DE2517894A1

DE2517894A1 - Feinstahl- und drahtwalzwerk

Info

Publication number: DE2517894A1
Application number: DE19752517894
Authority: DE
Inventors: Oskar Biernot
Original assignee: Moeller and Neuman GmbH
Current assignee: Moeller and Neuman GmbH
Priority date: 1975-04-23
Filing date: 1975-04-23
Publication date: 1976-11-04

Description

Feinstahl- und Drahtwalzwerk Die Erfindung betrifft ein Feinstahl- und Drahtwalzwerk mit einem Kühlbett zur Aufnahme größerer Stab-Abmessungen und mit einer der Draht-Endstaffel nachgeordneten Anlage zum Überführen des Drahtes in Bunde und mit einer Hauptwalzlinie, die mit dem Auflaufrollgang des Kühlbettes fluchtet, wobei die Draht-Endstaffel zur Hauptwalzlinie seitlich versetzt angeordnet und beim Walzen von Draht über eine Ablenkrinne mit dem ihr vorgeordneten Gerüst der Hauptwalzlinie in Hintereinanderschaltung betrieben werden kann. Ein derartiges Walzwerk ist in dem Aufsatz "Futur Trends in ROLLING-MILL PRACTICE AND DESIGN", erschienen in SHEET METAL INDUSTRIES, Mai 1959, Seite 375 behandelt und in Fig. 6 dargestellt.
Im Rahmen der Erfindung wird vorausgesetzt, daß nur beim Walzen der kleinsten Draht-Abmessung sämtliche Walzenpaare der Draht-Endstaffel im Einsatz sind und beim Walzen von größeren Draht-Abmessungen eine entsprechende Anzahl von Walzenpaaren abgeschaltet oder durch Ausbau außer Wirkung gebracht werden können.
Die Erfindung ist auf eine Verringerung der erforderlichen Anzahl von Walzgerüsten bei einem Feinstahl- und Drahtwalzwerk der vorerwähnten Art'gerichtet. Wenn auf dem vorbekannten Walzwerk größere Stab-Abmessungen auf der geradeaus verlaufenden Hauptwalzlinie einadrig auf das Kühlbett gewalzt werden sollen, so müssen auf dieser Walzlinie sämtliche Walzgerüste vorhanden sein, die nach der Stichzahl erforderlich sind. Es besteht zwar die Möglichkeit, Walzgerüste einer auf einer zweiten Walzlinie angeordneten Zwischenstaffel in-Anspruch zu nehmen, jedoch geht dies nur bei kleineren Stab-Abmessungen, die ablenkungsfähig sind. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist daher darin zu sehen, auch bei den größten Stab-Abmessungen, die auf -das Kühlbett gewalzt werden, -Walzgerüste einer von der Hauptwalzlinie seitlich versetzten Gerüstgruppe einsetzen zu können, um die erforderliche Gesamtzahl an Walzgerüsten zu verringern.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auf der Hauptwalzlinie mindestens ein Walzgerüst als Fertiggerüst für die größeren, auf das Kühlbett gelangenden Stab-Abmessungen angeordnet ist, das über eine auslaufseitig von der seitlich versetzten Draht-Endstaffel zur Hauptwalzlinie zurückführende Ablenkrinne mit einem Teil der Walzenpaare der Draht-Endstaffel in Hintereinanderschaltung betreibbar ist. Indem mit anderen Worten ein oder mehrere Walzenpaare der Draht-Endstaffel für die Walzung der größeren Stab-Abmessungen quasi als Zwischengerüste benutzt werden, brauchen für die erforderlichen Zwischenstiche keine besonderen Gerüste auf der Hauptwalzlinie vorgesehen zu werden. Da es ferner Walzenpaare der Draht-Endstaffel sind, die als Zwischengerüste eingesetzt werden können, besteht wegen der erforderlichen zweifachen Ablenkung des Walzgutes keine Beschränkung mehr wegen der Ablenkfähigkeit des Walzgutes an sich, denn vor einer Draht-Endstaffel sind auch die größten Abmessungen soweit abgewalzt, daß sie in jedem Falle ablenkungsfähig sind.
Zweckmäßig werden der Draht-Endstaffel auslaufseitig auf der Hauptwalzlinie nachgeschaltet zwei Walzgerüste als Fertigstaffel in dichter Aufeinanderfolge angeordnet. Diese beiden Walzgerüste zum Fertigwalzen der auf das Kühlbett gelangenden Stab-Abmessungen bringen einen gewissen Richteffekt mit sich, um die über eine Ablenkrinne von der Draht-Endstaffel auf die Hauptwalzlinie zurückgeführten Walzstäbe gerade zu richten, wenn sie durch die Ablenkung plastische Verformungen erfahren haben.
Die Einbeziehung von Walzenpaaren der Draht-Endstaffel als Zwischengerüste findet auch in der Kalibrierung ihren Ausdruck.
Die Kaliber-Abnahme zwischen den der Draht-Endstaffel vor- und nachgeschalteten Walzgerüsten auf der Hauptwalzlinie ist zweckmäßig so groß, daß beim Walzen auf das Kühlbett mindestens ein Walzenpaar der Draht-Endstaffel als Zwischengerüst in Anspruch genommen werden muß.
In der Zeichnung ist das Ende eines Feinstahl- und Drahtwalzwerkes gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Auf einer Hauptwalzlinie 1, die mit dem Auflaufrollgang 2 eines Kühlbettes 3 fluchtet, erkennt man die beiden letzten Gerüste 4 und 5, die beim Walzen von Draht einer zur Hauptwalzlinie 1 seitlich versetzten Draht-Endstaffel 6 vorgeordnet sind. Die Draht-Endstaffel 6 kann über eine Ablenkrinne 7 an die Hauptwalzlinie 1 angeschlossen werden. Über eine zweite Walzlinie 8 wird der Fertigdraht einer Anlage 9 zum Überführen des Drahtes in Bunde zugeleitet.
Sollen größere Stab-Abmessungen gewalzt werden, so ist nach dem Stande der Technik das Gerüst 5 das Fertiggerüst für diese Abmessungen. Gemäß der Erfindung ist jedoch auf der Hauptwalzlinie 1 eine zweigerüstige Fertigstaffel mit den Gerüsten 10 und 11- angeordnet, denen das Walzgut auf dem Umwege über die Draht-Endstaffel 6 und eine auslaufseitige Ablenkrinne 12 zugeführt werden kann.
Somit besteht die Möglichkeit, je nach der Größenordnung der Stab-Abmessungen einige oder mindestens eines der Walzenpaare der Draht-Endstaffel als Zwischengerüste in die Walzung von denjenigen Abmessungen einzubeziehen, die nicht über die zweite Walzlinie 8 in die Anlage 9 zum Überführen des Drahtes in Bunde gelangen sollen, die eine Einrichtung zur kontrollierten Abkühlung des Drahtes umfaßt. Für diejenigen Stiche, die in der Draht-Endstaffel 6 ausgeführt werden können oder müssen, brauchen auf der Hauptwalzlinie 1 keine besonderen Walzgerüste vorgesehen zu werden. Hierin liegt eine nicht unwesentliche Einsparung von Walzgerüsten, wenn man bedenkt, daß beispielsweise bei einer Abmessung von 8 mm Rundmaterial, das nicht über die Walzlinie 8 der Anlage 9 zugeführt werden soll, die vier ersten Walzenpaare der Draht-Endstaffel 6 eingesetzt werden.
Im Ausführungsbeispiel besteht die Möglichkeit, größere Stab-Abmessungen, die auf der Walzlinie 1 unter Einbeziehung der Draht-Endstaffel 6 und der Fertiggerüste 10 und 11 gewalzt werden; nicht nur auf das Kühlbett 3 gelangen zu lassen, sondern auch in Garrett-Haspeln 13 und 14 aufzuwickeln. Es ist daher festzuhalten, daß im Rahmen der Erfindung immer dann, wenn von größeren Stab-Abmessungen gesprochen wird, die auf das Kühlbett 3 gelangen sollen, stets auch die Abmessungen zu verstehen sind, die noch haspelfähig sind, nicht aber der mit einer kontrollierten Drahtkühlung ausgestatteten Anlage 9 zum Überführen des Drahtes in Bunde zugeführt werden sollen.
Auf die Kalibrierung der Walzgerüste wirkt sich die Erfindung insoweit aus, als die Kaliber-Abnahme zwischen den Walzgerüsten 5 und 10 so groß ist, daß beim Walzen auf das Kühlbett 3 bzw. die Haspeln 13, 14 mindestens ein Walzenpaar der Draht-Endstaffel 6 als Zwischengerüst in Anspruch genommen werden muß.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

