DE19918566A1 - Elektromagnetisch schaltbare Blinkerhebelvorrichtung - Google Patents
Elektromagnetisch schaltbare BlinkerhebelvorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung schlägt eine Blinkerhebelvorrichtung vor, bei welcher das, den Blinkerhebel in Schaltstellung haltenden, Halteelement und/oder das, den Blinkerhebel in die neutrale Ausgangsposition zurückführende, Rückstellelement, einen Elektromagneten aufweist.
Description
Die Erfindung geht aus von einer Blinkerhebelvorrichtung,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1. Bei herkömmlichen
Blinkerhebelvorrichtungen rastet der Blinkerhebel während des
Blinkvorgangs in der entsprechenden Blinkerhebelstellung ein.
Dabei hält ein Halteelement den Blinkerhebel so lange in
Blinkerhebelstellung, bis das Lenkrad in die neutrale
Mittelstellung zurückgedreht wird. Bei Erreichen der
Mittelstellung wird ein an der Lenkstange angeordnetes
Rückstellelement aktiviert, dass den Blinkerhebel wieder in
seine neutrale Ausgangsposition zurückstellt und damit den
Blinkvorgang beendet. Solche Blinkerhebelvorrichtungen weisen
den Nachteil auf, dass bei komplizierten Lenkvorgängen, bei
denen das Lenkrad beispielsweise zwei Mal über die
Mittelstellung gedreht und daran anschließend ein Mal wieder
zurückgedreht wird, der Blinkvorgang abgebrochen wird, da die
Lenkradmittelstellung überschritten wird, obwohl der
eigentliche Fahrvorgang, aufgrund welchem der Blinker gesetzt
wurde, noch nicht abgeschlossen ist. Andererseits wird gerade
bei Überholmanövern, sei es auf der Autobahn oder auch auf der
Landstraße, häufig die neutrale Mittelstellung des Lenkrads
nicht unmittelbar nach Beendigung des Überholmanövers
erreicht, sondern zu einem späteren Zeitpunkt. Dies hat zur
Folge, dass der Blinker auch noch lange nach Beendigung des
Überholvorganges aktiv ist und damit andere Verkehrsteilnehmer
irritiert bzw. gefährdet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine
sichere und komfortable Blinkerhebelvorrichtung vorzuschlagen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Blinkerhebelvorrichtung mit
den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen vorgesehen.
Eine erfindungsgemäße Blinkerhebelvorrichtung weist dabei
einen Blinkerhebel, der in die neutrale Ausgangsposition
sowie, zumindest in die beiden Blinkerhebelstellungen rechts
und links, schaltbar ist, sowie ein mit dem Blinkerhebel
zusammenwirkendes Steuerelement, welches bei Schaltung des
Blinkerhebels den entsprechenden Blinker aktiviert, auf.
Außerdem ist ein den Blinkerhebel in der entsprechenden
Blinkerhebelstellung haltendes Halteelement sowie ein den
Blinkerhebel nach Beendigung des Blinkvorganges von der
entsprechenden Blinkerhebelstellung in die neutrale
Ausgangsposition zurückstellendes Rückstellelement vorhanden,
wobei das Halteelement und/oder das Rückstellelement einen
Elektromagneten aufweist. Der erfindungsgemäße Gegenstand hat
dabei den Vorteil, dass die Blinkerabschaltung nicht mehr nur
aufgrund der erreichten Mittelstellung des Lenkrades erfolgen
kann, sondern auch durch ein entsprechendes Ansteuern des
einen Elektromagneten aufweisenden Halte- und/oder
Rückstellelements. Gerade bei komplizierten Lenkvorgängen,
oder auch bei Überholmanövern, kann erfindungsgemäß erreicht
werden, dass der Blinkerhebel, sei es nach einem bestimmten
Zeitintervall, oder nach einer bestimmten, mit dem Fahrzeug
zurückgelegten Strecke, in die neutrale Ausgangsposition
mittels des entsprechenden Elektromagneten zurückgeführt und
der Blinkvorgang beendet wird. Ein weiterer Vorteil der
Erfindung ist, dass, aufgrund der Einrastung des Blinkers in
die Blinkerhebelstellung, keine Umgewöhnung des
Fahrzeugführers bezüglich des Blinkverhaltens zu erfolgen hat.
Außerdem weist die Erfindung den Vorteil auf, dass die
Bauweise einer solchen Blinkerhebelvorrichtung sehr kompakt
ist.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hält das
Halteelement den Blinkerhebel mit Hilfe eines Elektromagneten
in Blinkerhebelstellung. Dies hat den Vorteil, dass der
Elektromagnet unmittelbar dort zum Einsatz kommt, wo der
Blinkerhebel in der in Blinkerhebelstellung gehalten wird.
