Die Erfindung betrifft eine Fronthaubenanordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Aus der Praxis sind inzwischen zahlreiche Sicherheitseinrichtungen wie
Airbag und dgl. für Insassen von Personenkraftwagen bekannt. Dagegen
sind Schutzmaßnahmen für Fußgänger, die vom Bug einen
Personenkraftwagen erfaßt werden, bisher kaum vorgeschlagen oder
praktisch umgesetzt worden. Als besonders problematisch erweisen sich
Unfälle mit Fußgängern, die bei Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h
erfolgen, da der Fußgänger, wenn er frontal erfaßt wird, oft mit dem Kopf
auf die Motorhaube des Personenkraftwagen aufschlägt und an dieser
Verletzung stirbt. Die Schwere der Verletzung ergibt sich dadurch, daß die
zumeist aus dünnem Blech ausgebildete Front- bzw. Motorhaube zwar dazu
neigen würde, sich zu verbiegen, es aber zu einem Aufschlag auf unter der
Motorhaube angeordneten, praktisch nicht oder nur schwer deformierbaren
Teilen wie dem Motorblock, dem Federbeindohm, dem Luftfilter, dem
Ventildeckel oder den Längs- und Querträgern des Fahrzeugs kommt. Es
wäre wünschenswert, wenn der Aufprall insbesondere des Kopfes eines
Fußgängers, in seinen Folgen abgemildert werden könnte. Bei
Geschwindigkeiten über 60 km/h wird dagegen der Fußgänger, nachdem er
erfaßt wurde, über das Fahrzeug geschleudert.
DE 29 22 893 C2 schlägt vor, die Motorhaube und den Kotflügel im
Bereich der zwischen diesen beiden Teilen gebildeten Fuge mit entlang der
beiden Teile verlaufenden, energieabsorbierenden U-Profilen auf
Aufbauteilen abzustützen, die im Falle eines Zusammenpralls den Aufprall
in Deformationsenergie umwandeln. Nachteilig bei dieser Anordnung ist
einerseits, daß schon erhebliche Kräfte auf die Profile einwirken müssen,
um diese zu verbiegen. Zudem sind diese sonst nutzlosen U-Profile
kostspielig in der Anschaffung und aufwendig zu montieren.
DE 27 37 876 A1 beschreibt eine Aufprallschutzvorrichtung, die ein
netzartiges Auffangelement mittels einer vorgespannten Schwenkklappe aus
einer Ruheposition, in der das Netz im wesentlichen an der Fronthaube
anliegt, in eine Auffangposition verlagert, welche im wesentlichen vor der
Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs verläuft. Diese Einrichtung dient
mehr der Windschutzscheibe als dem Schutz des Fußgängers vor einem zu
harten Aufprall auf die Fronthaube. Außerdem kann jede Berührung des die
Schwenkbewegung auslösenden, in der vorderen Stoßstange integrierten
Sensors das Netz dazu veranlassen, ausgelöst zu werden, wodurch eine
Vielzahl von Konstellationen eintreten, in denen das Netz dem Fahrer die
gesamte Sicht nimmt.
DE 28 41 315 A1 beschreibt eine Sicherheitseinrichtung, bei der in
Reaktion auf ein Signal eines im Frontbereich eines Fahrzeugs
angeordneten Sensors zur Erfassung einer Kollision mit einem Fußgänger
die Fronthaube aus einer Ruheposition in eine demgegenüber angehobene
Aufprallposition durch eine Kolbe-Zylinder-Einheit verlagert wird, wobei
die Verlagerung durch einen Energiespeicher erfolgt. Beim Anheben wird
die Fronthaube um eine an der Stirnseite des Fahrzeugs angeordnete
horizontale Drehachse verschwenkt.
DE 197 10 417 A1 beschreibt eine Anordnung zum anheben der
Fronthaube, bei der eine Verschwenkung um eine an der Stirnseite des
Fahrzeugs angeordnete horizontale Drehachse durch dieselbe Gasfeder
ausgelöst wird, die auch das Anheben der an der anderen Ende angelenkten
Fronthaube unterstützt.
