DE19850453A1 - Flammgeschützte Polycarbonat-Harzmassen - Google Patents
Flammgeschützte Polycarbonat-HarzmassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft flammgeschützte oder flammbeständige
Polycarbonat-Harzmassen oder Harzzusammensetzungen mit verbesser
ter optischer Transparenz.
Flammgeschützte Harzmassen werden häufig für verschiedenartige Pro
dukte verwendet, wie elektrische und elektronische Bauteile, Gebäude
baumaterialen, Automobilteile und Gegenstände für den täglichen Bedarf.
Diese Harzmassen werden im allgemeinen durch Zugabe von organischen
Halogenverbindungen gegebenenfalls in Mischung mit Antimontrioxid
flammfest gemacht. Diese flammgeschützten oder flammfest ausgerüste
ten Harzmassen besitzen den Nachteil, daß beim Verbrennen schädliche
halogenhaltige Gase freigesetzt werden.
Es ist weiterhin bekannt, daß Harzmassen durch Zugabe von Siliconhar
zen, die keine schädlichen Gase entwickeln, flammfest gemacht werden
können.
Die JP-B-60421/1987 beschreibt eine flammfeste Harzmasse, die ein or
ganisches Harz und ein Siliconharz umfaßt, welches mindestens 80
Gew.-% trifunktionelle Siloxaneinheiten enthält. Unter Berücksichtigung
der Schmelzverarbeitung des organischen Harzes wird ein Siliconharz ver
wendet, welches im wesentlichen aus trifunktionellen Siloxaneinheiten
aufgebaut ist. Da ein solches Siliconharz nur eine schlechte Flammfestig
keit verleiht, müssen mehr als 10 Gew.-% des Siliconharzes zugesetzt wer
den, um einen zufriedenstellenden Flammschutzeffekt zu erreichen.
Die JP-B-31513/1988 beschreibt eine gegen thermische Oxydation be
ständige Harzmasse, welche mit einem Alkoxy-Endgruppen aufweisenden
Siliconharz versetzt worden ist. Dabei wird ein flüssiges Siliconharz mit ei
nem niedrigen Molekulargewicht und einem hohen Alkoxygruppengehalt
verwendet. Das Siliconharz dieses Typs kann, selbst wenn es in einer ge
ringen Menge verwendet wird, einen wesentlichen Einfluß auf das äußere
Aussehen und die Festigkeit von Harz-Formgegenständen ausüben und
neigt dazu, aus den Harz-Formgegenständen auszuschwitzen. Darüber
hinaus neigen Siliconharze dieser Art zu Hydrolyse unter Bildung von nie
drigschmelzenden entflammbaren Nebenprodukten, wie Alkoholen, so
daß kein zufriedenstellender Flammschutzeffekt erwartet werden kann.
Die JP-B-48947/1991, JP-B-78171/1996 und JP-B-33971/1996 be
schreiben flammfeste Harzmassen, denen Siliconharze zugesetzt worden
sind, die aus monofunktionellen und tetrafunktionellen Siloxaneinheiten
aufgebaut sind. Die JP-A-128434/1995 beschreibt eine flammfeste Harz
masse, die mit einem Siliconharz versetzt worden ist, welches vinylhaltige
Siloxaneinheiten aufweist. Bei diesen Harzmassen ist es jedoch zur Erzie
lung eines zufriedenstellenden Flammschutzeffektes erforderlich, die
Menge des zugesetzten Siliconharzes zu erhöhen und es müssen anorgani
sche Füllstoffe, wie Aluminiumhydroxid, in Mischung mit Halogenverbin
dungen oder Phosphorverbindungen eingesetzt werden.
Wie oben beschrieben, ergibt sich bei der Zugabe von Siliconharzen das
Problem, daß kein zufriedenstellender Flammschutzeffekt erreicht wer
den kann, wenn die Menge des zugesetzten Siliconharzes nicht erhöht
wird, während eine erhöhte Menge von Siliconharz die Verformbarkelt der
Harzmassen und das äußere Aussehen und die mechanische Festigkeit
der geformten Harzgegenstände drastisch verschlechtern kann. Es wur
den daher Anstrengungen unternommen, Siliconharzadditive mit besse
rem Flammschutzeffekt zu entwickeln oder andere Additive, die dazu in
der Lage sind, im Zusammenwirken mit Siliconharzen den Flammschutz
effekt zu verbessern.
Die JP-A-176425/1996 beschreibt eine flammfeste Harzmasse, die ein Po
lycarbonatharz, ein Epoxygruppen aufweisenden Organopolysiloxan und
ein Alkallmetallsalz einer organischen Sulfonsäure umfaßt. Die
JP-A-176427/1996 beschreibt eine flammfeste Harzmasse enthaltend ein Poly
carbonatharz, ein mit einem phenolische Hydroxylgruppen aufweisenden
Organopolysiloxan modifiziertes Polycarbonatharz und ein organisches
Alkalimetallsalz. Die JP-A-169914/1997 beschreibt eine Zusammenset
zung, bei der ein Erdöl-Schweröl oder -Pech mit einer Silikonverbindung
zur Verbesserung der Flammfestigkeit kombiniert wird. Diese Siliconhar
ze mit speziellen organischen funktionellen Gruppen sind wegen der Kom
pliziertheit ihres Herstellungsverfahrens kostspielig und ergeben jedoch
keinen ausreichenden Flammschutzeffekt, der die erhöhten Kosten kom
pensieren könnte. Da auch Schweröl und Pech bezüglich der Formbarkeit
der sie enthaltenden Kunststoffmaterialien nachteilig sind, ist eine weite
re Verbesserung erwünscht.
