Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Korrigieren des Aus
gangssignals eines Infrarotstrahlungsmehrelementsensors, ei
nen Infrarotstrahlungsmehrelementsensor und ein Infrarot
strahlungsmehrelementsensorsystem. Die Erfindung betrifft al
so Sensoren, in denen mehrere Sensorelemente unterschiedliche
Signale erzeugen können. Die Sensoren sind Strahlungssensoren
für Infrarotstrahlung.
Aus der DE 197 35 379 A1 ist ein Mehrelement-Sensor bekannt,
bei dem die Ausgangssignale von Sensorelementen eine Kali
briereinrichtung durchlaufen, um die Kennlinie des jeweiligen
Sensorelements einzustellen. Die Kalibrierung kann anhand von
beispielsweise über "fusible links" gespeicherten Kalibrier
werten vorgenommen werden. Der gesamte Aufbau befindet sich
unmittelbar im Sensor und gibt kalibrierte Werte nach außen
ab. Dieser Aufbau ist aufwendig, da entweder komplizierte
Übergänge zwischen analogem und digitalem Signalpfad geschaf
fen oder ein eigenes Rechenwerk vorgesehen werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Korrekturverfahren für Aus
gangssignale eines Infrarotstrahlungsmehrelementsensors, ei
nen Infrarotstrahlungsmehrelementsensor und ein Infrarot
strahlungsmehrelementsensorsystem anzugeben, die eine einfa
che, zuverlässige und kostengünstige Korrektur von Sensorele
ment-Signalen erlauben.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprü
che gelöst. Abhängige Ansprüche sind auf bevorzugte Ausfüh
rungsformen der Erfindung gerichtet.
In einem Verfahren zum Korrigieren des Ausgangssignals eines
Infrarotstrahlungsmehrelementsensors wird zumindest ein Kenn
wert eines Strahlungssensorelements ermittelt und in einem
mit dem Infrarotstrahlungsmehrelementsensor gelieferten Spei
cher eingespeichert. Aus diesem kann er ausgelesen und an ei
ne sensorexterne Vorrichtung übertragen und zur Korrektur des
empfangenen Signals verwendet werden. Ein Infrarotstrahlungs
mehrelementsensor weist demnach neben mehreren Strahlungssen
sorelementen auch einen Speicher auf, in den Kennwerte der
Sensorelemente eingeschrieben und aus dem heraus sie ausgele
sen werden können.
Ein Infrarotstrahlungsmehrelementsensorsystem weist einen wie
oben beschrieben ausgebildeten Sensor auf, eine Aufnahme, mit
der der Sensor verbindbar und von der er lösbar ist und die
Signale zumindest vom Sensor empfangen kann, und eine Korrek
turvorrichtung, die einerseits Sensorausgangssignale emp
fängt, die von Sensorelement-Signalen abhängen, sowie die
eingespeicherten Kennwerte bzw. in Abhängigkeit davon erzeug
te Signale, wobei das endgültige Signal nach Maßgabe des Sen
sorausgangssignals und des Kennwerts erzeugt wird.
Der Speicher kann ein digitaler Speicher, beispielsweise ein
PROM oder ein EPROM sein. Die Strahlungssensorelemente können
Thermopiles sein. Sie können ihr Empfindlichkeitsmaximum im
Wellenlängenbereich 700 nm < λ und/oder λ < 20 µm, insbeson
dere 7 nm < λ und/oder λ < 15 µm haben.
Die eigentliche Korrektur des Roh-Sensorsignals in Abhängig
keit von bzw. nach Maßgabe des Kennwerts erfolgt damit in ei
ner Korrekturvorrichtung, die getrennt vom Infrarotstrah
lungsmehrelementsensor, nachfolgend nur noch Sensor genannt,
vorgesehen, aber mit diesem verbindbar ist. Vorzugsweise han
delt es sich um eine digital arbeitende Korrekturvorrichtung.
Es kann sich um einen Rechner bzw. Prozeßrechner handeln.
