondensat werden drei Fraktionen isoliert, die die Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels
darstellen. Die Fraktionierung beruht auf der Alkalisierung des Kondensats mittels einer wäßrigen Lösung
einer starken Base, der Einstellung des pH-Wertes des Reaktionsgemisches auf die entsprechende Größe
durch Säurezugabe und der Extraktion des Gemisches mittels eines mit Wasser nicht mischbaren organischen
Lösungsmittels. — Danach wird die Wasserphase von der organischen Phase getrennt, aus der einen dieser
Phasen wird die gewünschte Fraktion isoliert, und die zweite Phase wird weiterverarbeitet, der pH-Wert wird
durch Zugabe von Säure oder Base entsprechend eingestellt, und es wird wiederum mittels eines
organischen Lösungsmittels extrahiert, wobei eine Fraktion erhalten wird, die die zweite Komponente des
erfindungsgemäßen Mittels darstellt.
Beim weiteren analogen Verfahren trennt man durch Extraktion des Rückstandes die unerwünschten Ballastbestandteile
ab, und nach deren Absonderung wird aus dem übriggebliebenen Gemisch mittels eines organischen
Lösungsmittels, bei entsprechendem pH-Wert, die dritte Fraktion des Kondensats extrahiert, die die
dritte Komponente des erfindungsgemäßen Mittels darstellt.
Als starke Basen verwendet man vorteilhaft Alkalihydroxyde, insbesondere Natrium- oder Kaliumhydroxyd,
und als Mineralsäuren verwendet man vor allem Schwefelsäure, Orthophosphorsäure oder Salzsäure.
Als mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel verwendet man insbesondere ein polares
Lösungsmittel, z. B. Diäthyläther oder Essigsäureäthylester. Das zur Extraktion angewandte Lösungsmittel
wird auf bekannte Weise regeneriert und dem Prozeß wieder zugeführt.
Die erste Extraktion wird bei einem pH-Wert von etwa 104 geführt, die Phasen werden getrennt, die
organische Phase wird auf einen pH-Wert von etwa 12,8
alkalisch gemacht, es wird extrahiert, und die Phasen
werden getrennt, danach wird die Wasserphase wiederum auf einen pH-Wert von 10,5 angesäuert, es
wird wieder extrahiert, die Phasen werden getrennt, und
nach dem Abdampfen des Lösungsmittels aus der organischen Phase wird die Fraktion Nr. 1 erhalten, die
die erste Komponente des erfindungsgemäßen Mittels darstellt. Diese Fraktion enthält hauptsächlich Phenolverbindungen
mit einem Molekulargewicht von über 140 und weist die Konsistenz eines sehr dickflüssigen
schokoladenfarbigen Honigs auf.
Die infolge der Extraktion gewonnene organische
Phase wird bei einem pH-Wert von etwa 12,8 unter verringertem Druck destilliert, und man erhält die
Fraktion Nr. 2, die die zweite Komponente des erfindungsgemäßeii Mittels darstellt. Diese Fraktion
endet unter einem Druck von IO mm Hg bei einer Temperatur von bis zu 220°C und besteht hauptsächlich
aus Verbindungen, die im Medium mit einem pH-Wert von ef.v ! 12,8 keine Bindungen vom Salztyp bilden. Sie
hat die Konsistenz eines dünnflüssigen Sirups von leicht blutrot durchschimmernder dunkler Bernsteinfarbe.
Die von der organischen Phase nach der ersten Extraktion bei einem pH-Wert von ca. 10,5 getrennte
Wasserphase wird zu einem pH-Wert von ca. 5 angesäuert und mittels eines organischen Lösungsmittels
extrahiert, wobei niedrigmolekulare Phenole, Phenolsäuren und Gerbstoffe gelöst werden, die einen
unerwünschten Ballast darstellen und verworfen werden. Die nach der Extraktion bei einem pH-Wert von ca.
5 sbaetrennte WHSserschichi wird 2uf einen pH Wert
von ca. 3 angesäuert und extrahiert, die organische Phase wird abgetrennt, und nach dem Abdampfen des
Lösungsmittels wird die Fraktion Nr. 3 erhalten, die die dritte Komponente des erfindungsgemäßen Mittels
bildet. Diese Fraktion enthält niedrigere Carbonsäuren, insbesondere Essigsäure, Ameisensäure, Propionsäure,
Valeriansäure und dgl. Sie hat die Konsistenz einer dünnen Flüssigkeit, eine leicht gelbliche Farbe und
scharfen Essig- und Valeriangeruch. Die Fraktionen Nr. 1 und Nr. 2 sind praktisch wasserunlöslich, während die
Fraktion Nr. 3 in Wasser leicht löslich ist.