Eine erfindungsgemäße Weiterbildung sieht vor, dass das
Rückstellelement den Blinkerhebel, mit Hilfe eines
Elektromagneten, in die neutrale Ausgangsposition
zurückstellt. Ein solche Weiterbildung weist den Vorteil auf,
dass die Rückstellung über ein definiertes Ansteuern des
Elektromagneten erfolgt.
Vorteilhafterweise kann alternativ dazu das Rückstellelement
mechanisch, insbesondere mit einer Rückstellfeder, ausgebildet
sein. Dies hat den Vorteil, dass, wenn das Halteelement den
Blinkerhebel in Blinkerhebelstellung freigibt, eine
automatische Rückführung des Blinkerhebels in die
Ausgangsposition gewährleistet ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der
Elektromagnet von einem, insbesondere am Lenkrad angeordneten,
Lenkwinkelsensor gesteuert. Lenkwinkelsensoren werden in
modernen Kraftfahrzeugen eingesetzt, um die Stellung der
Reifen während insbesondere eines Bremsvorganges,
berücksichtigen zu können. Die Verwendung eines
Lenkwinkelsensors weist den Vorteil auf, dass der Lenkvorgang
kontinuierlich registriert wird. Aus den Daten des
Lenkvorganges können, in Verbindung mit einer Recheneinheit,
Kriterien ermittelt werden, aufgrund welchen der Elektromagnet
so angesteuert wird, dass eine Rückführung des Blinkerhebels
in die neutrale Ausgangsposition erfolgt. Die Kriterien können
dabei an typischen Lenkvorgängen sowie Lenkbewegungen
ausgerichtet sein, nach welchen eine Rückstellung des
Blinkerhebels gewünscht wird. Solch eine
Blinkerhebelvorrichtung arbeitet ohne einen unmittelbaren
Kontakt zur Lenkstange, d. h. berührungslos. Dabei weist sie
insbesondere den Vorteil auf, dass sie ohne weiteres in allen
Fahrzeugen eingesetzt werden kann, die einen Lenkwinkelsensor
besitzen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist das Steuerelement eine Steuerscheibe mit einem
elektrischen Kontaktgeber, über welchen der Blinkvorgang des
entsprechenden Blinkers gesteuert wird. Dadurch ist eine
kompakte Bauweise der Blinkerhebelvorrichtung möglich.
Eine vorteilhafte Variante der Erfindung sieht vor, dass die
Steuerscheibe Auskerbungen aufweist, welche mittels eines in
die Auskerbungen einrastbaren, elektromagnetisch verfahrbaren
Haltedorns des Halteelements korrespondieren. Damit werden auf
einfache Wiese definierte Stellungen des Blinkerhebels
vorgegeben.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung ist in
der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt dabei eine Blinkerhebelvorrichtung mit
einem Blinkerhebel 1 in Vorderansicht. Bei Betätigen des
Blinkerhebels 1 wird eine Steuerscheibe 2 mit einem
elektrischen Kontaktgeber 3 über ein Zahnradgetriebe 4
gedreht. Hierfür weist der Blinkerhebel ein Zahradsegment 11
auf, welches am freien, schwenkbaren Ende des Blinkerhebels 1
an diesem angeformt oder befestigt ist, wobei das Zentrum des
Zahnradsegments 11 koaxial zur Schwenkachse 12 des
Blinkerhebels 1 liegt. Die Steuerscheibe 2 ist ihrerseits mit
einem Zahnrad versehen, welches mit dem Zahnradsegment 11
kämmt. Das Zahnrad 13 und die Steuerscheibe 2 sind drehfest
miteinander gekoppelt oder einstückig ausgebildet. Der
elektrische Kontaktgeber 3 verbindet dabei in der
entsprechenden Blinkerhebelstellung des Blinkerhebels 1 die in
der Zeichnung nicht dargestellten in den Blinkern vorhandenen
elektrischen Lichtquellen mit einer Stromquelle über die
elektrischen Kontakte 10. Ein ortsfester Elektromagnet 5
tastet mittels eines Haltedorns 6 den Rand der Steuerscheibe 2
ab. Am Umfang der Steuerscheibe 2 sind Auskerbungen 7
vorgesehen, in welche der Haltedorn 6 einrastet, wenn der
Blinkerhebel 1 in die entsprechende Blinkerhebelstellung
geschaltet wird. Außerdem sind am Umfang der Steuerscheibe 2
unmittelbar vor den Auskerbungen 7 zwei Nasen 8 angeordnet.