Dieser kann weitere Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise das
Auswerten der korrigierten Sensorsignale nach Maßgabe be
stimmter Kriterien oder auch die Steuerung bzw. Regelung von
Komponenten in Abhängigkeit von den vom Sensor gelieferten
Signalen.
Der Sensor ist ein Mehrelement-Sensor mit mehreren Sensorele
menten. Sie können so angeordnet sein, daß sich eine Ortsauf
lösung ergibt. Sie können die interessierende Strahlung über
eine Abbildungseinrichtung empfangen. Die Abbildungseinrich
tung kann einen Hohlspiegel und/oder eine Linse aufweisen.
Der Sensor kann ein Hilfssensorelement aufweisen. Das Hilfs
sensorelement kann Betriebsdaten der Sensorelemente erfassen,
die die Ausgangssignale der Sensorelemente beeinflussen, bei
spielsweise deren Arbeitstemperatur. Auch für das Hilfs
sensorelement kann ein Korrekturwert im Speicher gespeichert
und dann zur Korrektur des Signals des Hilfssensorelements
herangezogen werden.
Nachfolgend werden bezugnehmend auf die Zeichnungen einzelne
Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm eines erfindungsgemä
ßen Sensors,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Sen
sors als Bauelement,
Fig. 3 schematisch ein erfindungsgemäßes Sensorsystem,
Fig. 4 schematisch verschiedene Baumöglichkeiten eines Sen
sors, und
Fig. 5 schematisch einen Signalflußplan.
Fig. 1 zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen Sensor 10.
Er weist Sensorelemente 11a-11i auf, die unabhängig vonein
ander Ausgangssignale erzeugen. Es kann sich beispielsweise
um Thermopile-Sensorelemente und/oder Bolometer und/oder um
Pyrodetektoren handeln, die unabhängig voneinander jeweils in
Abhängigkeit von der von ihnen jeweils empfangenen Strah
lungsmenge elektrische Ausgangssignale erzeugen. Sie können
die auf sie einfallende Strahlung über eine Abbildungsein
richtung empfangen. Die Sensorelemente 11a-11i können in
der Fläche regelmäßig, etwa matrixartig (z. B. nach Zeilen und
Spalten) angeordnet sein.
Der Sensor ist vorzugsweise ein ungekühlter Sensor. Vorzugs
weise ist er ein thermischer Sensor, der sein elektrisches
Signal in Abhängigkeit von der durch die Bestrahlung hervor
gerufenen Erwärmung des Sensorelements erzeugt.
12 kennzeichnet Anschlüsse des Sensors 10. Verschiedene An
schlußkonfigurationen sind möglich. Gezeigt ist eine Ausfüh
rungsform, in der der Sensor 10 Anschlüsse 12a und 12d für
die Betriebsspannung aufweist (interne Verteilung nur schema
tisch angedeutet), einen Signalausgang 12b und einen Steue
rungseingang 12c. Der Signalausgang 12b empfängt ein elektri
sches Signal von einem Analogmultiplexer 13, der Analogsigna
le einzelner Komponenten parallel empfängt und zeitseriell
ausgibt. In der dargestellten Ausführungsform laufen auch die
Ausgangssignale des später zu beschreibenden Speichers 15 und
des ebenfalls später zu beschreibenden Hilfs-Sensorelements
16 über den Multiplexer 13. In anderen Konfigurationen können
individuelle Ausgänge für einzelne oder mehrere der genannten
Komponenten vorgesehen sein. Anders als dargestellt kann etwa
für den Speicher 15 ein separater Datenein- und -ausgang vor
gesehen sein. Für zu übertragende Signale kann beispielsweise
eine I2C-Schnittstelle oder eine CAN-Schnittstelle implemen
tiert sein.
15 ist ein Speicher, in dem ein oder mehrere Kennwerte der
Sensorelemente 11a-11i gespeichert sind. Je nach Anwen
dungsbereich, Herstellungsverfahren und gewünschter Genauig
keit kann es beispielsweise ausreichend sein, pauschal für
alle Sensorelemente einen Kennwert anzugeben (z. B. mittlere
Empfindlichkeit oder Nullpunkts-Verschiebung). Auch individu
elle Lösungen sind möglich, bei denen für jedes Sensorelement
einzeln ein oder mehrere Kennwerte (z. B. Nullpunktverschie
bung und/oder Empfindlichkeit) eingespeichert sind.
