DE2021328A1 - Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Fasern,Faeden und von aus Fasern oder Faeden bestehenden Gebilden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Fasern,Faeden und von aus Fasern oder Faeden bestehenden GebildenInfo
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Description
''-Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Fasern,
Fäden und von aus Fasern oder Fäden "bestehenden Gebilden"
Priorität? % Mai Ί969* Niederländer Nf>* m O&7 95
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahreii zur Hefsteilung
von kohlenstoffhaltigen Fasern, Fäden und von aus Fasern oder Fäden bestehenden Gebilden. Hierunter werden im fiähmen
der Erfindung sowohl endlose Einzelfäden öder Hehrfachfäden
als auch Fasern von beschränkter Länge" und Faser strukturen verstandenr
beispieisweise Garne, Faden- leifenkorde, gestrickte
Wäreh* örflechte j Gewebe * Faserf lorey; f apiere üiid anderö zusam-
Die Herstellung von kohlenstoffhaltigen Fasern und Fäden ist an sich bekannt. Man erhalt derartige Fasern oder Fäden, indem
man ein organisches Material carbonisiert* Obwohl in der Literatur
viele faser- oder fädenbildende organische Materialien als geeignete Ausgangsmaterialien beschrieben sind, hat man in
der Praxis bisher nur Eeyonfäden bzw. Reyonfasern sowie Fäden und Fasern aus Polyacrylnitril verwendet.
Bei den bekannten Carbonisierungsverfahren werden stets hohe Gewichtsverluste von etwa 85 % bei Reyon und von etwa 65 % bei
Polyacrylnitril beobachtet. Obwohl es durch eine vorgeschaltete Oxidation möglich ist, diesen Gewichtsverlust auf 60 % bzw.
40 % herabzusetzen, sind die entsprechenden Werte doch noch unangemessen
hoch. Derartige Gewichtsverluste sind insbesondere deshalb unerwünscht, weil sie auf der Bildung von Hohlräumen in
den Faserprodukten beruhen und weil diese Hohlräume bezüglich der Festigkeit schwache Stellen darstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahreü züi· Herstellung von kohlenstoffhaltigen
Fasern, Faden und von aus Fasern öder' Fäden bestehenden
Gebilden durch Carbonisieren von aus organischem Material bestehenden Fasern oder Fäden ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Ausgangsmaterial im wesentlichen nur aus Pöly-(2,6-diphenylp-phenylenoxid)
besteht. Als Äusgangsmaterial geeignete Fasern
oder Fäden aus Poly-(2,6-diphenyl-p-phenylenoxid) sind beispielsweise
in der belgischen Patentschrift Nr* 7^5 1^4 beschrieben»
001646/18-12
^ 3 _ 2021323
überraschenderweise hat sich gezeigt, daß Fäden oder Fasern aus
diesen speziellen Polymeren sich ausgezeichnet in kohlenstoffhaltige Fasern oder Fäden umwandeln lassen. Diesbezüglich ergeben
sich wesentliche Vorteile gegenüber dem bisherigen Stand der Technik. Insbesondere sind die bei dem Carbonisieren beobachteten Gewichtsverluste wesentlich geringer als bei den bekannten Verfahren.
Obwohl sich das erfindungsgemäße Verfahren in der auch sonst
für das Carbonisieren von Fäden oder Fasern üblichen Weise durchführen läßt, wird doch zweckmäßig vor der eigentlichen
Carbonisierungsbehandlung eine Voroxidation bei einer Temperatur
im Bereich von 300 bis 4800C durchgeführt. Eine derartige
Voroxidation betrifft sowohl eine eigentliche Oxidation unter
dem Einfluß von Sauerstoff als auch eine Dehydrierung. Auf diese Weise werden die Kohlenstoffatome zu neuen Strukturen
zusammengelagert und die Molekülketten werden miteinander vernetzt.
Infolge dieser Vernetzung ist die Orientierung der Molekülketten fixiert. Demgemäß werden bei der anschließenden
eigentlichen Carbonisierungsbehandlung Graphitkristalle, in einem
orientierten Zustand erhalten.