Zwe ks Erlangung des fertigen Mittels gemäß der Erfindung werden in Abhängigkeit von der vorgesehenen
Anwendung entweder alle drei eben erwähnten Fraktionen oder nur zwei von ihnen in einem
einsprechenden Verhältnis gemischt, oder es werden einzelne Fraktionen angewandt. Zwecks Erlangung
eines Mittels zum Aromatisieren von Lebensmitteln, z. B. von Fleischprodukten, Fischen, Käse oder Spirituosen,
sowie Futtermitteln und ähnlichen Produkten werden die Fraktionen Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 in einem
Gewichtsverhältnis 1 : (0,1 —0,4): (0,0—0,2) miteinander
vermischt. Zwecks Erlangung eines Mittels, das lediglich als Antiseptikum dienen soll, mischt man die Fraktion
Nr. 1 mit der Fraktion Nr. 3 in einem Gewichtsverhältnis von 1 : (0,2—0,5), und zwecks Erlangung eines Mittels
als Oxydationsinhibitor mischt man die Fraktion Nr. 1 mit der Fraktion Nr. 3 in einem Gewichtsverhältnis von
1 : (0,00-0,20).
Infolge der hohen Aktivität des erfindungsgemäßen Mittels und der daraus folgenden Notwendigkeit seiner
Anwendung in Abhängigkeit von der Bestimmung in verschiedenen Dosen, z. B. von einigen bis zu mehreren
hundert Gewichtsteilen pro Million Gewichtsteile des Produktes, ist es erforderlich, das Mittel mittels eines
Trägers oder eines Verdünnungsmittels zu strecken. Als Träger verwendet man beliebige Substanzen, die zur
Anwendung in Lebensmitteln, Futtermitteln oder dgl.
zugelassen sind, wobei auch ein Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Mittel dienen kann. Solche Träger-Lösungsmittel sind z.B.: Äthylalkohol, Äthylenglykol,
Glycerin, Tierfette oder Pflanzenfette, wobei auch Gemische solcher Träger angewandt werden können.
Einen anderen Trägertyp bilden z. B.:
Kochsalz, SUrke, Flußmittel, Pökelgemische und dgl,
die mit dem erfindungsgemäßen Mittel gesättigt werden. Das erfindungsgemäße Mittel kann auch in
Form einer Emulsion angewendet werden, z.B. Emulsion in Wasser, Pökelsolen u. dgL
In Abhängigkeit von der Bestimmung werden Präparate mit einem Gehalt von 10—20 Gewichts-%
des erfindungsgemäßen Mittels und von 90—80 Gewichts-% des Trägers hergestellt. Diese Präparate
werden gegebenenfalls unmittelbar vor Gebrauch verdünnt, z. B. ist es vorteilhaft, Präparate in Form von
Lösungen des erfindungsgemäßen Mittels zu einer Konzentration von ca. 2 Gewichts-% zu verdünnen.
Wird als Träger eine Substanz angewandt, die ein
ίο gutes Lösungsmittel des erfindungsgemäßen Mittels ist,
z. B. Äthylalkohol, Äthylenglykol, Glyzerin oder Fette, dann erhält man das fertige Präparat in Form einer
Lösung durch gewöhnliches Vermischen des Mittels mit dem Träger, gegebenenfalls unter Erwärmung bis zu
einer Temperatur von ca. 50—IOO°C. Auf feste Träger
bringt man das Mittel durch Zerreiben in einer Kugelmühle mit einem Rührer oder einer Knetmaschine.
Präparate in Form einer Emulsion werden in bekannter. Emulgiervcrrichtungsn, insbesondere unter
Ausnutzung von Ultraschall hergestellt.
Beim Mischen des Mittels mit dem Träger ist es zuweilen vorteilhaft, ca. 5—25 Gewichts-% Äthylalkohol
im Verhältnis zur Trägermasse zuzugeben und nach dem Mischen mit dem Träger, den Äthylalkohol unter
einem Druck von ca. 10 mm Hg und Erhitzen der ganzen Masse bis auf eine Temperatur von 50—1000C
abzudampfen. Dies bezweckt die Entfernung eventueller Spuren des zur Extraktion angewandten organischen
Lösungsmittels.
