DE2903358C2 - Walzstraße zum Walzen von Draht oder Stäben - Google Patents

Walzstraße zum Walzen von Draht oder Stäben

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DE2903358C2
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    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B28/00Maintaining rolls or rolling equipment in effective condition
    • B21B28/02Maintaining rolls in effective condition, e.g. reconditioning

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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Walzstraße zum Walzen von Draht oder Stäben mit mindestens einem Vor- und/oder Zwischenblock, welcher einlaufseitig mehrere Walzgerüste besitzt, deren Kaliberöffnungen von nichtanstellbaren Walzen gebildet sind und welcher auslaufseitig zwei oder mehr einzeln regelbar angetriebene Walzgerüste mit radial anstellbaren Walzen aufweist.
Bei einer bekannten Walzstraße dieser Art werden die Kaliberöffnungen von jeweils drei Walzen gebildet, die zylinderförmige Arbeitsflächen aufweisen und sternförmig um 120 Grad versetzt um die Durchlaufachse des Walzgutes angeordnet sind. Mit Walzgerüsten dieser Art erzielt man besonders günstige Umformleistungen, insbesondere eine hohe Streckung bei geringer Breitung, unter weitgehender Schonung des Walzgutes. Es ist jedoch bei Walzgerüsten, deren Kaliberöffnungen aus drei oder mehr Walzen bestehen, relativ aufwendig, diese radial anstellbar auszubilden. Um Investitionskosten einzusparen, werden deshalb vor allem bei den Vor- und/oder Zwischenblöcken einer Walzstraße die meisten Walzgerüste mit nichtanstellbaren Walzen ausgebildet und nur einige wenige, meistens nur zwei in jedem Walzblock, auslaufseitig angeordnete Walzgerüste sind mit radial anstellbaren Walzen versehen. Diese dienen dazu, unterschiedliche Walzgutquerschnitte herzustellen, so daß jeder der hintereinander angeordneten Walzblöcke der Walzstraße möglichst Walzgut mit genau dem Querschnitt liefert, der dem vorherbestimmten entspricht
Bei den bekannten Walzstraßen der eingangs genannten Art wird in den Vor- und/oder Zwischenblöcken nur eine einzige KalibeiTeihe für ein bestimmtes Walzprogramm verwendet Wird beispielsweise über längere Zeit Walzgut mit stets gleichbleibender Querschnittsfläche gewalzt, so verschleißen naturgemäß die Arbeitsflächen der Walzen und diese müssen nachgearbeitet werden. Da die Walzen der meisten Walzgerüste der Vor- und/oder Zwischenblöcke nicht anstellbar sind, hat man bislang die Walzen stets soweit nachgearbeitet daß die dadurch entstehende Kaliberöffnung jene Größe erreichte, wie sie in dem zur Einlaufseite hin benachbarten Walzgerüst benötigt wurde. Insbesondere bei Vor- und/oder Zwischenblökken ist jedoch der Unterschied zwischen den Kaliberöffnungen zweier einander benachbarter Walzgerüste relativ groß, so daß die Walzen um ein beträchtliches Maß nachgearbeitet werden müssen, bis die so entstehende Kaliberöffnung für das einlaufseitig benachbarte Walzgerüst geeignet ist Dabei muß vor allem bedeutend mehr von dem teueren Walzenwerkstoff zerspant werden, als zum Herausarbeiten der durch natür^hen Verschleiß entstandenen Rillen erforderlich wäre. Infolgedessen kann der teuere Walzenwerkstoff nicht optimal ausgenutzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzstraße der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Walzen, insbesondere der Vor- und/oder Zwischenblöcke, optimaler ausgenutzt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Walzen gleicher Walzgutquerschnitte nacheinander mindestens zwei verschiedene Kaliberreihen in die Walzgerüste mit nichtanstellbaren Walzen des Vor- und/oder Zwischenblockes eingesetzt sind, wobei die Durchmesser der in die Kaliberöffnungen einbeschriebenen Kreise der zweiten und/oder weiterer Kaliberreihen stets kleiner sind als der einbeschriebene Kreis der Kaliberöffnung der ersten Kaliberreihe des jeweils einlaufseitig davor angeordneten Walzgerüstes, wobei die Durchmesserstufung der ersten Kaliberöffnung im wesentlichen der bei der zweiten Kaliberöffnung entspricht.
