DE4114369C2 - Pyrometer - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Pyrometer gemäß Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Ein derartiges Pyrometer ist aus der JP-OS 63-238 533 und das zugehörige
Pat. abstr. of Jap. 40 P 821, Vol. 13, No. 43 bekannt.
Bei diesem vorbekannten Pyrometer wird die Meßstrahlung auf zwei Lichtwege
aufgeteilt und jeweils einem von zwei Detektoren (Sensoren) zugeführt, deren Sensor-
Signale zur Bestimmung der Temperatur des Meßobjekts herangezogen werden. Die
optische Strahlung des einen Sensors ist auf etwa 1/500 der Eingangsstrahlung
gedämpft. Beide Sensor-Signale werden einem Linearisierer zugeführt, und es wird
von diesem ein eigenes Signal durch Auswahl zwischen bzw. aus den beiden
vorliegenden Sensor-Signalen erzeugt. Eines der beiden Sensor-Signale wird mit
einem festen Referenzsignal verglichen, und das Ergebnis dieses Vergleichs stellt ein
Auswahlkriterium für das Durchschalten des ersten oder zweiten Sensor-Signals an
den Ausgang des Linearisierers dar.
Aufgrund der bei diesem Pyrometer verwendeten Formel (s. Pat. abstr.) erkennt der
Fachmann, daß das abgeschwächte Sensor-Signal Sb, multipliziert mit dem Verhältnis
der beiden spektralen Strahlungsflüsse (Aa, Ab), bzw. das Sensor-Signal Sa zur
Linearisierung verwendet werden. Daraus ergibt sich
- a) ein um den Abschwächungsfaktor vergrößerter Dynamikbereich des verwendeten Sensortyps und
- b) daß beide Sensoren (Sa, Sb) identische Kennlinien aufweisen müssen - andernfalls wäre die verwendete Formel nicht anwendbar.
Wegen der langwelligen Grenze des Spektralbereichs ergibt sich beim Einsatz der
Sensoren bei Raumtemperatur (also bei niedrigen Temperaturen) infolge des Signal-
Rausch-Verhältnisses ein nach unten begrenzter, oftmals nicht ausreichender
Temperaturbereich, in welchem das Pyrometer einsetzbar ist.
Der Einsatz von Graufiltern erweitert zwar den Dynamikbereich des Sensors um den
Abschwächungsfaktor des Graufilters nach oben, bewirkt jedoch aufgrund der
gleichbleibenden Spektralcharakteristik des Sensors bei hohen Objekttemperaturen
einen vergrößerten Emissionsgrad-Einfluß - weil sich der Schwerpunkt der spektralen
Strahlungsdichte mit zunehmender Objekttemperatur gemäß Planck′scher Strahlungs
formel zu kürzeren Wellenlängen hin verschiebt - auf den Temperaturmeßwert, so daß
bei schwankendem Emissionsgrad die Meßgenauigkeit abnimmt (beeinträchtigt wird).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Pyrometer der
gattungsgemäßen Bauart zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau über einen
großen durchgehenden Meßbereich, im Niedrigtemperaturbereich beginnend,
einwandfreie Meßergebnisse erstellt und bei hohen Temperaturen eine weitgehend
emissionsgradunabhängige Messung gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird dies durch ein Spektral-Quotienten-Pyrometer gemäß
Kennzeichnung des Patentanspruchs 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Pyrometer ist aufgrund seines für den Niedrigtemperatur-
Bereich ausgelegten Spektralpyrometerteils auch der Niedrigtemperatur-Bereich
(beispielsweise von ca. 250°C oder sogar bis in den Bereich von unter 0°C)
einwandfrei meßbar und aufgrund seines für den Hochtemperatur-Bereich zuständigen
Quotientenpyrometerteils auch bei höheren Objekttemperaturen eine emissions
gradunabhängige Temperaturmessung gegeben. Es ist aufgrund der für unter
schiedliche Temperaturbereiche/Spektralbereiche ausgelegten Sensoren, wobei die
Kennlinien des Spektralpyrometerteils und Quotientenpyrometerteils lückenlos
aneinandergereiht sind oder sich überlappen, ein wesentlich größerer Meßbereich als
beim vorbekannten Pyrometer auf einfache Weise realisiert - dabei ist es von großem
Vorteil, daß beim erfindungsgemäßen Pyrometer im Gegensatz zum oben erläuterten
vorbekannten Pyrometer nun der Einsatz von Sensoren mit unterschiedlicher
Spektralcharakteristik ermöglicht wird, wodurch letztlich eine wesentlich vergrößerte
Temperaturmeßspanne erzielbar ist. Man kann beispielsweise mit verschiedenen
Sensoren folgende Meßbereiche abdecken
- a) Sensor "Thermosäule": -30 bis +800°C
- b) Sensor "Germaniumdiode": +250 bis +1500°C
- c) Sensor "Siliciumdiode": +400 bis +3000°C
und damit bei einer Kombination von Thermosäule und Siliciumdiode den Temperatur
bereich von -30 bis +3000°C sowie bei einer Kombination von Germaniumdiode und
Siliciumdiode den Temperaturbereich von +250 bis 3000°C messen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Pyrometers, mit mehreren
Sensoren und einer die Sensor-Signale auswertenden
Auswerteschaltung/Auswerteeinheit, und
Fig. 2 ein Kurven-Diagramm eines Mehrsensorpyrometers mit drei Sensoren,
wobei die Sensoren derart gewählt und ausgewertet werden, daß im
unteren Meßbereich des Pyrometers sich ein Spektralpyrometer und im
weiteren Meßbereich sich ein Quotientenpyrometer ergibt.
