Die Erfindung betrifft eine an mindestens einer Laufschiene geführte, zwi
schen zwei seitlichen Randbegrenzungen angeordnete Schiebewand, de
ren Schiebewandelemente bei geschlossener Schiebewand fluchtend in
Reihe nebeneinander und in der Parkposition orthogonal oder im Winkel
zur Laufschiene verlaufend angeordnet sind, wobei jedem Schiebewand
element zwei in Verschieberichtung beabstandete, in mindestens einer
Laufschiene geführte, vorzugsweise als Laufwagen (Rollen) ausgebildete
Führungselemente zugeordnet sind, und an der Laufschiene im Über
gangsbereich zur Parkposition ein zusätzlicher gekrümmter oder abgewin
kelter Schienenabschnitt angeschlossen ist.
Derartige Schiebewandelemente sind vielfach als Glasschiebefronten aus
gebildet und üblicherweise hängend an einer im Bereich des Kämpfers
oder der Decke angeordneten Deckenlaufschiene geführt, wobei jedoch
zusätzlich auch eine Bodenlaufschiene vorgesehen sein kann. Die in der
geschlossenen Position fluchtend in Reihe zueinander angeordneten ein
zelnen Schiebewandelemente müssen bei offener Schiebewand in eine
Park- oder Verstauposition verbracht werden wozu die einzelnen, im Re
gelfall motorisch verfahrbaren Schiebewandelemente (es ist auch eine
manuelle Verfahrbarkeit möglich) im Bereich ihrer aneinanderliegenden
Schließkanten getrennt und in die Parkposition verbracht werden. Die An
ordnung und Ausbildung der sogenannten Parkposition ist abhängig von
örtlichen Gegebenheiten. Das Verbringen der Schiebewandelemente
in die Parkposition gestaltet sich relativ einfach, wenn die einzelnen Schie
bewandelemente im Parkbereich praktisch quer zur Öffnungs- oder
Schließrichtung, d. h. quer zur Längsrichtung der Laufschiene seitlich ver
setzt werden können wie dies in der EP 0 437 029 A1 dargestellt ist. Hier
bei ist mit Bezug auf das in Schließrichtung letzte Schiebewandelement
auch ein relativ einfacher Abschluß an einer beispielsweise orthogonal zur
Laufschiene verlaufenden Wand möglich. Im Übergangsbereich zur Park
position ist ein von der Laufschiene unter Zwischenschaltung einer Weiche
abzweigender Schienenabschnitt vorgesehen, so daß beim Öffnen der
Schiebewand das jeweils vorlaufende Führungselement weiter dem Ver
lauf der Laufschiene folgt, während das jeweils nach laufende Führungs
element eines Schiebewandelementes über eine Weiche in den abzwei
genden Schienenabschnitt abgelenkt wird. Es ist ersichtlich, daß beim
Verbringen der Schiebewandelemente in die Parkposition nach der EP 0 437 029 A1
der freie Durchgangsbereich der Schiebewand bei geöffneter
Schiebewand eingeschränkt wird.
Sofern - wie in der DE 40 15 870 A1 dargestellt - der Parkbereich in einer
Nische angeordnet ist, deren Seitenwände parallel und fluchtend zur
Längsrichtung der Laufschiene verlaufen, ist ebenfalls ein relativ guter Ab
schluß des in Schließrichtung letzten Schiebewandelementes mit Bezug
auf die angrenzende Wand der Nische möglich; dies setzt allerdings die
bauliche Maßnahme einer vorhandenen Parknische voraus.
Besondere Probleme hinsichtlich des dichten Abschlusses des in Schließ
richtung letzten Schiebewandelementes ergeben sich jedoch, wenn der
Abschluß an einer orthogonal zur Laufschiene verlaufenden und die Lauf
schiene begrenzenden Wand erfolgen soll und die einzelnen Schiebe
wandelemente sich in der Parkposition ebenfalls in einer im wesentlichen
orthogonal oder im Winkel zur Laufschiene verlaufenden Lage befinden
sollen, ohne die freie Durchgangsbreite der Schiebewand einzuschränken.
Hierzu ist für die Schwenkbewegung der einzelnen Schiebewandelemente
ca. 90° oder mehr von der fluchtenden Position bei geschlossener
Schiebewand in die Parkposition ein von der Laufschiene abzweigender
gekrümmter oder abgewinkelter Schienenabschnitt erforderlich, an dem
die einzelnen Schiebewandelemente mit beiden Laufwagen so geführt
sind, daß sie die Schwenkbewegung uni etwa 90° ausführen können.