Die Kennwerte sind solche, die für das jeweilige Ausgangs
signal relevant sind. Sie können Koeffizienten von Polyno
mapproximationen sein (Darstellung des Ausgangssignals als
Polynom in Abhängigkeit von der Größe des Eingangssignals mit
Koeffizienten für das konstante, lineare, quadratische, kubi
sche, . . . Glied je nach geforderter Genauigkeit). Daneben
können im Speicher 15 weitere Daten gespeichert sein, bei
spielsweise Herstellungsdatum, Typ, Chargennummer usw.
Der Speicher kann ein PROM sein ("programmable read only me
mory") oder ein EPROM ("erasable PROM"). In Abhängigkeit von
der zu speichernden Datenmenge ist die Größe des Speichers 15
in Bits bzw. Bytes zu wählen. Der Dateneingang des Speichers
15 kann parallel oder seriell sein. Die Ausgabe der Daten
kann parallel seriell erfolgen.
14 bezeichnet allgemein eine Steuerung, die die Komponenten
des Sensors 10 steuert. Sie kann auf den Multiplexer 13 ein
wirken. Darüber hinaus kann sie Schreib- bzw. Leseadressen
für den Speicher 15 erzeugen. Sie kann mit einem Anschluß des
Sensors 10 verbunden sein, insbesondere mit einem Steuerungs
anschluß 12c. Sie kann Steuerungssignale über diesen Anschluß
empfangen. Auch andere bzw. weitere Möglichkeiten zur Über
tragung von Steuerungssignalen an den Sensor bzw. insbesonde
re an die Steuerung 14 sind denkbar, beispielsweise indem be
stimmten anderweitig genützten Anschlüssen (beispielsweise
Versorgungsspannung) Steuerungssignale überlagert bzw. aufmo
duliert werden. Von einer Auswerteeinrichtung in der Steue
rung 14 können solche Signale erkannt und zur weiteren Veran
lassung herangezogen werden.
16 ist ein Hilfssensorelement, das zur Erfassung von Be
triebsbedingungen der Sensorelemente 11a-i dient. Es kann
sich beispielsweise um einen Temperatursensor handeln. Sein
Ausgangssignal kann (wie gezeigt) über den Multiplexer 13 auf
den Signalausgang 12b gelegt werden. Er kann auch separat
ausgegeben werden. Auch für das Hilfssensorelement 16 kann
ein Kennwert (z. B. Empfindlichkeit, Offset) im Speicher 15
gespeichert sein und gegebenenfalls ausgegeben werden.
Der Multiplexer 13 kann ein Analogmultiplexer sein, der die
analogen Ausgangssignale der Sensorelemente 11a-i und gege
benenfalls des Hilfssensorelements 16 analog auf den Signal
ausgang 12b zeitseriell schaltet. Sofern Analog/Digital-
Wandler vorgesehen sind, kann der Multiplexer 13 auch ein Di
gitalmultiplexer sein.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau des Sensors 20. 10 sind
die elektrischen Komponenten des Sensors, wie sie in Fig. 1
beschrieben wurden. 12 sind die elektrischen Anschlüsse. 21
ist das Sensorgehäuse. Es kann insbesondere zum Zwecke der
elektromagnetischen Abschirmung metallische Wandungen aufwei
sen. Es kann sich um ein TO5-Gehäuse handeln. Im Gehäuse kann
eine optische Abbildungsvorrichtung 22 vorgesehen sein, die
Strahlung auf die Sensorelemente 11a-i abbildet. Die Abbil
dungseinrichtung 22 kann eine Linse und/oder einen Spiegel/
Hohlspiegel aufweisen. Sie kann mit einer durchsichtigen,
leitenden Schicht überzogen sein.