Die oben angesprochenen herkömmlichen als Flammschutzmittel einge
setzten Siliconharze sind in Polycarbonatharzen schlecht dispergierbar
oder damit weniger verträglich. Als Ergebnis davon erhält man Formge
genstände mit einer Insel-Meer-Struktur, in der zwei Komponenten mit
unterschiedlichen Brechungsindices als getrennte Phasen vorliegen. Die
se Formgegenstände besitzen eine geringe Transparenz und sind sogar un
durchsichtig, wenn große Menge der Siliconharze eingemischt worden
sind.
Es ist daher erwünscht, über eine Methode zu verfügen, Polycarbonathar
zen die notwendige Flammfestigkeit zu verleihen unter Beibehaltung ihrer
physikalischen Eigenschaften und ihrer optischen Transparenz.
Es hat sich nunmehr gezeigt, daß wenn man ein Organopolysiloxan mit ei
nem hohen Gehalt von Phenylgruppen, die jeweils direkt an ein Silicium
atom gebunden sind, und mit einer spezifischen Struktur mit einem spezifi
schen Molekulargewicht zu einem Polycarbonatharz zugibt und damit ver
mischt, man eine Polycarbonat-Harzmasse erhält, die zu einem Produkt
verformt und ausgehärtet werden kann, welches eine verbesserte Flamm
festigkeit besitzt unter Beibehaltung der physikalischen Eigenschaften,
die dem Polycarbonatharz eigen sind, nämlich insbesondere mechanische
Festigkeit und optische Transparenz.
Gemäß einer ersten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung
eine flammfeste Polycarbonat-Harzmasse, die (a) 100 Gewichtstelle eines
aromatischen Polycarbonatharzes und (b) 1 bis 10 Gewichtsteile eines Or
ganopolysiloxans umfaßt, welches im wesentlichen aus 50 bis 90 Mol-%
Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2 und 10 bis 50 Mol-% Siloxanein
heiten D der Formel R2R3.SiO2/2 besteht, worin R1, R2 und R3 unabhän
gig voneinander substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwas
serstoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen, wobei Phenyl
gruppen in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organi
schen Substituenten vorhanden sind.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung
eine flammfeste Polycarbonat-Harzmasse umfassend (a) 100 Gewichsttei
le eines aromatischen Polycarbonatharzes und (b) 1 bis 10 Gewichtsteile
eines Organopolysiloxans, welches im wesentlichen aus 0 bis 89,99 Mol-%
Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2, 10 bis 50 Mol-% Siloxaneinhei
ten D der Formel R2R3.SiO2/2 und 0,01 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten Q
der Formel SiO4/2 besteht, worin R1, R2 und R3 unabhängig voneinander
substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen, wobei Phenylgruppen in einer
Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten
enthalten sind.
Da erfindungsgemäß ein Organopolysiloxan der spezifischen Struktur, die
frei ist von speziellen funktionellen organischen Gruppen zu einem Poly
carbonatharz zugegeben wird, setzt die erhaltene flammfeste Harzmasse
keine schädlichen Gase frei, wenn sie in einem Brandfall verbrennt oder
zur Vernichtung verbrannt wird, und ist daher sicher und stellt nur eine
geringe Umweltbeeinträchtigung dar. Als Ergebnis der Auswahl des Orga
nopolysiloxans der angegebenen Struktur, die frei ist von speziellen funk
tionellen organischen Gruppen, kann man durch den Zusatz geringer
Mengen des Organopolysiloxans einen zufriedenstellenden Flammschutz
effekt erzielen bei einer geringen Beeinträchtigung der Verformbarkelt der
Harzmasse und des äußeren Aussehens und der physikalischen Eigen
schaften (mechanische Festigkeit) der daraus hergestellten Formgegen
stände und dies bei wirtschaftlichen Vorteilen. Da das Organopolysiloxan
der angegebenen Struktur in dem Polycarbonatharz gut dispergiert wer
den kann und damit gut verträglich ist und selbst bei Anwendung geringer
Mengen eine ausreichende Flammschutzwirkung verleiht, besitzt die
flammfeste Harzmasse eine hohe optische Transparenz.
Der Bestandteil (a) der erfindungsgemäßen flammfesten Harzmasse ist ein
aromatisches Polycarbonatharz, welches durch Umsetzen eines zweiwer
tigen Phenols mit Phosgen oder einem Kohlensäurediester hergestellt wer
den kann. Das zweiwertige Phenol wird vorzugsweise aus Bisphenolen
ausgewählt, wie 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan. Es ist möglich, 2,2-
Bis(4-hydroxyphenyl)-propan teilweise oder vollständig durch ein anderes
zweiwertiges Phenol zu ersetzen. Die von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-pro
pan verschiedenen anderen zweiwertigen Phenole schließen beispielswei
se Hydrochuinon, 4,4-Dihydroxyphenyl, Bis(4-hydroxyphenyl)-sulfid,
Bis(4-hydroxyphenyl)-sulfon und Bis(4-hydroxyphenyl)-keton ein. Man
kann Homopolymere dieser zweiwertigen Phenole allein oder Copolymere
aus zwei oder mehreren dieser zweiwertigen Phenole oder auch Mischun
gen davon einsetzen.
Dem aromatische Polycarbonatharz wird ein Organopolysiloxan zuge
setzt. Dieses wird im allgemeinen als Bestandteil (B) bezeichnet, der die
Komponente (b) und die Komponente (b') einschließt.
Die Komponente (b) ist ein Organopolysiloxan, welches im wesentlichen
aus
50 bis 90 Mol-%, vorzugsweise 60 bis 80 Mol-% Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2 und
10 bis 50 Mol-%, vorzugsweise 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 besteht,
wobei Phenyl in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten vorhanden ist.
50 bis 90 Mol-%, vorzugsweise 60 bis 80 Mol-% Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2 und
10 bis 50 Mol-%, vorzugsweise 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 besteht,
wobei Phenyl in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten vorhanden ist.
