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Die
vorliegende Erfindung ist auf einen Einweg-Zapfhahn zum Zapfen von
Flüssigkeit
aus einem unter Druck stehenden Flüssigkeitsbehälter gerichtet,
der gegenüber
bekannten Zapfhähnen
so modifiziert ist, dass er vorzugsweise im oberen Bereich der Seitenwand
des Flüssigkeitsbehälters angebracht
werden kann. Die Erfindung betrifft außerdem ein Flüssigkeitsgebinde
mit einer entsprechenden Öffnung
für und
mit diesem Zapfhahn.
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Es
ist seit einiger Zeit bekannt, insbesondere kleinere Flüssigkeitsgebinde
wie Bierfässchen
mit einem Volumen von 3l, 5l oder auch größer mit einem Einweg-Zapfhahn auszustatten,
der nach Abzapfen der im Behälter
befindlichen Flüssigkeit
zusammen mit dem Behälter
entsorgt werden kann. Ein solcher Zapfhahn wird in einer relativ
weit unten sitzenden Öffnung
der Seitenwand des Flüssigkeits-Gebindes angebracht,
um einen möglichst
großen
Teil der Flüssigkeit
zapfen zu können.
In der
DE 198 25 929
A1 ist ein derartiger Zapfhahn mit einem dichtend in den Behälter eingesetzten
Außenrohr
sowie einem in diesem verschieblich und dichtend gleitenden Innenrohr gezeigt.
Das Außenrohr
besitzt eine Einlassöffnung, die
sich relativ nahe an der Behälterwandung
befindet und mit einer Einlassöffnung
des Innenrohrs zur Deckung gebracht werden kann, wenn dieses mit
einem Griff nach außen
gezogen wird. Das Innenrohr besitzt weiterhin eine Austrittsöffnung,
so dass dann, wenn die beiden Eintrittsöffnungen übereinander liegen, Flüssigkeit
in den Zapfhahn eintreten und durch die Austrittsöffnung gezapft
werden kann. Zum Schließen
dieses Zapfhahns muss das Innenrohr wieder vollständig in
das Außenrohr
eingeschoben werden. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist, dass zum
Absperren das Innenrohr nach dem Zapfen immer wieder in das Außenrohr
zurückgeschoben
werden muss. Verrutscht das Rohr dabei, kann dies zu ungewolltem
Flüssigkeitsaustritt
führen.
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Sehr
sicher und bedienungsfreundlich ist dagegen der in der
DE 198 35 569 A1 beschriebene Zapfhahn.
Auch dieser Zapfhahn umfasst ein Außenrohr und ein Innenrohr,
das im Außenrohr
verschieblich angeordnet ist. Im Gegensatz zur früher bekannt gewordenen
Zapfhähnen
ist hier die Flüssigkeits-Austrittsöffnung in
einem Außenbereich
der Wandung des Innenrohrs angeordnet, das zu Beginn des ersten
Zapfvorgangs entsprechend weit aus dem Außenrohr herausgezogen werden
muss. Ein im Inneren des Rohrs angeordnetes Ventil, dessen Ventilkegel
sowohl durch den im Inneren des Gebinde herrschenden Druck als auch
durch den Zug einer elastischen Betätigungseinrichtung gegen seinen Sitz
gedrückt
wird, verhindert in seiner geschlossenen Ruhestellung den Durchtritt
von Flüssigkeit
und damit den Austritt von Flüssigkeit
durch die Austrittsöffnung.
Die Betätigungseinrichtung
für dieses
Ventil besteht aus einem elastischen Knopf mit einer Tülle, die
den Wulst einer Verlängerung
eines Ventilstößels umgreift,
der seinerseits in den Kegel des Ventils mündet. Durch Drücken des
Knopfes öffnet
sich das Ventil, und Flüssigkeit
strömt
durch das Innenrohr zur Austrittsöffnung. Wird der Knopf losgelassen, schließt sich
das Ventil durch die Rückstellkraft,
die von der elastischen, den Wulst umgreifenden Tülle ausgeht
und durch den Innendruck im Gebinde unterstützt wird.