DE 197 21 565 A1 beschreibt eine Sicherheitseinrichtung an
Kraftfahrzeugen zum Anheben der Fronthaube, bei der das Anhebern der
Fronthaube geschwindigkeitsabhängig durch einen mit dem Haubenschloß
integrierten Mechanismus erfolgt. Hierzu wird entweder die üblicherweise
aus Sicherheitsgründen aus der Fahrerkabine ausgelöste Entriegelung des
mit einer Druckfeder beaufschlagten Schlosses durch einen Sensor, der
durch einen Aufprall ausgelöst wird, ausgelöst, oder alternativ hierzu
insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten eine in den Schließbolzen der
Haubenschlosses integrierte Kolben-Zylinder-Einheit durch eine
Treibladung expandiert. Nachteil dieser Anordnung ist zunächst, daß die
zum Schließen der Fronthaube erforderliche Kraft einen bestimmten
Schwellenwert nicht übersteigen darf, um dem Fahrer zu erlauben, die
Fronthaube bequem zu schließen. Da die auftreffenden Kräfte bei einem
Personenunfall bedeutend sind, wird die Fronthaube schnell herabgedrückt
und es kommt zu den bekannten Personenschäden insbesondere im
Kopfbereich. Auch das Vorsehen einer Treibladung zum Expandieren
Kolben-Zylinder-Einheit ist problematisch, da deren Haltbarkeit,
insbesondere bei wenig geschützter Anordnung, begrenzt und der Austausch
problematisch ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß Druckfeder und die
Kolben-Zylinder-Einheit gleichzeitig ausgelöst werden, wodurch die
Öffnung der Fronthaube so groß werden würde, daß der Fahrtwind die
Haube gegen die Windschutzscheibe in Anlage bringt und dem Fahrer die
Sicht versperrt.
DE 27 11 338 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Dämpfen des Aufpralls
eines Fußgängers, bei der ein Luftsack im Bereich des Windlaufs
angeordnet ist, dessen Befüllung durch eine Sensorsignal ausgelöst wird.
Dabei kann der Luftsack so angeordnet sein, daß er zugleich einen Teil der
Fronthaube anhebt, wobei er hierzu eine Federkraft überwindet, die zwei
über einen Drehpunkt miteinander verbundene Lenker, von denen einer
drehbar an der Fronthaube und der andere drehbar an einem festen Teil des
Kraftfahrzeugs angeordnet ist, in eine angewinkelte Lage vorspannt. Ferner
wird vorgeschlagen, nachgiebige Profilkörper in Streifenform in der Art
einer Dichtung zwischen Haube und Seitenteilen anzuordnen, um damit
einen weiteren Schutz beim Aufprall zu schaffen.
DE 27 11 339 A1 beschreibt eine an der Frontseite angelenkte Fronthaube,
bei der die Anlenkung derart nachgiebig ausgebildet ist, daß sie eine
horizontale Verschiebung der Fronthaube durch den Anprall eines
Fußgängers zuläßt, wobei die nach hinten verlagerte Fronthaube an der
hinteren Seite mit einem Ende eines starren Verriegelungselements
verbunden ist, dessen anderes Ende bei Verschiebung der Fronthaube nach
hinten in einer Führungskurve derart nach oben und nach hinten verlagert
wird, daß die Fronthaube eine Bewegung nach oben ausführt. Dieses
Anheben funktioniert nur unter der Voraussetzung, daß es tatsächlich zu
einer horizontalen Verlagerung der Fronthaube kommt, was beispielsweise
beim Aufprall von Kindern nicht immer gewährleistet ist.
