DE19904887A1 - Schuh, insbesondere Kinderschuh - Google Patents
Schuh, insbesondere KinderschuhInfo
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Abstract
Ein Schuh, insbesondere ein Kinderschuh, aufweisend eine Laufsohle (1) und einen damit verbundenen Schaft (22), wobei die Laufsohle (1) im Bereich zwischen dem Vorderfuß (2)und dem Rückfuß (3) eine Einschnürung (5) aufweist, fördert aus sich heraus noch nicht in ausreichendem Maß die natürliche Abrollbewegung des Fußes bei der Abwicklung und bei den ersten Schritten des Kindes. DOLLAR A Dadurch, daß die Laufsohle (1) im Bereich der Einschnürung (5) einen Verbindungsbereich (4) mit einer derartigen Flexibilität aufweist, daß eine Torsion des Vorderfußes gegenüber dem Rückfuß möglichst wenig behindert wird und daß im Bereich (10) des Vorderfußes (2) der Laufsohle (1) eine hohe Flexibilität bezüglich der Abwicklung des Fußes durch eine entsprechende Profilierung (9) gegeben ist, kann die natürliche Beweglichkeit des Kinderfußes erhalten werden, wobei gleichzeitig ein ausreichender Schutz des Kinderfußes beim Laufen vorhanden ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schuh und insbesondere einen Kleinkinderschuh,
der die Entwicklung des Fußes in natürlicher Weise unterstützt und besonders
als Lauflernschuh die ersten Schritte eines Kleinkinds fördert.
Bereits in der DE-C 10 70 962 wurde festgestellt, daß die Drehbeweglichkeit
des Sohlen-Fersenteils gegenüber dem Sohlen-Vorderteil im Sinne einer
Verwringung wesentlich für einen ungestörten Bewegungsablauf des Fußes ist.
Als bekannt wird dort außerdem beschrieben, daß die Brandsohle und/oder die
Laufsohle von Schuhwerk im Bereich der Gelenkstelle mit von den Sohlenkan
ten ausgehenden Ausschnitten versehen sind, die durch Einsätze ausgefüllt
sind, welche aus weicherem Material bestehen als dem der Brand- bzw.
Laufsohle. Die Breite der mit den Einsätzen ausgestatteten Sohle im Bereich
der Gelenkstelle entspricht annähernd der durch die senkrechte Projektion des
Fußes festgelegten Abmessung, so daß der Fuß durch den Schuhboden ge
schützt ist. Die Gesamttiefe dieser Ausschnitte kann kleiner sein als die Ge
samtbreite der Sohle im Gelenkbereich, wobei im Bereich der Sohlenkante die
Ausschnitte breiter sind als im Bereich des Sohleninneren. Anstelle eines einzi
gen Ausschnitts ist es auch möglich, jede Sohlenkante mehrere, etwa quer zur
Sohlenlängsrichtung laufende Ausschnitte zuzuordnen, deren einen Ausschnitt
begrenzenden Kanten im wesentlichen parallel zueinander laufen und deren
Breite mindestens der Dicke der Sohle entspricht.
Auf der Sohlenoberseite ist eine plastisch gestaltete Fußbettauflage angeord
net, welche mit dem Material der die Ausschnitte ausfüllende Einsätze einstüc
kig verbunden sein kann. Die Ausschnitte liegen hier hauptsächlich auf der
Fußaußenkante, so daß die Sohle des Vorderfußbereiches über einen etwa
mittig angeordneten Steg mit der Laufsohle des Hinterfußbereiches verbunden
ist.
Aus der DE-U 87 14 923 ist die Verwendung anatomisch geformter Schuhsoh
len bekannt, die nach dem Abdruck eines gesundes Fußes natürlich anato
misch geformt und für alle Schuhe verwendbar sind. Der Zeichnung ist zu ent
nehmen, daß die Sohle im Bereich des Übergangs zwischen Ferse und Vor
derfuß nicht entsprechend des Grundrisses des Fußes geformt ist, sondern
entsprechend seiner Auflagefläche. Daher ist in diesem Bereich eine Breitenre
duzierung vorhanden. Das Problem der Drehbeweglichkeit wird nicht beschrie
ben.
Aus der DE-C-43 16 237 ist weiterhin bekannt, ein Versteifungselement aus
einem Faserstoff vorzusehen, welches als Stützplatte ausgebildet ist und
ebenfalls die Fußauflagefläche im Bereich der Fußaußenkanten nachzeichnet.
Trotz der hier vorgeschlagenen Maßnahmen besteht nach wie vor Verbesse
rungsbedarf zur Förderung einer ungehinderten physiologischen Abwicklung
des Fußes bei allen Bewegungen.
Gemäß der Erfindung weist die Laufsohle im Bereich der Einschnürung einen
Verbindungssteg mit einer derartigen Flexibilität auf, daß eine Torsion des Vor
derfußes gegenüber dem Rückfuß möglichst wenig behindert wird und ist um
Bereich des Vorderfußes der Laufsohle eine hohe Flexibilität bezüglich der Ab
wicklung durch eine entsprechende Profilierung gegeben.
