DE19920493A1

DE19920493A1 - Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre

Info

Publication number: DE19920493A1
Application number: DE19920493A
Authority: DE
Inventors: Bernd Schultheis
Original assignee: Schott Glaswerke AG
Current assignee: SCHULTHEIS, BERND, 55270 SCHWABENHEIM, DE
Priority date: 1999-05-05
Filing date: 1999-05-05
Publication date: 2000-11-16
Anticipated expiration: 2019-05-06
Also published as: US6631710B2; FR2793130A1; DE19920493C2; CA2307494A1; JP2000356354A; US20020005122A1

Abstract

Derartige Zubehörteile und Geschirre müssen bei der Pyrolyse-Selbstreinigung von modernen Backöfen aus dem Backofen entfernt werden, da die typischerweise seit Jahren verwendeten Werkstoffe nicht der hohen Pyrolyse-Temperatur von ca. 500 DEG gewachsen sind. Sie müssen daher einer gesonderten mühsamen manuellen Reinigung unterzogen werden. DOLLAR A Gemäß der Erfindung können die vorgenannten Zubehörteile und Geschirre während der Pyrolyse-Selbstreinigung des Backofens im Ofen verbleiben und auf einfache Weise mitgereinigt werden, indem sie aus einem Material bestehen, das auch bei den typischerweise in Backöfen mit Pyrolyse-Selbstreinigung herrschenden hohen Pyrolyse-Temperaturen ausreichend temperaturbeständig ist und einen möglichst geringen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten aufweist. DOLLAR A Vorzugsweise finden Glas, Glaskeramik oder keramische Werkstoffe mit einem thermischen Längenausdehnungskoeffizienten von 3 x 10·-6· 1/K Anwendung.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre. Derartige Zubehörteile sind typischerweise Kuchen- Backschalen und Backpfannen, Fettauffangschalen und Gitterroste. Als Geschirre kommen typischerweise Auflaufformen, Bräter, Töpfe und dergleichen in Betracht.

Die Pyrolyse-Selbstreinigung von Backöfen ist inzwischen weit verbreitet. Übergelaufene und eingebrannte Lebensmittel-Rückstände werden durch die Pyrolyse bei Temperaturen von typischerweise 500°C verascht und können anschließend mit einem feuchten Tuch ausgewischt werden. Heutige Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre, die aus Aluminiumblech, emailliertem Stahlblech oder verchromten Gitter-Stäben bei Gitterrosten gefertigt werden, müssen während der Pyrolyse-Selbstreinigung des Backofens aus dem Backofen entnommen werden, da die Pyrolyse- Temperatur die Zubehörteile bzw. das Geschirr infolge starker Verwerfung und/oder Oxydation unbrauchbar machen würde. Selbst Glas-Backschalen sind nur für Temperaturen bis max. 250°C zugelassen.

Diese Einschränkung hat den Nachteil, daß eingebrannte Lebensmittel- Rückstände auf den Backofen-Zubehörteilen bzw. dem verwendeten Geschirr mühsam per Hand gereinigt werden müssen. Neben dem erheblichen Zeitaufwand und dem nicht unerheblichen Wasserverbrauch müssen oft stark abrasive Scheuermittel bzw. Scheuerschwämme oder Stahlputzwolle verwendet werden. Die Folge sind dabei Kratzer in den metallischen Zubehörteilen bzw. Geschirren, die beispielsweise bei Backschalen beim nächsten Backvorgang das Anbrennverhalten fördern.

Außer im privaten Bereich stellt insbesondere im gewerblichen Bereich, z. B. in Backstuben, Pizza-Bäckereien, Schnellimbisständen etc., dieser gesonderte Reinigungsaufwand der Backofen-Zubehör-Teile und Geschirre einen erheblichen Nachteil dar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichneten Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre so auszubilden, daß der gesonderte Reinigungsaufwand entfällt. Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß sie aus einem Material bestehen, das auch bei den typischerweise in Backöfen mit Pyrolyse-Selbstreinigung herrschenden hohen Pyrolyse Temperaturen ausreichend temperaturbeständig ist und einen möglichst geringen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten aufweist.

