DE2019292C2 - Walzstraße zum Walzen von langgestrecktem Gut - Google Patents
Walzstraße zum Walzen von langgestrecktem GutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzstraße zum Walzen von langgestrecktem Gut, bei der jedes Kaliber aus
mehreren, gleichmäßig um die Walzgutachse verteilten, insbesondere nicht anstellbaren Walzen gebildet ist,
wobei verschlissene Walzen nach dem Nacharbeiten unter Verringerung ihres Durchmessers an anderer
Stelle der Walzstraße in ein einlaufseitig benachbartes Gerüst einsetzbar sind und wobei dem ausiaufseitigen
Endgerüst mindestens eine neue Walze großen Durchmessers zuführbar ist und von dem einlaufseitigen
Endgerüst mindestens eine verschlissene Walze kleinen Durchmessers abführbar ist
Die Erfindung betrifft daneben eine Walzstraße mit mehreren hintereinander angeordneten Gerüsten zum
Walzen von langgestrecktem Gut, bei der jedes Kaliber aus mehreren, gleichmäßig um die Walzgutachse
verteilten, insbesondere nicht anstellbaren Walzen gebildet ist, wobei verschlissene Walzen nach dem
Nacharbeiten unter Verringerung ihres Durchmessers an anderer Stelle der Walzstraße auf einem einlaufseitig
benachbarten Gerüstplatz einseizbar sind und wobei dem ausiaufseitigen Endgerüst mindestens eine neue
Walze großen Durchmessers zuführbar ist und von dem einlaufseitigen Endgerüst mindestens eine verschlissene
Walze kleinen Durchmessers abführbar ist.
Beim Betrieb von Walzstraßen stellen die Walzenkosten einen erheblichen Faktor dar. Durch Nacharbeiten
der verschlissenen Walzen und deren mehrmalige Wiederverwendung können die Walzenkosten beträchtlich
gesenkt werden.
Durch die US-PS 18 10 167 ist eine Walzstraße der eingangs genannten Art bekannt geworden, bei der, um
die Walzenkosten zu senken, die Walzendurchmesser von Gerüst zu Gerüst unterschiedlich groß, aber die
Walzen eines Gerüstes oder Kalibers untereinander gleich groß gewählt sind. Die Einsparung soll dadurch
erzielt werden, daß die verschlissenen, nachgearbeiteten und daher im Durchmesser kleiner gewordenen Walzen
an einem anderen Gerüstplatz erneut eingesetzt werden. Dabei handelt es sich jedoch um eine
Walzstraße, bei welcher die Kaliber aus nur zwei Walzen gebildet werden, die alle radial zur Walzgutmitte
hin anstellbar sind, so daß die Verringerung des Walzendurchmessers in Folge des Nacharbeitens ohne
Schwierigkeiten ausgeglichen werden kann. Bei dieser bekannten Bauart ist die Wiederverwendungsmöglichkeit
abhängig von der Anzahl der zu einem Walzblock
gehörenden Gerüste.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in Walzstraßen der eingangs geannten Art Walzen derart
zu bemessen und einzusetzen, daß die Walzenkosten noch weiter gesenkt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei der erstgenannten Walzstraße dadurch gelöst, daß die ein
Kaliber bildenden Walzen in an sich bekannter Weise untereinander unterschiedliche Durchmesser aufweisen
und daß die Walze mit dem jeweils größeren Durchmesser nach dem Nacharbeiten an den Platz der
Wabe mit dem nächst kleineren Durchmesser im selben Gerüst eingebaut ist und die kleinste Walze des
Gerüstes als größte Walze des einlaufseitig benachbarten Gerüstes eingesetzt ist
Bei einer solchen Walzstraße können die nachgearbeiteten Walzen unabhängig von der bekannten
mehrfachen Verwendbarkeit in Verschiedenen Gerüsten bei entsprechender Nacharbeitung in Abhängigkeit
von der ein Kaliber bildenden Walzenanzahl mehrfach in ein und demselben Gerüst verwendet werden. Die
Walzen durchlaufen dabei die Positionen der Walze mit dem größten Durchmesser bis zu der Position der
Walze mit dem kleinsten Durchmesser. Erst wenn sie die letztere erreicht haben, erfolgt ein Obergang in das
einlaufseitig benachbarte Gerüst, wo sie erneut die erwähnten Positionen durchlaufen. Die erfindungsgemäße
Ausbildung ermöglicht somit eine um ein Vielfaches bessere Walzenausnutzung.