Die angegebene Temperaturgrenze von 4800C ist von großer Bedeutung,
da oberhalb dieses Wertes das Ausgangsmaterial infolge
von eintretenden Schmelzerscheinungen seine Orientierung verliert.
Sobald Jedoch die Voroxidation bei Temperaturen unterhalb von 4800C einmal in Gang gekommen ist, haben sich sehr
bald so viele Vernetzungsstellen gebildet, daß dann die Vor-
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oxidationsbehandlung auch bei höheren Temperaturen fortgesetzt werden kann. Diese Voroxidation kann mit Sauerstoff oder beliebigen
anderen oxidierend wirkenden Mitteln durchgeführt werden, beispielsweise mittels Stickstoffoxiden, Ozon, Chloroxiden und
entsprechenden Verbindungen.
Es hat sich gezeigt, daß eine derartige Voroxidierung sehr befriedigend
in Anwesenheit eines Halogens mit einem Atomgewicht oberhalb 35 sowie in Anwesenheit von Schwefeltrioxid oder elementarem
Schwefel abläuft. Geeignete Halogene sind Chlor, Brom lind Jod, wobei Chlor wegen seines großen Wirkungsgrades und
seinem geringen Preis besonders bevorzugt ist. Bei der Anwendung von Chlor als Oxidationsmittel wird die betreffende Vorbehandlung
zweckmäßig bei einer Temperatur im Bereich von 330 bis 4800C durchgeführt.
Bei einer Temperatur von 37O0C in Luft benötigt die Voroxidationsbehandlung
einige Stunden, bis sie vollständig beendet ist. In Anwesenheit von Chlorgas verläuft jedoch diese Oxidationsreaktion wesentlich schneller. Zu Anfang wird bei der Voroxidation häufig eine Erhöhung des Fasergewichtes beobachtet, wobei
jedoch diese Gewichtszunahme bei einer späteren Temperaturerhöhung
wieder rückgängig gemacht wird.
An die Voroxidation schließt sich die eigentliche Carbonisierungsbehandlung
bei Temperaturen oberhalb 480 C in Abwesenheit von Sauerstoff an. Die umgebende Atmosphäre kann aus einem beliebigen
Gas bestehen, welches gegenüber dem zu carbonisieren-
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- «> ~ ■■-. ■. .-■■■■
den Ausgangsmaterial inert ist, beispielsweise kann es ein Halogen
sein, vorzugsweise Chlor*
Die Carbonisierung läuft bei Temperaturen oberhalb 4800C ab*
Das Ausmaß der Carbonisierung hangt ganz wesentlich von der'
angewendeten Temperatur und der Verweilzeit ab. Im allgemeinen
wird die Carbonisierung bei Temperaturen von etwa 10OO0C durch
geführt. Anschließend an die Carbonisierung kann nochmals auf
Temperaturen im Bereich von beispielsweise 1000 bis 50000C erhitzt
werden, wodurch eine Verbesserung der Eigenschaften erzielt wird, insbesondere bezüglich der Festigkeit und des Hodu
lus von Young. Eine derartige Nachbehandlung wird nachstehend
auch als Qualitätsverbesserung bezeichnet.
Die als Ausgangsmaterial eingesetzten Fäden oder Fasern aus
PoIy-(S,6-diphenyl-p-phenylenoxid) können mittels üblicher Maßnahmen
hergestellt werden, wie sie für die Herstellung synthetischer Fäden und Fasern bekannt sind. Sehr geeignet sind beispielsweise
Naß*- und Trockenspinnmethöden*wahrendihrer Herstellung solleii die Fasern oder Fäden orientiert werden, vor<zsügsweise
so, wie es in der vorstehenden belgischen Patentschrift Nr. 715 114 beschrieben ist.
Unter Fäden oder Fasern, welche im wesentlichen aus PoIy-(2,6*
diphenyi-p-phenylenoxid) bestehen t werden hier Faserprodukte
verstanden» deren Hauptkomponente aus dem betreffenden Polymer
besteht.