Derartig ausgebildete Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre bieten den Vorteil, daß sie während der Pyrolyse-Selbstreinigung des Backofens im Ofen verbleiben und mitgereinigt werden können. Eine aufwendige Handreinigung der eingebrannten Lebensmittelreste entfällt demnach.

Vorgenannte Backofen-Zubehörteile und Geschirre finden Verwendung in privaten Haushaltsbacköfen und in gewerblich genutzten Backöfen. Sie können mit Vorteil auch in Temperöfen im labortechnischen Bereich verwendet werden.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung bestehen die Zubehörteile für Backöfen und das darin verwendbare Geschirr aus Glas, Glaskeramik oder keramischen Werkstoffen mit einem thermischen Längenausdehnungskoeffizient 3 × 10^-6 1/K.

Die Glaskeramik soll eine spezifische Wärmespannung von < 0,25 MPa/K bei einer Temperaturbeständigkeit von < 500°C oder von < 0,23 MPa/K bei einer Temperaturbeständigkeit von < 550°C haben.

Aus derartigen Werkstoffen werden vorzugsweise die Backschalen und Backpfannen ausgebildet.

Dabei kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Werkstoff eine Hochquarz-Mischkristall-Glaskeramik sein, die transparent ausgebildet oder eingefärbt, vorzugsweise dunkel, ist. Gemäß einer anderen Ausgestaltung kann der Werkstoff eine Keatit-Mischkristall-Glaskeramik sein, die weiß opak oder farbig opak ausgebildet sein kann.

Der wesentliche Vorteil bei der Verwendung von Glaskeramik besteht in der hohen Strahlendurchlässigkeit bei Pyrolysebeheizung von oben.

Gemäß einer anderen Weiterbildung können die Zubehörteile aus einem keramischen Werkstoff mit geringer Oberflächenporosität, vorzugsweise Aluminiumoxid, bestehen. So können neben Schalen und Pfannen aus Keramik die Gitterroste aus keramischen Stäben oder Röhren gebildet sein.

Gemäß einer dritten Weiterbildung der Erfindung können die Zubehörteile und die Geschirre aus einer hochtemperaturbeständigen metallischen Legierung mit niedrigem thermischen Längenausdehnungskoeffizienten bestehen. Diese metallische Legierung kann gemäß Ausgestaltungen der Erfindung eine Chrom- Nickel-Legierung oder eine Eisen-Nickel-Legierung sein, beispielsweise eine Legierung, die unter dem Handelsnamen INVAR bekannt geworden ist. Diese metallischen Werkstoffe eignen sich im besonderen für den Aufbau der Gitterroste.

Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Backschale, die aus den erfindungsgemäßen Materialien hergestellt ist,

Fig. 2 eine Backpfanne mit zusätzlichem partiell abgesenkten Fett-/Bratensaft-Auffangbereich, die aus den erfindungsgemäßen Materialien hergestellt ist, und

Fig. 3 einen Gitterrost, der aus Stäben oder Röhren aus erfindungsgemäßen Materialien hergestellt ist.

Die Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine typische Backschale 1, wie sie insbesondere zum Backen von Kuchen oder dergleichen verwendet wird. Diese Backschale 1 besitzt ein flaches Bodenteil 2 und einen umlaufenden, hochgeformten Rand 3, der oben abgeflacht ist. Das Material der Backschale ist vorzugsweise eine transparente Hochquarz-Mischkristall- Glaskeramik, bekannt unter der Marke ROBAX®, oder alternativ eine dunkel eingefärbte Hochquarz-Mischkristall-Glaskeramik ähnlich der Glaskeramik, die unter der Marke CERAN® bekannt geworden ist.

Die Backschale 1 kann auch aus weißer opaker Keatit-Mischkristall- Glaskeramik, beispielsweise einer solchen, die unter der Marke CERAX® bekannt geworden ist, oder alternativ aus farbig opaker Keatit-Mischkristall- Glaskeramik bestehen.