Die Sensorelemente 11a-i selbst können Thermopile-Sensor
elemente und/oder Bolometer-Sensorelemente sein, die eine
Empfindlichkeit für statische Temperatursignale haben (das
Ausgangssignal ist ein Maß für die auf das Sensorelement ein
fallende Strahlung). Es gibt auch andere Strahlungsempfänger,
beispielsweise pyroelektrische Sensorelemente, die eine Emp
findlichkeit hauptsächlich für Temperatur-Wechselsignale ha
ben und bei konstanter Temperatur kein Ausgangssignal abgeben
(typische Werte: Empfindlichkeitsmaximum bei 0,1 Hz Frequenz,
ab 1 Hz Empfindlichkeitsabnahme umgekehrt proportional zur
Frequenz). In bestimmten Ausführungsformen können auch solche
Sensorelemente vorgesehen sein. Auch beliebige Mischformen
sind möglich (einige Sensorelemente Thermopile, einige Bolo
meter, einige Sensorelemente pyroelektrisch).
Nach der Herstellung des Sensors 10 werden die Kennwerte der
Sensorelemente 11 und gegebenenfalls des Hilfssensorelements
16 ermittelt und im Speicher 15 eingespeichert. Vorzugsweise
erfolgt dies unmittelbar nach der Herstellung seitens des
Herstellers. Der Sensor kann hierzu in einen Teststand einge
baut werden, der für den Sensor definierte Bedingungen lie
fert, so daß Soll-Sensorelementsignale bekannt sind. Aus dem
Unterschied zwischen Soll- und Ist-Sensorelementsignalen kön
nen Kennwerte durch eine externe Vorrichtung ermittelt wer
den. Von dieser externen Vorrichtung werden sie vorzugsweise
in digitaler Form ermittelt und dann in den Speicher 15 des
Sensors 10 eingeschrieben. Das Einschreiben erfolgt durch ge
eignete Ansteuerung der Komponenten im Sensor 10, insbesonde
re über Steuerungs- und Datensignale beispielsweise am Steue
rungsanschluß 12c, mittels der Steuerung 14, gegebenenfalls
über Multiplexer 13.
Nachdem der Sensor so vorbereitet wurde, kann er vertrieben
werden. Im Einsatz wird der Sensor in eine entsprechende Auf
nahme eingesteckt, die die signaltechnische, insbesondere
elektrische und mechanische Verbindung zum Sensor herstellt.
Die elektrische Verbindung wird in der Regel galvanisch aus
geführt sein. Bevor der eigentliche Meßbetrieb des Sensors 10
beginnt, werden die im Speicher 15 eingespeicherten Kennwerte
der Sensorelemente 11a-i und gegebenenfalls des Hilfssenso
relements 16 ausgelesen. Hierzu werden die benötigten Kompo
nenten (Steuerung 14, Speicher 15, Steuerungsanschluß 12c,
gegebenenfalls Multiplexer 13 oder Schnittstelle) geeignet
angesteuert. Dadurch werden die Kennwerte im Speicher 15 vom
Sensor 10 weg in eine sensorexterne Vorrichtung übertragen.
Die Kennwerte können sensorextern ebenfalls gespeichert und
dann zur Korrektur der Sensorausgangssignale bzw. insbesonde
re der Ausgangssignale der Sensorelemente 11a-i und gegebe
nenfalls des Hilfssensorelements 16 herangezogen.
Zur Erzeugung des zuletzt vorliegenden korrigierten Sensorsi
gnals können somit herangezogen werden
- - die unmittelbaren Ausgangssignale der Sensorelemente
11a-1,
- - gegebenenfalls das Ausgangssignal des Hilfssensorelements
16, das Betriebszustände der Sensorelemente 11a-i erfaßt,
die deren Ausgangssignal beeinflussen können (beispielswei
se Betriebstemperatur), und
- - die vom Speicher 15 ausgelesenen Korrekturwerte.
