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Die
Erfindung betrifft eine Mehrkammerpresse, insbesondere zum Heißverpressen
von plattenförmigen
Werkstücken
aus Holz oder Holzwerkstoff mit beleimten Folien, Furnierschichten
und dergleichen, mit Pressengestell, einem im Pressengestell fest
angeordneten Presstisch, vertikal beweglichen Pressplatten oberhalb
und unterhalb des Presstisches, und Zylinder/Kolbenanordnungen für die Verstellbewegung
der Pressplatten, wobei oberhalb und unterhalb des Presstisches
jeweils eine Gruppe aus mehreren Zylinder/Kolbenanordnungen am Presstisch
maschinenfest abgestützt
und an die dem Presstisch benachbarte Pressplatte angeschlossen ist.
Der Presstisch sowie die Pressplatten können beheizbar ausgeführt sein.
Innerhalb der Presskammern können
ferner etagenbildende Einlagen angeordnet sein, die vorzugsweise
beheizt und mit Förderbändern versehen
sind.
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Die
DE-A 44 28 768 beschreibt eine Mehretagenpresse mit einem auf einem
Boden aufliegenden Presstisch und einer darauf angeordneten Pressplattenanordnung
aus mehreren beweglichen Pressplatten, die durch Zylinder/Kolbenanordnungen miteinander
verkettet sind. Die Zylinder/Kolbenanordnungen verbinden jeweils
benachbarte Pressplatten miteinander. Die Mehretagenpresse weist
einen Führungsrahmen
auf und ist modulartig erweiterbar aus Aufbaueinheiten mit jeweils
einer Pressplatte aufgebaut. Die Aufbaueinheiten sind nicht an dem Führungsrahmen
abgestützt
und die einzelnen Presskammern müssen
unabhängig
voneinander geöffnet
und geschlossen werden.
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Bei
der aus DE-U 88 06 883 bekannten Mehrkammerpresse ist oberhalb und
unterhalb des Presstisches jeweils eine vertikalbewegliche Pressplatte
vorgesehen, die mit dem Presstisch eine Presskammer bildet. Die
Zylinder/Kolbenanordnungen sind an Quertraversen des Pressengestells
abgestützt
und schließen
an die Außenfläche der
beiden Pressplatten an.
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Aus
EP-B 0 384 958 ist eine Mehrkammerpresse mit mehreren beweglichen
Pressplatten und Zylinder/Kolbenanordnungen bekannt, wobei die Zylinder/Kolbenanordnungen
jeweils zwei bewegliche Pressplatten miteinander verbinden. Durch
die Zylinder/Kolbenanordnungen sind die beweglichen Pressplatten
miteinander verkettet. Nach diesem Prinzip können mehr als zwei Presskammern übereinander angeordnet
werden. Unbefriedigend ist die Vertikalführung der Pressplatten, da
mechanische Gleichlaufvorrichtungen aus Platzgründen nicht vorgesehen werden
können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kapazität einer
Mehrkammerpresse mit den eingangs beschriebenen Merkmalen durch
die leichte Anschlussmöglichkeit
weiterer beweglicher Pressplatten zu erweitern und dabei auf möglichst
einfache Weise sicherzustellen, dass die beweglichen Pressplatten
während
der Pressvorgänge
stets parallel zum Presstisch ausgerichtet sind und sich an dem Pressgut
nicht schräg
stellen oder verkanten.
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Bei
einer Mehrkammerpresse des eingangs beschriebenen Aufbaus wird die
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass oberhalb und/oder unterhalb des festen Presstisches eine Pressplattenanordnung
aus mindestens zwei beweglichen, übereinander angeordneten Pressplatten
vorgesehen ist, dass die beweglichen Pressplatten dieser Pressplattenanordnung
durch eine Gruppe aus mehreren parallel geschalteten Zylinder/Kolbenanordnungen
miteinander verbunden sind, und dass an beiden, vom festen Presstisch
abgewandten äußeren Platten
mechanische Gleichlaufeinrichtungen für die Vertikalführung der
beweglichen Pressplatten angeordnet sind. Die Gleichlaufeinrichtungen
weisen Zahnräder auf,
die mit Abstand voneinander an der Außenseite der äußeren Pressplatte
gelagert sind, durch Wellen starr gekoppelt sind sowie auf vertikalen
Führungszahnstangen
abrollen. Die von den Pressplatten begrenzten Presskammern der Pressplattenanordnung sind
wechselweise zu öffnen
und zu schließen.
