DE10039135A1 - Rückstellvorrichtung für einen manuell zu betätigenden elektrischen Schalter in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Rückstellvorrichtung für einen manuell zu betätigenden elektrischen Schalter in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Rückstellvorrichtung für einen manuell zu betätigenden elektrischen Schalter in einem Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Fahrtrichtungsanzeiger, mit einem Lenkstockhebel 1, der von einer Ruhestellung in wenigstens eine mittels einer Haltevorrichtung 8 gehaltene Arbeitsstellung 3 um eine Achse 2 verschwenkbar ist, wobei die Haltevorrichtung 8 für eine selbsttätige Rückkehr des Schalters in die Ruhestellung aufgrund eines elektrischen Signals lösbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Rückstellvorrichtung für einen manuell zu betätigenden
elektrischen Schalter in einem Kraftfahrzeug mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Rückstellvorrichtungen für
Kraftfahrzeugschalter sind derzeit nur für
Fahrtrichtungsanzeiger (Blinker) bekannt. Dabei wird bei
der Betätigung des Schalters der Lenkstockhebel in eine
ausgehend von der Mittelstellung untere oder obere
Position verschwenkt und rastet dort kraftschlüssig ein.
Nach einer Drehung des Lenkrades und der Lenksäule um
etwa 90° im gleichen Drehsinn, in dem der Lenkstockhebel
betätigt wurde, ergreift ein Mitnehmer den Lenkstockhebel
und führt ihn bei Rückkehr des Lenkrades in die
Geradeausstellung zurück. Der Fahrtrichtungsanzeiger wird
selbsttätig ausgeschaltet.
Problematisch ist aus technischer Sicht, daß für die
mechanische Rückstellung eine Kopplung des
Rastmechanismusses der Lenksäule erfolgen muß und
folglich an der Lenksäule die entsprechenden Anbauten
oder Bearbeitungsschritte vorgenommen werden müssen. Dies
ist aufwendig. Bei der Bedienung fällt in der Praxis auf,
daß die Rückstellung des Fahrtrichtungsanzeigers
gelegentlich vorzeitig erfolgt, wenn nämlich während des
Abbiegens der gefahrene Kurvenradius verändert wird,
bevor der Abbiegevorgang beendet ist. Andererseits
erfolgt in manchen Situationen die Abschaltung des
Fahrtrichtungsanzeigers nicht, so beispielsweise nach
einem Spurwechsel auf einer Autobahn, der mit nur
geringen Lenkausschlägen erfolgt.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Rückstellvorrichtung für einen manuell zu betätigenden
elektrischen Schalter in einem Kraftfahrzeug zu schaffen,
die es erlaubt, den Schalter auch bei verschiedenen
Fahrsituationen zum geeigneten Zeitpunkt in seine
Ruhestellung zurückkehren zu lassen.
Diese Aufgabe wird von einer Rückstellvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weil die Haltevorrichtung für eine selbständige Rückkehr
des Schalters in die Ruhestellung aufgrund eines
elektrischen Signals lösbar ist, kann die Rückkehr von
einer elektrischen oder elektronischen Steuerung betätigt
werden, die geeignete Kriterien für die Auslösung
auswerten kann. Sie kann damit an die jeweilige
Fahrsituation angepaßt werden. Die elektrische Auslösung
der Haltevorrichtung ermöglicht es außerdem, auf die
mechanischen Komponenten zur Rückstellung des
Lenkstockhebels zu verzichten und dadurch sowohl
Fertigungs- und Montagekosten einzusparen als auch in der
Anordnung des Betätigungselements für den Schalter
flexibler sein zu können.
