DE2000227C3 - Verfahren zur Herstellung eines korrosionsbeständigen Aluminiumgegenstands und dessen Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines korrosionsbeständigen Aluminiumgegenstands und dessen VerwendungInfo
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- C25D11/08—Anodisation of aluminium or alloys based thereon characterised by the electrolytes used containing inorganic acids
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schutzschicht an der Oberfläche von metallischen
Gegenständen die korrosionsbeständig ist und als Sperrschicht zur Verhinderung einer spontanen Zwischenreaktion
zwischen dem Material des Gegenstands sowie einer daran angeordneten Beschichtung dient und
die mit besonderen physikalischen Eigenschaften oder Qualitäten ausgestattet wird, welche von denjenigen des
Basismaterials verschieden sind.
Obgleich erfindungsgemäß erhaltene Produkte eine allgemeine Brauchbarkeit als Ergebnis des aufgebrachten
korrosionsbeständigen und elektrisch widerstandsfähigen Oberflächenfilmes aufweisen, sind diese besonders
zweckmäßig als Trägermaterial für Druckplatten anwendbar.
Die Schutzschicht wird durch ein anodisches elektrolytisches Verfahren erhalten.
Derzeit in Gebrauch befindliche Druckplatten umfassen oftmals ein metallisches Trägermaterial aus
beispielsweise Aluminium als Hauptbestandteil, von dem eine Fläche nach chemischen Verfahren silikatisiert
ist, um eine Sperrschicht zu schaffen, welche eine gegenseitige Reaktion zwischen den lichtempfindlichen
Diazoniumsalzen oder anderen lichtempfindlichen und nicht lichtempfindlichen Beschichtungen verhindert, die
auf dem Trägermaterial sowie der Metallfläche des Trägermaterials angebracht sind. Eine Silikatisierung
der Metallfläche schafft eine chemische Passivierung, welche die Lebensdauer der Druckplatte steigert, die
Verarbeitung der Platte nach der Belichtung erleichtert, die Länge der Standzeit beim Drucken steigert sowie
die Druckqualität verbessert. Die Sperrschicht wird gemäß dem bekannten Stand der Technik erhalten,
indem die Metallfläche der Wirkung einer Lösung einer oder einiger aus einer Mehrzahl von Verbindungen
unterworfen wird. Beispiele dieser Verbindungen
umfassen hydrolysierten Celluloseester, Natriumphosphatglas, Alkalimetallsilikate, Natriummetaborat, Phosphomoiybdat,
Natriumsilikat, Silicomolybdat, wasserlösliches alkylisiertes Methylomelaminformaldehyd, Po-
lyalkylen-Polyamin-Melamin-Formaldehyd-Harze,
Harnstoff-Formaldehydharz plus Polyamid, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure, Natriumsalze von Ca-boxymethylcellulose,
Carboxymethyl-hydroxyäthylcellulose, Zirkoniumhexafluorid und dergleichen.
Eine oftmals verwendete Lösung nach dem Stand der Technik ist eine wäßrige Lösung aus Natriumsilikat, in
welche die Metallplatte, die das Druckplatten-Trägermaterial bildet, eingetaucht wird, oder welche auf die
Oberfläche der Platte aufgebracht wird. Die Lösung wird vorzugsweise erwärmt, bevor ein Eintauchen der
Platte darin erfolgt oder bevor eine Auftragung auf die Platte durchgeführt wird. Die Plattenfläche wird
wahlweise mit einem sauren Medium gewaschen, um die silikatisierte Fläche zu erhärten und jegliches Alkali zu
neutralisieren, das auf der Oberfläche verbleiben könnte.
Zusätzlich dazu, daß sie als Sperrschicht zwischen dem Metall der Metallplatte sowie dem Diasoharz
wirkt, bildet die silikatisierte Oberfläche eine hydrophile Fläche, die teilweise als anfängliche Wasseraufnahmefläche
dient, wenn die behandelte Platte in einer Druckmaschine angeordnet wird. Die auf diese Weise
gebildete hydrophile Fläche ist günstigerweise verhältnismäßig unlöslich in den beim Drucken verwendeten
Lösungen (z. B. Feuchtwässer), um eine Unterschneidung oder Hydration der Bildbereiche zu vermeiden.
Es wurde postuliert, daß die folgenden Reaktionen während der üblichen Silikatisierung einer Aluminiumfläche
stattfinden:
1. Das Aluminium und das Aluminiumoxid an der Oberfläche der Platte reagieren mit der Lösung gemäß
der Formel:
Al + 2 OH
Al2O3 + 2 OH
AlO2 + H2 (a)
—> 2 AIOt + H2O (b)
2. Es findet eine Silikatisierung gleichzeitig oder konsekutiv an der Oberfläche gemäß der folgenden
Formel statt:
Al + AlO2 + SiO3
(Al2SiO,) 2a-
Die auf diese Weise gebildete AIuminiumsilikat-Flächenschicht
ist im wesentlichen unlöslich, obgleich sie in gewissem Maß in starken Reagenzien aufgelöst werden
kann; die Schicht liegt dabei in der Form von großen Superkristallen mit einer endlosen kettenartigen Struktür
gemäß der folgenden Strukturformel vor:
O— Al— O— Si — Ο— Si — Ο— Al— O
Nx
Ο—Al—θ'
Ο—Al—O-
Zusätzlich zu Aluminiumsilikat können auch andere Verbindungen hergestellt und in die Oberflächenschicht
eingebracht werden, was oftmals Unterschiede in der Qualität der Oberflächenschicht hervorruft. Einige der
Verbindungen, welche in dem Film des Aluminiumsilikates vorliegen können, umfassen Al (OH)3, hydratisiertes
ΑΙ2Ο3, und hydratisiertes Natriumaluminiumsilikat
beispielsweise
Na2O · Al2O3 · 2 SiO2 · 6 H2O;
sie können einen geänderten Grad an Lösbarkeit in Lösungen ergeben, welche beim Drucken verwendet
werden. Wenn zusätzlich veränderte Kationen, beispielsweise Ca++, Mg++ usw. vorliegen, können diese
ebenfalls komplizierte Doppelsilikata mit dem Aluminium bilden was einen weiteren Qualitätsverlust der
gebildeten Schicht hervorruft.