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Vorzugsweise
arbeiten die maschinenfest abgestützten Zylinder/Kolbenanordnungen
auf die Pressplatte, die dem festen Presstisch benachbart ist. Die
Erfindung beruht auf der Überlegung,
dass eine einzige, an die äußere Pressplatte
der Pressplattenanordnung angeschlossene Gleichlaufeinrichtung ausreicht,
um eine ordnungsgemäße Vertikalführung der
Pressplattenanordnung sicherzustellen, wenn die Presskammern der
Pressplattenanordnung im Wechsel taktgeöffnet und geschlossen werden.
Ist die zwischen den beweglichen Pressplatten gebildete Presskammer
geschlossen, so bilden die unter Zwischenschaltung des Pressgutes
gegeneinander verspannten Pressplatten eine Funktionseinheit, deren
ordnungsgemäße parallele
Ausrichtung zum Pressentisch durch die Gleichlaufeinrichtung sichergestellt
ist. Ist die an den festen Presstisch anschließende erste Presskammer geschlossen,
so bildet die gegen den Presstisch unter Zwischenschaltung des Pressgutes
verspannte Pressplatte eine Funktionseinheit mit dem Presstisch.
Die der äußeren Pressplatte
zugeordnete Gleichlaufeinrichtung gewährleistet eine parallele Ausrichtung
der äußeren Pressplatte
beim Öffnen
und Schließen
der zwischen den beiden Pressplatten gebildeten Presskammer.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung sind die Zahnräder
an den Enden von zwei parallelen, an der Außenseite der Pressplatte gelagerten
Ritzelwellen angeordnet, wobei die Ritzelwellen über Kugelradanordnungen und
eine Kupplungswelle miteinander verbunden sind.
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Die
mechanische Gleichlaufeinrichtung ist so dimensioniert, dass beim
Pressvorgang auftretende ungleichmäßige Druckverteilungen kompensiert
aufgenommen werden können.
Gelangt ein Fremdkörper
in die Presskammer, so besteht die Gefahr einer Überlastung und Beschädigung der
Gleichlaufeinrichtung. Zweckmäßig ist
daher eine Notabschaltung, wenn sich trotz der Gleichlaufeinrichtung
eine Schräglage
der Pressplatten während
des Stellhubes einstellt. Eine Notabschaltung kann eingerichtet
werden, wenn die Wellenlager der Gleichlaufeinrichtung mit einem
geteilten Stehlagergehäuse
ausgebildet werden, wobei eine untere Gehäusehälfte des Stehlagergehäuses an
der Pressplatte befestigt ist und die obere Gehäusehälfte des Stehlagergehäuses gegen
eine vorgespannte Federanordnung vertikal beweglich an der unteren
Gehäusehälfte abgestützt ist.
Stellt sich, z. B. aufgrund eines in die Pressenkammer gelangten
Fremdkörpers,
eine Schräglage
der Preßplatte
ein, so werden auf die Stehlagergehäuse Kräfte wirksam, wobei sich die
Gehäusehälften einer
oder mehrerer Wellenlager gegen die zugeordnete vorgespannte Federanordnung
bewegen. An die obere Gehäusehälfte der
Wellenlager ist eine Schalteinrichtung angeschlossen, die bei einer
Vertikalbewegung der oberen Gehäusehälfte ein
Stoppsignal für
den sofortigen Stopp der Preßplatten-Stellbewegung abgibt.
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Zweckmäßig weist
die Gleichlaufeinrichtung ferner Führungsrollen auf, die unter
einem rechten Winkel zu den Zahnrädern ausgerichtet sind und
auf ebenen Führungsbahnen
abrollen.
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In
weiterer Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß das Pressengestell Standsäulen aufweist,
die an den Längsseiten
des Pressentisches angeordnet und mit diesem verschraubt oder verschweißt sind,
und daß die
maschinenfest abgestützten
Zylinder/Kolbenanordnungen einerseits an eine Standsäule und andererseits
an die zugeordnete Preßplatte
angeschlossen sind. Bei dieser Ausführung resultiert ein besonders
kompakter Aufbau der Mehretagenpresse.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung
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1 die
Seitenansicht einer Mehretagenpresse,
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2 eine
Draufsicht auf die in 1 dargestellte Mehretagenpresse,
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3 in
vergrößerter Darstellung
den Ausschnitt Z aus 2,
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4 die
Ansicht X aus 3.