Die Komponente (b') ist ein Organopolysiloxan, welches im wesentlichen
aus
0 bis 89,99 Mol-%, vorzugsweise 10 bis 79,99 Mol-% Siloxaneinhei ten T der Formel R1.SiO3/2, und
10 bis 50 Mol-%, vorzugsweise 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 und
0,01 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten Q der Formel SiO4/2 besteht,
wobei Phenyl in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten vorhanden ist.
0 bis 89,99 Mol-%, vorzugsweise 10 bis 79,99 Mol-% Siloxaneinhei ten T der Formel R1.SiO3/2, und
10 bis 50 Mol-%, vorzugsweise 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 und
0,01 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten Q der Formel SiO4/2 besteht,
wobei Phenyl in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten vorhanden ist.
Die hierin angegebenen Substituenten R1, R2 und R3 sind unabhängig
voneinander substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasser
stoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Alkylgrup
pen, wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Cyclohexyl- und Decyl-
Gruppen, Alkenylgruppen, wie Vinyl-, Propenyl-, Acryloxypropyl- und Me
thacryloxypropyl-Gruppen, Arylgruppen, wie Phenyl-Gruppen, und Aral
kylgruppen, wie Benzylgruppen. Phenylgruppen und Methylgruppen sind
technisch vorteilhaft.
An den Enden des Organopolysiloxans können einige Silanol- und/oder
Alkoxy-Gruppen vorliegen. Eine geringe Menge von Silanol- oder Alkoxy-
Gruppen ist für die Stabilität während der Lagerung und die Stabilität
während der Schmelzverarbeitung des Organopolysiloxans bevorzugt.
Beispielsweise ist die Menge der Silanolgruppen vorzugsweise nicht größer
als 0,25 Mol pro 100 g des Organopolysiloxans, während die Menge der Al
koxygruppen vorzugsweise nicht größer ist als 0, 16 Mol pro 100 g des Orga
nopolysiloxans. Diese Organopolysiloxane entwickeln beim Verbrennen
keine schädlichen Gase.
Wenngleich das als Bestandteil (B) eingesetzte Organopolysiloxan abgese
hen von den geringen Mengen an Silanol- oder Alkoxy-Gruppen keine ver
netzbaren organischen funktionellen Gruppen aufweist, können selbst ge
ringe Mengen von 10 Gew.-% oder weniger des Organopolysiloxans die
Flammfestigkeit bewirken. Wenn die Masse brennt kann das Organopoly
siloxan mit einem hohen Phenylgruppengehalt mit dem aromatischen Po
lycarbonatharz durch gemeinsames Kuppeln der aromatischen Ringe in
beiden Bestandteilen ohne weiteres eine unbrennbare Si-C-Keramik
schicht bilden, wodurch eine Flammschutzwirkung verursacht wird. Auf
grund dieses Flammschutzmechanismus sind vernetzbare funktionelle
Gruppen, wie Silanolgruppen und Alkoxygruppen nicht notwendig. Das
Organopolysiloxan kann jedoch einen Alkoxygruppengehalt von 5 Gew.-%
oder weniger aufweisen.
Nicht nur die Flammbeständigkeit der Harzmassen sondern auch die opti
sche Transparenz werden in starken Maße durch den Phenylgruppenge
halt des Organopolysiloxans beeinflußt. Je höher der Phenylgruppenge
halt ist, umso dispergierbarer wird das Organopolysiloxan oder umso ver
träglicher mit dem Polycarbonatharz, so daß die flammgeschützte Polycar
bonat-Harzmasse eine größere optische Transparenz besitzt. Der Phenyl
gruppengehalt innerhalb dessen sowohl der Flammschutz als auch die op
tische Transparenz sichergestellt sind, beträgt mindestens 80 Mol-% der
gesamten organischen Substituenten (d. h. der Gesamtmenge von an die
Siliciumatome gebundenen Gruppen R1, R2 und R3). Ein Phenylgruppen
gehalt von weniger als 80 Mol-% würde zu einer wesentlichen Verschlech
terung der optischen Transparenz führen und sowohl die Flammschut
zwirkung als auch die optische Transparenz beeinträchtigen. Wenn sämt
liche Substituenten Phenylgruppen sind verursachen die sterisch volumi
nösen Phenylgruppen eine sterische Hinderung, wodurch verhindert wird,
daß die aromatischen Ringe durch gemeinsames Überlappen vollständig
miteinander kondensieren, so daß eine zufriedenstellende Flammschut
zwirkung nicht erreicht werden kann. Aus diesem Grund beträgt der be
vorzugte Phenylgruppengehalt mehr als 80 Mol-%, insbesondere 80 Mol-%
bis 95 Mol-%.
Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäß verwendeten Organopolysilo
xans ist der wesentliche Einschluß von difunktionellen Siloxaneinheiten
(D-Einheiten) der Formel R2R3.SiO2/2. Damit aufgrund des oben ange
sprochenen Flammschutzmechanismus eine verbesserte Flammschutz
wirkung erreicht wird, müssen die aromatischen Ringe des Polycarbonat
harzes und die aromatischen Ringe des Siliconharzes durch gegenseitiges
Überlappen miteinander kondensieren. Siliconharze, die ausschließlich
aus Einheiten T bestehen, bewirken eine Verstärkung aufgrund ihrer ro
busten Struktur, besitzen jedoch kein ausreichendes Maß an räumlicher
Freiheit und müssen daher in großen Mengen zugesetzt werden, um eine
zufriedenstellende Flammschutzwirkung zu erreichen, wie es oben ange
sprochen worden ist, was wirtschaftlich ein Nachteil ist und die mechani
schen Eigenschaften und die Transparenz der gebildeten Formgegenstän
de beeinträchtigt. Es hat sich gezeigt, daß ein bestimmtes Maß der räumli
chen Freiheit der Siliconharze notwendig ist und daß der Einbau einer be
stimmten Menge von Einheiten D in die Siliconharze für das Erreichen die
ser Flexibilität wirksam ist.