Die Korrektur eines Rohsensorelement-Signals kann beispiels
weise mittels Regressionsfaktoren erfolgen. Die Korrektur
kann rechnerisch erfolgen, indem das Rohsensorelement-Signal
als Eingangsgröße und das korrigierte Sensorelement-Signal
als Ausgangsgröße angesehen wird und eine koeffizientenbehaf
tete Formel zur Umrechnung verwendet wird. Die Koeffizienten
der Formel können die im Speicher 15 des Sensors gespeicher
ten Kennwerte sein. Beispielsweise kann eine Fehlerfunktion
(korrigiertes Signal in Abhängigkeit vom Rohsignal) durch ei
ne Taylor-Reihe angenähert werden, wobei je nach gewünschter
Genauigkeit unterschiedlich viele Glieder der Reihe angesetzt
werden können (z. B. konstant, linear und quadratisch, während
kubische und höhere unberücksichtigt bleiben). Die Kennwerte
wären die Koeffizienten der einzelnen zu berücksichtigenden
Glieder des Polynoms. Es sind aber auch andere Korrekturme
chanismen denkbar, beispielsweise tabellarischer Art, bei der
nach Maßgabe des Rohsensorelement-Signals auf eine Tabelle
zugegriffen und in Abhängigkeit vom in der Tabelle gefundenen
Wert der korrigierte Sensorelementwert ermittelt wird.
Die Erzeugung der endgültigen Ausgangssignale erfolgt in ei
ner Korrekturvorrichtung, die außerhalb des Sensors 10 vorge
sehen ist. Vorzugsweise erfolgt die Korrektur in digitaler
Form. Die Rohausgangssignale der Sensorelemente 11a-i und
gegebenenfalls des Hilfssensorelements 16 werden an geeigne
ter Stelle analogdigital gewandelt. Die Korrektur erfolgt
dann wie oben erwähnt, beispielsweise additiv/multiplikativ/
mittels Tabellen oder sonstigen Formeln. Am Ende liegen die
korrigierten Signale vorzugsweise in digitaler Form für die
weitere Auswertung aufbereitet vor.
Fig. 3 zeigt ein Sensorsystem, wie es in einer Anwendung ein
gebaut ist. Beispielsweise kann es sich um eine Mikrowellen
anwendung handeln, in der der eigentliche Sensor 20 zur Er
fassung der Temperatur einer zu erwärmenden Substanz 38
(Speise) in einer Mikrowelle 30 dient. Die Temperatur der
Substanz 38 wird aufgrund der von ihr abgegebenen und vom
Sensor 20 empfangenen Strahlung bestimmt. Der Sensor 20 ist
mit einer Aufnahme 31 verbindbar. Die Aufnahme 31 stellt die
mechanische und signaltechnische Verbindung mit dem Sensor 20
her. Die Aufnahme 31 ist ihrerseits mit einer Korrekturvor
richtung 32 verbunden, die die Sensorelement/Rohausgangssi
gnale empfängt und diese nach Maßgabe der in der Korrektur
vorrichtung 32 gespeicherten Kennwerte korrigiert.
Neben der beispielhaft beschriebenen Anwendung in Mikrowel
len-Öfen eignet sich das Sensorsystem vorteilhaft für zahl
reiche weitere Anwendungen, z. B. zur räumlichen Temperatur
messung im Industrie-, Haushalts- oder Automobilbereich oder
zur Personendetektion in der Sicherheits- bzw. Gebäudeüberwa
chung.
Eine besondere Anwendung ist die nichtdispersive Infrarotab
sorption (NDIA). Hier ist vor jedem Sensorelement ein Wellen
längenfilter angebracht, wobei unterschiedliche Sensorelemen
te unterschiedliche Wellenlängenbereiche empfangen. Die Sen
sorelemente werden von einer breitbandigen Infrarotquelle be
strahlt und können damit unterschiedliche Absorptionen durch
Mischmedien zwischen der Strahlungsquelle und dem Sensor mes
sen. Die Durchlaßbereiche der einzelnen Filter sind auf die
Absorptionsspektren der jeweils erwarteten Substanzen abge
stimmt. Ein maximales Signal eines Sensorelements zu einer
gegebenen Beleuchtungsstärke durch die Infrarotquelle bedeu
tet vollständige Abwesenheit der Komponente im Gemisch, auf
die das Sensorelement mittels seines Filters abgestimmt ist.