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Die Fasern oder Fäden können selbstverständlich die üblichen
Textilhilfsmittel enthalten, beispielsweise Ausrüstungsmittel,
Stabilisatoren, Kernbildner, Weichmacher, Füllstoffe und dergleichen. Sie können aber auch geringe Mengen weiterer polymerer Verbindungen enthalten, beispielsweise Poly-(2,6-dimethylp-phenylenoxid)
und Polycarbonate.
Es braucht sich bei dem Polymeren auch nicht um das reine Homopolymerisat
zu handeln. Außer den sich wiederholenden 2,6-Diphenyl-p-phenylenoxid-Einheiten
kann das Polymer beispielsweise 10 Gew.-% anderer Moleküleinheiten oder anderer Endgruppen enthalten.
-------
Das erfindungsgemäße Verfahren kann diskontinuierlich mittels
Fasern oder Fäden durchgeführt werden, welche nach dem Verstrecken
kurzzeitig spannungsfrei auf eine Temperatur zwischen 400 und 48Q0C erhitzt worden sind. Durch eine solche Belaxak
tionsbehandlung werden Fäden oder Fasern erhalten, welche während
der anschließenden. V&poxidation und Carbonisierung nur
sehr wenig schrumpfen. Hieraus ergibt sich der große Vorteil,
daß die betreffenden.Behandlungsstufen durchgeführt werden können,
ohne daß die Fasern oder Faden irgendeiner Spannung unterworfen
sind. Infolgedessen ist es möglich, das erfindungsgemäße . Verfahren auf sehr einfache Weise durchzuführen. Beispielsweise
können Garnpackungen oder Faserstrukturen in der Form von,Faserfloren
oder gewebten bzw. gestrickten Produkten in die entsprechenden carbonisierten oder graphitisierten Produkte umge«
wandelt weiden, indem man sie nacheinander durch die
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denen Verfahrensstufen hindurchleitet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die hohen Umwandlungsgeschwindigkeiten die
Durchführung eines kontinuierlichen Verfahrens für die Herstellung von carbonisieren oder graphitisierten Fäden bzw.
Fasern ermöglichen. Eine bevorzugte Methode zur kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens be-steht darin, daß die Voroxidation und die anschließende Carbonisierung in einer einzigen
Verfahrensstufe durchgeführt werden, wobei Chlor oder andere oxidierend wirkende Mittel im Gegenstrom durch einen Röhrenreaktor hindurehgeleitet werden.
Bei den Verfahren gemäß dem Stand der Technik sind derartige
Maßnahmen nicht möglich, weil die Fasern bzw. Fäden mindestens
während einer der Verfahrensstufen unter Spannung gehalten
werden müssen, um ein Schrumpfen zu vermeiden oder um einen gewissen Grad an Orientierunjg^ zu erhalten. Bei den bekannten
Verfahren ist es daher nicht mögligh^Faserstrukturen, wie gewebte
oder gestrickte^ Produk^e„'Ofgr Faserflore in entsprechende
Produkte mit einem hohen Kohlenstoffgehalt umzuwandeln.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können selbstverständlich
auch andere Maßnahmen angewendet werden, welche während der
letzten 10 Jahre für die Herstellung von kohlenstoffhaltigen
Fasern oder Fäden aus anderem Polymermaterial entwickelt worden
sind. ■■■ ■
009846/1812
ORiGiNALlISlSPECTED
Ein aus 150 Endlosfäden bestehendes Garn aus Poly-(2,6-diphenylp-phenylenoxid)
mit einer Festigkeit von 35 g/tex, welches durch Trockenspinnen und anschließendes Verstrecken um das
10-fache der ursprünglichen Länge gemäß der Verfahrensweise der belgischen Patentschrift Nr. 715 114· erhalten worden war, wurde.
durch Erhitzen auf 4200C während weniger Minuten ohne Spannung
relaxiert. Anschließend wurde das Garn in einer sauerstofffreien Mischung aus 50 Volumenteilen Stickstoff und 50 Volumenteilen
Chlor 30 Minuten lang auf 37O0C erhitzt, worauf die Temperatur
im Verlauf einer Stunde allmählich auf 50O0C erhöht wurde. Die Temperatur wurde dann mit einer Geschwindigkeit von
30C pro Minute bis auf 13000C erhöht. .