Bei der zweitgenannten Walzstraße ist die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die ein Kaliber
bildenden Walzen in an sich bekannter Weise untereinander unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
und daß im einlaufseitig ersten Gerüst die Walze mit dem jeweils größeren Durchmesser nach dem Nacharbeiten
unter Verringerung ihres Durchmessers an den Platz der Walze mit dem nächst kleineren Durchmesser
im selben Gerüst eingebaut ist, wobei nur die kleinste Walze des bis dahin einlaufseitig ersten Kalibers
unbrauchbar und nur dessen größte Walze durch eine neue zu ersetzen ist, wonach das bis dahin einlaufseitig
erste Gerüst als auslaufseitig letztes und alle anderen Gerüste nach dem Nacharbeiten mit vergrößerter
Kaliberöffnung zur Einlaufseite hin versetzt sind.
Auch bei dieser Lösung benötigt man jeweils nur eine neue Walze für jedes Nacharbeiten des Walzblockes
und es fäll* nur eine einzige Walzs als nicht mehr
brauchbar heraus.
Kaliber, die aus Walzen mit unterschiedlichen Durchmessern bestehen, sind durch die DE-PS 7 Ol 233
bekannt. Dort ist jedoch ein Wechsel der Walzen im Kaliber nicht vorgesehen, und die der Erfindung
zugrunde liegenden Probleme werden dort nicht behandelt.
Bei einer mehrgerüstigen Walzstraße nach der nicht
vorveröffentlichten DE-PS 17 52 283, bei der die ein Kaliber bildenden Walzen gleiche Durchmesser aufweisen,
werden die Walzen eines Gerüstes nach Erreichen aines maximalen Verschleißbetrages unter Verkleinerung
des ideellen Durchmessers nachgearbeitet und können mit Hilfe eines mit einem geringeren Achsabstand
versehenen Austauschgeriistes in der gleichen Position oder einer anderen Stelle der Walzstraße
weiterverwendet werden. Die Weiterverwendungsmöglichkeit der Walzen ist hierbei durch die vorhandene
Anzahl der mit verschiedenen Achsabständen versehenen Austauschgerüste begrenzt. In der Regel wird man
die Bereitstellung eines Satzes von Austauschgerüsten noch als rentabel bezeichnen können.
Bei einer anderen mehrgerüstigen Walzstraße nach der ebenfalls nicht vorveröffentlichten DE-PS 20 18 157
mit nichtansiellbaren Walzen sind die Achsabstände in
den Gerüsten eines Walzblocks konstant, so daß die Walzen, die im Gerüst unter Beibehaltung des ideellen
Durchmessers nachgearbeitet werden, zusammen mit ihrem Gerüst den gesamten Walzblock von der
Auslaufseite zur Einlaufseite durchwandern können. Die
ίο Wiederverwendungsmöglichkeiten sind in diesem Falle
abhängig von der Anzahl der zu einem Walzblock gehörenden Gerüste. Nach einem einmaligen Durchiauf
der Walzen durch den Walzblock sind diese für denselben Walzblock nicht mehr zu gebrauchen.