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In
den Zapfhahn hinein gelangt die Flüssigkeit bei diesem Vorschlag über Öffnungen
in der Stirnseite des Innenrohrs. Um den Zapfhahn vor der ersten
Inbetriebnahme vor dem Eindringen von Flüssigkeit zu schützen, wird
diese Öffnung
mit Hilfe einer Schutzhülle
verschlossen, die dichtend über
den inneren Teil des äußeren Rohrs
geschoben ist und stirnseitig eine rohrförmige Verlängerung mit einem geringeren
Durchmesser aufweist. Das Innenrohr ist stirnseitig mit einem Zapfen
ausgestattet, der so dimensioniert ist, dass er im anfänglichen
Zustand, in dem das Innenrohr vollständig in das Außenrohr
eingeschoben ist, in die rohrförmige
Verlängerung
der Schutzhülle
hineinreicht und diese dichtend verschließt.
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Außerdem ist
im nahe der Gebindewandung gelegenen Bereich des Außenrohrs
eine Restenleerungs-Bohrung vorgesehen, die bei weiterem Herausziehen
des Innenrohrs mit einer entsprechenden Bohrung mit diesem zur Deckung
gebracht werden kann, so dass Flüssigkeitsreste
durch Neigen des Gebindes in den Zapfhahn gelangen können.
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Nachteilig
an den bisher beschriebenen Systemen ist es, dass der Zapfhahn sehr
weit unten in der Seitenwandung des Flüssigkeitsgebindes angeordnet
sein muss, damit das Gebinde in ausreichendem Maße entleert werden kann. Aufgrund
des beengten Raums unterhalb des Zapfhahns muss das Gebinde zum
Zapfen auf einen Zapfbock oder eine Tischkante gestellt werden,
um Flüssigkeit
in ein entsprechendes Gefäß, z.B.
ein Bierglas, zu zapfen. Es ist daher entweder leicht umzustoßen oder
benötigt eine
eigene dafür
vorgesehene Standvorrichtung. Außerdem ist das Zapfen wegen
des tiefliegenden Zapfhahns unbequem.
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Es
wäre deshalb
wünschenswert,
einen Zapfhahn bereit zu stellen, der in einem oberen Bereich eines
Flüssigkeitsbehälters angeordnet
werden kann, um den genannten Nachteil zu überwinden. Auch dieser Zapfhahn
sollte vor der ersten Inbetriebnahme vor dem Eindringen von Flüssigkeit
geschützt sein.
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Damit
man aus einem Behälter
oder Gewinde wie oben beschrieben auch dann noch Flüssigkeit zapfen
kann, wenn der Flüssigkeitspegel
darin unterhalb des Zapfhahns liegt, ist es erforderlich, den Behälter mit
einem System auszustatten oder zu verbinden, mit dem sichergestellt
werden kann, dass immer ein Überdruck
im Gebinde herrscht. Solche Systeme sind bekannt, beispielsweise
aus der
DE 298 22 430.5 oder
den US-Patenten
5,333,763, 4,923,095 oder 5,769,282. Alle vorgenannten Systeme sind
mit einer Zapfanordnung ausgestattet, die sich auf der oberen Stirnseite
des Flüssigkeitsgebindes
befindet. Diese ist jedoch relativ sperrig und voluminös, da sie seitlich über den
Rand der oberen Stirnseite hinausragen muss, damit das Zapfen in
ein daruntergehaltenes Gefäß möglich ist.
Man hat daher nur die Wahl, sie entweder zum späteren Zusammenbau getrennt zu
liefern oder aber auf die Möglichkeit
einer Stapelung der Gebinde zum Zwecke der Lagerung oder des Transportes
zu verzichten, da dies gar nicht oder nur unter erhöhtem Platzverbrauch
und statisch nicht optimalen Bedingungen möglich wäre.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einem System, das die vorliegenden Nachteile
vermeidet.
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Ein
solches System könnte
unter Einsatz eines inneren Druckreservoirs oder einer inneren Druckgaspatrone
betrieben werden. Derartige Druckquellen sind prinzipiell bekannt.
Beispielsweise zeigt die
DE
298 22 430 einen Getränkebehälter, z.B.
