DE2005658B2 - Verfahren zur herstellung von des-phenylalanin hoch b 1-insulin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von des-phenylalanin hoch b 1-insulinInfo
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Description
Bei der Reaktion von tert. Butyloxycarbonyl-azid
mit Insulin entsteht überraschenderweise unter den ge- G,u. berechnet 7 gefunden 7,00;
nannten Bedingungen des Verfahrens der Erfindung
ganz überwiegend das N*<ai>, N«<B29>-Di-tert. Butyl- GIy: berechnet 4, gefunden 3,98;
oxycarbonyl-insulin, dessen noch freie Aminogruppe 60 pne: berechnet 2, gefunden 2,06;
am Phenylalanin31 nun selektiv mit einem Phenyliso-
thiocyanat umgesetzt wird. Bei der anschließenden Lys: berechnet L gefunden 1,01.
Behandlung des Reaktionsproduktes mit einer starken
Säure, bevorzugt Trifluoressigsäure, werden gleich- Das erfindungsgemäß hergestellte Des-Phenylala-
zeitig die beiden tert. Butyloxycarbonylgruppen und 65 ninB1-insulin besitzt die bereits bekannten Eigendas
Phenylalanin31 (als Thiazolinon) abgespalten. schäften der Verbindung. Seine vorteilhafte und
Als Ausgangsprodukt kommt Insulin verschiedener spezielle Verwendung als Arzneimittel (als Antidiabeti-Spezies
in Frage, bevorzugt verwendet man Rinder- cum) beruht auf einigen gegenüber Insulin veränderten
physikalischen Eigenschaften, ζ. B. der veränderten kann auch 10 Minuten bei 500C oder 5 Minuten
Löslichkeit der Verbindung. unter Rückfluß vorgenommen werden.
Beispiele Beispiel 2
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung S Man setzt 1 g Rindei-Insulin nach Beispiel 1 um und
näher erläutern. Zur Charakterisierung der acylierten erhält 710 mg Des-PhenylaIaninB1-insulin (Rind).
Insuline diente die Papierelektrophorese (6 Stunden . .
Insuline diente die Papierelektrophorese (6 Stunden . .
Volt: in Essigsäure/Ameisensäure pH 2: Anfärben B e ι s ρ ι e 1 3
mit Bromphenolblau); zur Kontrolle der Abspaltung Man setzt Ig Rinder-Insulin nach Beispiel 1 um,
von Phenylalanin dienten die Elektrophorese und die io führt jedoch die Reaktion b) während SO Stunden bei
Aminosäure-Analyse. +50C in 85prozentigem Pyridin durch.
Ausbeute: 695 mg Des - Phenylalanin01- insulin
Beispiel 1 (Rind).
a) 1 g (0,167 mMol) Schweine-Insulin werden in 15
70 ecm 80prozentigem Dimethylacetamid aufge- Man setzt 1 g Schweine-Insulin räch Beispiel 1 um,
nom^en. Man gibt 1,45 g (10 mMol) tert. Butyl- führt jedoch die Reaktion b) während 1 Stunde bei
oxycarbonyl-azid und 3,3 ecm (3,3 mMol)l N Na- 400C durch.
triumbicarbonat zu und rührt 5 Stunden bei 35° C. Ausbeute: 725 mg Des-Phenylalanin81-insulin
Dann wird die Lösung im Vakuum bei höchstens 20 (Schwein).
50° C Badtemperatur eingeengt. Den Rückstand Beispiel 5
verreibt man mit Äther und erhält 1,275 g salzhaltiges Produkt, das nach Digerieren mit 20 ecm Man setzt 1 g Misch-Insulin (Rind und Schwein) 2prozentige Essigsäure 945 mg N<*<Al> · N«(B28)- nach Beispiel 1 um, stellt jedoch in Reaktion b) mit Di-tert. Butyloxycarbonylinsulin (Schwein) ergibt. 25 0,3 mMol 4-Nitro-phenylisothiocyanat während 2 Stun-
50° C Badtemperatur eingeengt. Den Rückstand Beispiel 5
verreibt man mit Äther und erhält 1,275 g salzhaltiges Produkt, das nach Digerieren mit 20 ecm Man setzt 1 g Misch-Insulin (Rind und Schwein) 2prozentige Essigsäure 945 mg N<*<Al> · N«(B28)- nach Beispiel 1 um, stellt jedoch in Reaktion b) mit Di-tert. Butyloxycarbonylinsulin (Schwein) ergibt. 25 0,3 mMol 4-Nitro-phenylisothiocyanat während 2 Stun-
b) Diese Verbindung wird in 4 ecm 95prozentigem den bei Raumtemperatur die entsprechende 4-Nitro-Pyridin
gelöst. Man gibt 0,0365 ecm Phenyliso- phenylthiocarbamoyl-Verbindung her.
