DE19754454A1 - Schmierölzufuhrsystem für Wälz- oder Rollführungsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Schmierölzufuhrsystem, das in einer Wälz- oder Rollführungsvorrichtung vorgesehen ist, bei der eine Spurspindel bzw. -welle und ein Gleitteil über ein Rollele­ ment, z. B. eine Kugel oder Rolle, im Eingriff stehen, und das eine auf dem Rollelement oder der Spurwelle gebildete Rollfläche des Rollelements schmiert, und insbesondere eine Verbesserung zur sicheren Schmierung der Rollführungsvorrich­ tung durch einen einfachen und billigen Aufbau.

Herkömmlich bekannt als Rollführungsvorrichtung dieser Art ist eine Lineargleitvorrichtung, die für einen Linearfüh­ rungsabschnitt einer Werkzeugmaschine oder einer Übergabevor­ richtung verwendet wird und ein bewegliches Element, z. B. einen Tisch, auf einem feststehenden Abschnitt, z. B. einem Bett oder Sattel, führt, sowie eine Kugelgewindevorrichtung, die zusammen mit der Lineargleitvorrichtung verwendet wird und einen Linearbewegungshub in Übereinstimmung mit einem Drehbetrag eines Motors auf das bewegliche Element ausübt.

Die zuerst genannte Lineargleitvorrichtung weist auf:
eine Spurschiene, die auf dem feststehenden Abschnitt ange­ ordnet ist und eine in Längsrichtung gebildete Kugelrollnut hat, eine Lastrollnut, die der Rollnut der Spurschiene über mehrere Kugeln gegenüberliegt, und einen Gleittisch mit einem Endloskugelumlaufweg, der in der gebildeten Lastrollnut rollt, wobei der das bewegliche Element stützende Gleittisch kontinuierlich eine Linearbewegung auf der Spurschiene voll­ führt.

Andererseits weist die zuletzt genannte Kugelgewindevor­ richtung auf: eine Gewindespindel bzw. -welle mit einer in vorbestimmter Steigung gebildeten spiralförmigen Kugelroll­ nut, eine Lastrollnut, die der Kugelrollnut über mehrere Ku­ geln gegenüberliegt, und ein Mutternteil mit einem Endlosku­ gelumlaufweg, der in der Lastrollnut rollt, wobei die Kugeln im Endlosumlaufweg bei einer Relativdrehung zwischen der Ge­ windewelle und dem Mutternteil umlaufen und sich das Muttern­ teil kontinuierlich in Axialrichtung der Gewindewelle bewegt.

Bei Einsatz der vorgenannten Rollführungsvorrichtung ist es notwendig, Abrieb der Kugeln selbst oder Abrieb der Spur­ schiene oder Rollnut der Gewindewelle (im folgenden Spurwelle genannt), in der die Kugeln rollen, oder Abrieb der Lastroll­ nut des Mutternteils oder Gleittischs (im folgenden Gleitteil genannt) zu verhindern sowie die Kugel- und Lastrollnut zweckmäßig zu schmieren.

Herkömmlich bekannt als solches Schmierverfahren im Stand der Technik ist ein manuelles Ölzufuhrverfahren zur Öl­ zufuhr zum Gleitteil mit einer Fettpresse sowie ein Zwangs- bzw. Druckölzufuhrverfahren, bei dem vorab eine Ölzufuhrlei­ tung mit dem Gleitteil verbunden und eine konstante Schmier­ ölmenge in konstantem Abstand mit einer automatischen Pumpe unter Druck zugeführt wird. Ferner ist seit einigen Jahren ein Nebelschmierverfahren zum Durchpressen und Zuführen von zerstäubtem Schmieröl zusammen mit starker Druckluft durch eine mit dem Gleitteil verbundene Ölzufuhrleitung bekannt.

Indes muß beim manuellen Ölzufuhrverfahren Öl entspre­ chend dem Bewegungsweg des Gleitteils periodisch zugeführt werden, so daß bei langem Bewegungsweg des Gleitteils je Zeiteinheit häufig Öl zugeführt werden muß. Als problematisch erweist sich somit, daß dies beschwerlich ist.