Um optimale Bedingungen beim Nacharbeiten zu erhalten, kann die Durchmesserdifferenz zwischen einer
Walze und der im Durchmesser nächst kleineren Walze eines Gerüstes im nicht verschlissenen Zustand der
Summe aus dem für die größere Walze zulässigen Verschleiß und der Schieifzugabe für das Nacharbeiten
entsprechen. Durch eine solche Maßnahme ist ein einwandfreies Nacharbeiten der Walken gewährleistet
Bei Walzstraßen mit mehreren hintei einander angeordneten Gerüsten ist es zweckmäßig, die Durchmesserdifferenz
zwischen einer Walze und der im Durchmesser nächst kleineren Walze des an der AuslaufscJte befindlichen Gerüstes im nicht verschlissenen
Zustand auch so zu wählen, daß sie der Summe aus der Durchmesserdifferenz zwischen der größeren
jo Walze dieses Gerüstes und der entsprechenden
größeren Walze des an der Einlaufseite befindlichen Gerüstes, des zulässigen Verschleißes dieser im
einlaufseitigen Gerüst befindlichen Walze und der Schieifzugabe entspricht. In solchen Walzstraßen
können die Kaliber bei Erreichen der Verschleißgrenze beispielsweise auf das nächstgrößere Kalibermaß
aufgeschliffen und das gesamte Gerüst mit den nachgearbeiteten Walzen entgegen der Walzrichtung
um einen Platz weiter gesetzt werden. Die Walzen werden dann erst nach dem Durchlauf des Gerüstes
durch den gesamten Walzblock im Gerüst selbst ausgetauscht. Bei den vielfach verwendeten Walzstraßen
mit mehreren hintereinandergeschalteten Drei-Walzen-Gerüsten können die Walzen nach entspre-
•»5 chendem Nacharbeiten dreimal verwendet werden.
Zur Erleichterung der Walzennacharbeitung können
die jeweiligen Durchmesserdifferenzen zwischen den Walzen mit dem kleineren und den Walzen mit dem
nächst größeren Durchmesser gleich sein.
5" Drei-Walzen-Gerüste sind in der Regel so ausgebildet,
daß die Walzen zueinander um jeweils 120° versetzt angeordnet sind, wobei jeweils eine der Walzen auf
einer horizontalen Achse gelagert ist. Die hintereinandergeschalteten Kaliber sind jeweils um 180° um die
horizon tale Walzgutachse verdreht angeordnet, so daß
sich die um ihre horizontale Achse drehbare Walze einmal über dem Walzgut und einmal unter dem
Walzgut befindet. Bei einer solchen Walzstraße, bei der die Kaliber aus drei Walzen bestehen, deren Achsen ein
gleichseitiges Dreieck mit einer horizontalen Seite bilden, ist es empfenlenswert, wenn der Durchmesser
der Walze mit der horizontalen Achse gleich dem Walzendurchmesser bei gleich großen Walzen ist.
Durch diese Maßnahme wird bewirkt, daß der die Mitte
b5 der Kaliberöffnung bildende Walzmittelpunkt auf einer
Horizontalen aus dem Mittelpunkt des aus den drei Walzenachsen gebildeten gleichseitigen Dreiecks wandert
und somit auf gleicher Höhe wie bei der
symmetrischen Anordnung mit drei gleich großen
Walzen liegt.
Die Erfindung ist in der schematisch dargestellten Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und im
Nachstehenden im einzelnen anhand von Ausführungsbcispielcn erläutert.
In der Zeichnung ist ein Drei-Walzen-Gerüst dargestellt, bei dem die drei Achsen 1,2', 3' der Walzen
I, 2, 3 ein gleichseitiges Dreieck bilden, das auf einer Spitze steht. Die Durchmesser der Walzen I, 2 und 3 i>
sind unterschiedlich groß, so daß sich der Walzmittelpunkt WM aus dem Dreiecksniittelpunkt DM verschiebt.
Die mittelgroße Walze 2 ist in vertikaler Lage angeordnet und befindet sich bei der in der Zeichnung .
dargestellten Lage des Gerüstes oben, während die größte und .iie kleinste Walze I bzw. 3 urn 120° versetzt
von der Walzmitte schräg nach unten weisen. Die Durchmesserunterschiede Δ von der größten zur
mittleren und von der mittleren zur kleinsten Walze sind _■<
> gleich groß gewählt, so daß der Walzmittelpunkt WM in
gleicher Höhe wie der Dreiecksmittelpunkt DM liegt. Um solche Gerüste nach wie vor freizügig verwenden
zu können, d. h. entsprechend ihrer Position in der Walzstraße auch auf den Kopf -teilen zu können, bleibt y<
der Walzmittelpunkt WM Gerüstmittelpunkt, so daß beim Umdrehen des Gerüstes das Kaliber stets mit der
Walzmitte fluchtet.