Im allgemeinen werden Siliconharze durch eine Kombination von trifunk
tionellen Siloxaneinheiten (T-Einheiten), difunktionellen Siloxaneinhei
ten (D-Einheiten) und tetrafunktionellen Siloxaneinheiten (Q-Einheiten)
aufgebaut. Die erfindungsgemäßen bevorzugten Kombinationen sind Sys
teme, welche D-Einheiten aufweisen, wie das T/D-System, das T/D/Q-
System und das D/Q-System, da diese Systeme eine zufriedenstellende
Flammschutzwirkung verursachen. In all diesen Kombinationen sollten
die D-Einheiten in einer Menge von 10 bis 50 Mol-% vorhanden sein. Wenn
der Gehalt an Einheiten D weniger als 10 Mol-% beträgt, mangelt es dem
Siliconharz an Flexibilität, was schließlich zu einer unzureichenden
Flammfestigkeit führt. Wenn der Gehalt an Einheiten D mehr als 50 Mol-%
beträgt, sind die Siliconharze weniger gut in dem aromatischen Polycarbo
natharz zu dispergieren oder schlechter damit zu verarbeiten, wodurch
das äußere Aussehen und die optische Transparenz der gebildeten Form
gegenstände beeinträchtigt werden. Der Gehalt an D-Einheiten sollte vor
zugsweise 20 bis 40 Mol-% betragen. Solange der Gehalt an D-Einheiten in
diesem Bereich liegt, beträgt der Gehalt der T-Einheiten 50 bis 90 Mol-%
im Fall des T/D-Systems und der Gehalt an T-Einheiten 0 bis 89,99 Mol-%,
vorzugsweise 10 bis 79,99 Mol-% und der Gehalt an Q-Einheiten 0,01 bis
50 Mol-% im Fall der T/D/Q- oder D/Q-Systeme. Solange ein ausreichen
des Maß an räumlicher Freiheit gegeben ist, ist es zur Reproduzierbarkeit
der Flammschutzwirkung vorteilhafter, eine größere Menge von Q-Einhei
ten mit einem hohen Oxidationsgrad vorliegen zu haben. Wenn jedoch
mehr als 50 Mol-% Q-Einheiten in dem Siliconharz enthalten sind, besitzt
das Harz einen erhöhten anorganischen Mikroteilchen-Charakter und
läßt sich in dem aromatischen Polycarbonatharz schlechter dispergieren.
Aus diesem Grund sollte der Gehalt an Q-Einheiten nicht mehr als
50 Mol-% betragen. In dem oben angesprochenen Bereich bezüglich des
Gehaltes an Siloxaneinheiten wird vorzugsweise jener Bereich ausge
wählt, in dem die T-Einheiten 50 bis 80 Mol-% des Organopolysiloxans bil
den, wenn ein ausgewogenen Verhalten bezüglich der Flammfestigkeit,
der Verarbeitbarkeit und der Eigenschaften der Formgegenstände ange
strebt wird.
Die bevorzugten Siloxaneinheiten werden nachfolgend erläutert.
Bevorzugte Beispiele der trifunktionellen Siloxaneinheiten (T-Einheiten)
sind:
C6H5SiO3/2 und CH3SiO3/2.
Bevorzugte Beispiele der difunktionellen Siloxaneinheiten (D-Einheiten)
sind:
(C6H5)2SiO2/2, (CH3)C6H5SiO2/2 und (CH3)2SiO2/2.
Dimethylsiloxaneinheiten ((CH3)2SiO2/2) sind als D-Einheiten bezüglich
der Flexibilität des Siliconharzes am wirksamsten, führen jedoch zu einer
Verringerung der Verträglichkeit mit dem Polycarbonatharz und demzu
folge zu einer Trübung der gebildeten Formgegenstände. Aufgrund der Ab
wesenheit von Phenylgruppen sind die Dimethylsiloxaneinheiten bezüg
lich der Flammfestigkeit nicht wirksam. Es ist daher unerwünscht, daß ei
ne große Menge von Dimethylsiloxaneinheiten vorhanden ist. Demzufolge
ist es erwünscht, den Gehalt an Dimethylsiloxaneinheiten auf 50 Mol-%
oder weniger der D-Einheiten zu beschränken. Methylphenylsiloxanein
heiten ((CH3)C6H5SiO2/2) sind am bevorzugtesten, da sie sowohl die nöti
ge Flexibilität verleihen als auch gleichzeitig den Phenylgruppengehalt er
höhen. Diphenylsiloxaneinheiten ((C6H5)2SiO2/2) sind zur Aufrechter
haltung eines hohen Phenylgruppengehaltes von Vorteil, führen jedoch
aufgrund ihrer Struktur, bei der sperrige Phenylgruppen an einem Silici
umatom vorliegen, beim Einarbeiten großer Mengen von Diphenylsiloxan
einheiten zu einer erheblich sterisch gehinderten Struktur in dem Orga
nopolysiloxanmolekül. Dies verringert den Grad der räumlichen Freiheit
des Siloxangerüstes und erschwert das Überlappen und Kondensieren der
aromatischen Ringe, welches für den Flammschutzmechanismus erfor
derlich ist, der auf der gegenseitigen Kupplung der aromatischen Ringe be
ruht, was zu einer Verringerung des Flammschutzeffektes führt. Demzu
folge können die durch Vermischen dieser drei Komponenten erhaltenen
D-Einheiten dazu verwendet werden, den oben definierten Bereich einzu
halten, wenngleich es bevorzugt ist, Methylphenylsiloxaneinheiten als
Hauptbestandteil zu verwenden.