Da hingegen beim vorgenannten Druckölzufuhrverfahren und Nebelschmierverfahren die Ölzufuhrleitung fest mit dem Gleit­ teil verbunden ist, so daß die Schmierölzufuhr automatisch erfolgt, gibt es keine Schwierigkeiten wie beim vorgenannten manuellen Ölzufuhrverfahren; allerdings sind die automatische Pumpe zur periodischen Schmierölzufuhr und die Pumpe zur starken Drucklufterzeugung notwendig. Somit ist problema­ tisch, daß der Aufbau der Vorrichtung kompliziert wird und ihre Kosten steigen.

Zudem kann beim manuellen Ölzufuhrverfahren der Zeit­ punkt der Ölzufuhr anhand des Schmierzustands der Rollnut der Spurwelle abgeschätzt werden, so daß Schmiermittelvergeudung kaum zu befürchten ist. Da aber beim Druck- oder Nebel­ schmierverfahren die vorbestimmte Menge ohne Rücksicht auf die tatsächlich verbrauchte Schmierölmenge quantitativ zum Gleitteil geführt wird, kommt es zu Schmierölvergeudung, was problematisch ist, da die Wartungskosten der Rollführungsvor­ richtung steigen.

Die Erfindung berücksichtigt diese Probleme, und eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schmierölzufuhrsy­ stem bereitzustellen, das eine Rollführungsvorrichtung mit einem einfachen und billigen Aufbau schmieren und die Be­ triebskosten der Rollführungsvorrichtung bei Einschränkung der Schmierölverbrauchsmenge senken kann. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche gelöst.

Wird gemäß der technischen Einrichtung der Erfindung das Schmieröl, mit dem das Zufuhrteil getränkt ist, zur Spurwelle bei Bewegung des Gleitteils geführt, erfolgt eine Schmieröl­ zufuhr entsprechend der Schmierölverbrauchsmenge zum Zufuhr­ teil aus dem am beweglichen Element angeordneten Speichertank durch den Zufuhrschlauch.

Da hierbei der Zufuhrschlauch im Inneren mit dem ver­ fitzten Faserelement gefüllt ist, wird auch bei Anordnung des Speichertanks über dem am Gleitteil befestigten Zufuhrelement das Schmieröl im Speichertank allmählich und langsam zum Zu­ fuhrteil geführt, so daß die Schmierölmenge, mit der das Zu­ fuhrteil getränkt ist, stets auf einem geeigneten Wert gehal­ ten werden kann.

Da ferner auch bei Anordnung des Speichertanks auf glei­ cher oder etwas tieferer Höhe als das Zufuhrteil das Schmier­ öl im Speichertank allmählich in das Zufuhrteil durch Kapil­ larwirkung des verfitzten Faserelements im Zufuhrschlauch in Relation zur geringen durch den Auftrag verbrauchten Schmier­ ölmenge gesaugt wird, kann das Schmieröl ohne Verwendung ei­ ner Preß- und Aufgabeeinrichtung, z. B. einer Pumpe, zum Zu­ fuhrteil geführt werden.

Auch wenn gemäß dem Schmierölzufuhrsystem der Erfindung das Schmieröl im Speichertank aufgenommen ist, kann somit die Rollfläche des Rollelements oder der Spurwelle der Rollfüh­ rungsvorrichtung ohne Einsatz eines speziellen maschinellen Werkzeugs, z. B. einer Pumpe, sicher geschmiert werden, wo­ durch die Schmierung einfach und billig erfolgt.

Bei Realisierung des erfindungsgemäßen Schmierölzufuhr­ systems ist bevorzugt, daß der Zufuhrschlauch so aufgebaut ist, daß er frei am Speichertank zu befestigen und von ihm abzunehmen ist, und daß der Speichertank so aufgebaut ist, daß er frei am beweglichen Element zu befestigen und von ihm abzunehmen ist. Sind Speichertank und Zufuhrschlauch so auf­ gebaut, kann bei leerem Speichertank infolge von Schmieröl­ verbrauch der gesamte Speichertank zur Schmierölzufuhr ausge­ tauscht werden, so daß keine Probleme infolge von Schmieröl­ zufuhr in den leeren Speichertank entstehen.