Der Durchmesser der mittleren Walze 2 wird als Nenndurchmesser bezeichnet und hat die gleiche Größe m
wie bei einer symmetrischen Anordnung, bei der die drei Walzendurchmesser gleich wären. Die ideellen Walzendurchmesser
der Walzen 1, 2 und 3 werden nachstehend mit WD \. WD2. WD3 bezeichnet. Der Versatz der
Walze 1 ist mit a, der Versatz der Walze 2 mit bund der : ■ Versatz der Walze 3 mit c bezeichnet. Bei dem in der
Zeichnung dargestellten Beispiel, bei dem die Durchmesserdifferenzen gleich sind, sind der Walzenversatz a
der Walze I und der Waizenversaiz cder Waize 3 gieicn
groß. :"
Aus der Zeichnung lassen sich folgende geometrische Zusammenhänge erkennen:
-y = h - COS303.
α = £· = h ■ sin30°
»"01 = »02 +J . »03 = »02-J .
»"01 = »02 +J . »03 = »02-J .
(1)
(2)
(3)
(4)
In bekannter Weise entsprechen die effektiven WaI-zendurchmesse"-
WG im Walzengrund dem ideellen Durchmesser WD minus dem Kaliberdurchmesser DT.
y.elcher dem Durchmesser des einbeschriebenen Kreises
entspricht:
WG = WD-DT.
Für das /-te Gerüst eilt dann:
!5)
WGX = WDX-DT1= WDl, + A1-DT1. (6)
»G2 = WDl - DT . Π)
»G2 = WDl - DT . Π)
WG3 = WDi-DT1= WDl,- Α.-DT1. (%)
Im verschlissenen Zustand werden die infrage kcmicridcn
Gfüucfi ffnt einem Sifi
folgende Beziehungen gelten:
WGX'. » 02, + .1 -DT .
WGl. WDl. DT! .
WGy. - »02. - J - DV .
(10)
IM)
Die Grüße des maximal zulässigen Verschleißes Γ wird als Differenz der einbeschriebenen Kreise definiert:
Γ = DV-Di:
irr irr+ r
(12)
(13)
(13)
Kin Anhaltspunkt für den maximal zulässigen Verschleiß ist die Differenz der einbeschriebenen
Kreise zweier aufeinanderfolgender Kaliber multipliziert mit einem Faktor, der kleiner als eins ist.
Schließlich ist noch die Schleifzugabe S zu berücksichtigen.
Zunächst soll der Fall betrachtet werden, daß die Walzen innerhalb eines Gerüstes ausgewechselt werden.
Das geschieht in der Weise, daß nach dem Nacharbeiten die Walze 1 an die Stelle der Walze 2 und
die Walze 2 an die Stelle der Walze 3 rückt. Die Walze 3, die in dem betrachteten Gerüst nicht weiterverwendet
werden kann, rückt entgegen der Walzrichtung ein Gertist weiter, in welchem sie als neue Walze 1
eingesetzt wird. In gleicher Weise wird eine Walze 1 des betrachteten Gerüstes durch die nachgearbeitete Walze
3 des folgenden Gerüstes ersetzt.
In einem aus mehreren hintereinandergeschalteten Gerüsten bestehenden Walzblock wird folglich in dem
an der Einlaufseite befindlichen Gerüst, unabhängig von der Walzenzahl pro Kaliber, immer nur eine Walze frei,
die in dem Walzblock nicht mehr verwendbar ist. Gleichzeitig wird in dem an der Auslaufseite befindlichen
Gerüst ebenfalls immer nur eine neue Walze benötigt. Bei dcii bekannten Wüi/.cfiSiiüöeM mit /.wei
oder mehr Walzen pro Kaliber werden zum gleichen Zeitpunkt im ersten Gerüst entsprechend zwei oder
mehr Walzen frei, während im letzten Gerüst zwei oder mehr neue Walzen eingesetzt werden müssen, d. h. die
Walzenkosten werden bei einer Walzstraße mit beispielsweise drei Walzen pro Kaliber, welche durch
geringere Breitung und schonendere Umformung des Walzgutes vorteilhafter ist, gegenüber dem bisherigen
Wert auf ein Drittel gesenkt. Werden zwei parallele Walzblöcke mit unterschiedlichen ideellen Durchmessern
verwendet, so können die im ersten Gerüst des ersten Walzblockes freiwerdenden Walzen anschließend
den zweiten Walzblock durchlaufen, so ^aB sich
die Walzenkosten noch einmal halbieren.