Solange die T-, D- bzw. Q-Einheiten die oben definierten Bereiche erfüllen,
kann das als Bestandteil (B) verwendete Organopolysiloxan Siloxanein
heiten (M-Einheiten) der Formel R4R5R6SiO1/2, worin R4, R5 und R6 die
für R1, R2 und R3 angegebenen Bedeutungen besitzen, enthalten, jedoch
in einer Menge, welche die physikalischen Eigenschaften nicht beein
trächtigt.
Das als Bestandteil (B) eingesetzte Organopolysiloxan besitzt vorzugswei
se eine gewichtsmittleres Molekulargewicht Mw von etwa 2000 bis
50 000. Ein Organopolysiloxan mit einem gewichstmittleren Molekularge
wicht Mw von weniger als 2000 würde, wenn es mit dem aromatischen Po
lycarbonatharz vermischt und darin dispergiert wird, instabil bleiben. Ein
Organopolysiloxan mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw
von mehr als 50 000 besitzt eine hohe Erweichungstemperatur und ist
schwierig in dem aromatischen Polycarbonatharz zu dispergieren. Der be
vorzugte Bereich des gewichtsmittleren Molekulargewichts Mw beträgt et
wa 5000 bis 30 000.
Die Organopolysiloxane können mit Hilfe an sich bekannter Verfahrens
weisen hergestellt werden. Beispielsweise vermischt man ein Organo
chlorsilan und/oder ein Organoalkoxysilan, welche zu einer hydrolyti
schen Kondensationsreaktion zur Bildung der oben beschriebenen Siloxa
neinheiten fähig sind oder teilweise hydrolysierte Kondensate dafür, in ei
ner Lösungsmittelmischung mit einem Überschuß Wasser für die Hydroly
se sämtlicher hydrolysierbarer Gruppen (Chloratome und Alkoxygruppen)
und einem organischen Lösungsmittel, in dem die als Ausgangsmaterial
eingesetzte(n) Silanverbindung(en) und das gebildete Organopolysiloxan
löslich sind, um die hydrolytische Kondensationsreaktion durchzufüh
ren. Durch Steuerung der Reaktionstemperatur, der Reaktionszelt und
der Menge an verwendetem Wasser und organischem Lösungsmittel kann
man ein Organopolysiloxan mit dem gewünschten gewichtsmittleren Mo
lekulargewicht erhalten. Bei Verwendung wird das nicht benötigte organi
sche Lösungsmittel von dem Organopolysiloxan entfernt, welches gegebe
nenfalls pulverisiert wird.
Zur Bildung der flammfesten Polycarbonat-Harzmasse wird das Organo
polysiloxan in einer Menge von 1 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 2 bis 8
Gewichtstellen pro 100 Gewichtsteile des Polycarbonatharzes einge
mischt. Weniger als 1 Gewichtsteil des Organopolysiloxans reicht zur Er
zeugung des Flammschutzes nicht aus, während mehr als 10 Gewichtstei
le das äußere Aussehen und die optische Transparenz der Formgegenstän
de beeinträchtigen können. Die Organopolysiloxane setzen beim Brennen
keine schädlichen Gase frei.
In die erfindungsgemäße flammfeste Polycarbonat-Harzmasse können ir
gendwelche gut bekannten Additive eingemischt werden, beispielsweise
Flammschutzhilfmittel, Verstärkungsmittel, Antioxidantien, Neutralisie
rungsmittel, UV-Absorber, antistatische Mittel, Pigmente, Dispergiermit
tel, Gleitmittel und Verdicker.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Masse werden die oben angespro
chenen wesentlichen und hilfsweise eingesetzten Bestandteile abgemes
sen und vermischt unter Anwendung von Vorrichtungen und Methoden,
die üblicherweise bei der herkömmlichen Herstellung von Kautschuk- und
Kunststoff-Massen eingesetzt werden. Inbesondere werden die Bestand
teile mit Hilfe eines Rührmischers, wie eines Bandmischers oder eines
Henschel-Mischers, vermischt und dispergiert, wonach die Mischung in
einer Schmelzkneteinrichtung, wie einem Banbury-Mixer oder einer Ex
trudiervorrichtung, weiter verknetet werden unter Erhalt der gewünsch
ten Masse.
Zur Verformung der erfindungsgemäßen Masse können irgendwelche gut
bekannten Formverfahren, wie Spritzverformung, Extrusionsverformung,
Preßverformung und Vakuumverformung angewandt werden.
Die Erfindung beschreibt somit eine Harzmasse enthaltend ein aromati
sches Polycarbonatharz, welches mit einem Organopolysiloxan mit einer
spezifischen Struktur vermischt ist, wodurch das Harz flammfest oder
flammbeständig ausgerüstet wird unter Beseitigung des Risikos der Ent
wicklung schädlicher Gase beim Verbrennen. Die aus der Masse geformten
Gegenstände oder Teile besitzen eine zufriedenstellende optische Trans
parenz.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfin
dung, ohne jedoch einzuschränken.