Da erfindungsgemaß der Speichertank am beweglichen Ele­ ment angeordnet ist, das sich auf der Spurwelle der Rollfüh­ rungsvorrichtung bewegt, würde im Betrieb des beweglichen Elements das Schmieröl im Speichertank im Tank stark durchge­ schüttelt und Blasen bilden, weshalb die Gefahr bestünde, daß das Schmieröl im Zufuhrschlauch nicht gleichmäßig fließt. Um solches Durchschütteln zu verhindern, ist daher bevorzugt, ein schmieröleinschließendes Element aus Filz oder Polyuret­ han im Speichertank unterzubringen und das einschließende Element mit dem Schmieröl zu tränken.

Die aus dem Speichertank zum Zufuhrteil je Zeiteinheit geführte Schmierölmenge ist durch die Differenz der Anord­ nungshöhe zwischen beiden Teilen, die Dicke des Zufuhr­ schlauchs und die Schmierölviskosität beeinflußt; und ist die zur Schmierung der Spurwelle notwendige Schmierölmenge klei­ ner als die Schmierölzufuhrmenge zum Zufuhrteil, würde mehr Schmieröl als nötig auf die Spurwelle aufgetragen, so daß die Gefahr von Schmierölvergeudung bestünde. Deshalb ist bevor­ zugt, ein Durchflußmengen-Steuerventil zum Steuern der aus dem Speichertank zum Zufuhrteil geführten Schmierölmenge vor­ zusehen und nur das zur Schmierung der Rollfläche der Spur­ welle notwendige Schmieröl zum Zufuhrteil zu führen, indem die Durchflußmenge des Schmieröls im Zufuhrschlauch mit dem Durchflußmengen-Steuerventil gesteuert wird.

Wie erwähnt wurde, kann gemäß dem Schmierölzufuhrsystem für die Rollführungsvorrichtung der Erfindung Schmieröl in einer Menge, die im wesentlichen gleich der Verbrauchsmenge im Zufuhrteil ist, aus dem Speichertank zum Zufuhrteil ge­ führt werden, ohne eine Preß- und Aufgabeeinrichtung, z. B. Pumpe, zu verwenden, so daß die Rollführungsvorrichtung durch einen einfachen und billigen Aufbau geschmiert werden kann.

Da zudem das Zufuhrteil das Schmieröl auf das Rollele­ ment oder die Spurwelle aufträgt, wird keine über das notwen­ dige Maß hinausgehende große Schmierölmenge verbraucht, so daß sich die Schmierölverbrauchsmenge senken läßt.

Im folgenden wird ein erfindungsgemäßes Schmierölzufuhr­ system für eine Rollführungsvorrichtung anhand der beigefüg­ ten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Perspektivansicht einer ersten Ausführungs­ form eines erfindungsgemäßen Schmierölzufuhrsystems;

Fig. 2 eine Querschnittansicht eines Verbindungszustands zwischen einem Zufuhrteil und einem Speichertank gemäß der ersten Ausführungsform;

Fig. 3 eine Explosionsansicht eines Anordnungszustands des Speichertanks an einem beweglichen Element gemäß der er­ sten Ausführungsform;

Fig. 4 eine Querschnittansicht einer zweiten Ausfüh­ rungsform eines erfindungsgemäßen Schmierölzufuhrsystems;

Fig. 5 eine Querschnittansicht eines Durchflußsteuerven­ tils gemäß der zweiten Ausführungsform;

Fig. 6 eine Perspektivansicht einer dritten Ausführungs­ form eines erfindungsgemäßen Schmierölzufuhrsystems; und