Das erfindungsgemäße Pyrometer ist als Spektral- und Quotientenpyrometer (dabei im
unteren Meßbereich als Spektralpyrometer und im oberen Meßbereich als
Quotientenpyrometer, vgl. Fig. 2) ausgebildet.
Die einzelnen Sensoren haben unterschiedliche Meßempfindlichkeit. Die Meßbereiche
sind dabei derart aufeinander abgestimmt, daß sie sich ergänzen bzw. überschneiden.
Die Sensor-Empfindlichkeit kann vom Minusbereich °C bis zum hohen Plusbereich
(z. B. 3000°C) reichen oder nur in einem Temperaturbereich (z. B. Bereich der
Plusgrade) in Celsius liegen - bei einer bevorzugten Ausführung ist ein durchgehender
Meßbereich von +250°C bis +3000°C vorhanden. Es werden Sensoren
unterschiedlicher Wellenlänge eingesetzt. Die Sensor-Kennlinien sind mit K6-K8
bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Mehrsensorpyrometer weist eine Optik 1 auf, welche die
empfangene Meßstrahlung den Sensoren S1-Sn zuführt, die dieselben in Signale
umsetzen, welche dann der Auswerteschaltung (Auswerteeinheit) - die einen
Mikroprozessor 2 mit entsprechendem Programm aufweist - zugeführt werden. Der
Mikroprozessor 2 ist mit einem Programm-Speicher 3 verbunden, welcher sämtliche
Rechner- und Steuerungsprogramme des erfindungsgemäßen Mehrsensorpyrometers
enthält. Der Programm-Speicher kann mit einem Kalibrierwerte-Speicher 4 verbunden
sein bzw. einen solchen beinhalten. Des weiteren ist der Mikroprozessor mit einer als
Ganzes mit 5 bezifferten Einheit verbunden, welche der Anordnung von Bedien
elementen, Schnittstellen, Statussignalen dient. Der Mikroprozessor 2 weist
mindestens einen Ausgang 6 für die Meßwertausgabe auf.
In dem Kennlinien-Diagramm sind auf der einen Achse die Werte für die
"Temperatur" in °C und auf der anderen Achse die Werte für das elektrische "Signal"
angegeben.
Die Auswerteschaltung (Pos. 2-4) ist derart ausgeführt, daß sie in stufenloser
Auswertung ein auf den gesamten Meßbereich des Pyrometers bezogen stetiges
Ausgangssignal zur Meßwert-Anzeige zur Verfügung stellt.
Claims (2)
1. Pyrometer zur berührungslosen Temperaturmessung, bei dem eine Optik die
empfangene Meßstrahlung mehreren Sensoren zuführt, welche dieselbe in Signale
umsetzen, wobei die Sensoren für unterschiedliche Temperaturbereiche ausgelegt
sind und sich die Kennlinien von zwei Sensoren überlappen sowie deren Sensor-
Signale im Kennlinien-Überlappungsbereich linearisiert und zu einem einzigen
Ausgangssignal zusammengefaßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß es als ein Spektral-Quotienten-Pyrometer ausgebildet
und dabei für den unteren Temperaturbereich als Spektralpyrometer und für den
oberen Temperaturbereich als Quotientenpyrometer ausgeführt ist.
2. Pyrometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es im
Spektralpyrometerteil einen Sensor (mit Kennlinie K6) und für den Quotienten
pyrometerteil zwei Sensoren (mit Kennlinie K7, K8), mit unterschiedlicher
Wellenlänge, aufweist.
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- 1991-05-02 DE DE4114369A patent/DE4114369C2/de not_active Expired - Fee Related
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