Die Durchmesserdifferenzen Δ der Walzen eines Kalibers brauchen nur sehr gering zu sein, so daß die
Walzbedingungen gegenüber Walzstraßen mit gleich großen Walzen nicht oder unwesentlich verschlechtert
werden. Soll beispielsweise die Walze 1 an die Stelle der Walze 2 rücken, so muß der effektive Durchmesser der
Walze 1 im verschlissenen Zustand um die Schleifzugabe größer sein als der der Walze 2 im nicht
verschlissenen Zustand
WG\\= WGl,+ S1.
mit (7) und (9):
WD 1, + Δ,-DT,' = WDl, - DT+S,,
mil (13):
win, + λ,- dt, - ν - win, - in: + s,.
Daraus ergibt sich die Durchmesserdifferenz für das /-te Gerüst:
O1 = S1+ V1-
Die Durchmesserdifferenz wird allein durch den zulässigen Verschleiß und die erforderliche Schleifzugabe
besiinmt. Für die Walze 2, die an die Stelle der Walze '
3 gesetzt wird, gilt das gleiche. Dabei können die Durchmesserdifferenzen der Walzen aller hintereinandergeschalteten
Gerüste gleich sein.
Setzt man in die oben aufgeführten Gleichungen übliche Werte ein, so ergeben sich Durchmesserdifferenzen,
die kleiner als 1,5 mm sind. Die sich daraus ergebenden Versetzungen a, b und cder Walzen liegen
in der Größenordnung von weniger als 1 mm. Die Umfangsgeschwindigkeiten der drei Walzen eines
Kalibers weichen dabei nur um etwa 0,5% voneinander ab. Dieser Betrag ist so gering, daß er nicht durch
unterschiedliche Walzendrehzahlen ausgeglichen zu werden braucht.
In einem zweiten Fall werden die meisten Walzen nicht innerhalb eines Gerüstes ausgetauscht, sondern sie
wandern nach dem Nacharbeiten zunächst an die gleiche Stelle des in Walzrichtung davor liegenden
Gerüstplatzes, d. h., daß beispielsweise die Walze 1 des letzten Gerüstplatzes sämtliche Gerüstplätze des
Walzblockes durchläuft, wobei sie jeweils an die entsprechende Stelle der davor angeordneten Walze 1
gesetzt wird, bis sie zu dem an der Einlaufseite des Walzblockes befindlichen ersten Gerüstplatz gelangt.
Wenn die Walze 1 im ersten Gerüst verschlissen ist. wird sie nach entsprechendem Nacharbeiten an die
Stelle der Walze 2 des letzten Gerüstplatzes gesetzt und durchläuft die gesamte Walzstraße noch einmal und
schließlich nochmals als Walze 3.
Wenn in einer söiChcm Walzstraße die Gerüste eiiics
Walzblockes den gleichen ideellen Durchmesser aufwei- ■ sen. sind die Gerüste untereinander austauschbar.
Dadurch ist es möglich, daß bei Erreichen der Verschleißgrenze die Kaliber, wie bisher üblich, ohne
Ausbau der Walzen auf das nächst größere Kaliber aufgeschliffen werden. Dann wird das Gerüst zusammen
mit den nachgearbeiteten Walzen gegen die Walzrichtung auf dem einlaufseitig davorliegenden Gerüstplatz
eingesetzt. Im ersten einlaufseitigen Kaliber jedoch müssen die Walzen im Gerüst gewechselt werden,
wobei die Walze 1 an die Stelle der Walze 2 und die Walze 2 an die Stelle der Walze 3 gesetzt wird. Die
Walze 3 verläßt die KaliberTihe und ist in diesem Walzblock nicht mehr zu verwenden. An die Stelle der
Walze 1 des ersten einlaufseitigen Kalibers muß eine neue Walze eingesetzt werden. Dieses mit der neuen
Walze versehene Gerüst erhält die kleinste Kaliberöffnung der Kaliberreihe und wandert dann an das
auslaufseitige Ende des Walzblockes. Bei diesem Ausführungsbeispiel muß der Durchmesser der Walze 1
des an der Einlaufseite befindlichen Kalibers im verschlissenen Zustand um die Schleifzugabe größer
sein als der Durchmesser der Walze 2 des an der Auslaufseite befindlichen Kalibers bzw. des Kalibers mit
dem kleinsten einbeschriebenen Kreis. Allgemein gilt:
HY/i; wen,, κν.