EP 0 509 690 A1 beschreibt eine Fronthaube, die an ihrer Vorderseite derart
an der Fahrzeugstruktur angelenkt ist, daß aufgrund eines Anpralls die
Fronthaube nach hinten verlagert wird, wobei die an der hinteren Seite
angeordneten Verschluß- bzw. Schwenkmittel aufgrund einer Bewegung der
Fronthaube nach hinten eine Schwenkbewegung der Fronthaube nach oben
auslösen, so daß der Deformationsweg der Haube unter dem Autrall eines
Fußgängers vergrößert wird. Die Schwenkbewegung wird beispielsweise
durch ein Viergelenkscharnier geführt, das sonst zur Verschwenkung der
Fronthaube eingesetzt wird, wenn der Zugang zum Motor und anderen
Teilen freigegeben werden soll. Auch hier tritt ein Anheben der Fronthaube
erst mit sehr kräftigem Verlagern der Fronthaube ein, während ein
schwacher Aufprall die Fronthaube nicht nach hinten und somit auch nicht
nach oben verlagert.
DE 197 12 961 A1 beschreibt die Anordnung einer Fronthaube an einem
Fahrzeug, bei der ein Scharnier auf einem Scharnierträger angeordnet ist,
welcher Scharnierträger im Falle eines aufprallenden Fußgängers nach oben
verschwenkt wird, um die Fronthaube anzuheben. Problematisch ist bei
dieser Anordnung, daß das Haubenschloß für die Fronthaube eine
Schwenkachse festlegt, die keine wahlfreie Verlagerung des
Scharnierträgers zuläßt, weshalb der beschriebene Scharnierträger
beispielsweise blockiert.
Insgesamt ist noch keine Lösung vorgeschlagen worden, die ein
kostengünstige und nach einem Einsatz leicht wiederherstellbare
Anordnung vorschlägt, welche konstruktiv so ausgereift ist, daß sie in
Serienfahrzeugen eingesetzt werden könnte.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Fronthaubenanordnung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 vorzuschlagen, die eine kostenmäßig und
technisch realisierbaren Fußgängerschutz liefert.
Diese Aufgabe wird bei der eingangs genannten Fronthaubenanordnung
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Fronthaubenanordnung ermöglicht es, die
Fronthaube aktiv zu gestalten, das heißt im Falle eines Aufpralls, der
beispielsweise durch einen im Frontbereich des Kraftfahrzeugs
angeordneten Sensor detektiert wird, die Fronthaube in eine angehobene
Lage zu versetzen, wobei die Vorspannmittel, die die Fronthaube anheben
und die im Falle des Aufpralls entriegelt wurden zugleich
energieabsorbierende Spannmittel sind, die das Umsetzen der
Aufprallenergie in Spannenergie für die Spannmittel beziehungsweise in
Deformationsenergie der Fronthaube umsetzen. Hierbei ist besonders zu
erwähnen, daß die erfindungsgemäße Fronthaubenanordnung eine echte
Schwenkbewegung um die im Aufprallfall von dem Haubenschloß
definierte horizontale Schwenkachse liefert, so daß die energieumsetzenden
Spannmittel vollständig einsatzbereit sind. Hierdurch wird ein großes
Problem, nämlich das durch unkontrolliertes Ausschwenken der Fronthaube
zwar ein bestimmter Abstand zu den harten Teilen unterhalb der Fronthaube
geliefert wird, aber im Anschluß daran die Deformationsenergie
ausschließlich von der Fronthaube aufgenommen werden muß und die
Spannmittel nicht dazu beitragen, gelöst. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch sichergestellt, daß keine Überbestimmung der
Verlagerungsbewegung in die angehobene Lage eintritt, die den Rückweg
blockieren würde.
Zweckmäßigerweise werden die vorgespannten Glieder, die das Anheben
der Fronthaube bewirken, mit Verriegelungselementen in einer Lage
gehalten, in der die Fronthaube nach Entriegeln des Haubenschlosses für
eine Inspektion des Motorraumes zugänglich gehalten wird. Lediglich im
Falle eines Aufpralls werden die Verriegelungselemente gelöst, wobei eine
Mehrzahl von Möglichkeiten zum Lösen der Verriegelungselemente in
Betracht kommt.
