DE3418099C1

DE3418099C1 - Plattenpresse für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und ähnlichem Preßgut

Info

Publication number: DE3418099C1
Application number: DE19843418099
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Siempelkamp Giesserei KG; G Siempelkamp GmbH and Co KG
Current assignee: Siempelkamp Giesserei KG; G Siempelkamp GmbH and Co KG
Priority date: 1984-05-16
Filing date: 1984-05-16
Publication date: 1985-11-21

Description

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Plattenpresse so weiter auszubilden, daß die Durchbiegung der über die Anschlußeinrichtungen an die Portalrahmen angeschlossenen Pressenplatte kompensierbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Anschlußeinrichtung eine Durchbiegungskompensationskammer aufweisen, die sich über die Breite des jeweils zugeordneten Portalrahmens erstreckt, und daß die Durchbiegungskompensationskammern an eine Druckmittelversorgung angeschlossen sind. Es versteht sich, daß die Druckmittelversorgung so erfolgt, daß über den Druck des Druckmittels die Durchbiegung der angeschlossenen Pressenplatte bei arbeitender Presse kompensiert wird. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Druckmittelkompensationskammern an die Druckmittelversorgung der Arbeiterzylinderkolbenanordnung angeschlossen, gegebenenfalls über einen Druckübersetzer, was an sich bekannt ist (DE-OS 17 03 297). Nach einem anderen Vorschlag der Erfindung besitzen die Durchbiegungskompensationskammern eine eigene Druckmittelversorgung, die handbetätigt sein kann. Die Wärmedämmzwischenlagen sind regelmäßig oberhalb unter unterhalb der Durchbiegungskompensationskammern angeordnet, wie es ebenfalls bekannt ist (DE-OS 17 03 297).
Die Gestaltung der Durchbiegungskompensationskammern im einzelnen ist grundsätzlich beliebig. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die insoweit durch Einfachheit und Funktionssicherheit ausgezeichnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbiegungskompensationskammern aus einem starren Kammerbalken mit Kammerboden und angeschlossenen Kammerseitenwänden aufgebaut sind, welcher Kammerbalken zur zugeordneten Pressenplatte hin einen Aufnahmespalt aufweist, daß in den Aufnahmespalt eine Kolbenleiste eingesetzt ist, die eine Wärmedämmauflage trägt, und daß in einen Abstandszwischenraum zwischen Kammerboden und Kolbenleiste Anschlußbohrungen zum Anschluß an die Druckmittelversorgung einmünden.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen Plattenpresse die Durchbiegung der an die Portalrahmen über die Anschlußeinrichtungen angeschlossenen Pressenplatte bei arbeitender Plattenpresse auf einfache Weise und wirksam kompensiert werden kann. Dabei wird die erforderliche Wärmedämmung nicht beeinträchtigt. Sie kann wie bei den bekannten Ausführungsformen verwirklicht und sogar verbessert sein, wenn oberhalb und unterhalb der Durchbiegungskompensationskammern Wärmedämmzwischenlagen angeordnet sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Plattenpresse, ausschnittsweise und Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach F i g. 1.
Die in den Figuren dargestellte Plattenpresse ist für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und ähnlichem Preßgut 1 bestimmt. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören eine Mehrzahl von in Pressenlängsrichtunggereihten Portalrahmen 2, eine Arbeitszylinderkolbenanordnung 3 mit Druckmittelversorgung 4, ein Pressenholm 5 und zumindest eine obere und eine untere Pressenplatte6,7.
In den Figuren ist nur einer dieser Portalrahmen 2 dargestellt. Die Portalrahmen 2 sind aus Blechtafeln ausreichender Dicke zusammengeschweißt. Die Arbeitszylinderkolbenanordnung 3 arbeitet auf den Pressenholm 5. Sie besitzt im Ausführungsbeispiel zwei Zylinder 3. Der Pressenholm 5 trägt eine der Pressenplatten 6, 7. Die andere Pressenplatte 7 ist an die Portalrahmen 2 über eine Anschlußeinrichtung 8 angeschlossen, die Wärmedämmzwischenlagen 9 aufweist. Die Pressenplatten 6, 7 sind beheizt.
Aus einer vergleichenden Betrachtung der F i g. 1 und 2 entnimmt man, daß die Anschlußeinrichtungen 8 eine Durchbiegungskompensationskammer 10 aufweisen.
Diese erstreckt sich über die Breite des jeweils zugeordneten Portalrahmens 2 und damit über die Breite der zugeordneten Pressenplatte 7. Die Durchbiegungskompensationskaminern 10 sind an eine Druckmittelversorgung 11 angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel der F i g. 1 wirde angedeutet, daß die Durchbiegungskompensationskammern 10 an die Druckmittelversorgung 4 der Arbeitszylinderkolbenanordnung 3 angeschlossen sind. Gleichzeitig wurde dargestellt, daß die Durchbiegungskompensationskammern 10 eine eigene Druckmittelversorgung 11 aufweisen können, die im Ausführungsbeispiel mit einer Handpumpe 12 arbeitet.
Insbes. aus der Fig. 2 entnimmt man, daß die Durchbiegungskompensationskammern 10 aus einem starren Kammerbalken 13 mit Kammerboden 14 und angeschlossenen Kammerseitenwänden 15 aufgebaut sind, welcher Kammerbalken 13 zur zugeordneten Pressenplatte 7 hin einen Aufnahmespalt 16 aufweist. In den Aufnahmespalt 16 ist eine Kolbenleiste 17 eingesetzt, die eine Wärmedämmauflage 18 trägt. Eine andere Wärmedämmzwischenlage 9 findet sich unter dem Kammerbalken 13. In einen Abstandszwischenraum 19 zwischen Kammerboden 14 und Kolbenleiste 17 münden die Anschlußbohrungen 20 zum Anschluß an die Druckmittelversorgung 11 ein.
- Leersejte -