ein Bierfässchen,
in dem eine Hochdruckflasche positioniert ist. Natürlich wäre es auch
möglich,
eine Hochdruckquelle mittig, am Boden oder am Deckel des Fässchens,
anzubringen. Der für
ein solches System vorgeschlagene Zapfhahn und gegebenenfalls weiteres
Zubehör
sollte daher möglichst
nicht zu weit in die Mitte des Gebindes hineinragen, um eine möglichst großen Vielfalt
an Anbringungsmöglichkeiten
für die Druckquelle
zu erlauben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Zapfhahn mit dem voranstehend
als wünschenswert
geschilderten Anforderungsprofil bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe löst
die vorliegende Erfindung, indem sie einen Behälter/ein Gebinde zur Aufnahme
einer daraus zapfbaren Flüssigkeit
bereitstellt, der/das eine Bodenseite, eine Seitenwandung und eine
Deckel- oder Stirnseite sowie eine Öffnung für das Anbringen eines Zapfhahns
aufweist und der/das dadurch gekennzeichnet ist, dass sich diese Öffnung in
der Seitenwandung des Behälters/Gebindes
befindet, und zwar in einem Bereich, der sich näher zur Deckel- oder Stirnseite
als zur Bodenseite der Seitenwand befindet. Dann, wenn das Gebinde
ein gängiges
Getränkefässchen,
z.B. ein Bierfässchen aus
Aluminium, Stahl, einem anderen Metall oder aus Kunststoff ist,
ist die Öffnung
vorzugsweise im Bereich oberhalb der umlaufenden Auswölbung angebracht,
die einem Fassreifen früherer
Holzfässer nachempfunden
ist, bzw. in Abwesenheit einer solchen Auswölbung auf einer Höhe, die
der so definierten in der Relation der Abmessungen entspricht.
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Außerdem stellt
die Erfindung einen Zapfhahn bereit, der in der genannten Öffnung des
Flüssigkeitsgebindes
angebracht werden kann, ohne dabei merklich Raum zu beanspruchen,
und mit dem man bei ausreichendem Druck innerhalb des Gebindes Flüssigkeit
auch dann zapfen kann, wenn der Flüssigkeitsspiegel tiefer liegt
als der Zapfhahn selbst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Zapfhahns handelt
es sich um einen solchen gemäß Anspruch
1 oder Anspruch 2 bzw. eine Zapfhahn-Steigrohrkombination gemäß Anspruch
8. Die Unteransprüche
definieren bevorzugte Ausgestaltungen dieses Zapfhahns.
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Der
erfindungsgemäße Zapfhahn
kann prinzipiell aus einem beliebigen Material gefertigt sein; vorzugsweise
besteht er jedoch aus Kunststoff und ganz besonders bevorzugt aus
einer Kombination von härteren
und nachgebenderen Kunststoff-Teilen. Er wird vollständig gefertigt
und sodann in die dafür vorgesehene Öffnung des
noch leeren Flüssigkeitsgebindes,
beispielsweise einer 5-I-Fassdose für Bier, dichtend eingesetzt.
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Damit
der Zapfhahn dicht und auch sicher waagrecht sitzt, besitzt er auf
seiner äußeren Hülse vorzugsweise
einen Rastmechanismus, der wie im Stand der Technik ausgebildet
sein kann. Beispielsweise kann die äußere Hülse zwei umlaufende Flansche
oder Rastkeil-Kränze
tragen, zwischen denen sich ein Dichtungsring befindet. Beim Verrasten
der äußeren Hülse in der
dafür vorgesehenen Öffnung des
Gebindes kommen die Ränder
dieser Öffnung auf
der Dichtung zu liegen und werden von den Flanschen oder den Rastkeil-Kränzen gehalten.
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Das
im Innenkanal der äußeren Hülse dichtend
angeordnete Rohr ist ein Schieberohr und besitzt auf seiner nach
außen
weisenden Seite einen Griff, der sich im montierten Zustand außerhalb
des Flüssigkeitsgebindes
befindet. Außerdem
weist es nahe seinem axial äußeren Ende
eine Austrittsöffnung
für die
zu zapfende Flüssigkeit
auf. Der Griff ist so gestaltet, dass man durch Ziehen und ggf.
auch Drehen bequem das Schieberohr zwischen einer Stellung, in der
die Austrittsöffnung
aus der äußeren Hülse herausragt,
und einer Schließstellung,
in der das Schieberohr soweit in die Hülse eingeschoben ist, dass
diese die Austrittsöffnung
vollständig überdeckt,
gezogen werden kann. Dieser Vorgang ist beim erfindungsgemäßen Zapfhahn
in der Regel nur einmal erforderlich, da vorzugsweise eine Ventileinrichtung
vorgesehen ist, die ohne Betätigung
den freien Zutritt von Flüssigkeit
zur Austrittsöffnung
verhindert.