Eine Silikatisierung von Aluminiumplatten nach den bekannten Verfahren erfordert die Kontrolle der
Reinheit der Lösung sowie der Prozeßvariablen in möglichst genauer Weise, wobei die Prozeßvariablen:
der pH-Wert der Lösung, die Konzentration des Silikates, die Temperatur der Lösung, die Dauer des
Vorganges, das Ausmaß der Plattenkörnung, die Sauberkeit der Plattenfläche, die Entfettung oder
dergleichen sind. Wenn alie Prozeßvariablen bei den
bekannten Verfahren genau kontrolliert werden, ist es möglich, silikatisierte Aluminiumplatten von annehmbarer
Qualität zur Verwendung als Trägermaterial für Druckplatten zu erhalten. Die wichtige, wünschenswerterweise
zu erreichende Qualität besteht in einer angemessen chemisch inerten Oberflächenschicht, die
sich bei Alterung nicht zersetzt, gleichförmig-sowie fest
mit dem Aluminiumbasismaterial verbunden ist und die Aluminiumfläche dergestalt schützt, daß eine Zwischenreaktion
mit dem sauren Diazoharz verhindert wird so daß lediglich eine langsame Ätzung durch die beim
Drucken verwendeten sauren Lösungen stattfindet. Eine weitere wesentliche Forderung besteht in der
geeigneten Verankerung des dem Licht ausgesetzten Diazoharzes, was die Ausbildung des Entwicklungslakkes
an den Bildbereichen sowie die Verleihung einer langbeständigen oleophilen Eigenschaft der Bildbereiche
ermöglicht, wobei eine lange Standzeit der Platte beim Drucken gewährleistet wird. Derartige Qualitäten
sind schwierig aufeinanderfolgend zu erhalten, wenn die bekannten Verfahren angewendet werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Oberflächenbehandlung von
Aluminiumgegenständen vorzuschlagen.
Die Erfindung geht von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 dargestellten Verfahren aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmale auf.
Obgleich eine Silikatisierung, wie sie nach dem Stand
der Technik erhalten wird, eine Sperrschicht zwischen der Metallplatte sowie den Diazosalzverbindungen oder
dergleichen schafft, die als lichtempfindliche Beschichtung der photolithographischen Platten verwendet
werden, ergeben die erfindungsgemäß elektrolytisch hergestellten Oberflächenschichten Sperrschichten, die
hinsichtlich lithographischer Härte, Kontinuität und Gleichförmigkeit der Schichten oder Filme wesentlich
verbessert sind. Das elektrolytische Verfahren nach der Erfindung erzeugt auch Oberflächenschichten, die innig
mit den darunterliegender Si ofen verbunden sind, welche hohe hydrophile Qualitäten aufweisen und eine
praktische Verbesserung in den Feinkorn der Plattenoberfläche ergeben. Zusätzlich weist die elektrolytisch
hergestellte Oberflächenschicht eine wesentlich verbesserte Verankerungsqualität zum Anhaften des Diazoharzes
auf, wobei auf diese Weise jedes Bestreben zur Einführung von Bildfehlern möglichst beseitigt wird,
was wiederum zu verbesserten Druckgeschwindigkeiten führt. Das verbesserte Oberflächenkorn und die
Steigerung der Haft- und Verankerungsfähigkeit der elektrolytisch behandelten Schicht ergibt auch ein
besser beständiges Diazoharz, einen besser beständigen Lack und ein besser oleophiles Bild, was wiederum zu
einer längeren Standzeit und einer höheren Druckqualität im Vergleich zu bekannten Druckplanen führt.
Weitere durch das erfindungsgemäße Verfahren auf den Oberflächen von Druckplatten, Zylindern, Rollen
und anderen Trägermaterialien erhaltene Vorteile sind eine geringere Neigung, dem Angriff von Feuchtwässern
beim Drucken nachzugeben, ein weniger löslicher Film, welcher auf der Platte nach dem Abspülen
verbleibt, eine verbesserte hydrophile Qualität an der Oberfläche und ein kompakterer Film, was zu einer
lithographisch härteren Oberfläche und geringeren Zersetzung beim Anwenden der Gegenstände führt.
Der harte, kompakte Oberflächenfilm oder die Schicht, wie sie nach der Erfindung auf einem Gegenstand aus
Aluminium erhalten werden, ergeben wegen der korrosionsbeständigen Eigenschaften, der Haft- und
Verankerungsqualität gegenüber einem Zier- und Schutzfilm, der nachfolgend aufgetragen werden kann,
sowie wegen der Steigerung des elektrischen Widerstandes gegenüber demjenigen des Basismatertals auch
Gegenstände von allgemeiner Brauchbarkeit in der Industrie.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, diese zeigt in
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine
Anordnung zur Durchführung des elektrolytischen Verfahrens,
F i g. 2 eine gegenüber F i g. 1 abgewandelte Anordnung,
Fig. 3 ein weiteres gegenüber Fig. 1,2 abgewandeltes
Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens in kontinuierlicher Weise,
F i g. 4 eine Aluminiumplatte im Schnitt nach Durchführung des Verfahrens,
Fig.5 die Aluminiumplatte nach Fig.4 mit einer
Beschichtung aus lichtempfindlichem Material, beispielsweise Diazoharz, ebenfalls im Schnitt,
F i g. 6 ein Snhaubild zur Darstellung der Stromdichte
als Funktion der Zeit beim Arbeiten gemäß einem typischen Ausführungsbeispiel des Verfahrens,
Fig. 7 ein Schaubild zur Veranschaulichung einer Kurvenschar, die den Strom als Funktion des linearen
Vorschubs eines Aluminiumstreifens mit der Elektrolytkonzentration als Parameter darstellt,
F i g. 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 9 eine Abwandlung der Anordnung nach F i g. 8, Fig. 10 eine weitere Abwandlung der Anordnung
nach Fig.8, aber zur Durchführung eines kontinuierlichen
Verfahrens.