Die Erfindung ist in den nachstehenden Beispielen näher erläutert, ohne deren Bereich einzuschränken.
100 kg Sägemehl aus Nadelholz, luftgetrocknet, werden unter Luftzutritt bei einer Temperatur von
690—980°C geglimmt, und der erhaltene Rauch wird mit Hilfe eines bei einer effektiven Spannung von 40 kV
arbeitenden elektrostatischen Filters behandelt, wobei die Leistungsfähigkeit des Filters 75 Gewichtsprozent
an organischen Bestandteilen des Rauchaerosols beträgt. Das erhaltene Rauchkondensat wird sedimentiert;
man erhält 10 kg pechartiger Rauchbestandteile. Dieses Produkt wird mit 50 kg einer 2%igen wäßrigen
Kaliumhydroxydlösung emulgiert, der pH-Wert der Emulsion wird mittels konzentrierter Schwefelsäure auf
10,5 eingestellt und mittels einer volumetrisch gleichen Menge Essigsäureäthylester extrahiert. Nach dem
Brechen der Emulsion wird die Wasserphase mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 5 angesäuert,
danach mit der gleichen volumetrischen Menge Essigsäureäthylester nochmals emulgiert, und nach dem
Brechen der Emulsion werden die Phasen wieder getrennt Die organische Phase, die unerwünschte
Ballast-Bestandteile enthält, wird verworfen, während die Wasserphase mit Schwefelsäure zu einem pH-Wert
von 3 angesäuert und mit Essigsäureäthylester extrahiert wird. Nach dem Trennen der Phasen wird die
Wasserphase verworfen und aus der organischen Phase das Lösungsmittel abgedampft, wonach als Rückstand
die Fraktion Nr. 3 des erfindungsgemäßen Mittels erhalten wird, die Karboxylsäure enthält
Die Rauchbestandteile, die mittels eines Lösungsmittels bei der ersten Extraktion der Lösung mit einem
pH-Wert von 10,5 extrahiert worden sind, werden mit
25 kg einer 2%igen wäßrigen Kaliumhydroxydlösung unter Bildung von pH »123 emulgiert und nach
Brechen der Emulsion, Trennung der Phasen und Abdampfen des Lösungsmittels aus der organischen
Phase wird der Rückstand unter einem Druck von 10 mm Hg abdestilliert und die Fraktion bis zu einer
Temperatur von 2200C abgetrennt. Es ist die Fraktion Nr. 2 des erfindungsgemäßen Mittels, die solche
Verbindungen enthält, welche in einem Medium mit einem pH-Wert von 12,8 keine Salze bilden.
Die alkalische wäßrige Lösung, aus der die die Fraktion Nr. 2 bildenden Verbindungen entfernt
wurden, wird mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von ca. 10,5 angesäuert, und und die freigewordenen
Phenole werden mit Essigsäureäthylester extrahiert. Aus der Essigsäureäthylesterlösung wird das Lösungsmittel abgedampft, und man erhält Fraktion Nr. I des
erfindungsgemäßen Mittels. Die Ausbeute an einzelnen Fraktionen beträgt: Fraktion Nr. I — 1 kg; Fraktion Nr.
2 — 0,4 kg und Fraktion Nr. 3 — 0,2 kg. Durch Vermischen dieser Fraktionen in einem entsprechenden
Verhältnis erhält man das Mittel gemäß der Erfindung, welches danach mit einem Träger vermischt wird.
20 Beispiel II
Der nach Beispiel I hergestellte Rauch wird auf Zimmertemperatur gekühlt und danach in einem
Tandem abgesetzt, das aus einem Zentrifugalseparator mit einem Gravitationsfeld 2 χ 104 · g und einen
Kaskadenzyklon besteht. Das erhaltene Kondensat wird bis auf 8O0C erwärmt und mittels eines Zentrifugalseparators werden die pechartigen Bestandteile abgetrennt.
Man erhält 8 kg pechartige Produkte, welche auf die im Beispiel I beschriebene Weise weiterverarbeitet werden, wobei man zu 0,75 kg der Fraktion Nr. I 0,3 kg der
Fraktion Nr. 2 und 0,15 kg der Fraktion Nr. 3 gelangt.