In besonders einfacher und zuverlässiger Weise arbeitet
eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wenn die
Haltevorrichtung ein elektromagnetisch lösbares
Rastelement umfaßt. Dabei kann der Schalter von
wenigstens einem federelastischen Element in die
Ruhestellung vorgespannt sein, so daß er bei Auslösung
der Haltevorrichtung selbsttätig in die Ruhestellung
zurückkehrt. Die Auslösung erfolgt vorteilhaft in
Abhängigkeit von einer Steuerung, die Fahrzustände des
Kraftfahrzeugs auswertet. Dabei ist der Schalter
vorzugsweise einem Fahrtrichtungsanzeiger zugeordnet, und
die Auslösung erfolgt nach einer Folge von mittels eines
Lenkrades eingeleiteten Lenkwinkeln, wobei ausgehend von
einer Geradeausfahrt eine Kurve mit einem
Mindestlenkwinkel eingeleitet wird und dann eine weitere
Geradeausfahrt folgt, und wobei die Auslösung erst nach
einer Überschreitung des Mindestlenkwinkels und nach
einer Erkennung der weiteren Geradeausfahrt erfolgt.
Wenn weiter die gefahrene Geschwindigkeit ausgewertet
wird und der Mindestlenkwinkel abhängig von der
Geschwindigkeit ist, wobei vorzugsweise mit zunehmender
Geschwindigkeit der vor einer Auslösung erforderliche
Lenkwinkel sinkt, ist auch eine Erkennung von
Spurwechselvorgängen auf Autobahnen und Schnellstraßen
möglich.
Ähnliche Vorteile ergeben sich, wenn der Schalter einem
Scheibenwischer zugeordnet ist und die Auslösung nach dem
Abschalten des Antriebsmotors des Kraftfahrzeugs erfolgt.
Auf diese Weise wird verhindert, daß der noch
eingeschaltete Scheibenwischer bei einer erneuten
Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs über die dann
möglicherweise trockene Scheibe wischt.
Vorteilhaft bei allen bislang beschriebenen
Merkmalskombinationen ist, wenn zusätzlich die
Haltevorrichtung ein federbelasteter kraftschlüssiger
Rastmechanismus ist. Dieser ist vorteilhaft manuell
überwindbar, um die geschaltete Funktion auch ohne eine
Auslösung der Haltevorrichtung ausschalten zu können.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Schalter für einen
Fahrtrichtungsanzeiger in einer
schematischen Darstellung;
Fig. 2 den Schalter gemäß Fig. 1 in einem
Querschnitt von der Seite; sowie
Fig. 3 den Schalter gemäß Fig. 2 in einer um
90° gedrehten Darstellung.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Schalter für einen
Fahrtrichtungsanzeiger eines Kraftfahrzeugs dargestellt.
Dabei ist die Betrachtungsrichtung derart, wie sie der
Fahrer des Kraftfahrzeugs im Betrieb wahrnehmen würde.
Der Schalter umfaßt einen Lenkstockhebel 1, der um eine
Schwenkachse 2 ausgehend von der dargestellten
Mittelstellung nach oben und unten verschwenkt werden
kann, wie dies mit den Richtungspfeilen 3 angedeutet ist.
Der Lenkstockhebel 1 weist weiter ein freies Griffende 4
auf.
Dem freien Ende 4 gegenüber mündet der Lenkstockhebel 1
in einer (schematisch dargestellten) Schalteranordnung 5.
Diese Anordnung umfaßt eine Sockelplatte 6, die einen
ringförmigen Elektromagneten 7 trägt. In dem ringförmigen
Magneten 7 ist ein topfförmiger Anker 8 angeordnet. Der
Anker 8 wiederum wird von einer Schraubenfeder 9 aus dem
Magneten 7 heraus, also in der Darstellung gemäß Fig. 1
senkrecht zur Zeichenebene nach oben gegen das in den
Schalter 5 ragende Ende des Lenkstockhebels 1 gedrängt.
Zwei Rückstellfedern 10, deren Funktion beispielsweise
auch von einer Schenkelfeder realisiert werden kann,
spannen den Lenkstockhelbel 1 in die dargestellte
Mittelstellung vor. Weiter ist in der Fig. 1 zur
Ansteuerung des Elektromagneten 7 eine elektrische
Anschlußleitung 11 dargestellt, die mit einer Steuerung
12 verbunden ist. Die Steuerung 12 wiederum erhält
verschiedene Eingangssignale, die über den Fahrzustand
des Kraftfahrzeugs Auskunft geben, so beispielsweise ein
Signal von einem Tachometer 13 sowie von einem (nicht
dargestellten) Lenkwinkelsensor.