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Die
Schließstellung,
in der das Schieberohr so weit in die Hülse eingeschoben ist, dass
diese die Austrittsöffnung
vollständig überdeckt,
ist in der Regel mit dem vollständig
in die äußere Hülse eingeschobenen
Zustand des Schieberohrs identisch. Um zu vermeiden, dass das Schieberohr
nicht über
eine gewünschte
Einstellung, in der die Austrittsöffnung aus der äußeren Hülse herausragt,
weiter heraus gezogen werden kann, kann in beliebiger Weise eine Arretierung
realisiert werden, beispielsweise durch das Vorsehen einer Kulissenbohrung
oder -Öffnung in
der äußeren Hülse, die
mit einem im unteren Bereich des Schieberohrs außen angebrachten Kulissenstein
oder dergleichen zusammenwirken kann. Eine solche Ausgestaltung
ist beispielsweise in der
DE
198 35 569 A1 beschrieben, in der ein allerdings rohrförmiger Kulissenstein
eingesetzt wird. Alternativ kann beispielsweise eine rinnenförmige Ausnehmung
vorgesehen sein, die als Führung
für eine
entsprechende Arretiernase dient.
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Die
bereits erwähnte
Ventileinrichtung kann, wenn sie vorgesehen ist, ebenfalls in geeigneter
Weise wie in der
DE
198 35 569 A1 vorgeschlagen realisiert werden. Das Ventil
selbst befindet sich dabei innerhalb des Schieberohrs an einer beliebigen,
relativ zur Austrittsöffnung
weiter innen gelegenen Stelle. Vorzugsweise ist es im mittleren
Bereich der Innenwand des Schieberohrs angeordnet und umfasst, wie z.B.
in der
DE 198 35 569
A1 beschrieben, einen Ventilsitz, der durch einen ringförmigen Kragen
auf der Innenseite des Schieberohrs ausgebildet ist und eine konische
Sitzfläche
bildet, die sich mit Hilfe eines konischen Ventilkegels abdichten
lässt.
Dieser wiederum ist mit einem Ventilstößel verbunden oder einstückig mit
diesem ausgebildet, wobei der Ventilstößel seinerseits an seinem außenseitigen
Ende mit ringförmigen
Wülsten
oder Nuten versehen sein kann, die mit entsprechenden Strukturen
einer Tülle zusammenwirken
können.
Die Tülle
ist elastisch und kann integral mit einem von außen eindrückbaren Balg aus ebenfalls
elastischem Material wie Gummi verbunden sein. Wird der Gummibalg
heruntergedrückt,
dann wird der Ventilkegel gegen den Druck der anstehenden Flüssigkeit
und gegen die Rückstellkraft,
die vom Eingriff der elastischen Tülle in die ringförmigen Strukturen
am oberen Ende des Ventilstößels ausgehen,
vom Ventilsitz wegbewegt. Damit kann Flüssigkeit aus dem inneren Bereich
des Schieberohrs in den Außenbereich
eindringen und durch die Austrittsöffnung gezapft werden. Wird
der Gummibalg losgelassen, kehrt das Ventil in seine geschlossene
Ausgangsstellung zurück.
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Das
Schieberohr besitzt an seiner inneren Stirnseite Öffnungen
oder Durchbrechungen, durch die die zu zapfende Flüssigkeit
in das Innere des Rohrs gelangen kann. Dies sollte jedoch erst dann möglich sein,
wenn das Flüssigkeitsgebinde
in Benutzung genommen und mit dem Zapfen begonnen wird. Deshalb
ist es erforderlich, die Flüssigkeit
vor Beginn eines ersten Zapfvorgangs am Eindringen in das Schieberohr
zu hindern. Dies gelingt dadurch, dass die Eintrittsöffnungen
in das Schieberohr, die an dessen Stirnseite vorgesehen sind, durch
eine Schutzhülle
abgedeckt sind, die gleichzeitig gegebenenfalls auch die Kulissenöffnung oder
eine aus anderen Gründen
vorhandene Öffnung
in der äußeren Hülse bzw.
dem inneren Schieberohr dichtend abdeckt, oder dadurch, dass die äußere Hülse seitlich ringsum
geschlossen und stirnseitig so ausgestaltet ist, dass sie in gleicher
Weise eine Abdeckung der Eintrittsöffnungen an der Stirnseite
des Schieberohrs bewirkt.
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In
den Ausgestaltungen mit Schutzhülle
besitzt diese einen ersten, rohrförmigen Teil, der auf einen
in Axialrichtung gesehenen innen liegenden Endteil der äußeren Hülse (die
in diesen Ausgestaltungen durchgehend rohrförmig und an ihrem inneren Ende
offen ist) soweit aufgeschoben ist, dass er die genannte(n), gegebenenfalls
vorhandene(n) Öffnungen)
oder Bohrungen) im seitlichen Bereich der äußeren Hülse dichtend überdeckt.