Wenn die Kalibrierung nach Aufsetzen der Filter erfolgt, kön
nen Ungleichmäßigkeiten der Filter selbst mit auskalibriert
werden. Bei dieser Ausführungsform kann eine gemeinsame Ab
bildungsvorrichtung (Linse, Spiegel) entfallen, so daß die
Infrarotquelle nicht mehr auf eines von mehreren Sensorele
menten abgebildet wird. Es kann aber jedes Sensorelement eine
eigene Abbildungsvorrichtung aufweisen. Mit dieser Ausfüh
rungsform wird es möglich, Zusammensetzungen transparenter
Fluidgemische zu erkennen, indem unterschiedliche Infrarotab
sorptionseigenschaften der einzelnen Komponenten des Gemischs
genutzt und erkannt werden. Je stärker eine Komponente im Ge
misch vorhanden ist, desto stärker wird sie Infrarotlicht ih
rer Absorptionswellenlänge absorbieren, so daß auf dieser
Wellenlänge das eben dieser Wellenlänge zugeordnete Sensore
lement um so weniger empfangen wird. Mit dieser Technik kön
nen Flüssigkeitsgemische und insbesondere Gasgemische in ih
rer Zusammensetzung untersucht werden.
Die Korrekturvorrichtung 32 ist vorzugsweise eine digitale
Vorrichtung, die die Korrektur nach Art eines Rechners vor
nimmt. Es kann sich um einen Rechner, beispielsweise einen
Prozeßrechner handeln, der auch weitere Aufgaben wahrnimmt,
beispielsweise die Auswertung der einzelnen Sensorelementsi
gnale zur Ermittlung von beispielsweise Objekttemperaturen
und die Ansteuerung von Komponenten nach Maßgabe der aufge
fundenen Daten. Beispielsweise kann ein Mikrowellengenerator
34 für eine Mikrowellenantenne 35 oder ein Motor 36 für einen
Drehtisch 37 angesteuert werden.
In der Korrekturvorrichtung 32 kann auch das Ausgangssignal
des gegebenenfalls vorhandenen Hilfssensorelements 16 zur
Korrektur der Rohsensorelement-Ausgangssignale herangezogen
werden. Darüber hinaus kann das Rohausgangssignal des Hilfs
sensorelements 16 seinerseits nach Maßgabe eines oder mehre
rer Kennwerte des Hilfssensorelements korrigiert werden. Auch
dieser Kennwert kann im Speicher 15 des Sensors 10 gespei
chert und in die Korrekturvorrichtung 32 übertragen worden
sein. Auch eine Anzeige 33 kann nach Maßgabe der ermittelten
Ergebnisse angesteuert werden.
Das Auslesen der Daten aus dem Speicher 15 des Sensors kann
einmal zu Beginn des Einsatzes des Sensors in der jeweiligen
Anwendung erfolgen. Es können dann geeignete Speicher, z. B.
PROMs, zum Speichern dieser Daten sensorextern vorgesehen
sein. Das Auslesen kann auch jedesmal bei Betriebsbeginn der
Vorrichtung erfolgen (z. B. Einschalten). Die aus dem Speicher
15 ausgelesenen Daten können dann in einem flüchtigen Spei
cher, z. B. einem RAM, gespeichert werden.
Fig. 4 zeigt Ausführungsformen des Sensors. Fig. 4A zeigt ei
nen hybriden Aufbau in einem TO-Gehäuse (z. B. TO5). Jeweils
separate Chips für Speicher 15, Matrix der Sensorelemente 11
und Steuerung und Schnittstelle 13, 14 sind vorgesehen und
über Bondverbindungen elektrisch miteinander verbunden. Statt
eines hybriden Aufbaus wie in Fig. 4A kann auch ein mono
lithischer Aufbau gewählt werden, bei dem sich alle genannten
Komponenten (Speicher, Sensorelemente, Steuerung, Multiple
xer) auf einem einzigen Chip befinden.