Diese Glaskeramiken besitzen eine spezifische Wärmespannung von < 0,23 MPa/K bei einer Temperaturbeständigkeit von < 550°C.

Die Fig. 2 zeigt eine typische Backpfanne 4 mit einem zusätzlichen partiell im flachen Bodenteil 6 abgesenkten Fett-/Bratensaft-Auffangbereich 5. Diese Backpfanne 4 besitzt, ebenso wie die Backschale 1 nach Fig. 1, einen umlaufenden, hochgezogenen Rand 7, der allerdings stärker als im Fall der Backschale hochgebogen ist.

Auch die Backpfanne 4 nach Fig. 2 wird vorzugsweise aus den Glaskeramikmaterialien hergestellt, wie sie im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrieben worden sind.

Alternativ zu den beschriebenen Glaskeramikmaterialien können sowohl die Backschale 1 als auch die Backpfanne 4 aus einem keramischen Material, beispielsweise Aluminiumoxid mit geringer Oberflächenporosität, bestehen.

Grundsätzlich können sie auch aus einem hochtemperaturbeständigen metallischen Werkstoff mit geringem thermischen Längenausdehnungskoeffizienten bestehen.

Die Fig. 3 zeigt einen Gitterrost 8 mit Stäben oder Röhren 9, die an zwei Rahmenteilen 10 befestigt sind. Diese Stäbe bzw. Röhren 9 und die Rahmen 10 bestehen vorzugsweise aus einem keramischen Werkstoff mit geringer Oberflächenporosität oder aus einer Chrom-Nickel- oder Eisen-Nickel- Legierung mit geringer thermischer Längenausdehnung.

Die vorstehenden Ausführungen gelten entsprechend für andere Zubehörteile von Backöfen bzw. darin verwendbare Geschirre.

Claims

1. Zubehörteile von Backöfen und darin verwendbare Geschirre, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Material bestehen, das auch bei den typischerweise in Backöfen mit Pyrolyse-Selbstreinigung herrschenden hohen Pyrolyse-Temperaturen ausreichend temperaturbeständig ist und einen möglichst geringen thermischen Längenausdehnungskoeffizienten aufweist.

2. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Glas oder Glaskeramik mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von 3 × 10^-6 1/K, einer spezifischen Wärmespannung von < 0,25 MPa/K bei einer Temperaturbeständigkeit < 500°C oder von < 0,23 MPa/K bei einer Temperaturbeständigkeit von < 550°C bestehen.

3. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer hochtemperaturbeständigen metallischen Legierung mit niedrigem thermischen Längenausdehnungskoeffizienten bestehen.

4. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff eine Hochquarz-Mischkristall- Glaskeramik ist.

5. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskeramik transparent ausgebildet oder eingefärbt ist, vorzugsweise dunkel.

6. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff eine Keatit-Mischkristall- Glaskeramik ist.

7. Zubehörteile und Geschirre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Glaskeramik weiß opak oder farbig opak ausgebildet ist.

8. Zubehörteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem keramischen Werkstoff, vorzugsweise Aluminiumoxid, mit geringer Oberflächenporosität und einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten 3 × 10^-6 1/K bestehen.

9. Zubehörteile nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Legierung eine Chrom-Nickel-Legierung oder eine Eisen- Nickel-Legierung mit geringer thermischer Ausdehnung ist.

10. Zubehörteile nach Anspruch 8, ausgebildet als Gitterrost (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterrost (8) aus keramischen Stäben oder Röhren (9) mit geringer Oberflächenporosität gebildet ist.

11. Zubehörteile nach Anspruch 3 oder 9, ausgebildet als Gitterrost (8), dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterrost (8) aus metallischen Stäben oder entsprechenden Röhren (9) gebildet ist.

12. Zubehörteile nach einem der Ansprüche 1 bis 9, ausgebildet als Backschale (1).

13. Zubehörteile nach einem der Ansprüche 1 bis 9, ausgebildet als Backpfanne (1).