Außerdem
besitzt die Schutzhülle
einen sich in Axialrichtung nach innen anschließenden Teil mit einer rohrförmigen Ausnehmung,
die mit einem an der innen liegenden Stirnseite des Schieberohrs
befindlichen Zapfen, der in Axialrichtung über die Rohrwand hinausragt,
zusammenwirken kann, derart, dass im völlig eingeschobenen Zustand
des Schieberohrs dieser Zapfen die genannte rohrförmige Ausnehmung
dichtend verschließt.
Auch im Hinblick auf konkrete Ausgestaltungen dieses Teils des erfindungsgemäßen Zapfhahns sei
auf die
DE 198 35
569 A1 verwiesen.
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Alternativ
ist die äußere Hülse so geformt, dass
sie die Funktionen der Schutzhülle
mit übernehmen
kann. Sie sollte dann seitlich keine Öffnung aufweisen. Außerdem besitzt
dann auch sie wie voranstehend für
die Schutzhülle
ausgeführt
einen in Axialrichtung gesehen sich nach innen anschließenden Teil
mit einer rohrförmigen
Ausnehmung, die mit einem an der innenliegenden Stirnseite des Schieberohrs
befindlichen Zapfen, der in Axialrichtung über die Schieberrohrwand hinausragt,
zusammenwirken kann, derart, dass im völlig eingeschobenen Zustand des
Schieberohrs dieser Zapfen die genannte rohrförmige Ausnehmung dichtend verschließt.
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Wird
das Schieberohr an seinem Griff in die Stellung geschoben, in der
die Austrittsöffnung
an der Außenseite
des Flüssigkeitsgebindes
aus der äußeren Hülse herausragt,
bewegt sich gleichzeitig auch der Zapfen aus der rohrförmigen Ausnehmung der
Schutzhülle
bzw. der äußeren Hülse, und
Flüssigkeit
kann in das Schieberohr eindringen, und zwar bis auf die Höhe des Dichtungsventils,
wenn dieses vorgesehen ist. Der Zapfvorgang erfolgt dann ausschließlich über die
Betätigung
dieses Ventils, ohne dass das Schieberohr gegen die äußere Hülse verschoben
werden müsste.
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Erfindungsgemäß ist die
Schutzhülle
bzw. die äußere Hülse in Axialrichtung
des Zapfhahns stirnseitig geschlossen, besitzt aber seitlich eine Öffnung,
die ein Mittel zum dichtenden Ankoppeln eines Rohrs oder Schlauchs
aufweist, das als Steigrohr dienen soll, und die im nach außen geschobenen
Zustand des Rohrs in Flüssigkeitsverbindung
mit dem Inneren des Schieberohrs steht. Diese Öffnung kann verschiedenartig
ausgestaltet sein.
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In
einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in einer
ersten Alternative eine Schutzhülle
vorgesehen, die der Kontur der äußeren Hülse und
eines äußeren, ringförmigen Bereichs
der Stirnfläche
an der Stirnseite der äußeren Hülse folgt und
sodann in ein Rohr übergeht,
dessen lichte Weite die genannte rohrförmige Ausnehmung bildet. In
diesem Rohr mit geringerem Durchmesser befindet sich eine seitliche Öffnung oder
Aussparung, die von einem Ringwulst oder Flansch umgeben ist, derart, dass
daran ein Rohr oder Schlauch angekoppelt werden kann, das/der bis
zum Boden des Flüssigkeitsgebindes
reichen sollte und als Steigrohr dient. Dieses Rohr oder dieser
Schlauch kann entweder außen über den
Ringwulst oder Flansch gezogen oder in diesen hineingesteckt werden.
In bequemer Weise sind die Materialien beider Komponenten bzw. ihre Durchmesser
derart ausgewählt,
dass sie unter Haftreibung dichtend aneinander halten.
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Diese
Ausgestaltung lässt
sich in einer zweiten Alternative ohne Schutzhülle realisieren, wenn die äußere Hülse wie
oben beschrieben realisiert ist. Dann befindet sich eine seitliche Öffnung oder
Aussparung, die von einem Ringwulst oder Flansch umgeben ist, in
dem oben beschriebenen, sich in Axialrichtung gesehen nach innen
anschließenden
Teil der äußeren Hülse, der
die genannte rohrförmige Ausnehmung
aufweist. Für
die Ankopplung eines als Steigrohr dienenden Rohrs oder Schlauchs
gilt das im voranstehenden Absatz ausgeführte.