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Die
in den Figuren dargestellte Mehrkammerpresse ist zum Heißverpressen
von plattenförmigen
Werkstücken
aus Holz oder Holzwerkstoff mit beleimten Folien, Furnierschichten
und dergleichen bestimmt. Zum grundsätzlichen Aufbau der Presse gehören ein
Pressengestell 1, ein im Pressengestell 1 fest
angeordneter Pressentisch 2, vertikal bewegliche Preßplatten 3, 3', 3'' unterhalb und oberhalb des Pressentisches 2,
Zylinder/Kolbenanordnungen 4, 4' für die Verstellbewegung der
Preßplatten 3, 3', 3'' und mechanische Gleichlaufeinrichtungen 5 für die Vertikalführung der
beweglichen Preßplatten 3, 3', 3''. Oberhalb und unterhalb des festen
Pressentisches 2 ist jeweils eine Gruppe aus mehreren Zylinder/Kolbenanordnungen 4 am
Pressengestell 1 maschinenfest abgestützt und an eine Preßplatte 3', 3'' angeschlossen.
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Unterhalb
des festen Pressentisches 2 ist eine Preßplattenanordnung 6 aus
zwei beweglichen, übereinander
angeordneten Preßplatten 3, 3' vorgesehen,
wobei der feste Pressentisch 2 mit der benachbarten Preßplatte 3' eine erste
Preßkammer 7a begrenzt
und die beiden beweglichen Preßplatten 3, 3' eine zweite
Preßkammer 7b bilden.
Die beiden Preßkammern 7a, 7b der
Preßplattenanordnung 6 werden
im Wechsel geöffnet
und geschlossen. Insbesondere der 1 entnimmt
man, daß die
beiden Preßplatten 3, 3' der Preßplattenanordnung 6 durch eine
Gruppe aus mehreren parallel geschalteten Zylinder/Kolbenanordnungen 4' miteinander
verbunden sind und daß die
maschinenfest abgestützten
Zylinder/Kolbenanordnungen 4 auf die Preßplatte 3' arbeiten, die
dem festen Pressentisch 2 benachbart ist.
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An
der Außenseite
sowohl der obersten Preßplatte 3'' als auch der untersten Preßplatte 3 der Mehrkammerpresse
ist eine mechanische Gleichlaufeinrichtung 5 angeordnet,
die beim Preßvorgang eine
parallele Ausrichtung der beweglichen Preßplatten 3, 3', 3'' zum Pressentisch 2 gewährleisten.
Der konstruktive Aufbau der Gleichlaufeinrichtung 5 wird aus 2 deutlich.
Die Gleichlaufeinrichtung 5 weist Zahnräder 8 auf, die mit
Abstand voneinander an der Außenseite
der beweglichen Preßplatte 3, 3'' gelagert sind, durch Wellen 9, 10 starr
gekoppelt sind und auf vertikalen Führungszahnstangen 11 abrollen.
Die Zahnräder 8 sind
an den Ecken von zwei parallelen, an der Außenseite der beweglichen Preßplatte 3, 3'' gelagerten Ritzelwellen 9 angeordnet.
Die Ritzelwellen 9 sind über Kegelradanordnungen 12 und
eine Kupplungswelle 10 miteinander verbunden. Die auf den
Zahnstangen 11 abrollenden Zahnräder 8 führen die
Preßplatten
in Längsrichtung
der Mehrkammerpresse und verhindern Kippbewegungen der Preßplatte
während
des Preßvorgangs.
Zur Führung
in Querrichtung sind Führungsrollen 13 vorgesehen, die
unter einem rechten Winkel zu den Zahnrädern 8 ausgerichtet
sind und auf ebenen Führungsbahnen 14,
im Ausführungsbeispiel
an Seitenflächen
der Zahnstangen, abrollen (2 und 3).
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Der 4 entnimmt
man, daß die
Wellenlager 15 der Gleichlaufeinrichtung 5 mit
einem geteilten Stehlagergehäuse 16a, 16b ausgebildet
sind. Die untere Gehäusehälfte 16a des
Stehlagergehäuses
ist an der Preßplatte 3 bzw. 3'' befestigt. Die obere Gehäusehälfte 16b des
Stehlagergehäuses
ist gegen eine vorgespannte Federanordnung 17 vertikal
beweglich an der unteren Gehäusehälfte 16a abgestützt. An
die obere Gehäusehälfte 16b ist
eine Schalteinrichtung 18 bestehend aus einer Schaltfahne 19,
einem Kipphebel 20 sowie einem Schalter 21 angeschlossen,
die bei einer Vertikalbewegung der oberen Gehäusehälfte 16b ein Stoppsignal
für den sofortigen
Stopp der Preßplatten-Stellbewegung
abgibt. Die Schalteinrichtung 18 verhindert eine Beschädigung der
Gleichlaufeinrichtung, wenn sich während des Verpreßvorganges,
z. B. aufgrund eines in die Preßkammer
gelangten Fremdkörpers,
die bewegliche Preßplatte
schiefstellt und die auftretenden Kräfte nicht mehr von der Gleichlaufeinrichtung 5 kompensiert
werden können.