Bevor der Haltedorn 6 beim Schaltvorgang also in die
Aussparungen 7 einrastet kann, muss er die Nasen 8 überwinden.
Dadurch wird ein definiertes Einrasten des Blinkerhebels 1 in
die Blinkerhebelstellung ermöglicht. Eine Feder 9 drückt dabei
den Haltedorn 6 gegen die Steuerscheibe 2, um einen sicheren
Kontakt des Haltedorns 6 auf der Steuerscheibe 2 zu
gewährleisten. Bei einer nicht dargestellten Variante könne
die Aussparungen 7 und die Nasen 8 auch auf einer der
Stirnflächen der Steuerscheibe 2 vorgesehen sein.
Nach Abschluss des Lenkvorganges wird der Elektromagnet 5
derart aktiviert, dass der Haltedorn 6 zurückgezogen und
dadurch aus der Auskerbung 7 geführt wird, und die
Steuerscheibe 2 wieder in die neutrale Ausgangsposition
gedreht wird. Die Rückstellung der Steuerscheibe 2 und die
damit einhergehende Beendigung des Blinkvorganges kann dabei
einerseits durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder
erfolgen. Die Rückstellfeder kann beispielsweise an dem
Zentrum des Zahnrades 13 auf der Steuerscheibe 2 angeordnet
sein und dabei eine derartige Vorspannung aufweisen, dass beim
Zurückfahren des Haltedorns 6 eine Drehung der Steuerscheibe 2
in die entsprechende Richtung erfolgt. Andererseits kann durch
einen nicht dargestellten weiteren Elektromagneten die
Rückstellung der Steuerscheibe 2 erfolgen. Ein solcher
Elektromagnet kann der Art ortsfest angeordnet sein, dass er
mit einem an der Steuerscheibe angeordneten Gegenelement so
korrespondiert, dass der Elektromagnet beim Zurückfahren des
Haltedorns 6 aktiviert wird und dadurch die Steuerscheibe 2 in
die entsprechende Richtung gedreht wird.
Der Abschluss des Lenkvorganges kann über einen, in der
Zeichnung nicht dargestellten, Lenkwinkelsensor, aufgrund
beispielsweise der erreichten Mittelstellung des Lenkrades
oder sonstiger charakteristischer Lenkvorgänge, ermittelt
werden.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der
Zeichnung dargestellten Merkmale können, sowohl einzeln, als
auch in beliebiger Kombination, miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (8)
1. Blinkerhebelvorrichtung mit einem Blinkerhebel (1), der
aus einer neutralen Ausgangsposition sowie, zumindest in
die Blinkerhebelstellungen (7) rechts und links,
schaltbar ist, mit einem mit dem Blinkerhebel
zusammenwirkenden Steuerelement, welches bei Schaltung
des Blinkerhebels (1) den entsprechenden Blinker
aktiviert, mit einem den Blinkerhebel (1) in
Blinkerhebelstellung haltenden Halteelement und mit einem
den Blinkerhebel (1) nach Beendigung des Blinkvorganges
von der ausgelenkten Blinkerhebelstellung (7) in die
Ausgangsposition zurückstellenden Rückstellelement,
dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (5)
und/oder das Rückstellelement einen Elektromagneten
aufweist.
2. Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das Halteelement den Blinkerhebel
(1) mit Hilfe eines Elektromagneten (5) in
Blinkerhebelstellung hält.
3. Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Rückstellelement den
Blinkerhebel (1) mit Hilfe eines Elektromagneten (5) in
die neutrale Ausgangsposition zurückstellt.
4. Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Rückstellelement mechanisch,
insbesondere mit einer Rückstellfeder, ausgebildet ist.
5. Blinkerhebelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromagnet
(5) von einem Lenkwinkelsensor angesteuert wird.
6. Blinkerhebelvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement
eine Steuerscheibe (2) mit einem elektrischen
Kontaktgeber (3) ist.
7. Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Steuerscheibe (2) Auskerbungen
(7) aufweist und dass das Halteelement mit den
Auskerbungen (7) mittels eines in die Auskerbungen (7)
einrastbaren, elektromagnetisch verfahrbaren Haltedorn
(6) korrespondiert.
8. Blinkerhebelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Auskerbungen am Umfang der
Steuerscheibe (2) und/oder auf wenigstens einer
Stirnseite der Steuerscheibe (2) vorgesehen sind.
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