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In
einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung mündet die
rohrförmige
Ausnehmung entweder der Schutzhülle
oder der entsprechend geformten äußeren Hülse in Axialrichtung
in einen Kanal, der gebogen oder in Knieform zu einer seitlich angebrachten Öffnung in
der Schutzhülle
bzw. in der äußeren Hülse führt. In
dieser Ausgestaltung können beide
Varianten, sowohl die Schutzhülle
als auch die äußere Hülse, einteilig,
gegebenenfalls aber auch zweiteilig ausgebildet sein, wobei im letzteren
Fall einer der Teile der Schutzhülle
den ersten rohrförmigen Teil
sowie die rohrförmige
Ausnehmung umfasst und der zweite Teil, der den gebogenen Kanal
umschließt,
als Adapter mit einer Ausnehmung ausgestaltet sein kann, die auf
die Außenwand
der genannten rohrförmigen
Ausnehmung aufgeschoben oder anderweitig daran befestigt werden
kann.
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In
all diesen Fällen
ist die äußere Hülse entweder
seitlich vollständig
rundum geschlossen, oder sie besitzt ausschließlich die bereits erwähnte Kulissenöffnung oder
eine ähnliche Öffnung im
Zusammenhang mit der Arretierung des Schieberohrs im ausgezogenen
Zustand, die dann von der Schutzhülle abgedeckt wird. Eine Restentleerungsöffnung ist nicht
vonnöten.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht
der versenkbare Zapfhahn aus sieben oder acht Teilen, nämlich einer
elastischen Kappe, die einstückig
mit der erwähnten
Tülle ausgebildet
ist, einem Ventilstößel mit
einer Verlängerung,
die in der beschriebenen Weise mit der Tülle zusammenwirkt, einem Ventilkegel,
der auf den Ventilstößel aufgeschoben
und in diesen eingerastet werden kann, das Schieberohr mit Griff
und gegebenenfalls einer Bohrung für den Arretiermechanismus, beispielsweise
die genannte Kulissenbohrung, die äußere Hülse, ein Einsetzteil, das in
die innere Rohrmündung
des Schieberohrs eingesetzt werden kann und den Zapfen, stirnseitige
Eintrittsöffnungen
für Flüssigkeit
und gegebenenfalls Bestandteile für den Arretiermechanismus wie
einen Kulissenstein umfasst, sowie die ein- oder zweiteilige Schutzhülle.
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Aus
den vorstehenden Erläuterungen
wird deutlich, dass ein Zapfhahn mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
die gestellten Anforderungen erfüllt. Er
ist gegenüber
dem Eindringen von Flüssigkeit
vor der ersten Inbetriebnahme geschützt. Er besitzt Mittel zum
dichtenden Ankoppeln eines Rohrs oder Schlauchs, durch das bzw.
den bei Überdruck
im Gebinde Flüssigkeit
auch dann in den Hahn gedrückt wird,
wenn der Flüssigkeitspegel
unterhalb des Zapfhahns liegt. Er benötigt keine Restentleerungsöffnung.
Und aufgrund der Tatsache, dass das Kopplungsmittel für das Rohr
oder den Schlauch seitlich angebracht ist und damit im eingebauten
Zustand nach unten weisen kann, kann der Hahn in Kombination mit
beliebigen Systemen zur Druckbeaufschlagung verwendet werden, auch
dann, wenn sich diese z.B. mittig von der Abdeckung bzw. der inneren
Oberseite des Gebindes aus weiter nach unten erstrecken als in die
Höhe, in
der der Zapfhahn angebracht ist.
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Der
erfindungsgemäße Zapfhahn
ist in Kombination mit beliebigen Behälterformen und -größen einsetzbar.
Günstig
ist er für
größere Gebinde,
z.B. mit einem Fassungsvermögen
von 3l, 5l oder mehr. In den letzten Jahren sind auch Dosen in dieser
Größenordnung
in Gebrauch gekommen. So kann der Zapfhahn z.B. günstig in
Kombination mit so genannten Dosenfässchen eingesetzt werden, die
zweiteilig (Behälterkörper aus
Bodenwand und Seitenwand mit Deckel) oder dreiteilig (Boden, Seitenwand
und Deckel) ausgebildet sein können,
wobei der Deckel und gegebenenfalls auch der Boden über einen
gängigen Doppelfalzverschluss
oder anderweitig am Behälterkörper oder
der Seitenwand angebördelt
ist/sind. Die Form solcher Dosenfässchen kann derjenigen von alten
Fässern
nachempfunden sein; häufig
besitzen sie eine radialsymmetrische oder annähernd radialsymmetrische Form
(z.B. mit die Holzstruktur alter Fässer nachahmender Vieleckigkeit).