Gemäß F i g. 1 ist ein Aluniiniumgegenstand, beispielsweise
eine Aluminiumplatte 10 in einen geeigneten Elektrolyten 12 eingetaucht, der in einem Tank 14
enthalten ist, und zwar zusammen mit einer elektrisch leitenden Elektrode 16. Die Platte 10 ist am positiven
Anschluß einer Gleichstromquelle 18 angeschlossen, die Elektrode 16 am negativen Anschluß, so daß die Platte
10 elektrolytisch gesehen anodisch und die Elektrode 16 elektrolytisch gesehen kathodisch geschaltet ist. Die
Elektrode 16 kann die Form einer metallischen Platte oder eines Gitters oder Netzes haben und aus gleichem
oder anderem Material wie die Platte 10 bestehen.
Die Gleichstromquelle 18 kann eine Batterie, ein dynamoelektrischer oder statischer Umformer, ein
Gleichrichter oder eine andere Gleichstromquelle, auch eine pulsierende Gleichstromquelle sein, denn es ist
unwesentlich, ob die Gleichspannungen an den Anschlüssen konstant und stetig ist oder eine Welligkeit
aufweist. Auch kann eine Wechselstromquelle verwendet werden, die dann in dem Teil des Zyklus arbeitet, bei
dem die Platte 10 im wesentlichen anodisch ist.
Platten aus Aluminium des Typs 1100 mit einer Fläche
von etwa 160 cm2 und 0,23 mm Dicke wurden hergestellt, indem eine Fläche eines Aluminiumbandes unter
Verwendung eines Feinsandes gekörnt wurde. Das Band wurde alsdann geschnitten, um Platten des
angezeigten Bereiches zu bilden. Die Platten wurden in der Anordnung nach F i g. 1 elektrolytisch silikatisiert,
indem die Platte in den Elektrolyten in bestimmter Entfernung gegenüber der aus einem rostfreien
Stahlgitter bestehenden Kathode 16 eingetaucht wurde, wobei die gekörnte Fläche der Platte gegenüber der
Kathode angeordnet war. Der Abstand zwischen der Platte und der Kathode betrug 75 mm in einer Meßreihe
und 150 mm in einer anderen Meßreihe. Die Versuche wurden mit einer Elektrolytlösung bestehend aus einer
wäßrigen Silikatlösung aus Natriumsilikat der Formel
1 Na2O : 2,5 SiO2
durchgeführt. Die Konzentralion an Silikat in der Lösung entsprach 1,56 Gewichtsprozent in einer
Meßreihe und 4,05 Gewichtsprozent in einer anderen Meßreihe, wobei der pH-Wert in beiden Fällen etwa 13
betrug. Die Arbeitsbedingungen, insbesondere die an der Platte und der Kathode liegende Spannung, die
is Betriebszeit, der Abstand zwischen der Platte sowie der
Kathode, die Konzentration an Silikat im Elektrolyten sowie die Temperatur des Elektrolyten sind nachfolgend
tabellarisch zusammen mit der relativen Qualitätseinstufung der Proben wiedergegeben.
Die Gewichtsprozentanteile von Silikat, wie oben angegeben, beziehen sich in jedem Fall auf die Prozentgehalte an Silikat-Feststoffen.
Die Gewichtsprozentanteile von Silikat, wie oben angegeben, beziehen sich in jedem Fall auf die Prozentgehalte an Silikat-Feststoffen.
Tabelle I | Spannung | Zeit | Absland | Elektrolyt | Elektrolyt |
W-
63 |
Probe | konzentration | temperatur | Relative § | |||
Nr. | (Voll) | (Sek.) | (mm) | (%-Gew.) | (0C) | Einstufung ψ |
36 | 10 | 150 | 1.56 | 20 | i | |
4 | 6 | 60 | 75 | 4.05 | 20 | schlecht I |
4' | 36 | 60 | 150 | 1,56 | 20 | schlecht f |
2 | 6 | 60 | 150 | 1,56 | 20 | schlecht I |
1 | 36 | 30 | 75 | 1,56 | 20 | befriedigend f |
5 | 36 | 30 | 350 | 1,56 | 20 | befriedigend |/ |
3 | 36 | 60 | 150 | 1,56 | 50 | befriedigend '« |
C | 36 | 30 | 150 | 1,56 | 50 | befriedigend I* |
B | 36 | 60 | 150 | 1.56 | 50 | gut |
C | 36 | 10 | 150 | 4,05 | 20 | gut |
Γ | 6 | 60 | 150 | 4,05 | 20 | gut f. |
5' | 36 | 60 | 75 | 4,05 | 20 | gut |
3' | 36 | 60 | 150 | 4,05 | 20 | gut |
2' | 6 | 60 | 150 | 4,05 | 50 | sehr gut , |
A' | 36 | 10 | 150 | 1,56 | 50 | sehr gut |
A | 6 | 60 | 150 | 1.56 | 50 | sehr gut ' |
D | 36 | 30 | 150 | 4.05 | 50 | sehr gut |
B' | sehr gut | |||||
Nach der Silikatisierung wurde die silikatisierte Fläche jeder Probe nach in der Druckplatten herstellenden
Industrie gängigen Verfahren mit einem üblichen Diazoharz beschichtet Die Plattenprobe wurde belichtet
und mittels eines Einstufenentwicklers entwickelt, welcher das Bild gleichzeitig entwickelte und lackierte.
Die relative qualitative Einstufung der Probenplatten
erfolgte nach im folgenden erläuterten Lack-»Zusammenbruch«-Versuchen.
Nach der ersten Entwicklung des Bildes wurde der Einstufenentwickler erneut
aufgebracht, um den Lack abzulösen und das Bild erneut zu lackieren. Der Vorgang wurde wiederholt bis das
Bild zusammenbrach und keinen neuen Lack annahm. In
der unter »schlecht« bewerteten Kategorie waren solche Probenplatten, welche bei der ersten Rückentwicklung
zusammenbrachen, was für üblich silikatisierte Platten niederer Qualität zutrifft, die allgemein bei
niedriger Temperatur silikatisiert werden. Die Kategorie »befriedigend« umfaßt Probenpiatten, die zwei oder
drei Rückentwicklungen widerstanden, was allgemein vergleichbar mit Platten ist, die konventionell bei hoher
Temperatur silikatisiert werden. Die Kategorie »gut« umfaßt I'robenplatten, die fünfmal oder öfter rückentwickelt
wurden, während die Kategorie »sehr gut« Platten umfaßt, die noch besser waren. Es sei hier darauf
hingewiesen, daß der »Zusammenbrucrw-Test für die
relative qualitative Einstufung, obgleich in der lithographischen Industrie allgemein verwendet, keine objekti-•
ve oder wissenschaftliche Untersuchung darstellt, da das Untersuchungsverfahren von den technischen Fähigkeiten
sowie der Erfahrung des Untersuchenden abhängt Eine solche Untersuchung gewährt indessen, wenn sie
von der gleichen Person auf viele Proben angewendet wird, eine im wesentlichen zuverlässige relative
Einstufung.