Mit Gleichung (')) und (7), wobei in Gleichung (7)
/ =■-■ k gesetzt wird, ergibt sich:
WD2, + .1,- DT' = WDlk ~ DIl + S .
mil (13):
WDl, + Λ,- DT, - V = WI)Z, - Dl\+S .
Darin wird WD 2, = IVO 2* gesetzt, womit sich für die
Durchmesserdifferenz folgender Wert ergibt:
A1=DT,-DTi + S+ V
Es ist jedoch auch denkbar, die Nenndurchmesser verschieden groß zu wählen.
Setzt man in die Gleichungen übliche Werte ein. so erhält man beispielsweise für eine acht- bis zehngerüstige
Walzstraße Durchmesserdifferenzen, die unter 10 mm liegen. Bei diesen Verhältnissen können die
Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen bei gleichen Drehzahlen um mehr als 3% voneinander abweichen.
Da solche Unterschiede der Umfangsgeschwindigkeiten sich unter Umständen ungünstig auf die Walzbedingungen
auswirken, wären die Unterschiede der Umfangsgeschwindigkeiten zweckmäßig durch Änderung der
Übersetzungsverhältnisse auszugleichen.
Das gleiche gilt für Walzstraßen, bei denen innerhalb eines Walzblockes einzelne Gerüstgruppen oder Gerüste
unterschiedliche ideelle Durchmesser aufweisen. Die Walzen durchlaufen dann zunächst entsprechend dem
zuletzt beschriebenen Fall die auf der Auslaufseite liegende Gerüstgruppe, die einen konstanten ideellen
Durchmesser aufweist, und werden dann an die Stelle der größten Walze im letzten Gerüst der vorangehenden
Gruppe eingebaut, die sie dann ebenfalls dreimal durchlaufen können. Besieht die Gruppe nur aus einem
Gerüst, so durchwandern die Walzen sämtliche Plätze in diesem Gerüst, bevor sie dem nächsten Gerüst
zugeführt werden.
Selbstverständlich lassen sich die beschriebenen Fälle auch bei Walzstraßen mit anstellbaren Walzen vorteilhaft
verwenden. Beispielsweise kann die Durchmesserdifferenz zweier unterschiedlich großer Walzen in
einem Gerüst mit anstellbaren Walzen in Analogie zum ersten oberen beschriebenen Fall, bei dem die Walzen
zunächst im selben Gerüst ausgetauscht werden, gleich der Summe aus dem doppelten Anstellweg der
größeren Walze, dem zulässigen Verschleißbetrag und der Schleifzugabe sein. Dadurch kann die verschlissene
gröCere Walze nach Ausnutzung des gesamten Anstellweges im nachgearbeiteten Zustand an den Platz
der kleineren Walze gesetzt werden, wobei deren Anstellung ganz zurückgestellt sein kann.