Erfindungsgemäß werden also die verschlissenen Walzen der ersten Kaliberreihe auf ein Zwischenmaß nachgearbeitet, wonach sie dann auf demselben Gerüstplatz als zweite Kaliberreihe erneut eingesetzt werden können. Erst wenn sie dann zum zweiten oder wiederholten Mal verschlissen sind und nachgearbeitet werden müssen, werden die Kaliberöffnungen so groß, daß deren Walzen zur Einlaufseite hin jeweils einen Gerüstplatz vorher eingesetzt werden müssen, wie dies bei den bekannten Bauarten bereits nach dem ersten Nacharbeiten praktiziert wurde. Hierdurch spart man in vorteilhafter Weise Walzenwerkstoff ein und die Zeit, in der die Walzen insgesamt eingesetzt sind, verdoppelt sich zumindest.
Sie kann jedoch auch verdrei- oder vierfacht werden, und zwar in solchen Fällen, bei denen zwischen den benachbarten Kaliberöffnungen besonders große Unterschiede vorhanden sind, was vor allem bei Vorblökken des öfteren der Fall ist. Die Walzen werden dann nicht nur auf ein, sondern nacheinander auf mehrere Zwischenmaße und somit mehrmals nachgearbeitet und mehrmals am selben Gerüstplatz eingesetzt, bevor ihre Kaliberöffnung derart groß geworden ist, daß nur noch ein Einsetzen auf dem einlaufseitig benachbarten Gerüstplatz möglich ist. Die Erfindung ist also
sinngemäß auch mit drei oder mehr verschiedenen Kaliberreihen anwendbar. Die Walzen werden dabei in vorteilhafter Weise noch besser ausgenutzt als bei zwei verschiedenen Kaliberreihen und es wird weniger Walzenwerkstoff pro Nachbearbeitungsvorgang zerspant
Mit der erfindungsgemäßen Walzstraße spart man auch erheblich an Zeit und Kosten für das Nacharbeiten selbst, weil weniger Werkstoff abgetragen werden muß. Das einlaufseitig erste Gerüst erhält eine Kaüberöffnung, die dem Anstichquerschnitt des zulaufenden Ausgangsmaterials entspricht Dabei ist jede Kaliberreihe so bemessen, daß zwischen der ersten und zweiten Kaliberöffnung kein im Vergleich zu den übrigen Kaliberöffnungen unverhältnismäßig großer Sprung vorhanden ist sondern daß dieser im wesentlichen dem Sprung zwischen dem zweiten und dritten Kaliber entspricht und allenfalls geringfügig größer ist
Empfehlenswert ist es, wenn zum Walzen gleicher Walzgutquerschnitte bei gleichem Anstichquerschnitt des Ausgangsmaterials aber unlerschiedlichen Kaliberreihen die Drehzahlen der Walzen des einlaufseitig ersten Walzgerüstes gesondert, vorzugsweise mittels Schaltgetriebe, regelbar sind. Diese Maßnahme empfiehlt sich deshalb, weil beispielsweise die zweite Kaliberreihe durch das Nacharbeiten etwas größere Kaliberöffnungen besitzt als die erste Kaliberreihe, so daß wegen der dadurch geringeren Querschnittsreduzierung trotz gleichbleibendem Anstichquerschnitt in die auslaufseitig angeordneten, mit anstellbaren Walzen ausgerüsteten Walzgerüste Walzgut mit größerem Querschnitt einläuft. Dieser größere Querschnitt kann dann zwar durch entsprechendes Anstellen der Walzen in den auslaufseitigen Walzgerüsten auf den erforderlichen Auslaufquerschnitt — der beibehalten werden soll — reduziert werden, was aber nur begrenzt möglich ist. Um die auslaufseitigen Walzgerüste mit den anstellbaren Walzen zu entlasten, läßt sich durch eine Änderung der Walzendrehzahlen des einlaufseitig ersten Walzgerüstes eine höhere Streckung erreichen und damit der Walzgutquerschnitt in etwa beibehalten, obwohl die zweite Kaliberreihe größere Kaliberöffnungen besitzt. Bei einem Gruppenantrieb für die nichtanstellbaren Walzgerüste genügt dazu eine Schaltstufe zwischen dem Antrieb für das erste und zweite Walzgerüst. Will man mehrere verschiedene Kaliberreihen verwenden, so muß der Antrieb in entsprechender Weise mit zwei oder mehr Schaltstufen ausgerüstet sein.