Sogar die in der »Schlecht«-Kategorie enthaltenen Platten ergaben in bezug auf die »Zusammenbruch«-
Versuche Bilder von guter Qualität und waren in
anderer Beziehung durchschnittlichen üblichen lithographischen Platten überlegen. Die Probenplatten blätterten
nicht ab und bekamen keine schwarzen Punkte, was allgemeine Defekte bei üblich silikatisierten Platten
darstellt (sogenanntes »Tonen«).
Die Tabelle I zeigt, daß die besten Resultate mit einer verhältnismäßig hohen Temperatur des Elektrolyten
sowie verhältnismäßig hoher Spannung, im Bereich von
36 Volt, erzielt wurden. Mit der reduzierten Spannung sind längere Zeiten in dem Elektrolytbad erforderlich.
Es wurden auch Untersuchungen mit einem Elektrolyten bei einer Konzentration von 0,5 Gewichtsprozent
oder darunter durchgeführt. Es ergab sich, daß bei einer solchen niedrigen Konzentration an Silikat in den
Elektrolyten eine Schwierigkeit, wenn nicht Unmöglichkeit bestand, eine Silikatisierungsschicht in vernünftiger
Zeit zu erhalten. Dies kann daran liegen, daß der Elektrolyt keine genügend hohe Konzentration an
Silikat- oder Hydroxid-Ionen enthält, um an der Oberfläche der Aluminiumfläche zu reagieren. Wenn
genügend Silikat- und Hydroxid-Ionen in der Lösung als Ergebnis der Verwendung höherer Silikatkonzentrationen
in dem Elektrolyten vorliegen, sind die zu der positiv geladenen Aluminiumplatte getriebenen Anionen
in der Lage, zu reagieren und einen Film zu bilden, der ein komplexes Aluminiumsilikat sein kann. Eine
Steigerung der Spannung sowie der Temperatur des Elektrolyten ergibt nicht nur bessere Resultate, sondern
ermöglicht auch kürzere Zeiten in dem Elektrolytbad, was bei Verfahren vorteilhaft ist, die eine Herstellung
von einem aufgewickelten Band bewirken, wie nachfolgend erläutert ist Experimentell ergab sich, daß eine
Elektrolytkonztntration zwischen 0,5 und 15 Gewichtsprozent,
eine angelegte Gleichspannung zwischen 6 und 60 Volt, eine Elektrolyttemperatur zwischen etwa 20° C
sowie der Siedetemperatur des Elektrolyten und eine Eintauchzeit zwischen 10 und 360 Sekunden eine gute
Qualität der Silikatisierungsschicht auf der Platte ermöglichten.
Andere Konzentrationen der Elektrolytlösung können in wirksamer Weise verwendet werden, bis zur
Sättigung, und zwar in Abhängigkeit von dem besonderen Silikat oder anderem Salz, das in dem
Elektrolyten verwendet wird, sowie der Temperatur des Bades.
Hohe Konzentrationen reduzieren die Eintauchzeit Bei zwei Untersuchungen wurde beispielsweise die
Eintauchzeit von 60 Sekunden auf 5 Sekunden durch Steigerung der Konzentration von 1,95 auf 3,75%
vermindert Sehr hohe Konzentrationen, beispielsweise
37 Gewichtsprozent eines Verhältnisses 2,5 SiC>2/Na2O,
weisen eine niedrigere elektrische Leitfähigkeit auf, was in Betracht gezogen werden muß. Sehr hohe Konzentrationen
reagieren mit dem Aluminium sowohl vor als auch nach der elektrolytischen Behandlung und sollten
infolgedessen mit entsprechender Vorsicht angewendet werden. Obgleich die Untersuchungsergebnisse nach
der Tabelle I mit einem Silikat erhalten wurden, das ein Verhältnis S1O2 zu NaaO von 1$ aufweist können auch
andere Verhältnisse verwendet werden. Beispielsweise wurden Silikatlösungen mit einem Verhältnis S1O2 zu
Na2O von Z65 und 2,84 erfolgreich verwendet
Es ergab sich, daß ein Abspulen der elektrolytisch
behandelten Platte günstig ist Das Abspulen ist nach langen Eintauchzeiten oder anderen Verfahrenskombinationen,
die einen ähnlichen Effekt zeigen, verhältnismäßig schwieriger. Es sollte indessen daraus nicht
geschlossen werden, daß derartige Flächen eine
schlechtere Qualität aufweisen und schlechtere Ergebnisse erbringen.
Andere Salze, welche in den Elektrolyten zusätzlich zu Natriumsilikat ebenfalls eingegeben werden können,
umfassen Metaüsilikate, Phosphate, Chromate, Borate, Vandate und Molybdate, und werden einzeln oder
kombiniert verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von einer Anodisierung. Eine Anodisierung verwendet
saure Elektrolytlösungen lediglich als stromleitendes Medium, und die Anionen in dem Elektrolyten spielen
keine dauernde Rolle bei der erzielten Oberflächenzusammensetzung. Bei der Aluminiumanodisierung beispielsweise
versucht man, AI2O3 zu erhalten, obgleich SO4- oder CjO-i-Aninnen in dem sauren Elektrolyten
verwendet werden können. Erfindungsgemäß scheinen aber die von der Anodenplatte weggeführten Anionen
ein integraler Teil der erzeugten Oberfläche zu werden. Basische anodische Verfahren werden nicht allgemein
verwendet. Ein Beispiel einer Forschungsstudie (Briggs u. a. Trans. Faraday Soc. 51, 1433, 1955; 52, 1272, 1956)
bezieht sich auf Nickel/Eisen- und Nickel-Kadmium-Batterieverfahren
und beschreibt die Oxidation von Nickel in alkalischer Lösung.