Bei entsprechender Wahl der Durchmesserdifferenzen können die Walzen auch in Analogie zum zweiten
oben beschriebenen Fall zunächst alle Gerüste eines Walzblockes oder einer Gruppe in dem Walzblock an
einem bestimmten Platz durchlaufen, ehe sie im auslaufseitigen Gerüst an den Platz der kleineren Walze
gesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Walzstraße zum Walzen von langgestrecktem Gut, bei der jedes Kaliber aus mehreren, gleichmä-Big
um die Walzgutachse verteilten, insbesondere nicht anstellbaren Walzen gebildet ist, wobei
verschlissene Walzen nach dem Nacharbeiten unter Verringerung ihres Durchmessers an anderer Stelle
der Walzstraße in ein einlaufseitig benachbartes Gerüst einsetzbar sind und wobei dem ausiaufseitigen
Endgerüst mindestens eine neue Walze großen Durchmessers zuführbar ist und von dem einlaufseitigen
Endgerüst mindestens eine verschlissene Walze kleinen Durchmessers abführbar ist, da- ii
durch gekennzeichnet, daß die ein Kaliber bildenden Walzen (1,2,3) in an sich bekannter Weise
untereinander unterschiedliche Durchmesser aufweisen, und daß die Walze (z. B. 1) mit dem jeweils
größeren Durchmesser nach dem Nacharbeiten an den Pia ti der Walze (z. B. 2) mit dem nächst
kleineren Durchmesser irr. selben Gerüst eingebaut
ist und die kleinste Walze (3) des Gerüstes als größte Walze (1) des einlaufseitig benachbarten Gerüstes
eingesetzt ist
2. Walzstraße mit mehreren hintereinander angeordneten Gerüsten zum Walzen von langgestrecktem
Gut, bei der jedes Kaliber aus mehreren, gleichmäßig um die Walzgutachse verteilten, insbesondere
nicht anstellbaren Walzen gebildet ist, wobei verschlissene Walzen nach dem Nacharbeiten
unter Verengerung ihres Durchmessers an anderer Stelle der Walzstraße auf einem einlaufseitig
benachbarten Gerüstplatz einsetzbar sind und wobei dem auslaufsei'iigen Endgerüst mindestens eine neue
Walze großen Durchmessers zuführbar ist und von dem einlaufseitigen Endgerüst mindestens eine
verschlissene Walze kleinen Durchmessers abführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die ein Kaliber
bildenden Walzen (1,2,3) in an sich bekannter Weise untereinander unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
und daß im einlaufseitig ersten Gerüst die Walze (z. B. 1) mit dem jeweils größeren Durchmesser
nach dem Nacharbeiten unter Verringerung ihres Durchmessers an den Platz der Walze (z. B. 2)
mit dem nächst kleineren Durchmesser im selben Gerüst eingebaut ist, wobei nur die kleinste Walze
(3) des bis dahin einlaufseitig ersten Kalibers unbrauchbar und nur dessen größte Walze (1) durch
eine neue zu ersetzen ist, wonach das bis dahin einlaufseitig erste Gerüst als auslaufseitig letztes und
alle anderen Gerüste nach dem Nacharbeiten mit vergrößerter Kaliberöffnung zur Einlaufseite hin
versetzt sind.
3. Walzstraße nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesserdifferenz zwischen
einer Walze (z. B. 1) und der im Durchmesser nächst kleineren Walze (z. B. 2) eines Gerüstes im nicht
verschlissenen Zustand der Summe aus dem für die größere Walze (z. B. 1) zulässigen Verschleiß und &o
der Schleifzugabe für das Nacharbeiten entspricht.
4. Walzstraße nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesserdifferenz zwischen
einer Walze (z. B. 1) und der im Durchmesser nächst kleineren Walze (z. B. 2) des an der Auslaufseite f>5
befindlichen Gerüstes im nicht verschlissenen Zustand der Summe aus der Durchmesserdifferenz
zwischen der größeren Walze (z. B. 1) dieses Gerüstes und der entsprechenden größeren Walze
(z.B. 1) des an der Einlaufseite befindlichen Gerüstes, des zulässigen Verschleißes dieser im
einlaufseitigen Gerüst befindlichen Walze (1) und der Schleifzugabe entspricht
5. Walzstraße nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen Durchmesserdifferenzen
zwischen den Walzen (z. B. 3) mit dem kleineren und den Walzen (z. S. 2) mit dem
nächst größeren Durchmesser gleich sind.
6. Walzstraße nach Anspruch 5, bei der die Kaliber aus drei Walzen bestehen, deren Achsen ein
gleichseitiges Dreieck mit einer horizontalen Seite bilden, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der Walze (2) mit der horizontalen Achse gleich dem Walzendurchmesser bei gleich großen Walzen
ist.
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OF | Willingness to grant licences before publication of examined application | ||
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