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Aus
der 1 wird deutlich, daß den beiden Preßplatten 3, 3' der unterhalb
des Pressentisches 2 vorgesehenen Preßplattenanordnung 6 nur
eine einzige Gleichlaufeinrichtung 5 zugeordnet ist, die
an die vom festen Pressentisch 2 abgewandte äußere Preßplatte 3 angeschlossen
ist. Eine einzige Gleichlaufeinrichtung 5 ist ausreichend,
wenn die beiden Preßkammern 3, 3' der Preßplattenanordnung 6 im Wechseltakt
betrieben werden. Sind die beiden beweglichen Preßplatten 3, 3' unter Zwischenschaltung des
Preßgutes gegeneinander
verspannt, so bilden diese beiden Preßplatten eine Funktionseinheit,
deren horizontale Ausrichtung beim Preßvorgang durch die unterseitige
Gleichlaufeinrichtung 5 gesteuert wird. Folglich kann die
zwischen dem festen Pressentisch 2 und der benachbarten
Preßplatte 3' gebildete erste
Preßkammer 7a ordnungsgemäß geöffnet und
geschlossen werden. Wenn die erste Preßkammer 7a geschlossen
ist, bildet die mit dem Pressentisch 2 unter Zwischenschaltung
von Preßgut
verspannte Preßplatte 3' mit dem Pressentisch 2 eine Funktionseinheit.
Jetzt kann die äußere Preßplatte 3 geöffnet und
der Preßvorgang
unter der Wirkung der Gleichlaufeinrichtung 5 in der zweiten
Preßkammer 7b vorgenommen
werden. Erfindungsgemäß wird die Gleichlaufeinrichtung 5 genutzt
für die
Bewegung der äußeren Preßplatte 3 alleine
und für
die Bewegung der beiden Preßplatten 3, 3' der Preßplattenanordnung 6 im
Paket.
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Im
Rahmen der Erfindung liegt es, auch oberhalb des festen Pressentisches 2 eine
Preßplattenanordnung 6 aus
zwei beweglichen, durch Zylinder/Kolbenanordnungen verkettete Preßplatten
und mit einer einzigen Gleichlaufeinrichtung 5 an der oberen
Preßplatte
vorzusehen. Möglich
ist es ferner, unterhalb und/oder oberhalb des festen Pressentisches 2 Preßplattenanordnungen 6 mit
mehr als zwei beweglichen Preßplatten
vorzusehen, wobei die beweglichen Preßplatten in der beschriebenen
Weise paarweise durch Zylinder/Kolbenanordnungen 4' paarweise verkettet
sind und lediglich die äußere Preßplatte
mit einer Gleichlaufeinrichtung 5 ausgerüstet ist.
Wesentlich ist dabei, daß die
von den Preßplatten
der Preßplattenanordnung 6 begrenzten Preßkammern
im Wechseltakt geöffnet
und geschlossen werden.
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Stets
darf nur eine einzige Preßkammer
geöffnet
sein, während
alle übrigen
Preßkammern
der Preßplattenanordnung 6 geschlossen
sind.
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Es
versteht sich, daß der
Pressentisch 2 und die beweglichen Preßplatten 3, 3', 3''zweckmäßig beheizbar ausgeführt sind.
Ferner können
in den Preßkammern 7a, 7b etagenbildende
Einlagen (nicht dargestellt), ebenfalls beheizt und mit Förderbändern versehen,
vorgesehen sein.
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Den 1 und 2 entnimmt
man, daß das
Pressengestell 1 Standsäulen 22 aufweist,
die an den Längsseiten
des Pressentisches 2 angeordnet und mit diesem verschraubt
oder verschweißt
sind. Die maschinenfest abgestützten
Zylinder/Kolbenanordnungen 4 sind einerseits an eine Standsäule 22 und
andererseits an die zugeordnete Preßplatte 3', 3'' angeschlossen. Bei dieser Ausführung der
Erfindung entfallen untere und obere Quertraversen, welche die Bauhöhe der Mehrkammerpresse
vergrößern würden.