Das erfindungsgemäße elektrolytische Verfahren verwendet einen basischen Elektrolyten und ergibt eine
elektrochemische Passivierung der Oberfläche derart, daß diese gegenüber Korrosion und Auflösung widerstandsfähig
wird, wobei auch ein zur Verankerung geeigneter Basisfilm erzeugt wird. Dies ergibt sich klar
durch elektrolytische Bildung einer Oberfläche in der vorangehend beschriebenen Weise auf einer Aluminiumplatte
mit der Anordnung nach Fig. 1 sowie in der Überwachung des durch den Elektrolysier-Stromkreis
fließenden elektrischen Stromes. Bei Konstanthaltung der Spannung folgt der Strom als Funktion der Zeit der
Kurve gemäß F i g. 6. Daraus ergibt sich, daß nach einer bestimmten Zeitperiode von einigen Sekunden der
durch den Elektrolyten fließende Strom auf einen Bruchteil des ursprünglichen Stromes reduziert ist.
Wenn für einige andere Anwer.dungsfäüe, die von den
Anwendungsfällen in der Druckplatten-Industrie verschieden sind, beide Oberflächen eines metallischen
Elementes oder einer Platte mit der passiven silikatisierten Oberflächenschicht versehen werden sollen, kann
die Anordnung nach F i g. 2 verwendet werden, wobei die metallische Platte 10 in dem Tank 14 angeordnet ist,
der einen geeigneten Elektrolyten 12 zwischen zwei Kathoden 16,16' enthält.
Aus F i g. 3 ergibt sich schematisch ein kontinuierliches elektrolytisches Verfahren zur Ausbildung einer
Schicht nach der Erfindung an einer Oberfläche eines kontinuierlich geführten Aluminiumbandes 20. Das
Band 20 aus Aluminiumfolie, die vorzugsweise auf einer Fläche 22 vorgekörnt wurde, wird durch Rollen 24, 26,
28 in einem Tank mit einem Elektrolyten 12 abgelenkt beispielsweise in eine wäßrige Lösung aus Natriumsilikat
in der vorangehend beschriebenen Weise. Mittels Rollen 30,32,34 sowie Rollen 31,33,35 wird das Band
20 in dem Tank 14 linear in die Nähe einer Elektrode 16
geführt wobei sich die gekörnte Fläche des Bandes gegenüber der Elektrode befindet In einem kontinuierlichen
Verfahren zur Herstellung einer photolithographischen Platte wird das aus dem Tank 14 austretende
Band durch weitere Rollen 36, 38, 40 zu Abspül- und Trocknungsstationen sowie zu einer Diazo-Beschichtungsstation
(nicht veranschaulicht) und schließlich zu einer (ebenfalls nicht gezeigten) Station gefördert, in der
das Band in geeignete Längenabschnitte getrennt wird.
Die Elektrode 16 ist mit dem negativen Anschluß einer Gleichstromquelle 18 verbunden, um ein kathodisches
Verhalten zu erreichen, während das Band 20 anodisch gehalten wird, indem es mit dem positiven
Anschluß der Gleichstromquelle 18 mittels einer stromleitenden Rolle 42 oder anderer geeigneter
Einrichtungen verbunden wird, einschließlich beispielsweise Bürsten, Gleitkontakte oder dergleichen.
Ein Band aus Aluminium des Typs 1100 mit einer
Breite von etwa 75 cm wurde mit der Anordnung nach Fig.3 unter Verwendung eines auf über 700C
erwärmten Elektrolyten bestehend aus einer wäßrigen Lösung aus Natriumsilikat (1 Na2O : 2,5 SiO2 mit 3,1
Gewichtsprozent Natriumsilikat) silikatisiert, wobei die Kathode 10 cm Abstand von dem bewegten Band
aufwies und sich 3 Meter parallel in Längsrichtung des Bandes erstreckte. Eine Spannung von 31 Volt wurde
verwendet und das Aluminiumbad war kontinuierlich unter Verwendung von Feinsand vorgekörnt worden.
Ein Gesamtstrom von 240 A floß in dem Stromkreis zu Beginn des Silikatisierungsvorgangs und reduzierte sich
progressiv auf 180 A, nachdem etwa 382 m des Bandes durch das Bad gelaufen waren.
Es scheint, daß die Abnahme des Stromflusses durch den Elektrolyten das vereinigte Resultat einer steigenden
Reduzierung des wirksamen Oberflächenbereiches des Bandes infolge des Verschleißes der abtragenden
Teilchen in dem Feinsand, welcher zur Oberflächenkörnung verwendet wird, sowie der Entleerung und/oder
Verunreinigung des Elektrolyten ist. Demgemäß kann die Abnahme des Stromflusses durch den Elektrolyten
als Mittel zur Überwachung der Wirkung des Oberflächenbereiches sowie der Wirksamkeit des
Elektrolyten in einem stetigen Herstellungsprozeß verwendet werden.
Die Stromabnahme als lineare Funktion der Menge an linear vorgeschobenem Material, das durch das
Elektrolytbad verläuft, ergibt sich aus F i g. 7 durch die Kurve 44 entsprechend einer Elektrolytkonzentration
Cl. Mit einer Elektrolytkonzentration Cl (C2> Cl) in Verbindung mit dem Bereich, bei dem die Steigerung
der Konzentration zu einer gesteigerten Leitfähigkeit führt, ergibt sich der Stromfluß durch den Elektrolyten
als Funktion des linearen Vorschubs des durch den Elektrolyten verlaufenden Bandes gemäß der Kurve 46,
während bei einer noch höheren Konzentration C3 der
Stromfluß durch die Kurve 48 gegeben ist.
Eine Steigerung der Fördergeschwindigkeit des Bandes durch das Elektrolytbad bewirkt eine Steigerung
des Stromflusses durch den Elektrolyten gemäß der folgenden Tabelle II.
Vorschub- Strom Temp. Spann.
geschwindigkeit
(m/min) (A) ("C) (Volt)
Ergebnisse der Tabelle II sind aus der Kurve nach F i g. 6 sowie den vorangehenden Ausführungen vorhersehbar,
da das elektrolytische Verfahren nach der Erfindung teilweise selbstbegrenzend ist und lediglich
zu einem durch den Elektrolyten fließenden Leckstrom führt, sobald eine entsprechend silikatisierte Oberfläche
gebildet wurde.