An die alten Fassreifen erinnernde Zierleisten können umlaufend an den entsprechenden
Stellen der Seitenwand angebracht sein. Die Gebinde können auf
ihrem Boden oder auf einer vom Bodenbereich gebildeten Randstruktur
stehen. Der erfindungsgemäße Zapfhahn kann
dann in einem oberen Bereich der Seitenwand angeordnet sein, so
dass das Gebinde bzw. das Dosenfässchen
bei seiner Herstellung mit einer Öffnung in der Seitenwand an
der hierfür
vorgesehenen Stelle versehen wird.
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Nachstehend
soll die Erfindung anhand von Figuren beispielhaft erläutert werden.
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In 1 ist
eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zapfhahns gemäß Anspruch
1 in Verbindung mit Anspruch 6 dargestellt, also ein Zapfhahn 1 mit
einer einteiligen Schutzhülle 16,
die in dieser Figur in abgenommenem Zustand gezeigt ist. Der Zapfhahn
umfasst eine äußere Hülse 2 mit
Rastnasen 3 und einem in der Hülse 2 verschieblich
angeordneten Rohr 4. Die Rastnasen dienen der Befestigung
am Flüssigkeitsbehälter. An
der innenliegenden Stirnseite 13 des Schieberohrs 4,
die in der Figur nicht sichtbare Einlassöffnungen besitzt, ist ein Zapfen 15 angebracht.
Auf der außenliegenden
Seite, die sich im montierten Zustand der Zapfhahns an der Außenseite
des Flüssigkeitsgebindes
befindet, endet dieses Rohr im Griff 5.
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Die
Schutzhülle 16 wird
mit ihrem rohrförmigen
Teil 19 auf den axial gesehen innenliegenden Endteil 2' der äußeren Hülse aufgeschoben
(der zu diesem Zweck hier einen etwas geringeren Außendurchmesser
besitzt als der restliche Teil), bis die Stirnseite 13 des
Schieberohrs 4 an der Wand 24 anstößt. Dabei
umgreift die rohrförmige
Ausnehmung 20 der Schutzhülle dichtend den Zapfen 15.
In dieser Stellung wird der Zapfhahn ausgeliefert und montiert.
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An
der Schutzhülle
erkennt man eine seitliche, im eingebauten Zustand nach unten weisende Öffnung 21,
in deren Seitenwand 22 ein Schlauch oder eine Schlauchkupplung
eingesteckt werden kann. Dieser Schlauch dient als Steigleitung,
wie in 7 gezeigt.
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Soll
der Zapfhahn in Betrieb genommen werden, so wird erst einmal das
Schieberohr am Griff 5 nach außen gezogen. Dabei wird der
Zapfen 15 aus der Ausnehmung 20 gezogen. Dadurch
entsteht eine Flüssigkeitsverbindung
zwischen der seitlichen Öffnung 21 der
Schutzhülle
und den Einlassöffnungen
in der Stirnwand 13, so dass Flüssigkeit vom Ende der Steigleitung
in das Innere des Zapfhahns gelangen kann. Zum Zapfen genügt es dann,
ein im Inneren des Schieberohrs befindliches, in 4 beispielhaft dargestelltes
Ventil zu öffnen,
was durch Drücken des
Gummibalgs 9 bewirkt wird. Rückstellkräfte wie in der obigen Beschreibung
erläutert
schließen
das Ventil wieder, wenn der Gummibalg losgelassen wird. Das Schieberohr 4 kann
daher in ausgezogener Stellung verbleiben.
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2 zeigt
eine Ausgestaltung, die sich von derjenigen der 1 dadurch
unterscheidet, dass die Schutzhülle
zweiteilig ausgebildet ist, d.h. eine Ausgestaltung gemäß Anspruch
1 in Verbindung mit Anspruch 7. Der Zapfhahn 1 entspricht
demjenigen der 1. Die Schutzhülle besteht
aus einem ersten Teil 18, der zwei rohrförmige Abschnitte 19', 20' aufweist. Der
erste dieser Teile besitzt einen solchen Durchmesser, dass er dichtend
auf die äußere Hülse des
Zapfhahns aufgeschoben werden kann, während der zweite den Zapfen 15 dichtend
umschließen kann.