Fig. 7 eine Querschnittansicht eines Verbindungszustands zwischen einem Zufuhrteil und einem Speichertank gemäß der dritten Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform, in der ein Schmierölzufuhrsystem der Erfindung auf eine Lineargleitvor­ richtung angewendet ist. In der Zeichnung bezeichnet die Be­ zugszahl 1 eine Lineargleitvorrichtung (Rollführungsvorrich­ tung), die aufgebaut ist aus einer Spurschiene (Spurwelle) 2, die an einer (nicht gezeigten) feststehenden Position, z. B. einem Bett oder Sattel, befestigt ist, und einem Gleittisch (Gleitteil) 3, der einen Eingriff mit der Spurschiene 2 über mehrere Kugeln herstellt und sich auf der Spurschiene 2 be­ wegt. Ferner bezeichnet die Bezugszahl 4 ein bewegliches Ele­ ment, z. B. einen am Gleittisch 3 befestigten Tisch. In die­ ser Ausführungsform wird die Bewegung des beweglichen Ele­ ments 4 auf dem feststehenden Abschnitt durch zwei Spurschie­ nen 2 und vier Gleittische 3 gestützt, von denen jeweils zwei einen Eingriff mit jeder der Spurschienen 2 herstellen.

Außerdem bezeichnet die Bezugszahl 5 ein Zufuhrteil, das an einem Endabschnitt des Gleittischs 3 in Bewegungsrichtung befestigt ist und das Schmieröl zur Spurschiene 2 bei der Be­ wegung des Gleittischs 3 führt, die Bezugszahl 6 bezeichnet einen Speichertank, der das zur Lineargleitvorrichtung 1 zu führende Schmieröl aufnimmt und am beweglichen Element 4 an­ geordnet ist, und die Bezugszahl 7 bezeichnet einen Zufuhr­ schlauch zum Zuführen des Schmieröls aus dem Speichertank 6 zum Zufuhrteil 5.

Gemäß Fig. 2 ist eine Rollnut 9, in der Kugeln 8 rollen, in der Spurschiene 2 gebildet, wogegen eine Lastrollnut 10 gegenüber der Kugelrollnut 9 der Spurschiene 2 im Gleittisch 3 gebildet ist, so daß die Kugeln 8 bei Lastausübung zwischen der Rollnut 9 und der Lastrollnut 10 rollen. Ferner ist ein Endlosumlaufweg 11 zum schließlichen Zurückführen der zu ei­ nem Ende der Lastrollnut 10 rollenden Kugeln 8 zu einem An­ fang der Lastrollnut 10 im Gleittisch 3 gebildet, so daß sich der Gleittisch 3 kontinuierlich auf der Spurschiene 2 durch den Umlauf der Kugeln 8 im Endlosumlaufweg 11 bewegen kann.

Das Zufuhrteil 5 hat eine Kastenform mit einem Innen­ raum, wobei der Raum durch ein Gehäuse 12 mit einer zur Spur­ schiene 2 weisenden Öffnung und einem im Gehäuse 12 aufgenom­ menen schmierölhaltigen Element 13 gebildet ist, das mit der Spurschiene 2 in Berührung zu bringen und mit dem Schmieröl getränkt ist, und das Zufuhrteil 5 ist an der Endfläche des Gleittischs 3 in Bewegungsrichtung mit einem durch das Gehäu­ se 12 verlaufenden Befestigungsbolzen 14 befestigt. Das schmierölhaltige Element 13 reicht aus, solange es eine be­ stimmte Schmierölmenge absorbieren und halten kann, wobei ein Polyurethan- oder Filzmaterial zum Einsatz kommen können.

Bewegt sich der Gleittisch 3 auf der Spurschiene 2, wischt das in Berührung mit der Spurschiene 2 gebrachte schmierölhaltige Element 13 über die Spurschiene 2, wodurch das Schmieröl, mit dem das schmierölhaltige Element 13 ge­ tränkt ist, auf die Kugelrollnut 9 der Spurschiene 2 so auf­ getragen wird, daß die in der Kugelrollnut 9 rollenden Kugeln 8 geschmiert werden.

Zudem ist das Zufuhrteil 5 mit dem am beweglichen Ele­ ment 4 angeordneten Speichertank 6 über den Zufuhrschlauch 7 verbunden, so daß das im Speichertank 6 gespeicherte Schmier­ öl über den Zufuhrschlauch 7 vom schmierölhaltigen Element 13 im Zufuhrteil 5 absorbiert wird. In den Zufuhrschlauch 7 ist ein verfitztes Faserelement, z. B. aus Filz, so eingefügt, daß das Schmieröl im Speichertank 6 nicht auf einmal in das Zufuhrteil 5 fließt, sondern zum Zufuhrteil 5 unter Absorpti­ on durch das verfitzte Faserelement abgegeben wird.