Das so erhaltene Kohlenstoffgarn hatte einen Modulus nach Young
6 2 4-
von 1 χ 10 kg/cm und eine Zerreißfestigkeit von 1,2 χ 10 kg/
Das so erhaltene Garn kann gewünschtenfalls bezüglich seiner
Qualität noch weiter verbessert werden, indem es in Abwesenheit von Sauerstoff auf eine Temperatur im Bereich von I3OO bis
30000C erhitzt wird. Auf diese Weise läßt sich der Modulus nach
Young in manchen Fällen auf einen Wert entsprechend dem 8-fachen des ursprünglichen Wertes für das vorstehend beschriebene Kohlenstoff
garn erhöhen.
0098A6/1812
ORIGINAL INSPECTED
Ein aus 50 Endlosfä'den bestehendes Garn aus Poly-(2,6-diphenylp-phenylenoxid)
mit einer Festigkeit von 28 g/t ex, welches durch
Trockenspinnen und anschließendes Verstrecken um das 10-fache
der ursprünglichen Länge hergestellt worden war, wird durch zwei Röhrenöfen hindurchgeleitet. Der erste Ofen mit einer
Arbeitst emp eratur von 4-250C wird mit einer sauerstoffreien
Mischung aus 97 Volumenteilen Stickstoff und 3 Volumenteilen
Chlor gespült, während das Garn mit einer Geschwindigkeit von
2 m/min, unter einer Spannung von 6 g hindurchgeleitet wird.
In dem zweiten Ofen mit einer Arbeitstemperatur von 4-75°C wird
eine Gasmischung aus 83 Volumenteilen Stickstoff und 17 Volumenteilen Chlor verwendet und das Garn wird unter einer Spannung
von Λ g durch diesen Ofen hindurchgeleitet.
Das so erhaltene Garn wird anschließend ohne Spannung mit einer
Geschwindigkeit von 5°C pro Minute von 475°C bis ·
auf 9500C erhitzt, während gleichzeitig das Reaktionsrohr mit
einer Mischung aus 95 Volumenteilen Stickstoff und 5 Volumenteilen Chlor durchgespült wird.
Das so erhaltene Kohlenstoffgarn hat einen Modulus nach Young
6 2 2
von 0,7 x 10 kg/cm und eine Zugfestigkeit von 54-00 kg/cm .
Das in Beispiel 2 als Ausgangsmaterial verwendete Garn wird
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durch einen Röhrenreaktor hindurchgeleitet, welcher mittels drei öfen mit Arbeitstemperaturen von 4-750C bzw. 6000C bzw.
10000C beheizt wird. Die Garngeschwindigkeit" beträgt 1 m/min,
und das Reaktionsrohr wird im Gegenstrom mit nicht verdünntem Chlorgas durchgespült, während das Garn unter einer Spannung
von 0,6 g gehalten wird.
Das so erhaltene carbonisierte Garn zeigt nur einen geringen Orientierungsgrad und wird anschließend auf 250O0C erhitzt, indem
man elektrischen Gleichstrom direkt durch das Garn hindurchleitet, welches sich für einige Sekunden in einer Stickstoffatmosphäre
befindet. Eine Röntgenstrahlenanalyse zeigt dann
eine gute Orientierung in Richtung der Garnachse an.
Das in Beispiel 2 als Ausgangsmaterial verwendete Garn wird in
einem langsamen Stickstoffstrom ohne Spannung in einem Glasreaktor
auf 375°C erhitzt. Sobald die Temperatur von 375°C erreicht
wird, speist man Schwefeltrioxid in den Reaktor ein. Das Garn nimmt unverzüglich eine dunkle Farbe an und es bilden
sich Schwefeldioxid und Wasser. Nach einer Stunde ist die
Reaktion zu Ende abgelaufen. Das erhaltene schwarzgefärbte Garn zeigt eine Gewichtszunahme von 20 %. Ein Teil des Garnes
wird weiter carbonisiert und graphitisiert, indem man es in einer Inertgasatmosphäre in einem Ofen erhitzt, während ein
anderer Teil des Garnes auf 30000C erhitzt wird, indem man
direkt einen elektrischen Strom durch das Garn schickt.