Claims

Patentansprüche: 1. Plattenpresse für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und ähnlichem Preßgut, - mit einer Mehrzahl von in Pressenlängsrichtung gereihten Portalrahmen, Arbeitszylinderkolbenanordnung mit Druckmittelversorgung, Pressenholm und zumindest einer oberen und einer unteren Pressenplatte, wobei die Arbeitszylinderkolbenanordnung auf den Pressenholm arbeitet, der eine der Pressenplatten trägt, wobei die andere Pressenplatte an die Portalrahmen über eine Anschlußeinrichtung angeschlossen ist, die Wärmedämmzwischenlagen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußeinrichtungen (8) eine Durchbiegungskompensationskammer (10) aufweisen, die sich über die Breite des jeweils zugeordneten Portalrahmens (2) erstreckt, und daß die Durchbiegungskompensationskammern (10) an eine Druckmittelversorgung (4 bzw. 11) angeschlossen sind.
2. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbiegungskompensationskammern (10) an die Druckmittelversorgung (4) der Arbeitszylinderkolbenanordnung (3) angeschlossen sind.
3. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbiegungskompensationskammern (10) an eine selbständige, beispielsweise handbetätigte Druckmittelversorgung (11) angeschlossen sind.
4. Plattenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb der Durchbiegungskompensationskammern (10) Wärmedämmzwischenlagen (9, 18) angeordnet sind.
5. Plattenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbiegungskompensationskammern (10) aus einem starren Kammerbalken (13) mit Kammerboden (14) und angeschlossenen Kammerseitenwänden (15) aufgebaut sind, welcher Kammerbalken (13) zur zugeordneten Pressenplatte (7) hin einen Aufnahmespalt (16) aufweist, daß in den Aufnahmespalt (16) eine Kolbenleiste (17) eingesetzt ist, die eine Wärmedämmauflage (18) trägt, und daß in einen Abstandszwischenraum (19) zwischen Kammerboden (14) und Kolbenleiste (17) Anschlußbohrungen (20) zum Anschluß an die Druekmittelversorgung (4 bzw. 11) einmünden.