Einerseits können die Verriegelungselemente, wenn sie in der Art einer
Klinke ausgebildet sind, über elektromagnetisch betätigbare Schalter
zurückgezogen werden, welche in Reaktion auf ein entsprechendes
Sensorsignal, das über eine Steuerung innerhalb weniger Millisekunden
weitergeleitet wird, einen Aufprall melden. Es ist möglich, in der Steuerung
ferner ein von einer Geschwindigkeitsmesseinrichtung stammendes
Geschwindigkeitssignal zu überprüfen, ob eine voreinstellbare
Mindestgeschwindigkeit beziehungsweise eine voreinstellbare
Höchstgeschwindigkeit als zusätzliche Bedingungen eingehalten sind, um
sicherzustellen, daß die Fonthaube nur bei solchen Unfällen mit Fußgängern
ausgelöst wird, die in einem durch Aufprall lebensgefährlichen
Geschwindigkeitsband stattfinden. Beispielsweise können die
Schwellenwerte als Mindestgeschwindigkeit 5 oder 10 km/h und als
Höchstgeschwindigkeit beispielsweise 40 oder 50 km/h vorsehen.
Alternativ zu der elektronisch gesteuerten Auslösung der Fronthaube 1 ist es
auch möglich, einen Bereich in der Frontpartie des Kraftfahrzeugs
mechanisch mit der Klinke derart zu verkoppeln, daß bei Überschreiten
einer Mindestbeanspruchung die Klinke ausgelöst wird. Hierbei kommen
sowohl über Umlenkrollen geführte Seilzüge als auch hydraulische
Verstärkungsschaltungen, die ebenfalls auf Berührung der Frontpartie des
Kraftfahrzeuges reagieren, in Betracht.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung sowie aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Fronthaubenanordnung.
Fig. 2 zeigt das Scharnier der Fronthaubenanordnung aus Fig. 1.
Fig. 3 zeigt die Fronthaubenanordnung aus Fig. 1 mit einer Gasfeder als
Energiespeichereinheit.
Fig. 4 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung.
Fig. 5 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung.
Fig. 6 zeigt das Scharnier der Fronthaubenanordnung aus Fig. 5.
Fig. 7 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung.
Fig. 8 zeigt in Seitenansicht das Scharnier der Fronthaubenanordnung aus
Fig. 7.
Fig. 9 zeigt das Scharnier eines weiteren Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung im verriegelten Zustand.
Fig. 10 zeigt das Scharnier aus Fig. 9 im angehobenen Zustand.
Fig. 11 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung.
Fig. 12 zeigt das Scharnier der Fronthaubenanordnung aus Fig. 11.
Fig. 13 zeigt in schematischer Seitenansicht die Frontpartie eines
Kraftfahrzeuges mit einem weiteren Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Fronthaubenanordnung umfaßt eine
Fronthaube 1, die an ihrem vorderen Ende 2 von einem Haubenschloß 3
verschließbar gehalten ist. Die Fronthaube 1 ist in Fig. 1 in geschlossener
Lage dargestellt. Ein Scharnier 4 ermöglicht das Öffnen der Fronthaube 1
nach Entriegeln des Haubenschlosses 3, wobei die Fronthaube 1 um ein Ein
gelenk 6 des Scharniers 4 herum verlagerbar ist. Der an dem Rahmen des
Fahrzeugs angeordnete Scharnierteil 7 umfaßt zwei Lenker 10 und 11, die
über ein Gelenk 12 miteinander verbunden sind. An das Gelenk 12 greift
eine Druckfeder 13 an, deren Vorspannung mit dem Pfeil F angedeutet ist.