Demgegenüber ist es jedoch auch möglich, daß zum Walzen gleicher Walzgutquerschnitte bei konstanten Drehzahlen aber unterschiedlichen Kaliberreihen Ausgangsmaterial mit passendem Anstichquerschnitt einläuft Diese Lösung empfiehlt sich dann, wenn Walzmaterial mit verschiedenen Anstichquerschnitten zur Verfügung steht. Man spart dann eine Einrichtung zur unterschiedlichen Drehzahlregelung des ersten einlaufseitigen Walzgerüstes ein.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Kaliberöffnung in Walzrichtung;
F i g. 2 ein Schema, aus dem der Einsatzweg der Walzen sichtbar ist.
In F i g. 1 sind mit 1,2 und 3 drei Walzen bezeichnet, die eine Kaliberöffnung 4 bilden. Von den Walzen 1, 2 und 3 ist nur ein kleiner Teil sichtbar.
Bei neuen Walzen 1, 2, 3, welche die erste Kaliberreihe bilden, ist die Kaliberöffnung 4 am kleinsten und damit auch der einbeschriebene Kreis, dessen Durchmesser mit D\ bezeichnet ist Der einbeschriebene Kreis ist lediglich eine Maßangabe und entspricht nicht dem Walzgutquerschnitt
Nach längerer Betriebszeit verschleißen die Walzen 1, 2 und 3 etwa in der Weise, wie dies die mit 5 bezeichneten Linien zeigen. Bei einem derart starken Verschleiß entsteht Walzgut mit unregelmäßiger Oberfläche und die Walzen 1, 2 und 3 müssen nachgeschliffen werden. Dies geschah in herkömmlicher Weise so, daß die Walzen 1, 2, 3 bis zu den mit 6 bezeichneten strichpunktierten Linien abgeschliffen wurden, so daß der einbeschriebene Kreis, der ebenfalls strichpunktiert dargestellt ist, den Durchmesser Eh erhält Die so entstandene Kaliberöffnung 4 war wesentlich größer und entsprach den Abmessungen, die auf dem einlaufseitig benachbarten Gerüstplatz erforderlich -waren, wo die Walzen 1, 2 und 3 anschließend auch eingesetzt wurden. Erfindungsgemäß soll aber nur der schraffiert gekennzeichnete Teil beim Nacharbeiten abgearbeitet werden, so daß die gestrichelten Linien 7 die neuen Arbeitsflächen der Walzen 1, 2 und 3 darstellen. Ein solches Nacharbeiten genügt völlig, um die Verschleißerscheinungen gemäß Linie 5 zu beseitigen. Man erhält einen einbeschriebenen Kreis mit dem Durchmesser D, der wesentlich kleiner ist als der einbeschriebene Kreis Eh, den das Kaliber besitzen würde, wenn es in herkömmlicher Weise nachgearbeitet worden wäre. Die infolgedessen kleinere Kaliberöffnung 4 kann auf demselben Gerüstplatz erneut verwendet werden, selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß alle anderen Kaliberöffnungen der nichtanstellbaren Walzgerüste in entsprechender Weise nachgearbeitet worden sind.
In F i g. 2 ist ein Vor- oder Zwischenblock mit zehn Walzgerüsten schematisch dargestellt. Von den zehn Walzgerüsten sind acht mit Walzen bestückt, die sich nicht anstellen lassen, was durch die einfache Schraffur gekennzeichnet ist. Die beiden auslaufseitigen, mit einer Kreuzschraffur gekennzeichneten Walzgerüste besitzen anstellbare Walzen und einen gesondert regelbaren Antrieb. Der Pfeil 8 zeigt, wo neue Walzen zum ersten Mal in den Walzblock eingesetzt werden. Dies können die beiden auslaufseitigen Walzgerüste mit den anstellbaren Walzen sein, aber auch das letzte Walzgerüst mit nichtanstellbaren Walzen. Dies wird durch die Pfeile 9,10 bzw. 11 veranschaulicht. Die Pfeile 12 und 13 weisen zusammen mit dem Pfeil 11 darauf hin, daß verschlissene und nachgearbeitete Walzen aus den anstellbaren Walzgerüsten in das letzte Walzgerüst mit nicht anstellbaren Walzen eingesetzt werden.