Es wurden Versuche durchgeführt, bei denen die Platte 10 von Fig. 1 und die Elektrode 16 mit den
ίο Anschlüssen einer Gleichstromquelle derart verbunden
wurden, daß die Platte 10 sich an dem negativen Anschluß befand, um als Kathode zu wirken, während
die Elektrode 16 an dem positiven Anschluß lag, um als Anode zu wirken, und alle anderen Bedingungen gleich
denjenigen waren, die in Verbindung mit dem Beispiel I wurden. Unter solchen Bedingungen wurde
3 | 174 | 83 | 30 |
4 | 184 | 83 | 30 |
5 | 194 | 83 | 30 |
6 | 205 | 83 | 30 |
keine Oberflächenschicht mit günstigen Eigenschaften auf der Platte 10 erzielt. Wie vorangehend erwähnt
wurde, ist es unerheblich, ob die an dem Metallelement und der Elektrode liegende Spannung eine Welligkeit
aufweist. Tatsächlich ist die Erfindung auch auf Anordnungen anwendbar, bei denen eine Aluminiumplatte mit einem Anschluß einer Wechselstromquelle
verbunden und in einem geeigneten Elektrolytbad angeordnet ist, in das eine andere Elektrode eintaucht,
welche vom Material her entweder unähnlich oder ähnlich der Aluminiumplatte sein kann und an dem
anderen Anschluß der Wechselstromquelle liegt Bei Anwendung auf Wechselspannung ist das Metallelement
für etwa jede Halbperiode der anliegenden Spannung anodisch. Eine solche Anordnung ergibt sich
aus Fig. 8, wobei ein Tank 14 einen entsprechenden Elektrolyten enthält, in den eine Platte 10 eingetaucht
ist, die mit einem Anschluß einer Wechselstromquelle 18 verbunden ist. Eine Elektrode, die durch eine Platte 10'
gebildet ist, liegt an dem anderen Anschluß der Stromquelle. Die Anordnung arbeitet mit größerem
elektrischem Wirkungsgrad, wenn beide Platten 10, 10' Werkstücke sind, die mit einer Schutzschicht zu
versehen sind. Wenn die Platte 10' aus gegenüber 10 unterschiedlichem Material besteht, wird Energie ohne
brauchbare Wirkung verschwendet, falls diese Elektrode gegenüber der Platte 10 anodisch ist
Bei der Anordnung nach Fig.6 wurden Platten 10,
10', beides Platten aus einer Aluminium-Legieping des Typs 1100 in einen Elektrolyten bestehend aus einer
wäßrigen Lösung von 6,5 Gewichtsprozent Natriumsilikat des Typs SiO2:2,5 Na2O bei einer Temperatur von
25° C eingetaucht. Die beiden Platten wurden 12,5 cm entfernt im Elektrolyten angeordnet und lagen an einer
Wechselstromquelle von 60 Hz bei 60 Volt Effektivspannung über eine Betriebsdauer von 30 Sekunden.
Eine Oberflächenschicht bildete sich an den gegenüberliegenden Flächen beider Platten und wies sehr gute
Eigenschaften auf, zumindest so gut wie diejenigen, welche mit der Anordnung nach F i g. 1 unter Verwendung
einer Gleichstromquelle erzielt wurden. Die gebildete Oberflächenschicht hatte eine purpur-blaue
Farbe, die nach Abspülung mit klarem Wasser etwas stärker grau wurde. Die erzielten Oberflächenschichten
auf Aluminium nach der Gleichstrom-Variation gemäß der Erfindung weisen ebenfalls eine allgemein blaue
Färbung auf, verlieren jedoch nach dem Abspülen mehr
von ihrer Färbung. Zusätzlich zur Erzielung von Oberflächenschichten mit Qualitäten, die zumindest
äquivalent sind zu den mittels der Gleichstrom-Variante
erhaltenen Schichten, hat die Verwendung einer Wechselstromquelle den zusätzlichen Vorteil einer
Vereinfachung der Energieversorgung, größerer Flexibilität in der Anordnung der Elektroden sowie in der
Schaffung eines Verfahrens, bei dem beide Elektroden aus metallischen Platten bestehen, deren Flächen mit
schützenden Oberflächenschichten versehen werden sollen.
Wenn beide Flächen einer metallischen Platte mit einer Oberflächenschicht unter Verwendung einer
Wechselstromquelle versehen werden sollen, kann die schematisch in F i g. 9 gezeigte Anordnung verwendet
werden. Mehrere Aluminiumplatten 10a, 10Z>, 10c usw. sind durch eine Leitung 42 parallelgeschaltet, die mit
einem Anschluß einer Wechselstromquelle 18 verbunden ist. Mehrere ähnliche Platten. 10'a, IQ'b, 10'c usw.
liegen mittels einer Leitung 43 parallel an dem anderen Anschluß der Stromquelle. Auf diese Weise werden alle
Metallelemente mit Ausnahme (in der Anordnung nach F i g. 9) der äußersten Elemente an beiden Flächen mit
einer schützenden Oberflächenschicht versehen. Beispielsweise kann der Tank 14 ein zylindrischer Tank von
entsprechenden Abmessungen sein, wobei eine geradzahlige Plattenzahl parallel an dem einen und eine
ungeradzahlige Plattenzahl parallel an dem anderen Anschluß der Stromquelle liegen.
Proben von Aluminium des Typs 1100 mit einer Fläche von 25,8 cm2, 0,23 mm Dicke sowie einer gemäß
dem Beispiel 1 erhaltenen Flächenkörnung wurden elektrolytisch gemäß der Anordnung nach den F i g. 1
und 8 behandelt, um einen Vergleich der Ergebnisse nach der Gleichstrom- und Wechselstrom-Variante zu
erhalten. Die Kathode bestand aus rostfreiem Stahl, sofern nichts anderes angegeben ist. Der Abstand
zwischen der Kathode und der Anode betrug 10 cm in einer Meßreihe und 2,5 cm in einer anderen Meßreihe.