Außerdem kann der Zufuhrschlauch 7 frei am Zufuhrteil 5 und Speichertank 6 angeordnet und davon abgenommen, wenn das schmierölhaltige Element 13 mit Schmieröl getränkt ist, und auch bei Entfernung des Zufuhrschlauchs 7 kann das Zufuhrteil 5 die Kugelrollnut 9 der Spurschiene 2 schmieren.

Dazu kommt, daß ein aus einem Filzmaterial hergestelltes schmierölgetränktes Element 15 in den Speichertank 6 einge­ fügt und das Schmieröl im Speichertank 6 in einem Zustand ge­ speichert ist, in dem es im schmierölgetränkten Element 15 gehalten wird. Da der Speichertank 6 am beweglichen Element 4 angeordnet ist, würde bei direkter Schmierölspeicherung im Tank 6 das Schmieröl im Speichertank 6 bei schnellem Hin- und Hergehen des beweglichen Elements 4 durchgeschüttelt, so daß die Gefahr von Blasenbildung im Schmieröl entstünde. Aller­ dings lassen sich diese Probleme vermeiden, wenn das im ge­ tränkten Element 15 absorbierte Schmieröl im Speichertank 6 gespeichert ist.

Gemäß Fig. 3 ragt ein hakenartiger Anordnungsabschnitt 16 von der Rückseite des Speichertanks 6 so vor, daß der Speichertank 6 am beweglichen Element 4 durch Einhängen des Anordnungsabschnitts 16 in eine am beweglichen Element 4 be­ festigte Halterung befestigt werden kann. Folglich läßt sich der Speichertank 6 frei am beweglichen Element 4 anordnen und von ihm abnehmen; ist das Schmieröl im Speichertank 6 ver­ braucht, wird ein neuer schmierölspeichernder Speichertank 6 wieder an der Halterung 17 angeordnet und der Zufuhrschlauch 7 vom alten Tank wieder am neuen Tank angeschlossen, so daß Schmieröl problemlos zugeführt werden kann. In dieser Ausfüh­ rungsform ist der Speichertank 6 an der Seitenfläche des be­ weglichen Elements 4 angeordnet; sofern er nicht die in der Umgebung des beweglichen Elements 4 vorhandenen Ausrüstungen stört, kann der Speichertank 6 aber auch an der Ober- oder Unterseite des beweglichen Elements 4 angeordnet sein.

Bewegt sich gemäß dem so aufgebauten Schmierölzufuhrsy­ stem der Erfindung ferner der Gleittisch 3 der Lineargleit­ vorrichtung 1 zusammen mit dem beweglichen Element, wischt das Zufuhrteil 5 durch das schmierölhaltige Element 13 bei der Bewegung über die Spurschiene 4, so daß die Kugelrollnut 9 und die in ihr rollenden Kugeln 8 durch das Schmieröl ge­ schmiert werden, mit dem das schmierölhaltige Element 13 ge­ tränkt ist. Die Schmierölmenge, mit der das schmierölhaltige Element 13 getränkt ist, verringert sich allmählich durch Wiederholen dieser Bewegung; da aber der Speichertank 6 mit dem Zufuhrteil 5 über den Zufuhrschlauch 7 verbunden ist, wird Schmieröl entsprechend der durch Auftragen auf die Spur­ schiene 2 verbrauchten Menge sukzessiv aus dem Speichertank 6 zugeführt.