Ein Auslösemechanismus 14 hält das Gelenk 6 in seiner Ruhelage gegen die
Vorspannung einer als Feder 13 ausgebildeten Energiespeichereinheit. Im
Falle eines Unfalls mit einem Fußgänger, der beispielsweise durch einen
Sensor 15 im vorderen Frontbereich des Kraftfahrzeuges detektiert wird und
ein entsprechendes Signal an eine Steuereinheit 16 abliefert, löst die
Steuereinheit 16 den Auslösemechanismus 14 mittels eines
Elektromagneten aus seiner Verriegelungsposition und gibt somit die
Feder 13 für eine Druckbetätigung frei, wodurch sich die Fronthaube 1 in
Richtung des Pfeils P in eine angehobene Lage verlagert wird, die im
Wesentlichen der gestrichelten Lage in Fig. 2 entspricht.
Um zu verhindern, daß beim Einparken oder aufgrund von Rowdytum die
Fronthaube 1 in ihre angehobene Lage verlagert wird, erhält die
Steuerung 16 ferner ein für die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges
repräsentatives Signal beispielsweise von einem
Geschwindigkeitssensor 17, der im Bereich der Vorderachse angeordnet ist.
Hiermit ist es insbesondere möglich, einen bevorzugten Bereich von
Geschwindigkeiten beispielsweise über voreingestellte Werte zu
überwachen, wobei ausschließlich in diesem Bereich von beispielsweise
10 km/h bis 60 km/h die Freigabe des Auslösemechanismus 14 zugelassen
wird.
Nach dem Auslösen der Fronthaube 1, unabhängig davon, ob beabsichtigt
oder unbeabsichtigt, kann das Scharnier 4 auf einfache Weise wieder in
seine Ruhelage zurückverlagert werden, indem das Haubenschloß 3
entriegelt und die Fronthaube 1 gegebenenfalls mit Unterstützung einer
Gasfeder in ihre offenen Lage verlagert wird, wodurch der Hebel 11 an
seinem Gelenk 6 mit der Gewichtskraft der Fronthaube 1 belastet wird und
aufgrund des Hebelverhältnisses dazu in der Lage ist, die Feder 13 in ihre
gespannte Position zurückzuversetzen. Es ist möglich, alternativ oder
kummulativ hierzu eine Spanneinrichtung vorzusehen, die beispielsweise
aufgezogen werden kann.
In dem abgeänderten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 sind der
grundsätzliche Aufbau und Verfahrensweise der Fronthaubenanordnung
vergleichbar zu der aus Fig. 1, und wie im folgenden dieser Beschreibung
auch und daher bezeichnen dieselben Bezugszeichen im Wesentlichen
dieselben Teile. In Fig. 3 ist zusätzlich eine Gasdruckfeder 20 vorgesehen,
die derart angeordnet ist, daß sie bei Entriegelung des Haubenschlosses 3 die
Fronthaube allmählich nach oben verlagert, dagegen bei Freigabe des
Auslösemechanismus 14 die Fronthaube schlagartig nach oben verlagert
und damit die Energiespeichereinheit 13 ersetzt.
Die Fronthaubenanordnung gemäß Fig. 4 verlagert die Fronthaube 1 in
Richtung des Pfeiles P durch Verschwenken eines Hebels um ein zentrales
Gelenk 21, wobei das eine Ende des Hebels 7 das Gelenk 6 trägt und an
dem anderen Ende des Hebels 7 eine Feder 13 angreift. Das Gelenk 21 ist in
einem Axiallager verschieblich angeordnet und kann dort noch einmal
vorgespannt sein, um sicherzustellen, daß das Gelenk 6 beim Öffnen der
Fronthaube 1 entlang eines Radius verlagert wird, der durch das
Verschwenken um die von dem Haubenschloß 3 definierte Schwenkachse
entspricht.