35
Der nach Beispiel I hergestellte Rauch wird auf Zimmertemperatur abgekühlt und in einer Multisektionsabsetzkammer mit bis auf +10C gekühlten
Wänden kondensiert. Das erhaltene Kondensat wird auf 9O0C erwärmt und in einen Absatzbehälter zur
Entmischung gebracht. Das isolierte pechartige Produkt wird auf die im Beispiel I umschriebene Weise weiter
aufgearbeitet, mit dem Unterschied, daß zum Alkalisieren eine wäßrige Natriumhydroxydlösung von äquivalenter Konzentration als Mineralsäure-Orthophosphor-
säure und als Lösungsmittel Diäthyläther angewandt wird. Die Ausbeute an einzelnen Fraktionen des
erfindungsgemäßen Mittels entspricht etwa den im Beispiel II erhaltenen Werten.
50
Der nach Beispiel I, jedoch aus Torf anstatt Holz
hergestellte Rauch wird bis auf einen Druck von 35 atm komprimiert und auf 1°C abgekühlt und danach wieder 5S
auf Atmosphärendruck entspannt. Das erhaltene Kondensat wird mittels eines Zentrifugalseparators aufgetrennt, und das pechartige Produkt wird auf die im
Beispiel I beschriebene Weise weiter aufgearbeitet wobei Salzsäure als Mineralsäure dient. Die Ausbeute
an einzelnen Fraktionen des Mittels gemäß der Erfindung entspricht etwa der im Beispiel I angegebe
Die im Beispiel I erhaltenen Fraktionen des Mittels gemäß der Erfindung werden miteinander in folgenden
Fraktion Nr. I -- 1 kg; Fraktion Nr. 2 — 0,25 kg; Fraktion Nr. 3 - 0,05 kg, wozu I kg Äthylalkohol (Sprit)
96%ig zugegeben wird. Dann wird sorgfältig gemischt, mit Dampf auf 500C erwärmt und mit 8,7 kg vorher auf
6O0C erwärmtem Schweineschmalz versetzt. Das Gemisch wird in einen Vakuum-Verdampfungsapparat
mit folgenden Parametern eingebracht: Heizdampftemperatur: 105"C; Druck: 10 mm Hg. Die Alkoholdestillation wird so lange durchgeführt, bis das Gemisch 900C
erlangt. Das erhaltene Produkt wird heiß in Behälter vergossen und dem Verbraucher zugesandt, der es
durch Wiedererwärmen auf 45°C und Vermischen mit vierfacher Gewichtsmenge ebenfalls bis 45°C erwärmtem Schmalz (Arbeitskonzentration) verdünnt. Das auf
diese Weise erhaltene Mittel findet vor allem bei Fleischkonserven und Würsten, insbesondere Brühwürsten, Anwendung.
Die nach Beispiel III erhaltenen Fraktionen des erfindungsgemäßen Mittels werden in folgenden Gewichtsmengen miteinander vermischt:
Fraktion Nr. 1 — 1 kg; Fraktion Nr. 2 — 0,3 kg; Fraktion Nr. 3 - 0,15 kg, wonach lkg Äthylalkohol (Sprit)
96%ig zugegeben wird. Dann wird bei sorgfältigem Mischen auf 500C erwärmt und mit 8,55 kg Kochsalz
(Sole) gemischt und die Masse in der Knetmaschine zerrieben. Das erhaltene Produkt wird in einen
Vakuumrührer geschüttet, in dem sich weitere 40 kg Kochsalz (Sole) befinden. Dann wird 60 Minuten lang
sorgfältig bei einem Druck von 10 mm Hg gemischt. Das erhaltene Produkt ist eine 2%ige Lösung des auf
Kochsalz aufgebrachten erfindungsgemäßen Mittels und findet vor allem bei Würsten Anwendung,
insbesondere bei fermentierten Würsten, Fischen und dgl.
Nach Beispiel II erhaltene Fraktionen des ertindungsgemäßen Mittels werden in folgenden Gewichtsmengen
miteinander vermischt:
Fraktion Nr. 1 — 1 kg; Fraktion Nr. 2 — 0,4 kg, danach
wird 1 kg Äthylalkohol zugegeben und alles sorgfältig gemischt und die Temperatur auf 500C angehoben.
Schließlich werden 8,6 kg vorher entwässerte, auf 6O0C
erwärmte Butter zugegeben. Das Gemisch wird in den in Beispiel V beschriebenen und unter gleichen
Bedingungen arbeitenden Vakuum-Verdampfungsapparat gebracht. Das erhaltene Produkt findet Verwendung insbesondere in der Milch- und Käseindustrie, wo
es mit der vierfachen Gewichtsmenge Butter gestreckt wird.