Fig. 4B zeigt eine modulare Anordnung, bei der auf einer Lei
terplatte 41 Steckverbinder 42, die die Anschlüsse 12 des
Sensors bilden, vorgesehen sind. Der Datenspeicher 15 ist als
ein diskretes Element, der Thermopile-Mehrelement-Sensorab
schnitt mit zugehöriger Signalverarbeitung 42 als ein weite
res diskretes Element auf der Platine 41 angebracht.
Fig. 5 zeigt schematisch den Signalfluß zur Ermittlung des
korrigierten Ausgangssignals für ein Sensorelement. 51 ist
der Eingang für das unkorrigierte Signal des Sensorelements,
52 der Eingang für das unkorrigierte Signal des Hilfssensor
elements 16 (z. B. Betriebstemperatursignal für das auszuwer
tende Sensorelement). 53a symbolisiert eine additive Offset
korrektur, 53b eine multiplikative Empfindlichkeitskorrektur.
Die Korrekturwerte können die im Speicher 15 des Sensors ge
speicherten und an die Korrekturvorrichtung 32 übertragenen
Kennwerte des betreffenden Sensorelements sein. 54a ist eine
additive Offsetkorrektur für das Hilfssensorelement, 54b ein
multiplikative Empfindlichkeitskorrektur hierfür. Auch hier
können die verwendeten Korrekturwerte früher dem Speicher 15
des Sensors entnommen und in der Korrekturvorrichtung 32 ge
speichert worden sein. 55 ist die Korrekturvorrichtung im en
geren Sinne. In ihr können Formeln oder Tabellen herangezogen
werden, um einerseits aus dem korrigierten Sensorsignal und
andererseits aus dem korrigierten Hilfssensorsignal das ge
wünschte Nutzsignal 56 zu ermitteln, beispielsweise die Ob
jekttemperatur des Objekts, das die vom Sensor aufgefangene
Strahlung aussendet. Die Korrekturvorrichtung 55 kann Koeffi
zienten oder Regressionsfaktoren 57 heranziehen, soweit For
meln zur Ermittlung des Nutzsignals 56 angewendet werden. Die
genannten Kennwerte (additive Offset-Korrektur, multiplikati
ve Empfindlichkeitskorrektur, Koeffizienten, Regressions-Fak
toren) können in nichtflüchtigen Speichern der Korrekturvor
richtung 32 gespeichert werden.
In einer weiteren Ausführungsform kann im Speicher 15 auch
ein Programmcode gespeichert sein, der beim Einsatz des Sen
sors ausgelesen wird (vorzugsweise einmalig, um dann sensor
extern gespeichert zu werden), wobei der Programmcode ein
Programm ist, das zur Korrektur der Sensorelementesignale
dient. Damit kann dann die Korrektur nicht nur anhand indivi
dueller Kennwerte vorgenommen, sondern auch anhand individu
ell zugeschnittener Korrekturalgorithmen, die außerhalb des
Sensors ausgeführt werden.
Die Erfindung ist insbesondere bei Mehrelement-Sensoren sinn
voll, bei denen die einzelnen Sensorelemente voneinander ab
weichende Charakteristika bzw. Einzelkennlinien haben können.
Dies ist insbesondere bei den angesprochenen Strahlungsemp
fängern (Pyroelement, Thermopile, Bolometer) der Fall. Für
solche Sensoren können erfindungsgemäß für jedes einzelne
Sensorelement individuelle Korrekturwerte vorab ermittelt,
eingespeichert und später zur Korrektur der Einzelsignale
herangezogen werden. Die "Intelligenz" der sensorexternen
Auswertung kann dann auch dazu herangezogen werden, die Un
gleichheiten der einzelnen Kennlinien der Sensorelemente aus
zugleichen. Dadurch ergeben sich Kostenvorteile, da die Un
einheitlichkeiten in verringertem Maße während des Herstel
lungsprozesses durch die Herstellung der Sensorelemente
selbst ausgeglichen werden müssen.