W Peinstahl- und Drahtwalzwerk mit einem Kühlbett zur Aufnahme größerer Stab-Abmessungen und mit einer Draht-Endstaffel nachgeordneten Anlage zum Überführen des Drahtes in Bunde sowie mit einer Hauptwalzlinie, die mit dem Auflaufrollgang des Kühlbettes fluchtet, wobei die Draht-Endstaffel zur Hauptwalzlinie seitlich versetzt angeordnet und beim Walzen von Draht über eine Ablenkrinne mit dem ihr vorgeordneten Walzgerüst der Hauptwalzlinie in Hintereinanderschaltung betrieben werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Hauptwalzlinie (1) mindestens ein Walzgerüst (10) als Fertiggerüst für die größeren Stab-Abmessungen angeordnet ist, das über eine auslaufseitig von der Draht-Endstaffel (6) zur Hauptwalzlinie zurückführende Ablenkrinne (12) mit einem Teil der Walzen paare der Draht-Endstaffel in Hintereinanderschaltung betreibbar ist.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Walzgerüste (10, 11) als Fertigstaffel für die größeren Stab- Abmessungen in dichter Aufeinanderfolge auf der Hauptwalzlinie (1) angeordnet sind.
3. Walzwerk nach Apruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaliber-Abnahme zwischen den der Draht-Endstaffel (6) vor- und nachgeschalteten Walzgerüsten (5, 10) auf der Hauptwalzlinie (1) so groß ist, daß beim Walzen größerer Stab-Abmessungen mindestens ein Walzenpaar der Draht-Endstaffel als Zwischengerüst in Anspruch genommen werden muß,