thioc^anat zu und rührt 4 Stunden bei Raum- R . . . ,
temperatur. Dann wi-d im Vakuum bei höchstens Beispiel
5O0C Badtempc-atur auf ein kleines Volumen ein- 30 Man setzt Ig Rinder-Insulin nach Beispiel 1 um,
geengt und die Verbindung mit Äther ausgefällt. stellt jedoch in Reaktion b) mit 0,4 mMol 4-Chlor-
Ausbeute: 820 mg N*<Al>
· N"<B28>-Di-tert. Butyl- phenylisothiocyanat während 3 Stunden bei Raum-
oxycarbonyl - N"<B1>
- phenylthiocarbamoyl - in- temperatur die entsprechende 4-Chlorphenylthiocarb-
sulin (Schwein). amoyl-Verbindung her.
c) 820 mg der nach b) hergestellten Verbindung 35 . . . _
werden 1 Stunde in 8,5 ecm Trifluoressigsäure bei B e > s ρ 1 e 1 /
Raumtemperatur aufbewahrt. Auf Zusatz von Man setzt 1 g Schweine-Insulin nach Beispiel 1 um, 100 ecm Äther fallen 720 mg Des-PhenylalaninBl- stellt jedoch in Reaktion b) mit 0,3 mMol 3-Trifluorinsulin (Schwein) aus, die in bekannter Weise bei methylphenylisothiocyanat während 2 Stunden bei pH 5,0 bis 5.5 zur Kristallisation gebracht werden 40 Raumtemperatur die entsprechende 3-Trifluormethylkönnen. Die Behandlung mit Trifluoressigsäure thiocarbamoyl-Verbindung her.
werden 1 Stunde in 8,5 ecm Trifluoressigsäure bei B e > s ρ 1 e 1 /
Raumtemperatur aufbewahrt. Auf Zusatz von Man setzt 1 g Schweine-Insulin nach Beispiel 1 um, 100 ecm Äther fallen 720 mg Des-PhenylalaninBl- stellt jedoch in Reaktion b) mit 0,3 mMol 3-Trifluorinsulin (Schwein) aus, die in bekannter Weise bei methylphenylisothiocyanat während 2 Stunden bei pH 5,0 bis 5.5 zur Kristallisation gebracht werden 40 Raumtemperatur die entsprechende 3-Trifluormethylkönnen. Die Behandlung mit Trifluoressigsäure thiocarbamoyl-Verbindung her.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Des-Phenyl- weise so durchgeführt, daß man 1 mMol Insulin in der
alaninB1-insulin, dadurch gekennzeich- 5 30-bis 70fachen Gewichtsmenge eines N.N'-Dialkyln
e t, daß man Insulin in einer Mischung, die aus carbonsäureamides, welches bis zu etwa 25°/o Wasser
einem N.N'-Dialkylcarbonsäureamid mit insge- enthalten kann, suspendiert bzw. löst. Als Dialkylsamt
3 bis 6 Kohlenstoffatomen und einer wäßrigen carbonsäureamid werden beispielsweise verwendet:
Pufferlösung von einem pH-Wert von 8,0 bis 9,0 Dimethylformamid, DimeÜrylacetamid, Diäthylformbesteht,
mit einem Überschuß an tert. Butyloxy- io amid oder N-Methylpyrrolidon. Anschließend werden
carbonyl-azid bei Raumtemperatur oder leicht er- 20 bis 75 mMol tert. Butyloxycarbonyl-azid und eine
höhten Temperaturen umsetzt, anschließend mit Pufferlösung in 2,5- bis 4facher Volumenmenge, be-2
bis 4 Äquivalenten eines unsubstituierten oder zogen auf das Gewicht des eingesetzten Insulins, zumit
einem negativen Substituenten versehenen gegeben und anschließend 3 bis 6 Stunden bei etwa
Phenylisothiocyanats umsetzt und das Reaktions- 15 35 bis 400C gerührt. Als Pufferlösung können z. B.
produkt mit einer starken Säure behandelt. 1 N-A:kalibicarbonat oder Alkaliphosphatpuffer von
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- pH 8,0 bis 9,0 verwendet werden. Die Reaktionszeichnet,
daß als starke Säure Trifluoressigsäure temperatur kann auch auf etwa 500C gesteigert werverwendet
wird. den, bevorzugt sind jedoch etwa 35 bis 40 C. Die Um-
20 setzung läuft bereits bei Raumtemperatur ab, jedoch
wird dann die 4- bis 6fache Zeit benötigt.