Die Temperatur der Elektrolytlösung betrug 26° C und der Elektrolyt bestand aus einer wäßrigen Lösung von
6,5 Gewichtsprozent Natriumsilikat des Typs 1 Na2O : 2,5 SiO2. Die Dauer des Elektrolysevorganges
betrug 40 Sekunden für eine Meßreihe von 2 Sekunden für die andere. Es wurden Vergleiche unter Verwendung
von Gleichstrom-, Wechselstrom- und Wechselstromquellen mit Vollweggleichrichtung durchgeführt Die
Meßparameter sowie die relative Qualitätseinstufung sind nachfolgend tabellarisch wiedergegeben.
Tabelle III | Spann. | Stromart | Elektroden | Zeit | Relative |
Versuch | abstand | Einstufung | |||
Nr. | (Volt) | (cm) | (Sek.) | ||
9 | 10 | 40 | sehr gut | ||
1 | 18 | 10 | 40 | sehr gut | |
2 | 36 | 10 | 40 | sehr gut | |
3 | 9 | 2,5 | 40 | sehr gut | |
4 | 18 | 2,5 | 40 | gut | |
5 | 36 | 2,5 | 40 | gut | |
6 | 9 | Vollwglr. | 10 | 40 | gut |
7 | 36 | Vollwglr. | 10 | 40 | sehr gut |
8 | 9 | Vollwglr. | 2,5 | 40 | sehr gut |
9 | 36 | Vollwglr. | 2,5 | 40 | sehr gut |
10 | 9 | = | 10 | 40 | gut |
11 | 36 | = | 10 | 40 | sehr gut |
12 | 9 | = | 24 | 40 | sehr gut |
13 | 36 | = | 2,5 | 40 | sehr gut |
14 | 36 | 10 | 2 | sehr gut | |
15 | 36 | Vollwglr. | 10 | 2 | sehr gut |
16 | 36 | = | 10 | 2 | sehr gut |
17 | 36 | 10 (beid. Al-Elek.) | 2 | gut | |
18 | 36 V | mit Glspg. | 4 | 2 | sehr gut |
19 | -+50V= | vorgesp. | |||
Wechselspg. | |||||
wnrHp mit | Ηργ | Beispiel 5 | |||
tivp Oiialif | |||||
gleichen »Zusammenbruchs«-Prüfung erhalten, die in Verbindung mit dem Beispiel 1 beschrieben wurde. Die
Tabelle III zeigt, daß bei der angegebenen Elektrolytkonzentration
und bei einer elektrolytischen Betriebsdauer von 40 Sekunden innerhalb des Bereiches von
9 — 36 Volt entweder Gleichspannungen oder Wechselspannungen oder vollwellengleichgerichtete Spannungen
verwendet werden können, um gute bis sehr gute Platten bei 26° C zu erhalten. Für zwei Sekunden Dauer
bei Verwendung von 36 Volt lassen sich gute Platten durch Verwendung der angegebenen Konzentration mit
geringerem Unterschied zwischen Gleichspannung und Wechselspannung und anderen Wellenformen erzeu-Platten
von Aluminium des Typs 1100 gemäß den Beispielen 1 und 3 wurden in einem Elektrolyten
bestehend aus einer wäßrigen Lösung von 6,5 Gewichtsprozent Natriumsilikat des Typs
1 Na2O : 2^ SiO2 bei 25° C und 75° C bei verschiedenen
Wechselspannungen unter Verwendung von Aluminium für beide Elektroden in einer Anzahl von Meßreihen
behandelt, deren Betriebsbedingungen und Ergebnisse in der Tabelle IV zusammengestellt sind. In einer
anderen Meßreihe wurde Platin für die eine Elektrode
e,5 verwendet Es ergab sich, daß der Strom schnell abfällt,
wenn zwei Aluminiumelektroden verwendet werden,
jedoch nicht, wenn eine Platin- und eine Aluminiumelektrode verwendet werden. Die Proben wurden in
Intervallen von 30-220 V Wechselspannung bei 25° C und 75° C über Zeiten von 60 bis 180 Sekunden erzeugt
Die Oberflächenfärbun^ dieser Proben änderte sich, wenn die Spannungen stiegen. Diese Änderung scheint
in Beziehung zu der Dicke der elektrisch geformten Oberflächenschicht zu stehen. Auch der elektrische
Widerstand der Oberfläche scheint in direkter Zuordnung zu der Spannung und Zeit zu stehen, wobei ein
.steigender Widerstand und eine steigende Dicke eine erhöhte Spannung und Zeit ergeben. Der Widerstand
der Oberfläche wurde gemessen, indem zwei Metallsonden von einem Ohmmeter auf die Oberfläche des
Aluminiums gebracht wurden. Die behandelten Proben zeigten unter 150 V Wechselspannung eine Leitfähigkeit
sogar bei einem auf 1 Ohm Vollausschlag eingestellten Meßbereich, was eine diskontinuierliche
oder empfindlich dünne Beschichtung anzeigt. Proben, die mit über 150 V Wechselspannung behandelt wurden,
begannen Widerstandsablesungen zu zeigen, wenn die Sonden leicht auf die Oberfläche gelegt wurden, jedoch
ergab sich eine Leitfähigkeit, wenn die Sonden in die Oberfläche eingedrückt wurden, was einem Durchbruch
durch die dielektrische Schicht entsprach. Dieser Schichtwiderstand wurde bei einem als Vollausschlag
100 ΚΩ umfassenden Meübereich gemessen. Der angegebene Widerstand ist offensichtlich analog zu den
Isolationsmerkmalen, die allgemein der elektrischen Oxidation (Anodisierung von Aluminium) zugeordnet
sind und für einen besonderen Prozeß zur Erzeugung von Dielektrika zur Benutzung bei verschiedenen
elektrischen Anwendungsfällen vorzuschlagen sind, welche einen günstigen Vergleich mit kommerziellen
Verfahren ergäben. Beispiele dieser möglichen Anwendung umfassen Kondensatoren, wie sie in der Halbleiterindustrie
verwendet werden, wobei dieses Verfahren Vorteile hinsichtlich Gleichförmigkeit und Leistungsfähigkeit
bietet, was sehr wichtig sein kann.
Einige der Probenplatten, welche mit einer Flächenschicht nach dem elektrolytischen Verfahren gemäß
dem Beispiel 5 versehen waren, wurden zufällig ausgewählt, mit einer Diazoharzschicht beschichtet und
dem »Zusammenbruch«-Test gemäß dem Beispiel 1 unterworfen. Alle untersuchten Proben wurden als sehr
gut eingestuft.