Die in Beispiel IV erhaltenen Fraktionen des erfindungsgemäßen Mittels werden in folgenden Gewichtsverhältnissen miteinander gemischt:
Fraktion Nr. 1 — 1 kg und Fraktion Nr. 2 — 0,15 kg. Unter Verwendung von 0,05 kg Emulgator/Lezithin
wird mit 8,7 kg Aufspritzpökelsole emulgiert. Die erhaltene Emulsion findet Anwendung vor allem bei der
Behandlung von großen Stücken Fleisch oder Fisch, die als Raucherware erhalten werden sollen, z. B. Räucherschinken, Räucherlachs und dgl.
Beispiel IX
Beispiel XII
2 kg eine·· 2%igen Lösung des im Beispiel V erhaltenen Mittels werden in eine Tonne Wurstfarce
(Brät) beim Mischen eingeführt. Die übrigen Wuistherstellungsphasen
bleiben unverändert, nur mit der Ausnahme, daß das in die Därme eingebrachte Produkt
anstatt dem Räuchern nur der Einwirkung von Wärme ohne Rauch zugeführt wird.
Das in Beispiel VII erhaltene Mittel, jedoch mit dem Unterschied, daß anstatt Butter Fischtran verwendet
wird, dient als sogenannter ölverguß (Fischkonservenöl),
wenn man in einem Gewichtsverhältnis von I : 20 die 2%ige Mittellösung in Tran mit Pflanzenöl und/oder
Fischtran vermischt und mit dem so zubereiteten »Verguß« mittels eines Dosiergerätes in Konservenbüchsen,
uie bei ei is uei'i C-mgcit'gicii Fisch cimläiicü,
füllt. Die Vergußmenge des ganzen Konserveninhaltes beträgt 30%. Uie übrigen technologischen Operationen
bleiben sonst unverändert, jedoch mit dem Unterschied, daß die Fische zuvor nicht geräuchert, sondern eventuell
gedämpft werden.
Beispiel Xl
Das in Beispiel I erhaltene Mittel wird in das zu Konserven bestimmte Fleisch odfr den Büchsenschinken
in einer Menge von 0,5 kg einer 2%igen Mittellösung pro Tonne Fleisch eingeführt. Bei zerkleinertem
Fleisch, z. B. lunchen meat, chopped pork, gemahlenem Schinken, wird das Mittel in der Zerkleinerungsphase
in den Fleischwolf oder in der Mischungsphase zugegeben, während bei großen Fleischstücken
das Mittel durch Auf- oder Einspritzen mit der Sole zugegeben wird. Die übrigen Herstellungsphasen
bleiben unverändert. Die Zugabe des Mittels bezweckt eine synergistische Wirkung, bei der das natürliche
Aroma des Produktes hervorgehoben und der beim Pasteurisieren oder Sterilisieren entstehende Beigeschmack
gedeckt wird.
Das im Beispiel VlI erhaltene Mittel, jedoch mit dem Unterschied, daß es ausschließlich die Fraktion 1 des
erfindungsgemäßen Mittels enthält, wird zwecks Verhinderung des Ranzigwerdens der Butter zugegeben,
und zwar in einer Menge von 0,75 kg der 2%igen Butter-»Lösung« des Mittels pro Tonne Butter. Die
Zugabe erfolgt in der Mischungsphase vor dem Formen.
ίο Die übrigen Operationen der Butterherstellung bleiben
unverändert.
Beispiel XIII
■5 Das in Beispiel I erhaltene Mittel, jedoch mit dem
Unterschied, daß es ausschließlich die Fraktion Nr. 1 des erfindungsgemäßen Mittels enthält, wird zwecks Verhinderung
des Ranzigwerdens von Schmalz diesem ^ügcgcucci, üiiü /.wai ipi ciuci menge VGH i,z.j Kg CiPiCi"
2%igen Lösung des Mittels in Schmalz pro Tonne Schweineschmalz. Die Zugabe erfolgt beim Mischen vor
dem Formen.
