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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Mündungsbremse
für Feuerwaffen,
insbesondere Geschütze,
Maschinenkanonen, Gewehre oder Handfeuerwaffen, aus einem Hohlkörper mit
einer achsialen Durchgangsöffnung,
welcher mit wenigstens einer Öffnung
im Hohlkörper
versehen ist wobei der Hohlkörper
einends mit einer verbindbar ist.
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Derartige Mündungsbremsen sind im Stand der
Technik in vielfältiger
Form und Ausführung
bekannt. Sie dienen in erster Linie dazu um einen Rückstossimpuls
zu dämpfen.
Nachteilig daran ist, dass eine Verteilung der Gase nur unzureichend
bisher mit herkömmlichen
Mündungsbremsen
erzielt wurde. Ferner ist bei militärischen Anwendungen eine möglichst
geringe Signatur gewünscht,
wobei ein entstehendes Mündungsfeuer
gedämpft
werden soll, um der feindlichen Stellung nicht den Standort des
Schützens
bzw. der geschützen
Stelle preiszugeben.
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Die
DE 650 791 C beschreibt eine Geschützrohrbremse
oder Rückläuferdämpfer für Feuerwaffen,
bei welcher schaufelartige Öffnungen
innerhalb der Mündungsbremse
vorgesehen sind. Zwischen den schaufelartigen Öffnungen sind Stegelemente gebildet,
an welchen die Gase abprallen, was unerwünscht ist.
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Die
DE 90 860 C offenbart eine Einrichtung für Feuerrohrwaffen
zur Verminderung eines Rücklaufes,
welche im Bereich des Laufes geöffnet
ist. An diese Öffnung
schliesst ein Rücklaufrohr
zur Reduktion des Rückschlages
an.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde eine Mündungsbremse
zu schaffen, welche die o.g. Nachteile beseitigt, und mit welcher
eine Signatur, insbesondere ein Mündungsfeuer gedämpft wird
und gleichzeitig eine Reduktion des Rückstossimpulses bei höherer Präzision im
Schuss erfolgen soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe führen, die
Merkmale der Ansprüche
1 und 2.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist
eine Mündungsbremse
geschaffen, welche einen Rückstossimpuls
beim Schiessen durch die spezielle Ausbildung des Hohlkörpers verringert.
Die Gase treten aus den bevorzugt leicht nach hinten geneigten einzelnen Öffnungen
des Hohlkörpers
aus. Sie werden an der Prallfläche
und insbesondere an einer Prallkante umgelenkt und radial leicht
nach hinten aus dem Hohlkörper
ausgebracht.
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Einfluss auf die Reduktion des Rückstossimpulses
wird auch enommen, wenn die Öffnungen
im Hohlkörper
in mehreren Ebenen vorgesehen sind. Diese sind durch einzelne Prallflächen voneinander getrennt.
Die Prallflächen
sind bevorzugt gewölbt und
nach hinten geneigt ausgebildet. Die radialen Öffnungen sind vorzugsweise
nach aussen erweitert ausgebildet, so dass sich zwischen. einzelnen Öffnungen
Stege bilden, welche die Gase nach aussen lenken.
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Es hat sich ferner als vorteilhaft
erwiesen, die Stege nach aussen radial zurückzuversetzen, so dass im Inneren
des Hohlkörpers
eine zylinderartige Kammer gebildet ist, so dass das Geschoss zu
den Stegen beabstandet den Hohlkörper
durchtritt. Ferner hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Stege spitz zulaufend auszubilden, so dass sich die ausströmenden Gase
an den scharfen Kanten der Stege trennen und keine ebenen Prallflächen gebildet
sind. Hierdurch lassen sich die Gase optimal aus dem Hohlkörper, insbesondere
aus der Mündungsbremse
expandieren, ohne dass die Gase auf ebene Prallflächen im
Bereich der Stege treffen, was zu unerwünschten Turbulenzen führen würde.