0098A6/1812
Das in Beispiel 2 als Ausgangsmaterial verwendete Garn wird
unter einer Stickstoffschicht auf 25O0C erhitzt. Bei dieser
Temperatur wird mit Stickstoff verdünntes Schwefeltrioxid durch
den Reaktor hindurchgeleitet. Nach etwa drei Stunden sind nur etwa 15 % des vorhandenen Wasserstoffes oxidiert worden, während
die Gewichtszunahme über 100 % beträgt.
Dieses Garn wird anschließend ohne Spannung unter einer Stickstoff
schicht auf 4500C erhitzt. Nach 40 Minuten ist eine solche
Menge an Schwefeldioxid freigesetzt worden, welche etwa 40 %
des im Garn enthaltenen Wasserstoffes entspricht. Um ein vollständig carbonisiertes oder graphitisiertes Garn zu erhalten,
wird dieses weiter gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 4 in
einer Inertgasatmosphäre erhitzt.
Das gemäß Beispiel 2 als Ausgangsmaterial verwendete Garn wird
drei Stunden lang in einer sauerstoffreien Atmosphäre bei
einer Temperatur von 4440C in Schwefeldampf erhitzt. Während
des größeren Teiles dieser Erhitzungsperiode wird Schwefelwasserstoff
freigesetzt. Das so erhaltene schwarzgefärbte Garn wird weiter carbonisiert, ohne daß ein Schmelzen auftritt, indem
man es gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 4 behandelt.
Patentansprüche: 009846/1812 ■
ORJGiNALlNSPEGTED
Claims (1)
- Pa t enansprüche1. Verfahren zur Herstellung von kohlenstoffhaltigen Fasern, Fäden und vur. aus Fasern oder Fäden bestehenden Gebilden durch Carbonisiert-r. .von aus organisches Material bestehenden Fasern oder Fäden. dadurch gekennzeichnet, daß das Aur»"ar.L-;s:r.aterial in wesentlichen nur aus Foly-(2,6-dipheny".-p-phvT.yli.-noxid) besteht.Verfahrt·!, r.ach Anspruch 1, dadurch gekennr. e i c h η e t , daß das Ausgangsrsaterial einer Voroxidation bei Tcir.perniurer. von JOO bis ^4-3O0C unterv:orfen wird.5· Verfahrer, r.ach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Voroxidation in Anwesenheit eines Halofi'-s "i* einer. Kolekulargewicht oberhalb 35 durchgeführtwird. ■ .4. Verfahren nach Anspruch J, dadurch gekenn- z e i c h κ e't , daß die- Voroxidation in Anwesenheit \'on Chlor bei "Temperaturen von 330 "is 4800C durchgeführt wird.5· Verfahren, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Voroxidation in praktisch sauerstoff rcier AtnoSphäre durchgeführt wird.6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Carbonisierung in der gleichen0098^6/1812^ j"Atmosphäre wie die Voroxidation durchgeführt wird..7· Verfahren nach Anspruch 2, d a d u rc h ge k en η ζ e i c h η et , daß die Voroxidation in Anwesenheit von ' · Schwefeltrioxid oder von elementarem Schwefel durchgeführt wird.v8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch ge k e η η ζ eic h η et , daß die Carbonisierung in einer sauerstoffreien Atmosphäre bei Temperaturen zwischen 4-80 und ί 6000C durchgeführt wird.9· Verfahren nach Anspruch Λ bis 8, dadurch g e -k e η η ζ e i c h η e t , daß die kohlenstoffhaltigen Fasern oder Fäden bzw. die aus Fasern oder Fäden bestehenden Produkte im Anschluß an die Carbonisierung bei Temperaturen von 600 bis 50000C in sauerstoffreier Atmosphäre nachbehandelt v/erden.10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9». ä.'a. du rc h ge kenn zeichnet, daß das Aμsgangsmaterial aus ver-Fäden "begteht, v/elche nach der Vers treckung im reien. Zustand kurzfristig auf eine Temperatur von Mg 4SO0G irMtzt worden sind«bad
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---|---|
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- 1969-05-03 NL NL6906795A patent/NL6906795A/xx unknown
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---|---|
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