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Plattenpresse für das Pressen von Preßgutmatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und ähnlichem Preßgut, - mit einer Mehrzahl von in Pressenlängsrichtung gereihten Portalrahmen, Arbeitszylinderkolbenanordnungen mit Druckmittelversorgung, Pressenholm und zumindest einer oberen und einer unteren Pressenplatte.

wobei die Arbeitszylinderkolbenanordnung auf den Pressenholm arbeitet, der eine der Pressenplatten trägt, wobei die andere Pressenplatte an die Portalrahmen über eine Anschlußeinrichtung angeschlossen ist, die Wärmedämmzwischenlagen aufweist. Portalrahmen sind gleichsam Platten, die einen Ausschnitt zur Aufnahme der Pressenplatten aufweisen. Die Arbeitszylinderkolbenanordnung kann einen einzigen Arbeitszylinder oder deren mehrere aufweisen. Der Pressenholm ist im allgemeinen ein in statischer Hinsicht verhältnismäßig starres Bauteil, welches störende Durchbiegungen nicht erfährt. Störende Durchbiegungen erfahren jedoch die Portalrahmen, die aus entsprechenden Blechtafeln entsprechender Dicke aufgebaut sind. Ist lediglich eine obere und eine untere Pressenplatte vorgesehen, so handelt es sich bei der gattungsgemäßen Plattenpresse um eine Einetagenpresse. Es können jedoch auch weitere Pressenplatten zwischengeschaltet sein, so daß die Plattenpresse als Mehretagenpresse arbeitet.

Bei den (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Plattenpressen stellen die Anschlußeinrichtungen lediglich die mechanische Verbindung zwischen der Pressenplatte und den Portalrahmen her. Die Wärmedämmzwischenlagen sind vorgesehen, damit eine ausreichend homogene Temperaturverteilung in den Pressenplatten über Kältebrücken zu den Portalrahmen hin nicht beeinträchtigt wird. Bei den bekannten Plattenpressen erfährt der Portalrahmen beim Preßvorgang Verformungen, die dazu führen, daß die über die Anschlußeinrichtungen an die Portalrahmen angeschlossene Pressenplatte sich um ihre Längsachse oder schüsselförmig zum Preßgut hin konkav verformt. Das führt dazu, daß das Preßgut keine planparallelen Oberflächen aufweist und nachträglich häufig in erheblichem Maße, abgeschliffen werden muß, um die Planparallelität herzustellen. Bei aus der Praxis bekannten Plattenpressen anderen Aufbaus, bei denen anstelle der in Pressenlängsrichtung gereihten Portalrahmen Pressengestelle verwirklicht sind, die über die Pressenlängsrichtung erstreckte Oberjoche und Unterjoche aufweisen, sind Maßnahmen zur Durchbiegungskompensation bekannt. Hier wird die Durchbiebungskompensation durch thermodynamische Maßnahmen herbeigeführt. Die beschriebenen Joche werden so beheizt, daß sie bei arbeitender Presse eine Wärmedehnung erfahren, die eine Verwölbung bewirkt, welche der Durchbiegung entgegenwirkt. Derartige Maßnahmen können bei gattungsgemäßen Pressen nicht verwirklicht werden.

Grundsätzlich ist es auch bekannt (DE-OS 17 52 308), unter Verzicht auf thermodynamische Maßnahmen einen Pressenholm über Ausgleichsmittel so abzustützen, daß die Pressenplatten ohne Rücksicht auf preßkraftbedingte Verformungen des Pressenrahmens parallel gegeneinander preßbar sind. Dazu ist der Pressenholm gleichsam als Balken oder Platte auf zwei Stützen oder auch als beidseits eingespanntes Element seitlich an den Pressenrahmen angeschlossen und im übrigen mit Zylinderkolbenanordnungen abgestützt. Das ist aufwendig, weil neben den Anschlußeinrichtungen besondere Zylinderkolbenanordnungen erforderlich sind, wobei darüber hinaus stören kann, daß diese Zylinderkolbenanordnungen an singulären Stellen des Pressenholmes angreifen.