Da hierbei das verfitzte Faserelement in den Zufuhr­ schlauch eingefügt ist, wird das Schmieröl im Speichertank 6 zum Zufuhrteil 5 unter Absorption durch das verfitzte Fa­ serelement geführt, und andererseits wird im Zufuhrteil 5 das Schmieröl entsprechend der Verbrauchsmenge aus dem verfitzten Faserelement des Zufuhrschlauchs 7 durch das schmierölhaltige Element 13 absorbiert. Da hierbei der Speichertank 6 am durch den Gleittisch 3 gestützten beweglichen Element 4 angeordnet ist, besteht nahezu kein Höhenunterschied zwischen dem Gleit­ tisch 3, an dem das Zufuhrteil 5 befestigt ist, und dem Spei­ chertank 6, und selbst wenn der Speichertank 6 etwas tiefer als das Zufuhrteil 5 liegt, wird das Schmieröl im Speicher­ tank 6 durch Kapillarwirkung des verfitzten Faserelements im Zufuhrschlauch 7 allmählich aufgesaugt.

Um festzustellen, wie weit das Schmieröl durch Kapillar­ wirkung im Zufuhrschlauch 7 aufsteigen kann, wurde im Rahmen der Erfindung ein Experiment durchgeführt. Der für das Expe­ riment verwendete Zufuhrschlauch 7 wurde durch Einfügen eines Jutebands in einen transparenten Schlauch aus Vinylmaterial mit einem Innendurchmesser von etwa 3 mm hergestellt, und im Experiment wurde das untere Ende des Zufuhrschlauchs senk­ recht abhängend in das Schmieröl eingetaucht. Es wurde als Ergebnis festgestellt, daß das Juteband im transparenten Schlauch mit Schmieröl getränkt wurde, das über einen Weg von etwa 50 bis 60 cm im Zufuhrschlauch 7 aufstieg. Auch wenn ge­ mäß dem Ergebnis dieses Experiments das Zufuhrteil 5 etwa 50 bis 60 cm über dem Speichertank 6 positioniert ist, wurde so­ mit festgestellt, daß das Schmieröl zum Zufuhrteil 5 geführt werden kann und nicht im Speichertank 6 verbleibt.

Ist dagegen der Speichertank 6 höher als das Zufuhrteil 5 angeordnet, dient das in den Zufuhrschlauch 7 eingefügte verfitzte Faserelement als Widerstand gegenüber dem Schmier­ ölfluß auf dem Fließweg, so daß das Schmieröl im Speichertank 6 nicht auf einmal unter Schwerkrafteinfluß in das Zufuhrteil 5 fließt, sondern das schmierölhaltige Element 13 im Zufuhr­ teil 5 das Schmieröl aus dem Zufuhrschlauch 7 nur entspre­ chend dem Verbrauchsgrad aufnimmt.

Gemäß dieser Ausführungsform kann somit ohne Verwendung eines speziellen Mechanismus, z. B. einer Pumpe, das Schmier­ öl im Speichertank 6 zum Zufuhrteil 5 in einem der Ver­ brauchsmenge entsprechenden Grad abgegeben werden, so daß das Zufuhrteil 5 das Schmieröl kontinuierlich auf die Spurschiene 2 auftragen kann, bis das im Speichertank 6 gespeicherte Schmieröl verbraucht ist.

In Fig. 4 ist eine zweite Ausführungsform gezeigt, in der das erfindungsgemäße Schmierölzufuhrsystem auf eine Li­ neargleitvorrichtung angewendet ist.

Um gemäß dem Schmierölzufuhrsystem der zweiten Ausfüh­ rungsform die Durchflußmenge des zum Zufuhrteil 5 aus dem Speichertank 6 geführten Schmieröls zu steuern, ist ein Durchflußmengen-Steuerventil 18 im Weg des den Speichertank 6 und das Zufuhrteil 5 verbindenden Zufuhrschlauchs 7 vorgese­ hen, wobei eine Betätigung des Durchflußmengen-Steuerventils 18 verhindert, daß Schmieröl in größerer Menge als notwendig zum Zufuhrteil 5 geführt wird.

Gebildet ist das Durchflußmengen-Steuerventil 18 gemäß Fig. 5 durch ein Gehäuse mit einem Durchflußkanal 19 für das Schmieröl und ein Handrad 22, das in das Gehäuse 20 eingreift und einen an seinem vorderen Ende gebildeten nadelartigen Ventilkörper 21 hat, so daß der Ventilkörper 21 in einen im Weg des Durchflußkanals 19 gebildeten Ventilsitz 23 durch Be­ tätigung des Handrads eingebracht und daraus entfernt wird, um so die Durchflußmenge des im Durchflußkanal 19 fließenden Schmieröls zu steuern. Hierbei bezeichnet die Bezugszahl 24 in der Zeichnung einen Verbindungsanschluß für den Zufuhr­ schlauch 7.