In der Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Anordnung
gemäß Fig. 1 entlang der Linie II-II in einer Ansicht
von der Seite dargestellt. Gleiche Bauelemente tragen
gleiche Bezugsziffern. Es ist zu sehen, wie der Anker 8
von der Schraubenfeder 9 gegen den Lenkstockhebel 1
gedrängt wird.
Die Fig. 3 zeigt schließlich einen Querschnitt
entsprechend Fig. 2 um 90° gedreht.
In der Darstellung gemäß Fig. 3 ist ersichtlich, daß die
dem Lenkstockhebel 1 zugewandte Oberseite des Ankers 8
ein Profil 15 trägt, dessen Ausnehmungen unter der
Vorspannung der Schraubenfeder 9 geeignet sind, den
Lenkstockhebel 1 in jeder der hier insgesamt drei
möglichen Stellungen kraftschlüssig zu fixieren.
Im Betrieb arbeitet der insoweit beschriebene Schalter
derart, daß ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten
Mittelstellung der Fahrtrichtungsanzeiger betätigt wird,
indem der Lenkstockhebel 1 in der Richtung des Pfeils 3
nach oben oder nach unten bewegt wird. Dabei muß das im
Schalter 5 befindliche Ende des Lenkstockhebels 1 das
Profil 15 von einer Vertiefung zur nächsten überwinden.
Hierzu ist der Anker 8 entgegen der Vorspannung der
Schraubenfeder 9 in den Elektromagneten hinein zu
bewegen, um die zwischen den Ausnehmungen befindlichen
Erhebungen zu überwinden. In der gewählten Stellung
bleibt der Lenkstockhebel 1 dann stehen, da die Kraft der
Rückstellfedern 10 nicht ausreicht, um den Kraftschluß
aufgrund des Profils 15 in Zusammenwirkung mit der
Schraubenfeder 9 zu überwinden. Falls der
Fahrtrichtungsanzeiger manuell ausgeschaltet werden soll,
kann dieser jedoch über eine am Betätigungsende 4
eingeleitete Kraft manuell in die Mittelstellung gebracht
werden.
Im Betrieb bleibt der Fahrtrichtungsanzeiger so lange
eingeschaltet, bis über die Leitung 11 ein Stromimpuls an
den Elektromagneten 7 abgegeben wird. Dieser Stromimpuls
führt dazu, daß sich der Anker 8 in den Elektromagneten 7
hinein bewegt, entgegen der Vorspannung der
Schraubenfeder 9. Das erforderliche Signal wird von der
Steuerung 12 in Abhängigkeit von dem Ergebnis der
Auswertung der Sensoren 13 zur Verfügung gestellt. So
kann beispielsweise die Steuerung 12 bei relativ hoher
Fahrgeschwindigkeit erkennen, daß ein relativ großer
Kurvenradius gefahren werden muß, sei es beim Spurwechsel
auf eine Autobahn oder beim Befahren von Autobahnkreuzen.
Hier wird dann das für die Abschaltung des
Fahrtrichtungsanzeigers erforderliche Signal abgegeben,
nachdem ausgehend von Geradeausfahrt ein relativ großer
Kurvenradius eingeschlagen worden ist und danach das
Fahrzeug erneut zur Geradeausfahrt zurückkehrt. Der mit
dem Betätigen des Fahrtrichtungsanzeigers angezeigte
Fahrzustand ist damit beendet. Im anderen Falle kann die
Steuerung 12 beispielsweise eine sehr geringe
Fahrgeschwindigkeit erkennen, was ein Hinweis auf
innerörtlichen Fahrbetrieb ist. Bei diesem Fahrbetrieb
wird die Rückstellung des Lenkstockhebels 1 durch
Beaufschlagung des Elektromagneten 7 mit einem Impuls
erst dann vorgenommen, wenn ein bestimmter
Mindestlenkwinkel überschritten wurde und danach
Geradeausfahrt eintritt. Auf diese Weise wird verhindert,
daß der Blinker wie in der Praxis häufig vorkommend schon
dann abgeschaltet wird, wenn sich der Kurvenradius beim
Abbiegen ändert, ohne die Geradeausstellung zu erreichen.