Zur intermediären Isolierung des Di-tert. Butyjoxy-
Zur intermediären Isolierung des Di-tert. Butyjoxy-
carbonylinsulins fällt man entweder direkt mit Äther
aus oder bringt die Lösung zuerst bei höchstens 50^C
25 Badtemperatur im Vakuum zur Trockne und verreibt
dann mit Äther. Zur Entfernung der Puii>.rsalze dige-
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur riert man mit der 5-bis 1Ofachen Gewichtsmenge 1-bis
Herstellung von Des-PhenylalaninB1-insulin, das da- 2prozentiger Essigsäure und Wasser und trocknet im
durch gekennzeichnet ist, daß man Insulin in einer Vakuum über P2O5.
Mischung, die aus einem Ν,Ν'-Dialkylcarbonsäure- 30 Zur Herstellung der Phenylthiocarbamoylverbinamid
mit insgesamt 3 bis 6 Kohlenstoffatomen und dung löst man das Produkt vorteilhaft in der etwa 20-einer
wäßrigen Pufferlösung von einem ρ H-Wert von bis 50fachen Menge etwa 60- bis 95prozentigen wäß-8,0
bis 9,0 besteht, mit einem Überschuß an tert. Butyl- rigen Pyridins — bevorzugt 80- bis 95prozentig — fügt
oxycarbonyl-azid bei Raumtemperatur oder leicht er- 1,5 bis 4 mMol eines Phenylsenföls zu, das gegebenenhöhten
Temperaturen umsetzt, anschließend mit 2 bis 35 falls substituiert sein kann. An Stelle des Pyridins kann
4 Äquivalenten eines unsubstituierten oder mit nega- auch Dimethylformamid als Lösungsmittel verwendet
tiven Substituenten versehenen Pbenylisothiocyanats werden. Als Substituenten des Phenylsenföls kommen
umsetzt und das Reaktionsprodukt mit einer starken negative Substituenten wie z. B. Chlor, Nitro- oder
Säure wie z. B. Trifluoressigsäure behandelt. Trifluormethyl in Frage. Man rührt 3 bis 20 Stunden
Des-PhenylalaninBl-insuIin wurde bisher aus Fluo- 40 — vorzugsweise 3 bis 6 Stunden — bei Raumtemperescein-
oder Phenyl-thiocarbamoylB1-insulin durch ratur. wobei man zweckmäßig bei auftretender Trü-Edman-Abbau
erhalten. Beim Umsatz des Insulins mit bung (Hinweis auf beginnende Denaturierung des
den entsprechenden Isothiocyanaten zu den Thio- Reaktionsproduktes) die Umsetzung beendet. Man
carbamoylverbindungen entstehen aber stets Ge- kann auch unter entsprechende- Verkürzung bzw.
mische, da drei vorhandene Aminogruppen in unter- 45 Verlängerung der Reaktionszeit bei etwa 40 oder bei
schiedlichem Maße reagieren können. Diese Gemische 0 His 100C arbeiten.
mußten bisher mühsam durch Säulenchiomatographie Nach beendeter Reaktion vvird das Reaktionspro-
in 8 M-Harnstoff oder durch Gel-Elektrophorese ge- dukt mit Äther ausgefällt, 1 bis 2 Stunden in der etwa
trennt werden, ehe man nach Edman-Abbau einheit- lOfachen Gewichtsmenge Trifluoressigsäure aufbeliche
Verbindungen erhielt. Solche Trennungen sind 50 wahrt, wiederum mit Äther ausgefällt und in bekannter
aber nur in kleinem Maßstab möglich und dienten bis- Weise bei einem pH-Wert von 5,0 bis 5,5 kristallisiert,
her vor allem analytischen Zwecken. Die Aminosäureanalyse der Verbindung zeigt die er-
Demgegenüber läßt sich das erfindungsgemäße Ver- wartete Zusammensetzung. Eine typische Analyse mit
fahren mühelos in größeren Maßstab übertragen, was Glutaminsäure als Bezugssubstanz lautet z. B. für die
den besonderen Vorteil dieses Verfahrens ausmacht. 55 interessierenden Aminosäuren:
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0046979A1 (de) * | 1980-09-03 | 1982-03-10 | Hoechst Aktiengesellschaft | Analoga des Insulins |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0046979A1 (de) * | 1980-09-03 | 1982-03-10 | Hoechst Aktiengesellschaft | Analoga des Insulins |
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