Man beschickt einen 1-Liter-Kolben, der mit einem Rührer, Kühler und
Thermometer ausgerüstet ist, mit 450 g (25 Mol) Wasser und 143 g Toluol
und erhitzt in einem Ölbad auf eine Innentemperatur von 80°C. Man be
schickt einen Tropftrichter mit 148 g (0,7 Mol) Phenyltrichlorsilan, 23 g
(0,09 Mol) Diphenyldichlorsilan, 21 g (0,11 Mol) Methylphenyldichlorsilan
und 17 g (0,1 Mol) Tetrachlorsilan. Unter Rühren gibt man dann im Verlau
fe einer Stunde die Siloxanmischung tropfenweise zu dem Kolben. Nach
Beendigung der tropfenweise Zugabe rührt man den Kolbeninhalt wäh
rend einer weiteren Stunde bei einer Innentemperatur von 80°C zum
Zwecke des Reifens. Dann kühlt man die Reaktionslösung auf Raumtem
peratur ab und läßt sie zur Trennung der Phasen stehen. Man entfernt die
gebildete wäßrige Phase und vermischt anschließend die Lösungsmittel
phase mit einer 10%igen wäßrigen Lösung von Natriumsulfat, rührt
während 10 Minuten, läßt die Lösung während 30 Minuten zur Phasen
trennung stehen und entfernt die gebildete wäßrige Phase. Man unter
bricht die Reaktion durch Wiederholen dieses Waschvorgangs mit Wasser
bis die Toluolphase neutral reagiert. Dann befestigt man einen Ester-
Adapter an den Kolben und erhitzt die Organopolysiloxan enthaltende To
luolphase zum Entfernen des Wassers aus der Toluolphase zum Sieden am
Rückfluß. Nachdem die Innentemperatur 110°C erreicht hat, erhitzt man
den Kolbeninhalt während einer weiteren Stunde und kühlt dann auf
Raumtemperatur ab. Die in dieser Weise erhaltene Organopolysiloxanlö
sung wird filtriert zur Entfernung der unlöslichen Anteile und einer Vaku
umdistillation zur Entfernung des Toluols unterzogen, wobei man 116 g ei
nes festen Organopolysiloxans erhält.
Das in dieser Weise erhaltene Organopolysiloxan besteht aus 70 Mol-% (70
Gew.-%) T-Einheiten, 20 Mol-% D-Einheiten und 10 Mol-% Q-Einheiten,
enthält Phenylgruppen in einer Menge von 90 Mol-% der an Siliciumato
men vorhandenen organischen Substituenten und an den Enden 0,19 Mol-%
an Silanolgruppen pro 100 g des Organopolysiloxans. Es handelt sich
um einen Feststoff mit einem farblosen transparenten Aussehen und ei
nem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 16 700.
Man beschickt einen mit einem Rührer, Kühler und Thermometer ausge
rüsteten 1-Liter-Kolben mit 23 g Methanol, 120 g Toluol, 158 g (0,8 Mol)
Phenyltrimethoxysilan, 24 g (0, 1 Mol) Diphenylmethoxysilan und 18 g (0,1
Mol) Methylphenyldimethoxysilan. Unter Rühren gibt man bei Raumtem
peratur 432 g (24 Mol) einer wäßrigen 0,1 N Chlorwasserstoffsäurelösung
tropfenweise im Verlauf von einer Stunde zu dem Kolben. Nach Beendi
gung der Zugabe erhitzt man den Kolben auf eine Innentemperatur von 80°C
unter Abdestillieren des als Nebenprodukt anfallenden Methanols. Man
setzt das Rühren während einer Stunde bei 80°C zur Fertigreaktion fort,
kühlt die Reaktionslösung auf Raumtemperatur und läßt sie zur Phasen
trennung stehen. Man entfernt die wäßrige Phase, vermischt die Lösungs
mittelphase mit einer 10%igen wäßrigen Natriumsulfatlösung, rührt
während 10 Minuten, läßt die Lösung während 30 Minuten zur Phasen
trennung stehen und entfernt die wäßrige Phase. Man unterbricht die Re
aktion durch Wiederholen dieses Waschvorgangs mit Wasser bis die Tolu
olphase neutral reagiert. Nach Befestigung eines Ester-Adapters an dem
Kolben erhitzt man die Organopolysiloxan enthaltende Toluolphase zum
Entfernen des Wassers aus der Toluolphase zum Sieden am Rückfluß.
Nachdem die Innentemperatur 110°C erreicht hat, erhitzt man den Kol
beninhalt während einer weiteren Stunde und kühlt dann auf Raumtem
peratur ab. Die in dieser Weise erhaltene Organopolysiloxanlösung wird
zur Entfernung der unlöslichen Anteile filtriert und einer Vakuumdestilla
tion zur Entfernung des Toluols unterworfen, wobei man 123 g eines festen
Organopolysiloxans erhält.
Das in dieser Weise erhaltene Organopolysiloxan besteht aus 80 Mol-% (76
Gew.-%) T-Einheiten, und 20 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen
in einer Menge von 92 Mol-% der an den Siliciumatomen vorhandenen or
ganischen Substituenten und weist an den Enden 0,12 Mol Silanolgrup
pen und 0,03 Mol Methoxygruppen pro 100 g des Organopolysiloxans auf.