Für die verschiedenen möglichen Rastmechanismen wurde
hier nur ein einfaches Beispiel dargestellt. Es ist auch
möglich, den Rastmechanismus von dem Lenkstockhebel 1 in
der Weise zu trennen, daß der Lenkstockhebel 1 den
Rastmechanismus nur über eine Kulisse betätigt, die
weitere Betätigungsrichtungen des Lenkstockhebels 1
ermöglicht. Nur beispielhaft sei hier die Betätigung der
sogenannten Lichthupe erwähnt, die weiterhin möglich sein
kann.
Ein weiteres Anwendungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung ist der Scheibenwischerschalter eines
Kraftfahrzeugs. Wenn bei derzeitigen
Scheibenwischerschaltern das Fahrzeug im Regen mit
eingeschaltetem Scheibenwischer abgestellt wird und
später bei Trockenheit wieder in Betrieb genommen wird,
so wirkt sich ein vergessenes Abschalten des
Scheibenwischers dahingehend negativ aus, daß der
Scheibenwischer über die trockene Scheibe wischt, was zu
Beschädigungen des Wischerblattes und gegebenenfalls der
Scheibe führen kann. Auch hier kann mit einer
erfindungsgemäßen Rückstellvorrichtung der
Scheibenwischer beim Abstellen des Antriebsmotors
ausgelöst werden, so daß der Scheibenwischer abgeschaltet
wird. Eine versehentliche Inbetriebnahme beim Starten des
Kraftfahrzeugs ist damit ausgeschlossen.
Claims (9)
1. Rückstellvorrichtung für einen manuell zu
betätigenden elektrischen Schalter in einem
Kraftfahrzeug, insbesondere für einen
Fahrtrichtungsanzeiger, mit einem Lenkstockhebel (1),
der von einer Ruhestellung in wenigstens eine mittels
einer Haltevorrichtung (8) gehaltene Arbeitsstellung
(3) um eine Achse (2) verschwenkbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (8) für eine
selbsttätige Rückkehr des Schalters in die
Ruhestellung aufgrund eines elektrischen Signals
lösbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung (8) ein elektromagnetisch
lösbares Rastelement umfasst.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter von
wenigstens einem federelastischen Element (10) in die
Ruhestellung vorgespannt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische
Auslösung in Abhängigkeit von einer Steuerung (12)
erfolgt, die Fahrzustände (13) des Kraftfahrzeugs
auswertet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter einem
Fahrtrichtungsanzeiger zugeordnet ist und die
Auslösung nach einer Folge von mittels eines
Lenkrades eingeleiteten Lenkwinkeln erfolgt, wobei
ausgehend von einer Geradeausfahrt eine Kurve mit
einem Mindestlenkwinkel eingeleitet wird und dann
eine weitere Geradeausfahrt folgt, und wobei die
Auslösung erst nach einer Überschreitung des
Mindestlenkwinkels und einer Erkennung der weiteren
Geradeausfahrt erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß weiter die gefahrene Geschwindigkeit ausgewertet
wird und daß der Mindestlenkwinkel abhängig von der
Geschwindigkeit ist, wobei vorzugsweise mit
zunehmender Geschwindigkeit der vor einer Auslösung
erforderliche Lenkwinkel sinkt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter einem
Scheibenwischer zugeordnet ist und daß die Auslösung
nach einem Abschalten des Antriebsmotors des
Kraftfahrzeugs erfolgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (8)
ein federbelasteter kraftschlüssiger Rastmechanismus
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (9)
manuell überwindbar ist.
Priority Applications (1)
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