Auf dessen Außenwand 24' lässt sich
ein Adapter 17 aufschieben. Wird der zusammengebaute Zapfhahn
in Betrieb genommen, wird der Zapfen 15 aus der Ausnehmung 20' zurückgezogen,
und es entsteht über
das im Adapterteil 25 ausgeformte Rohrknie 23 eine
Flüssigkeitsverbindung
zwischen der nach unten weisenden Öffnung 21' des Adapters und
den Einlassöffnungen
in der Stirnwand 13. Auch hier wird in die Seitenwand 22' der Öffnung 21' ein Schlauch
oder Schlauchadapter oder dergleichen eingesteckt, um eine Steigleitung
bereitzustellen.
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In 3 ist
eine Ausgestaltung des Zapfhahns gemäß Anspruch 2 in Verbindung
mit Anspruch 7 zu sehen. Anstelle einer separaten Schutzhülle ist
hier die äußere Hülse zweiteilig
ausgebildet. Am Ende des ersten Teils 2'' weist
sie eine Verlängerung 29 auf,
in der sich die rohrförmige
Ausnehmung 20'' zum dichtenden
Umgreifen des Zapfens 15 (hier nicht dargestellt) befindet.
Auf diese Verlängerung 29 ist
ein Adapter 17'' aufgesteckt,
der dem Adapter 17 entspricht, wie er in 2 dargestellt
ist. In dessen Öffnung 21'' ist ein Zwischenstück 28 eingeführt, über das
ein Steigrohr oder -schlauch mit dem Adapter verbunden werden kann.
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4 zeigt
eine spezifische Ausgestaltung einer Ventilanordnung, wie sie im
erfindungsgemäßen Zapfhahn
eingesetzt werden kann und aus der
DE 198 35 560 A1 bekannt ist. Man erkennt
eine in der Wand des Schieberohrs
4 ringförmig ausgebildete Auswölbung
6,
die mit einem konischen Ventilkegel
7 zusammenwirkt. Dieser
ist über
einen Ventilstößel
8 betätigbar,
der in seinem oberen Ende eine ringförmige Ausnehmung
11 besitzt,
in die eine ringförmige
Auswölbung
10 einer
Gummitülle
eingreift, die an einem Gummibalg
9 angeformt ist. Man
erkennt in dieser Figur auch die Rastnasen
3 sowie einen
Kragen
30, die als Arretierungsmittel zum Arretieren des
Zapfhahns in der Gebindeöffnung
dienen. Zum Abdichten ist ein Dichtungsmittel
29 vorgesehen,
das zum Beispiel aus einem nachgiebigen Kunststoffmaterial-Ring
bestehen kann.
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In 5 ist
der Zapfhahn 1 gemäß 2 mit dem
aufgesteckten ersten Teil der Schutzhülle 18, aber ohne
Adapter in der Stellung gezeigt, in der das Schieberohr 4 nach
außen
gezogen sind, so dass Flüssigkeit über Einlassöffnungen 13' in der Stirnseite 13 einfließen kann.
Die Bezugszeichen entsprechen denen der 1, 2 und 4.
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In 6 ist
eine Ausgestaltung des Zapfhahns mit zweiteiliger Schutzhülle zu sehen,
wobei jedoch wie in 5 nur der Teil 18 der
Schutzhülle gezeigt
ist, der zur seiner axialen Außenseite
hin in dieser Figur kleine Arretierungsnuten 31 aufweist. Bei 27 ist
die Arretierung des Schieberohrs 4 an der äußeren Hülse 2 mit
Hilfe einer Kulissenbohrung in Zusammenwirkung mit einem Kulissenstein
gezeigt, wie in der Beschreibung dargelegt.
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7 zeigt
einen Zapfhahn wie in 3 dargestellt, eingebaut in
ein Flüssigkeitsgebinde,
bei dem es sich hier um ein Dosenfässchen mit umlaufenden Auswölbungen 33 handelt,
die früher üblichen Fassreifen
nachempfunden sind. Das Fässchen
besitzt einen Bodenteil 37, eine Seitenwandung 32 und einen
Deckelteil 38; der Zapfhahn ist dichtend in der seitlichen Öffnung 36 angebracht.
Auf die Verlängerung 29 der
Hülse 2'' ist der in 3 beschriebene Adapter 17'' aufgesteckt; angedeutet ist, dass
das Schieberohr 4 teilweise aus der Hülse 2'' ausgezogen
ist. Über
das Zwischenstück 28 ist
ein Schlauch 34 an der Öffnung 21'' befestigt, der als Steigrohr dient.
Gestrichelt ist das Vorhandensein eines Druckreservoirs 35 angedeutet.