Durch die Kombination einer erhöhten Drehbeweglichkeit des Sohlen-
Fersenteils gegenüber dem Sohlen-Vorderteil in Verbindung mit einer Zone ho
her Flexibilität im Fußballenbereich des Vorderfußes wird die physiologische
Abwicklung des Fußes bei allen Bewegungen gefördert. Im Gegensatz zum
Stand der Technik, bei dem die Flexibilität von der Werkstoffauswahl und der
Dicke der Sohle bestimmt wird, wird die Flexibilität der Sohle primär durch die
geometrische Gestaltung der Sohle erreicht.
Dabei kann die Einschnürung derart ausgestaltet sein, daß der Bereich der
Laufsohle im Vorderfuß über einen Steg mit dem Bereich der Laufsohle im
Rückfuß verbunden ist. Hierdurch ist ein Anspritzen der Sohle in einem Stück
möglich.
Der Schuh eignet sich insbesondere als Kleinkinderschuh, da er die ersten
Schritte des Kleinkinds bei Ermöglichung des natürlichen Zehenspiels unter
stützt, wodurch die Entwicklung des Fußes in natürlicher Weise möglich ist.
Vorteilhafterweise ist die Profilierung in Form von parallelen oder strahlenförmi
gen Rillen ausgeführt, welche sich zumindest teilweise über die Breite des
Schuhes erstrecken. Besonders vorteilhaft ist die Erstreckung über die gesamte
Breite des Schuhes, wobei die Profilierung auch aus mehreren Werkstoffen
unterschiedlicher Elastizität bestehen kann. Hierdurch ist es möglich, unter Bei
behaltung der erforderlichen Mindestdicke zur Herstellung der Sohle und zur
Erzielung einer ausreichenden Stabilität der Sohle insgesamt die Flexibilität zu
erhöhen.
Vorteilhafterweise ist die Einschnürung der Laufsohle auf der Innenseite des
Schuhs angeordnet, da die Bewegung des Fußes beim Abwickeln in diesem
Bereich besonders groß ist.
Die Einschnürung kann bis in den Bereich des Rückfußes gezogen sein, so daß
im Falle eines Absatzes dieser sogar teilweise angeschnitten ist. Hierdurch wird
eine höhere Flexibilität erreicht.
Zur Verbesserung der Flexibilität ist die Dicke der Laufsohle vorteilhafterweise
auf die herstellungsbedingte erforderliche Dicke verringert. Um dem Fuß trotz
der elastischen Sohle einen ausreichenden Halt zu geben, ist neben einem
anatomisch geformten Fußbett eine Hinterkappe oder eine flexible Fersen
klammer zur Fersenführung vorgesehen, die vorteilhafterweise so ausgeführt
ist, daß die Achillessehne frei ist.
Zur Förderung der Fußstellung ist es vorteilhaft, wenn die Laufsohle im Rück
fußbereich einen Absatz aufweist. Dieser Absatz erstreckt sich unter dem Fer
senbein des Kinderfußes in Richtung Vorderfuß und kann im Bereich des In
nenfußes durch die Einschnürung verkürzt sein.
In der Zeichnung ist ein Kinderschuh gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt
die
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kinderschuh in einer Ansicht von unten, die
Fig. 2 den Kinderschuh aus Fig. 1 in einer Seitenansicht mit einer Hervorhe
bung eines verstärkten Fersenbereichs, die
Fig. 3 einen weiteren erfindungsgemäßen Kinderschuh in einer Ansicht von
unten, und die
Fig. 4 eine Vergrößerung der Sohle des Kinderschuhs aus Fig. 3 in Seitenan
sicht.
In Fig. 1 ist die Unterseite einer Laufsohle 1 dargestellt. Die Laufsohle 1 unter
gliedert sich in einen Vorderfußbereich 2 und einen Rückfußbereich 3, die über
einen Verbindungsbereich 4 miteinander verbunden sind. Der Verbindungslbe
reich 4 entsteht durch eine Einschnürung 5 auf der Innenseite 6 des Fußes 7,
dessen Kontur gestrichelt gezeichnet ist. Ebenfalls entlang dieser gestrichelten
Kontur verläuft der nach unten unter den Fuß gezogene, nicht dargestellte
Schaft, so daß in dem Bereich der Einschnürung 5 der Schaft von unten ohne
Bedeckung durch die Sohle 1 ist.
Im Rückfußbereich 3 ist ein Absatz 8 angeordnet, der im Bereich der Ein
schnürung 5 teilweise angeschnitten ist. Der Absatz 8 bietet so einen Schutz
gegen Abrutschen beim Klettern oder beim Treppensteigen. Im Vorderfußbe
reich 2 ist eine Profilierung 9 vorgesehen, welche sich ausgehend von der ver
mutlichen Lage 10 des Fußballens auf der Innenseite 6 des Fußes bis an clie
Fußaußenseite erstreckt.