Da gemäß dem so aufgebauten Schmierölzufuhrsystem der Erfindung die Durchflußmenge des aus dem Speichertank 6 zum Zufuhrteil 5 geführten Schmieröls wahlweise durch Betätigen des Durchflußmengen-Steuerventils 18 eingestellt werden kann, läßt sich eine optimale Schmierölmenge entsprechend der Nut­ zung der Lineargleitvorrichtung aus dem Zufuhrteil auf die Kugelrollnut 9 der Spurwelle 2 auftragen.

In der zweiten Ausführungsform ist der Aufbau so, daß das verfitzte Faserelement, z. B. Filz, nicht in den Innenab­ schnitt des Durchflußkanals 19 des Durchflußmengen-Steuerven­ tils 18 eingefügt und der Durchflußkanal 19 nur mit dem Schmieröl gefüllt ist, wobei jedoch der Aufbau auch so sein kann, daß das verfitzte Faserelement sowohl in den Durchfluß­ kanal 19 als auch den Zufuhrschlauch 7 eingefügt ist. In die­ sem Fall wird die Durchlaßmenge des Schmieröls, d. h. die Zu­ fuhrmenge, durch Zusammendrücken des verfitzten Faserelements im Durchflußkanal 19 in Richtung auf den Ventilsitz 23 durch den Ventilkörper 21 sowie durch Ändern des Betrags, in dem es zusammengedrückt wird, eingestellt.

Fig. 6 und 7 zeigen eine dritte Ausführungsform, in der die Erfindung auf eine Kugelgewindevorrichtung angewendet ist.

In der Zeichnung bezeichnet die Bezugszahl 30 eine Ge­ windewelle (Spurwelle) mit einer in vorbestimmter Steigung gebildeten spiralförmigen Kugelrollnut 31, die Bezugszahl 32 bezeichnet ein Mutternteil (Gleitteil), das eine Endlosspur, in der Kugeln 33 umlaufen, hat und einen Eingriff mit der Ge­ windewelle 30 über die Kugeln 33 herstellt, und die Bezugs­ zahl 39 bezeichnet ein Zufuhrteil, das an beiden Endflächen des Mutternteils 32 in Längsrichtung angeordnet ist.

Gebildet ist das Mutternteil 32 hier durch einen Stahl­ mutternkörper 36, der mit einem Flanschabschnitt 35 zum Befe­ stigen des Mutternteils 32 auf vorstehende Weise versehen ist, mehrere Ablenkelemente bzw. Deflektoren 37, die an einer Innenumfangsfläche des Mutternkörpers 36 befestigt sind, und ein Paar Abdichtungsteilen 38 zum Abdichten eines Spalts zwi­ schen dem Mutternkörper und der Gewindewelle. Der Deflektor 37 ist am Mutternteil 32 so befestigt, daß er die Kugelroll­ nut 31 der Gewindewelle 30 nur in einem solchen Windungsgrad überspannt, daß die in der Kugelrollnut 31 der Gewindewelle 30 rollenden Kugeln 33 eine Richtungsänderung durch den De­ flektor 37 erfahren und über den Außendurchmesser der Gewin­ dewelle 30 laufen, um zur Kugelrollnut 31 eines vorherigen Windungszustands zurückgeführt zu werden. Folglich ist der Deflektor 37 so aufgebaut, daß die Kugeln 33 im Innenab­ schnitt des Mutternteils 32 im Endlosumlauf geführt werden. Ferner sind in dieser Ausführungsform vier Deflektoren 37 so am Mutternteil 32 befestigt, daß sie den Kreisumfang des Mut­ ternteils 32 in vier gleiche Teile aufteilen, so daß die End­ losspur der Kugeln 33 alle vier Teile aufweist.