Es handelt sich um einen Feststoff mit einem farblosen transparenten Aus
sehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von 5700.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 432 g (24 Mol) Wasser und 130 g
Toluol und der Tropftrichter mit 169 g (0,8 Mol) Phenyltrichlorsilan und 38
g (0,2 Mol) Methylphenyldichlorsilan beschickt werden. Man erhält 117 g
eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 80 Mol-% (79 Gew.-%) T-Einheiten
und 20 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 83
Mol-% der an den Siliciumatomen vorhandenen organischen Substituen
ten und an den Enden 0,16 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
11 600.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 234 g (13 Mol) Wasser und 37 g
Toluol und der Tropftrichter mit 148 g (0.7 Mol) Phenyltrichlorsilan und 76
g (0.3 Mol) Diphenyldichlorsilan beschickt werden. Man erhält 135 g eines
festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 70 Mol-% (60 Gew.-%) T-Einheiten
und 30 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 100
Mol-% der an den Siliciumatomen vorhandenen organischen Substituen
ten und an den Enden 0,12 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
12 500.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 234 g (13 Mol) Wasser und 47 g
Toluol und der Tropftrichter mit 127 g (0.6 Mol) Phenyltrichlorsilan, 71 g
0,18 Mol) Diphenyldichlorsilan und 15 g (0,12 Mol) Dimethyldichlorsilan
beschickt werden. Man erhält 128 g eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 60 Mol-% (54 Gew.-%) T-Einheiten
und 40 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 83
Mol-% der an den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituen
ten und an den Enden 0,12 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
18 500.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 234 g (13 Mol) Wasser und 36 g
Toluol und der Tropftrichter mit 169 g (0,8 Mol) Phenyltrichlorsilan und
50,6 g (0.2 Mol) Diphenyldichlorsilan beschickt werden und das Rühren
zur Ausreaktion nach Beendigung der Zugabe des Chlorsilans bei einer In
nentemperatur von 80°C während drei Stunden fortgesetzt wird. Man er
hält 129 g eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 80 Mol-% (72 Gew.-%) T-Einheiten
und 20 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 100
Mol-% der an den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituen
ten und an den Enden 0,12 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
34 000.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 216 g (12 Mol) Wasser und 17 g
Toluol und der Tropftrichter mit 101 g (0,48 Mol) Phenyltrichlorsilan, 81 g
(0,37 Mol) Diphenyldichlorsilan und 26 g (0,15 Mol) Dimethyldichlorsilan
beschickt werden. Man erhält 126 g eines Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 48 Mol-% (44 Gew.-%) T-Einheiten
und 52 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 80
Mol-% der an den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituen
ten und an den Endgruppen 0,13 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Orga
nopolysiloxans. Es liegt vor in Form einer viskosen Flüssigkeit mit einem
farblosen transparenten äußeren Aussehen und einem gewichtsmittleren
Molekulargewicht von 4400.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 450 g (25 Mol) Wasser und 198 g
Toluol und der Tropftrichter mit 201 g (0,95 Mol) Phenyltrichlorslian und
13 g (0,05 Mol) Diphenyldichlorsilan beschickt werden. Man erhält 119 g
eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 95 Mol-% (93 Gew.-%) T-Einheiten
und 5 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 100
Mol-% der an den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituen
ten und an den Enden 0,16 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
12 500.
Man wiederholt die Verfahrensweise des Herstellungsbeispiels 1 mit dem
Unterschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 432 g (24 Mol) Wasser und 118 g
Toluol und der Tropftrichter mit 169 g (0,8 Mol) Phenyltrichlorsilan, 12 g
(0,08 Mol) Methyltrichlorsilan und 15 g (0,12 Mol) Dimethyldichlorsilan
beschickt werden. Man erhält 106 g eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 88 Mol-% (92 Gew.-%) T-Einheiten
und 12 Mol-% D-Einheiten, wobei die D-Einheiten aus 100 Mol-% Dime
thylsiloxaneinheiten bestehen, wobei die Phenylgruppen 71 Mol-% der an
den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituenten ausmachen
und worin an den Enden 0,16 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopo
lysiloxans enthalten waren. Das Material liegt vor in Form eines Feststof
fes mit farblosem und transparentem Aussehen und einem gewichtsmitt
leren Molekulargewicht von 17 800.
Man beschickt einen 1-Liter-Kolben, der mit einem Rührer, Rückflußküh
ler und Thermometer ausgerüstet ist, mit 23 g Methanol, 120 g Toluol, 40 g
(0,2 Mol) Phenyltrimethoxysilan, 49 g (0,2 Mol) Diphenyldimethoxysilan
und 91 g (0,6 Mol) Tetramethoxysilan. Unter Rühren gibt man bei Raum
temperatur 29 g (1,6 Mol) einer wäßrigen 0,5 N Chlorwasserstofflösung
tropfenweise im Verlaufe von 10 Minuten zu dem Kolben. Nach Beendigung
der Zugabe erhitzt man den Kolben auf eine Innentemperatur von 80°C
unter Abdestillieren des als Nebenprodukt gebildeten Methanols. Man
setzt das Rühren während einer Stunde bei 80°C zur Weiterreaktion fort.
Dann kühlt man die Reaktionslösung auf Raumtemperatur, vermischt mit
15 g Calciumcarbonat, rührt während sechs Stunden und filtriert zur Ent
fernung des neutralisierenden Salzes und der nicht umgesetzten Reak
tionsteilnehmer. Durch anschließende Vakuumdestillation entfernt man
das Toluol und erhält 90 g eines Organopolysiloxans.
Das in dieser Weise erhaltene Organopolysiloxan besteht aus 20 Mol-% (24
Gew.-%) T-Einheiten, 20 Mol-% D-Einheiten und 60 Mol-% Q-Einheiten,
enthält Phenylgruppen in einer Menge von 100 Mol-% der an Siliciumato
men vorliegenden organischen Substituenten und an den Enden 0,03 Mol
Silanolgruppen und 0,23 Mol Methoxygruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form einer viskosen Flüssigkeit mit einem farblo
sen transparenten Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekularge
wicht von 1500.
Man wiederholt die Maßnahmen des Herstellungsbeispiels 1 mit dem Un
terschied, daß der 1-Liter-Kolben mit 216 g (12 Mol) Wasser und 16 g Tolu
ol und der Tropftrichter mit 169 g (0,8 Mol) Phenyltrichlorsilan und 50,6 g
(0,2 Mol) Diphenyldichlorsilan beschickt werden und das Rühren zur Fort
setzung der Reaktion nach Beendigung der Zugabe des Chlorsilans bei ei
ner Innentemperatur von 80°C während drei Stunden fortgesetzt wird.
Man erhält 129 g eines festen Organopolysiloxans.