Der Verbindungsbereich 4 ist aufgrund der Einschnürung 5 gegenüber der
Projektionsfläche des Fußes in verringerter Breite ausgeführt und in dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel nur auf der Fußinnenseite 6 eingeschnürt. Es ist
aber vorteilhaft, auch auf der Fußaußenseite eine entsprechende Einschnürung
vorzusehen. Auf diese Art entsteht ein Verbindungssteg zwischen dem Vorder
fußbereich und dem Rückfußbereich.
Um dem Fuß trotz der sehr flexiblen Laufsohle ausreichenden Halt im Schuh zu
gewährleisten, ist eine in Fig. 2 dargestellte, in einem Schaft 22 angeordnete
Hinterkappe 21 vorgesehen, welche im Bereich der Achillessehne nach unten
gezogen ist, so daß die Achillessehne frei liegt, welche aber im Bereich des
vorderen Fersenbeins hochgezogen ist und sich über den Absatz 8 hinaus an
der Fußaußenkante erstreckt. Alternativ hierzu kann auch eine außen angeord
nete Fersenklammer verwendet werden, um eine bessere Verbindung des
Schuhs mit dem Fuß im Fersenbereich herzustellen.
Der in Fig. 3 dargestellte Kinderschuh weist im Bereich des Zehengelenks, also
am Übergang zwischen dem Mittelfuß und den Zehen, eine sich über die ge
samte Breite erstreckende Profilierung 9 in Form von Stegen 9.1-9.4 und Rillen
10.1-10.5 auf. Zusammen mit der Einschnürung 5 wird so ein Schuh hoher
Flexibilität erzielt, der die Torsion des Fußes wenig behindert und im übrigen
das Abwickeln des Fußes im Vorderfußbereich begünstigt.
In Fig. 4 ist eine Vergrößerung der Sohle des Kinderschuhs aus Fig. 3 in Sei
tenansicht auf die Außenseite des Schuhes dargestellt. Zu erkennen ist die
Profilierung 9 in Form von Stegen 9.1-9.4 und Rillen 10.1-10.5, die zumindest
teilweise mit einem zweiten Werkstoff ausgefüllt sein können. Diese Ausführung
weist eine geringere Biegesteifigkeit auf und begünstigt daher die Verformbar
keit bei gleichzeitiger Sicherstellung einer ausreichenden Sohlenstärke zum
Schutz des Fußes.
Die Stege 9.1-9.4 verbreitern sich zum Schuhaußenrand hin, so daß über die
Breite des Schuhs gesehen der Schuhaußenrand eine geringere Biegesteifig
keit der Sohle bei der Abwicklung aufweist als der Schuhinnenrand.
Ausgehend vom Absatz 8 verringert sich die Sohlendicke nicht nur durch die in
dieser Darstellung nicht sichtbare Einschnürung, sondern auch durch die Ver
ringerung der Sohlenstärke in dem Bereich 11.
Wesentlich für das Verständnis der Erfindung ist weiterhin, daß der Schaft des
Schuhs im Bereich der Einschnürung 5 auf der Unterseite des Schuhs frei Biegt,
also nicht von der Sohle abgedeckt ist. Im Bereich der Fußaußenseite ist es
möglich, die Einschnürung als eine nur von einem dünnschichtigen Sohlenma
terial abgedeckte Einwölbung auszubilden.
Claims (11)
1. Schuh, aufweisend eine Laufsohle (1) und einen damit verbundenen
Schaft (22), wobei die Laufsohle (1) im Bereich zwischen dem Vordlerfuß
(2) und dem Rückfuß (3) eine Einschnürung (5) aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Laufsohle (1) im Bereich der Einschnürung (5)
einen Verbindungsbereich (4) mit einer derartigen Flexibilität aufweist,
daß eine Torsion des Vorderfußes gegenüber dem Rückfuß möglichst
wenig behindert wird und daß im Bereich (10) des Vorderfußes (2) der
Laufsohle (1) eine hohe Flexibilität bezüglich der Abwicklung des Fußes
durch eine entsprechende Profilierung (9) gegeben ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuh als
Kleinkinderschuh ausgebildet ist.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profi
lierung parallele oder strahlenförmige Rillen (10) aufweist, welche sich
zumindest teilweise über die Breite des Schuhs erstrecken.
4. Schuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen sich
über die gesamte Breite des Schuhs erstrecken.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilierung aus mindestens zwei Werkstoffen unterschiedlicher Ela
stizität besteht.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einschnürung (5) der Laufsohle auf der Innenseite (6) des Schuhes
angeordnet ist.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einschnürung (5) der Laufsohle gegebenenfalls auch auf der Außen
seite (9) des Schuhs angeordnet ist.
8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnürung (5) bis in den Bereich des Rückfußes gezogen ist.
9. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Laufsohle (1) auf die herstellungsbedingte erforderliche
Dicke verringert ist.
10. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
im Schaft (22) Hinterkappe oder eine flexible Fersenklammer (21) zur
Fersenführung vorgesehen ist, welche in dem rückwärtigen Fersenbe
reich bei Freihaltung der Achillessehne angeordnet ist
11. Kinderschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Laufsohle (1) im Rückfußbereich (2) mit einem Absatz (8)
versehen ist.
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