Oberhalb der Walzgerüste mit nichtanstellbaren Walzen sind die Durchmesser D\ der einbeschriebenen Kreise einer beispielsweise vorhandenen ersten Kaliberreihe angegeben. Unterhalb dieser Walzgerüste sind die Durchmesser D der zweiten Kaliberreihe eingetragen, die durch das Nacharbeiten der ersten Kaliberreihe entstanden ist. Die punktartigen Kreise in den Walzgerüstsinnbildern stellen jeweils einen Walzeneinsatz dar, woraus sich ergibt, daß bei dem Beispiel gemäß F i g. 2 nach dem zweiten Einsatz der Walzen und nach dem zweiten Nacharbeiten die in F i g. 1 strichpunktiert dargestellte Linie 6 erreicht ist, mit dem einbeschriebenen Durchmesser Eh, welcher dann dem einbeschriebenen Kreis mit dem Durchmesser Dx des einlaufseitig benachbarten Walzgerüstes entspricht.
Aus Fig. 2 ergibt sich somit, daß die Walzen durch den gesamten Walzblock wandern, in den anstellbaren Walzgerüsten nur einmal eingesetzt werden, während
sie in den Walzgerüsten mit den nichtanstellbaren Walzen jeweils zweimal eingesetzt werden. Ist eine Walze auf diese Weise in das einiaufseitig erste Walzgerüst gelangt und auch dort zum zweiten Mal verschlissen, so wird sie endgültig ausgeschieden, was der Pfeil 14 symbolisiert. Selbstverständlich sind noch
zahlreiche andere Größen der Kaliberreihen denkbar, aber auch mehr als zwei Kaliberreihen für denselben Fertigquerschnitt des Walzgutes, wenn es die Größe der Kaliberstufung zwischen benachbarten Walzkalibern zuläßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Walzstraße zum Walzen von Draht oder Stäben mit mindestens einem Vor- und/oder Zwischenblock, welcher einlaufseitig mehrere Walzgerüste besitzt, deren Kaliberöffnungen von nichtanstellbaren Walzen gebildet sind und welcher auslaufseitig zwei oder mehr einzeln regelbar angetriebene Walzgerüste mit radial anstellbaren Walzen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zum ι ο Walzen gleicher Walzgutquerschnitte nacheinander mindestens zwei verschiedene Kahberreihen in die Walzgerüste mit nichtanstellbaren Walzen (1, 2, 3) des Vor- und/oder Zwischenblockes eingesetzt sind, wobei die Durchmesser (D)der in die Kaliberöffnungen (4) einbeschriebenen Kreise der zweiten und/oder weiterer Kaliberreihen stets kleiner sind als der einbeschriebene Kreis (Di) der KLaliberöffnung (4) der ersten Kaliberreihe des jeweils einlaufseitig davor angeordneten Walzgerüstes, wobei die Durchmesserstuf ung der ersten Kaliberöffnung (4) im wesentlichen der bei der zweiten Kaliberöffnung (4) entspricht.
2. Walzstraße nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen gleicher Walzgutquerschnitte bei gleichem Anstichquerschnitt des Ausgangsmaterials aber unterschiedlichen Kaliberreihen (Du D) d\e Drehzahlen der Walzen (1, 2, 3) des einlaufseitig ersten Walzgerüstes gesondert, vorzugsweise mittels Schaltgetriebe, regelbar sind.
3. Walzstraße nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Walzen gleicher Walzgutquerschnitte bei konstanten Drehzahlen aber unterschiedlichen Kaliberreihen (Du D) Ausgangsmaterial mit passendem Ansiichquerschnitt einläuft
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