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Bevorzugt sollen derartige Mündungsbremsen
für Geschütze, Kanonen
und Maschinenkanonen eingesetzt werden. Sie können jedoch auch bei Gewehren
Anwendung finden. Dann kann es vorteilhaft sein, wenn in einem bestimmbaren
und definierten Abstand auf dem Lauf ein Schild angeordnet ist.
Dieses kann trichter- bzw. glockenartig nach hinten oder nach vorne
gewölbt
sein. Auch eine Ringscheibe kann hier entsprechend als Schild Anwendung
finden, um die nach hinten strömenden
Gase soweit umzulenken, so dass der Schütze von diesen nicht beeinträchtigt wird.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemässe
Mündungsbremse;
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2 einen
Längsschnitt
durch eine weitere Mündungsbremse;
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3 einen
Querschnitt durch die Mündungsbremse
gemäss 2 entlang Linie III-III;
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4 einen
Längsschnitt
durch einen Teil eines Laufes mit erfindungsgemässer Mündungsbremse und Schild.
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Gemäss 1 weist eine erfindungsgemässe Mündungsbremse
R, einen Hohlkörper 1.1 auf, welcher
mit einer radialen Durchgangsöffnung 2 versehen
ist. Einends ist der Hohlkörper 1.1 mit
einer Ausnehmung 3 versehen, welche bevorzugt ein hier nicht
dargestelltes Innengewinde aufweist. Der Hohlkörper 1.1 mit seiner
Ausnehmung 3 übergreift
eine Laufmündung 4 eines
Laufes 5.
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Im Hohlkörper 1.1, insbesondere
in seinem Mantel sind Öffnungen 6.1 bis 6.3 vorgesehen.
Bevorzugt sind es radiale Öffnungen 6.1 bis 6.3,
welche nach aussen erweitert bzw. vergrössert ausgebildet sind. In
Schussrichtungen sind innerhalb der Öffnungen 6.1 bis 6.3 Prallflächen 7.1 bis 7.3 gebildet,
welche bevorzugt leicht nach hinten angewinkelt und geneigt ausgebildet
sind. Hierdurch werden die austretenden Gase nach hinten abgelenkt.
Die Öffnungen können auch
radial senkrecht in dem Hohlkörper 1.1 vorgesehen
sein.
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Bevorzugt sind in einer gestrichelt
angedeuteten Ebene E, dem Hohlkörper 1.1 drei
radiale Öffnungen 6.1 bis 6.3 vorgesehen.
Diese sind über
einzelne Stege 8.1 bis 8.3, wie sie in 3 angedeutet sind, zueinander
beabstandet. Diese Stege 8.1 bis 8.3 verlaufen
dreieckförmig
von innen nach aussen. Die einzelnen Öffnungen 6.1 bis 6.3 sind
radial und achsial nach aussen erweitert ausgebildet. Die einzelnen
Stege 8.1 bis 8.3 sind nach aussen zurückversetzt,
so dass eine Kammer 13 innerhalb des Hohkörpers 1.1, 1.2 gebildet
ist, wie es, in den 2 und 3 angedeutet ist. Dabei sind
die Stirnseiten der Stege 8.1 bis 8.3 scharfkantig
ausgebildet, um die ausströmenden
Gase umzulenken. Diese können
radial betrachtet mit entsprechenden Radien versehen sein.
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Wie ferner aus 3 hervorgeht, sind die einzelnen Prallflächen 7.1 bis 7.3,
an welchen das Gasgemisch entlangströmt und nach aussen entweicht,
ebenfalls nach aussen erweitert ausgebildet.
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Dem Hohlkörper 1.1 kann ein
Reflektor 9.1 zugeordnet sein. Dieser ist fest oder wieder
lösbar mit
dem Reflektor 9.1 ist fest oder wieder lösbar mit dem
Hohlkörper 1.1 endseitig
verbunden. Vom vorliegenden Erfindungsgedanken soll jedoch umfasst sein,
dass der Hohlkörper 1.1 sowie
der Reflektor 9.1 einstückig
hergestellt sein können.