Das Organopolysiloxan besteht aus 80 Mol-% (72 Gew.-%) T-Einheiten
und 20 Mol-% D-Einheiten, enthält Phenylgruppen in einer Menge von 100
Mol-% der an den Siliciumatomen vorliegenden organischen Substituen
ten und an den Enden 0,08 Mol Silanolgruppen pro 100 g des Organopoly
siloxans. Es liegt vor in Form eines Feststoffes mit farblosem und transpa
rentem Aussehen und einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von
79 000.
Entsprechend den in der Tabelle 1 angegebenen Mengenverhältnissen ver
mischt man das Polycarbonatharz mit 5 Gew.-% der in den Herstellungs
beispielen erhaltenen Organopolysiloxanen. Jede Mischung wird in einem
automatischen Mörser vorgemischt und in einem Einschneckenextruder
bei einer Temperatur von 60°C schmelzverknetet. Das eingesetzte Poly
carbonatharz war Calibre® 200-20 mit einem viskositätsmittleren Mole
kulargewicht von etwa 20 000, welches im Handel von der Firma Sumito
mo-Dow K.K. erhältlich ist. Die Massen wurden bezüglich des Sauerstof
findex, der Flammfestigkeit und der optischen Transparenz untersucht.
Der Sauerstoffindex wird mit Hilfe des Polymerverbrennungstests gemäß
der Oxygen Index Method JIS K7201 gemessen.
Die Flammfestigkeit wird mit Hilfe der Testmethode untersucht, die indem
Underwriters' Laboratories Inc. Bulletin 94, Burning Test for Classifying
Materials (nachfolgend als UL-94 bezeichnet) beschrieben ist. Man be
stimmt die Gesamtverbrennungsdauer unter Verwendung von fünf Test
stäben mit einer Dicke von 3,2 mm, wobei man die Brennzeit nach der Ent
fernung der zum Anzünden verwendeten Flamme mißt und die fünf Brenn
dauern aufsummiert.
Die optische Transparenz wird mit Hilfe eines Spektrophotometers für die
Absorption sichtbaren Lichtes gemessen. Man mißt die Durchlässigkeit
für sichtbares Licht bei einer Lichtweglänge von 10 mm in der Dickenrich
tung einer geformten Platte mit einer Dicke von 10 mm. Proben werden mit
"bestanden" bewertet, wenn die Durchlässigkeit 70% oder mehr beträgt,
und als "nicht bestanden", wenn die Durchlässigkeit weniger als 70% be
trägt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Es ist festzuhalten, daß bei dem Brandtest des Vergleichsbeispiels 6 von
zwei der fünf Teststäbe Teilchen abtropften, währenddem die Stäbe weiter
brannten und die Brenndauer in dieser Weise gemessen wurde.
Auf die Japanische Patentanmeldung Nr. 319039/1997 wird hingewiesen.
Wenngleich die Erfindung anhand spezieller bevorzugter Ausführungsfor
men beschrieben worden ist, sind viele Abänderungen und Variationen
möglich, so daß die Erfindung nicht auf diese Ausführungsform be
schränkt ist sondern auch in anderer Weise ausgeführt werden kann.
Claims (8)
1. Flammgeschütze Polycarbonat-Harzmasse, umfassend
- (a) 100 Gewichtstelle eines aromatischen Polycarbonatharzes und
- (b) 1 bis 10 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans, welches im wesentli chen aus 50 bis 90 Mol-% Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2 und 10 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 besteht, worin R1, R2 und R3 unabhängig voneinander substituierte oder unsubstituier te einwertige Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen, wobei Phenylgruppen in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten enthalten sind.
2. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Or
ganopolysiloxan (b) im wesentlichen aus 60 bis 80 Mol-% Siloxaneinheiten
T der Formel R1.SiO3/2 und 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der For
mel R2R3.SiO2/2 besteht, worin R1, R2 und R3 die in Anspruch 1 angege
benen Bedeutungen besitzen.
3. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Si
loxaneinheiten D in dem Organopolysiloxan (b) bis zu 50 Mol-% Dimethyl
siloxaneinheiten der Formel (CH3)2SiO2/2 enthalten.
4. Harzmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Or
ganopolysiloxan (b) ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 2000 bis
50 000 besitzt.
5. Flammgeschützte Polycarbonat-Harzmasse, umfassend
- (a) 100 Gewichtsteile eines aromatischen Polycarbonatharzes und
- (b') 1 bis 10 Gewichtsteile eines Organopolysiloxans, welches im wesentli chen aus 0 bis 89,99 Mol-% Siloxaneinheiten T der Formel R1.SiO3/2 und 10 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten D der Formel R2R3.SiO2/2 und 0,01 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten Q der Formel SiO4/2 besteht, worin R1, R2 und R3 unabhängig voneinander substituierte oder unsubstituierte einwertige Kohlenwasserstoffgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen darstellen, wo bei Phenylgruppen in einer Menge von mindestens 80 Mol-% der gesamten organischen Substituenten enthalten sind.
6. Harzmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Or
ganopolysiloxan (b') im wesentlichen aus 10 bis 79,99 Mol-% Siloxanein
heiten T der Formel R1.SiO3/2, 20 bis 40 Mol-% Siloxaneinheiten D der
Formel R2R3.SiO2/2 und 0,01 bis 50 Mol-% Siloxaneinheiten Q der For
mel SiO4/2 besteht, worin R1, R2 und R3 die in Anspruch 5 angegebenen
Bedeutungen besitzen.
7. Harzmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Siloxaneinheiten D in dem Organopolysiloxan (b') bis zu 50 Mol-% Dimethyl
siloxaneinheiten der Formel (CH3)2SiO2/2 enthalten.
8. Harzmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Or
ganopolysiloxan (b') ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 2000 bis
50 000 besitzt.
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