Versuch
Nr.
Nr.
Spann.
(Volt)
(Volt)
Zeit
(Sek.)
(Sek.)
Temp. (0Q
2. Elektrode
Elektrische Obcrfl.-eigenschaft
1 | 30 | 60 | 25 | Al | leitend |
2 | 60 | 60 | 25 | Al | leitend |
3 | 100 | 60 | 25 | Al | leitend |
4 | 120 | 60 | 25 | Al | leitend |
5 | 150 | 60 | 25 | Al | Grenzfall |
6 | 200 | 60 | 25 | Al | Widerstand |
7 | 220 | 60 | 25 | Al | Widerstand |
8 | 30 | 60 | 75 | Al | leitend |
9 | 60 | 60 | 75 | Al | leitend |
10 | 100 | 60 | 75 | Al | leitend |
11 | 120 | 60 | 75 | Al | leitend |
12 | 150 | 60 | 75 | Al | Widerstand |
13 | 200 | 60 | 75 | Al | Widerstand |
14 | 220 | 60 | 75 | Al | Widerstand |
15 | 100 | 180 | 25 | Al | leitend |
16 | 150 | 180 | 25 | Al | Widerstand |
17 | 200 | 180 | 25 | Al | Widerstand |
18 | 100 | 180 | 75 | Al | Grenzfall |
19 | 150 | 180 | 75 | Al | Widerstand |
20 | 200 | 180 | 75 | Al | Widerstand |
21 | 220 | 180 | 75 | AI | Widerstand |
Unter Verwendung einer Wechselstromquelle wurde ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren entwickelt, das
schematisch in Fig. 10 dargestellt ist. Es sind zwei metallische Bänder oder Streifen 20, 20' aus Aluminium
vorgesehen, die zum Eintauchen in einen Tank 14 mit einem entsprechendsn Elektrolyten 12 angeordnet sind.
Zu diesem Zweck sind entsprechende Umlenk-Antriebsrollen 24—26—28 und 24'—26'—28' vorgesehen.
Die beiden Bänder sind im wesentlichen parallel zueinander innerhalb des Elektrolyten durch Rollen
30—32—34 und 31-33—35 sowie ferner 30'—32'—34'
und 3Γ—33'—35' versetzt. Eines der Bänder, beispielsweise
das Band 20, ist durch eine entsprechende, einen Kontakt herstellende stromleitende Rolle 42 oder eine
andere geeignete Einrichtung mit einem Anschluß der Wechselstromquelle 18 verbunden, während das andere
Band 20' mittels einer stromleitenden Rolle 42' oder einer anderen geeigneten Einrichtung an den anderen
Anschluß der Stromquelle angeschlossen ist. Wenn eine Fläche jedes Bandes gekörnt ist, werden die gekörnten
Flächen einander gegenüberliegend angeordnet. Die Zusammensetzungen, Konzentrationen und Temperaturen
des Elektrolyten, der Abstand zwischen den Bändern, während diese innerhalb des Elektrolyten
' geführt werden, und die Eintauchdauer der Bänder sind allgemein gleich den Variablen, wie sie bei der
elektrolytischen Gleichstrom-Variante nach der Erfindung angewendet werden, während die Wechselspannungen
(Effektivwerte) vorzugsweise etwas höher als die bevorzugten Gleichspannungen sind.
Nach Durchlaufen des Bades ist die Aluminiumplatte 10, wie schematisch in Fig.4 gezeigt, mit einer mittels
Gleichstrom oder Wechselstrom elektrolytisch hergestellten Oberflächensperrschicht 50 versehen, Vorzugs-
weise lediglich an einer Seite, wenn die Platte 10 nach der Beschichtung mit einem entsprechenden lichtempfindlichen
Material als Druckplatte verwendet werden soll. Bei der Anordnung nach F i g. 2 oder 9 werden die
Metallplatten allgemein i;iit einer Schicht an beiden
Flächen versehen, und eine bestimmte Menge der Schicht wird auch an den Kanten der Platten gebildet
Elektrosilikatisierte Metallplatten können im Hinblick auf die elektrosilikatisierte Fläche, die eine
elektrisch widerstandsfähige und korrosionsbeständige Oberfläche schafft, allgemein Anwendung bei vielen
Industriezweigen finden. Die Elektrosilikatisierung von Metallflächen kann als Korrosionsschutz anstelle oder
vor Aufbringung einer Farbe, eines Lackes oder dergleichen auf eine Metallfläche verwendet werden.
Wenn die elektrosilikatisierte Platte als Trägermaterial für eine Druckplatte dienen soll, wird die silikatisierte
Fläche 50 gemäß Fig.5 mit einem Diazoharz 52 oder
dergleichen beschichtet, wobei die silikatisierte Schicht 50, wie vorangehend erwähnt, eine gute Verankerungsfläche für das lichtempfindliche Diazomaterial oder
dergleichen und eine allgemein hydrophile Oberfläche bildet, die gegenüber dem Angriff von Lösungen wie
Feuchtwasser im wesentlichen beständig ist, wenn die Platte nach Behandlung in einem üblichen Druckverfahren
angewendet wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
130 218/26
Claims (4)
1. Verfahren zum elektrolytischen Herstellen einer Schicht auf mindestens einer Oberfläche eines
aus Aluminium bestehenden Gegenstandes in einer wäßrigen Natriumsilikatlösung, wobei der Gegenstand
mindestens während eines Teils der Behandlungsdauer anodisch geschaltet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Natriumsilikat in einer Konzentration zwischen 0,5 und 37, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 15 Gew.-% des Salzes enthaltende basische wäßrige Lösung bei einer
Spannung der Stromquelle zwischen 6 und 220 V verwendet, bei einer Temperatur zwischen 20° C und
der Siedetemperatur für eine Zeit von 2 bis 360 Sekunden gearbeitet und der Elektrodenabstand auf
25 bis 150 mm eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gleichstrom mit einer Spannung von 6
bis 60 Volt angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Wechselstrom mit einer Spannung von
9 bis 220 Volt angewandt wird.
4. Verwendung des.nach einem der Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten
Gegenstandes als Druckplatten-Trägermaterial.
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