In der Ausführungsform gemäß der Fig. 5 und 6 erfolgt die Vorspannung
durch eine Spreizfeder, deren eines Ende an dem Rahmen fest angelegt ist
und deren anderes Ende den Schenkel 7 in Öffnungsrichtung P vorspannt.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 7 und 8 ist ein gelenkiger
Kniehebel mit dem auswärtigen Ende seines einen Knieschenkels an das
Gelenk 6 angelenkt, während der andere Schenkel mit einer Druckfeder 13
derart druckbeaufschlagt ist, daß eine Schwenkbewegung in
Öffnungsrichtung P gegeben ist, wobei gegebenenfalls zusätzlich eine
Führung vorgegeben sein kann, um sicherzustellen, daß das Gelenk 6 auf
einer vom Radius zur Schwenkachse durch das Haubenschloß 3 definierten
Bahn verlagert wird.
In den Fig. 9 und 10 ist eine Fronthaube 1 angedeutet, die an einem
Viergelenkscharnier 4' angelenkt ist, wobei die Lenker des
Viergelenkscharniers 4' in geschlossener Lage in enger Anlage zueinander
kommen, während sie in der in Fig. 10 gezeigten angehobenen Lage der
Fronthaube 1 zum Schutz der Fußgänger um einen Abstand S nach oben
verlagert wurden. Das Basisteil 7 des Viergelenkscharniers 4' ist an seiner
Unterseite in einer in Fahrtrichtung verlaufenden Axialführung 8 gelagert
und dort beispielsweise durch eine Feder 11 vorgespannt. Die
Verlagerungsbewegung in die angehobene Lage der Fronthaube 1 erfolgt
durch eine Energiespeichereinheit 13, die vorliegend als Spannfeder
ausgebildet ist und die durch eine nicht dargestellte Verriegelungseinheit
wie zuvor beschrieben gehalten ist. Durch das horizontal verschiebliche
Anordnen des abgewandten Endes 9 des Lenkers 7 in einer axialen, in
Fahrtrichtung verlaufenden Führung 8 ist es erst dem
Viergelenkscharnier 4' möglich, die Haube 1 folgend dem Radius, der
durch das Haubenschloß 3 als Schwenkachse definiert ist, zu folgen,
während sonst eine Öffnung der Fronthaube nicht möglich wäre.
In den Fig. 11 und 12 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Fronthaubenanordnung dargestellt, bei der die
Verlagerung der Fronthaube 1 in Öffnungsrichtung P durch das gegenseitige
Verschieben zweier in Keilform ausgebildeter Anschläge unter der
Vorspannung der Feder 13 erfolgt, welche Anschläge auch aus einem
plastisch deformierbaren Kunststoffschaum oder dergleichen bestehen
können, wodurch weitere Arbeit zur Umwandlung der Aufprallenergie
aufgewandt werden muß, um die Fronthaube 1 wieder in die abgesenkte
Lage zu verlagern.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 13 arbeitet nach demselben Mechanismus
wie diejenige der Fig. 4, wobei auch in der vorderen Hälfte der Fronthaube
Scharniere angeordnet sind.
Die Erfindung ist vorstehend anhand einer Mehrzahl von
Ausführungsbeispielen der Erfindung beschrieben worden, wobei die
einzelnen Merkmale und Maßnahmen der Ausführungsbeispiele
gegebenenfalls auch miteinander kombiniert beziehungsweise im Austausch
vorgesehen werden können.
Vorstehend sind aktive Fronthauben beschrieben worden, die beim
Aufprall eines Fußgängers ausgelöst werden, um die Aufprallenergie in
Deformationsenergie umwandeln zu können, bevor der Fußgänger auf harte
Teile des Motorbereichs aufschlägt. Es versteht sich, daß
zweckmäßigerweise die Auslösung bei einem Aufprall in sehr kurzer Zeit,
vorzugsweise weniger als 100 und besser weniger als 50 Millisekunden
ausgelöst wird, wobei die Einhaltung dieser Beschränkung erforderlich ist,
um zu verhindern, daß es zu einem Aufprall kommt, wenn die Fronthaube 1
noch nicht vollständig in ihre angehobene Position verlagert wurde.