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Der Reflektor 9.1 erstreckt
sich glocken- bis trichterförmig
nach hinten über
die Laufmündung 4 des
Laufes 5 und überdeckt
dabei die Öffnungen 6.1 bis 6.3 des
Hohlkörpers 1.1 vollständig. Im
Inneren ist der Reflektor ausgebildet. Hierdurch werden die beim Schießen abgegebenen
Gase, welche durch die Öffnungen 6.1 bis 6.3 treten,
nach hinten entgegen der Schussrichtung abgelenkt und dort aus einer
Austrittsöffnung 10 befördert.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung gemäss 2 ist eine Mündungsbremse
R2 mit einem Hohlkörper 1.2 mit einer Mehrzahl
in mehreren Ebenen E1 bis E5 angeordneten Öffnungen 6.1 bis 6.3 mit
entsprechenden Prallflächen 7.1 bis 7.2 dargestellt.
Die einzelnen Öffnungen 6.1 bis 6.3 sind
im Hohlkörper 1.2 hintereinander angeordnet.
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Die dazwischenliegenden einzelnen
Stege 8.1 bis 8.3 beabstanden die einzelnen Öffnungen 6.1 bis 6.3 in
radialer Richtung. Es können
eine Mehrzahl von derartigen Öffnungen 6.1 bis 6.3 in
mehreren Ebenen E1 bis E5 nacheinander und/oder zueinander versetzt
bzw. achsial verdreht angeordnet sein. Dies soll ebenfalls vom vorliegenden
Erfindungsgedanken umfasst sein.
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Bevorzugt sind die einzelnen Prallflächen 7.1 bis 7.3 nach
hinten geneigt und gewölbt
ausgebildet. Diese ermöglichen
das Abströmen
des Gases.
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Wie ferner aus den 2 und 3 hervorgeht, können in
dem Reflektor 9.2 Einlassöffnungen 11.1 bis 11.3 vorgesehen
sein, um kaltes Gas anzusaugen und einen Druckausgleich zu schaffen.
Dieses Gas wird nach dem Venturi-Effekt durch die bevorzugt stirnseitig
angeordneten Einlassöffnungen 11.1 bis 11.3 angesaugt.
Hier soll auch daran gedacht sein, die Anzahl und die Lage der Einlassöffnungen
im Reflektor 9.2 zu variieren.
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In 4 ist
die oben beschriebene Mündungsbremse
R1 auf einem Lauf 5 montiert. Da
beim Schiessen der Gasdruck nach hinten umgelenkt wird, kann in
einem bestimmbaren und wählbaren
Abstand A ein Schild 12.1 dem Lauf 5 zugeordnet
sein. Das Schild 12 hat die Aufgabe, die nach hinten entlang des
Laufes 5 strömenden
Gase nach aussen zu verteilen, um dem Schützen dahinter Schutz zu gewähren. Bei
Maschinenkanonen ist dies nicht erforderlich.
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Die Form des Schildes 12.1 kann
daher variieren. Einerseits kann es glockenartig bis parabolförmig nach
hinten gewölbt
sein oder als einzelne Ringscheibe ausgebildet sein. Über die
Entfernung insbesondere über
einen Abstand A lassen sich wieder die Rückstossimpulse, welche zusätzlich durch
das Schild 12.1 verursacht werden, beeinflussen.
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Insgesamt ist mit der vorliegenden
Erfindung eine Mündungsbremse
R1, R2 geschaffen,
mit welcher ein Mündungsfeuer
bzw. eine Signatur eines Schusses gedämpft wird. Zudem wird der Rückstossimpuls
reduziert und eine leistungsfähigere
Munition kann verschossen werden.