Andererseits ist der Aufbau so, daß ein Zufuhrteil 39 ein mit dem Schmieröl getränktes schmierölhaltiges Element 41 in einem Gehäuse 40 aufnimmt, und das schmierölhaltige Ele­ ment 41 mit der Kugelrollnut 31 der Gewindewelle 30 auf die gleiche Weise wie in der ersten Ausführungsform in Berührung gebracht ist. Zudem ist das Zufuhrteil 39 am Mutternteil 32 durch einen (nicht gezeigten) Befestigungsbolzen befestigt.

Außerdem ist wie in der ersten und zweiten Ausführungs­ form das Zufuhrteil 39 mit dem Speichertank 6 durch den Zu­ fuhrschlauch 7 verbunden, und der Aufbau ist so, daß das Schmieröl im Speichertank 6 zum Zufuhrteil 39 bei Abnahme des Schmieröls geführt wird, mit dem das schmierölhaltige Element 41 getränkt ist. Da der Aufbau des Speichertanks 6, Zufuhr­ schlauchs 7 und Durchflußmengen-Steuerventils 18 dem der er­ sten und zweiten Ausführungsform gleicht, sind in der Zeich­ nung die gleichen Bezugszahlen für die gleichen Elemente ver­ geben, und auf ihre nähere Beschreibung wird verzichtet.

Werden im so aufgebauten Schmierölzufuhrsystem gemäß dieser Ausführungsform die Gewindewelle 30 und das Muttern­ teil 32 der Kugelgewindevorrichtung in Relativdrehung ver­ setzt, trägt das Zufuhrteil 39 während der Drehung kontinu­ ierlich das Schmieröl auf die Kugelrollnut 31 der Gewindewei­ le 20 auf, so daß die Schmierölmenge, mit der das schmieröl­ haltige Element 41 im Zufuhrteil 39 getränkt ist, allmählich abnimmt. Da aber der Speichertank 6 über den Zufuhrschlauch 7 mit dem Zufuhrteil 39 verbunden und das verfitzte Faserele­ ment in den Zufuhrschlauch 7 eingefügt ist, wird das Schmier­ öl aus dem Speichertank 6 allmählich durch Kapillarwirkung zum Zufuhrteil 39 geführt, so daß ohne Einsatz eines speziel­ len Mechanismus, z. B. einer Pumpe, das Schmieröl entspre­ chend der Verbrauchsmenge nacheinander aus dem Speichertank 6 zum Zufuhrteil 39 geführt werden kann.

Claims (4)

1. Schmierölzufuhrsystem mit einer Spurwelle und einem mit ihr über ein Wälz- oder Rollelement im Eingriff stehendes Führungsteil, die in einer Rollführungsvorrichtung zum Führen ei­ nes an dem Führungsteil befestigten beweglichen Elements auf der Spurwelle vorgesehen sind, und das eine Rollflä­ che des Rollelements oder ein auf der Spurwelle gebilde­ tes Rollelement schmiert, mit:
einem mit Schmieröl getränktem Zufuhrteil, das an dem Führungsteil befestigt ist und das Schmieröl auf die Rollfläche des Rollelements oder die Spurwelle bei einer Bewegung des Führungsteils aufträgt, einem Speichertank, der das Schmieröl aufnimmt und an dem beweglichen Ele­ ment angeordnet ist, und einem Zufuhrschlauch, der ein verfitztes Faserelement im Inneren hat und das Schmieröl aus dem Speichertank in das Zufuhrteil einleitet.

2. System nach Anspruch 1, wobei der Zufuhrschlauch an dem Speichertank frei anzuordnen und von ihm abzunehmen ist und der Speichertank an dem beweglichen Element frei an­ zuordnen und von ihm abzunehmen ist.

3. System nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein das Schmieröl einschließendes Element in dem Speichertank aufgenommen und das einschließende Element mit dem Schmieröl ge­ tränkt ist.

4. System nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei ein Durchfluß­ mengen-Steuerventil zum Steuern einer aus dem Speicher­ tank zu dem Zufuhrteil geführten Schmierölmenge vorgese­ hen ist.