Beispiel XIV
2S Das in Beispiel Vl erhaltene Mittel wird Wurstfarcen
(Brät) zugegeben, um den Fermentationsprozeß (Salami, Cervelatwurst) zu bewirken. Zusatzmenge: 4 kg des
2°/oigen Mittels pro Tonne der Salami- oder Cervelatwurstfarce. Die übrigen Maßnahmen bei der Herstellung
bleiben unverändert, mit Ausnahme des Räucherprozesses, der durch einen Trocknungsprozeß ersetzt
wird.
Beispiel XV
Das im Beispiel VIII erhaltene Mittel, jedoch mit dem Unterschied, daß es ausschließlich die Fraktionen Nr. 1
und Nr. 3 mit einem Gewichtsverhältnis 1 : 0,10 enthält,
wird Kleinlebewesenkultur^n (Milchsäurebakterien) zwecks Hemmung des Wachstums von unerwünschten
Stämmen zugegeben. Die Zugabemenge der 2%igen Emulsion des Mittels beträgt: 0,5 kg pro Tonne Kultur.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Räuchermittel mit antioxidativen und bakteriziden Eigenschaften, dadurch gekennzeich-
net, daß es aus einem bei Temperaturen von 4000C
bis 12000C in Gegenwart von Luftüberschuß durch Verglimmen von Holz und/oder Torf gewonnenen
3fach fraktionierten Rauchkondensat besteht, wobei die erste Fraktion dadurch gewonnen wird, indem
das Kondensat mit wäßrigem Alkali und wasserunlöslichem organischem polarem Lösungsmittel bei
einem pH von 10,5 in eine organische und wäßrige Phase getrennt, die organische Phase nach Einstellen
auf einen pH-Wert um 12,8 aufgetrennt und daraus
aus der wäßrigen Phase nach Einstellen eines pH-Wertes von 10,5 eine organische Phase abgetrennt und vom Lösungsmittel befreit wird;
die zweite Fraktion erhalten wird, indem die nach
der AuftrenTwng bei einem pH-Wert von 12,8 ao
erhaltene organische Phase im iösungsmitteifreien Zustand einer Destillation bei einem Druck von
10 mm Hg unterworfen und das bis zu einer Temperatur von 2200C gewonnene Destillat gesammelt wird und die
dritte Fraktion schließlich aus der bei einem pH-Wert um 10,5 erhaltenen wäßrigen Phase
gewonnen wird, indem eine wäßrige Phase nach Einstellen auf einen pH-Wert von 5 abgetrennt und
daraus nach Einstellen auf einen pH-Wert von 3 die erhaltene organische Phase vom Lösungsmittel
befreit wird,
wobei sich das Räuchermittel aus den Fraktionen 1,2 und 3 im Gewichtsverhältnis von! (0,0—0,4): (0,0—
0,2) zusammensetzt
2. Verfahren zur Herstellung eines Rauchkondensats gemäß Anspruch 1 durch Verglimmen von Holz
und/oder Torf bei Luftüberschuß und hohen Temperaturen und Kondensieren des dabei entstandenen Rauches, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Zersetzungsdestillation bei Temperaturen von 400° C bis 1200° C durchführt und das Destillat in drei
Fraktionen auftrennt, wobei
die erste Fraktion erhalten wird, indem das Kondensat mit wäßrigem Alkali und wasserunlösli- 4J
chem, organischem, polarem Lösungsmittel bei einem pH von 10,5 in eine organische und eine
wäßrige Phase aufgetrennt, die organische Phase nach Einstellen auf einen pH-Wert um 12,8
aufgetrennt und daraus aus der wäßrigen Phase nach Einstellen eines pH-Wertes von 10,5 eine organische
Phase abgetrennt und vom Lösungsmittel befreit wird;
die zweite Fraktion erhalten wird, indem die nach der Auftrennung bei einem pH-Wert von 12,8 S5
erhaltene organische Phase im Lösungsmittelfreien Zustand einer Destillation bei einem Druck von
10 mm Hg unterworfen und das bis zu einer Temperatur von 220° C gewonnene Destillat gesammelt wird und *°
die dritte Fraktion schließlich aus der bei einem pH-Wert um 10,5 erhaltenen wäßrigen Phase
gewonnen wird, indem die wäßrige Phase nach Einstellen auf einen pH-Wert von 3 die erhaltene
organische Phase vom Lösungsmittel befreit wird.
3. Verwendung des Räuchermittels gemäß Anspruch 1 in Form der in flüssige, feste oder
emulgierbare Trägermaterialien eingearbeiteten
Fraktionen, wobei das Gewichtsverhältnis zum
Träger Ibis 20% beträgt.
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