Dabei ergibt sich die besondere Schwierigkeit, den Übergang zur Parkpo
sition so auszubilden daß einerseits die Schwenkbewegung zuverlässig
vollzogen wird, andererseits jedoch ein Abschluß des in Öffnungsrichtung
ersten Schiebewandelementes mit der angrenzenden Wand erfolgt.
Bei den bisher bekannten Kurvenführungen der von der Laufschiene ab
zweigenden, gekrümmten oder abgewinkelten Schienenabschnitte konnte
die freie Schließkante des in Öffnungsrichtung ersten Schiebewandele
mentes nicht bis an die den Abschluß bildende Wand herangeführt wer
den, so daß es erforderlich war, hier ein zusätzliches Zwischenelement,
beispielsweise in Form einer schwenkbaren Tür oder Klappe anzuordnen.
Dies wurde zum einen wegen des damit verbundenen baulichen Aufwan
des als nachteilig empfunden; zum anderen behindern derartige Zwischen
elemente bei geöffneter Schiebewand den freien Durchgang zwischen den
die eigentliche Schiebewand beidseitig begrenzenden Wänden.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Schiebewand der eingangs ge
nannten Gattung eine Lösung vorzuschlagen, bei der der Übergangsbe
reich zur Parkposition so ausgebildet ist, daß auf die Zuordnung eines zu
sätzlichen zwischen der hinteren Schließkante des in Schließrichtung
letzten Schiebewandelementes und der Wand angeordneten Zwischenab
schnittes verzichtet werden kann, d. h. die Kurvenführung soll so ausgebil
det werden, daß das vorgenannte Schiebewandelement bei geschlossener
Schiebewand mit seiner Schließkante unmittelbar an der anschließenden
Wand anliegt. Ferner soll durch die in die Parkposition verbrachten Schie
bewandelemente die freie Durchgangsbreite der Schiebewand nicht einge
schränkt werden.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Patentan
spruch 1; weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch
die Unteransprüche gekennzeichnet.
Nach der erfindungsgemäßen Lehre ist die eigentliche, die Schiebewand
elemente führenden Laufschiene nicht bis in den Bereich einer angrenzen
den Wand einer Parknische oder dgl. durchgeführt, sondern besitzt im
Bereich der Parkposition, d. h. vor dem Bahnhof, einen gekrümmten oder
abgewinkelten Schienenabschnitt, welcher über eine Weiche in eine Park
schiene mündet, die orthogonal oder in einem Winkel zur Laufschiene
verlaufend ausgebildet ist. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt
dann, daß die Parkschiene über den Bereich des Weichenanschlusses
hinausgehend in Richtung auf den Verlauf der Schiebewand (hier ist der
Verlauf der Schiebewand bei geschlossener Position gemeint) so verlän
gert ist, daß das in Schließrichtung letzte Schiebewandelement mit seinem
Schließrichtung hinteren Führungselement in diesem über die Weiche
hinaus verlängerten, das freie Ende der Parkschiene bildenden Abschnitt
geführt werden kann, während das in Schließrichtung vordere Führungs
element des vorgenannten Schiebewandelementes in dem abgewinkelten
oder gekrümmten Schienenabschnitt der Laufschiene zwangsgeführt wird.
Auf diese Weise kann dem in Schließrichtung letzten Schiebewandelement
eine Zwangsführung aufgezwungen werden, die den dichten Abschluß des
vorgenannten Schiebewandelementes an der beispielsweise durch eine
Wand gebildeten Randbegrenzung gewährleistet. Die Ausbildung der Füh
rungselemente bzw. deren Rollenführungen ist im Zusammenwirken mit
der vorgenannten Weiche so ausgestaltet, daß alle übrigen Schiebewand
elemente der Schiebewand über die Weiche in den gekrümmten oder ab
gewinkelten Schienenabschnitt der Laufschiene einlaufen.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann somit auf die Zuordnung eines
zusätzlichen Zwischenstückes (Drehflügel, Klappe usw.) verzichtet wer
den, so daß bei geöffneter Schiebewand, d. h. bei den in der Parkposition
befindlichen Schiebewandelementen ein absolut freier Durchgang zwi
schen den die Schiebewand begrenzenden Wänden gegeben ist.
Aufgrund baulicher Verhältnisse sowie insbesondere bei Schiebewänden
mit außerordentlich großer Durchgangsbreite kann es zweckmäßig sein,
die vorbeschriebene Parkschiene nicht im Bereich einer seitlichen, bei
spielsweise durch eine Wand gebildeten Randbegrenzung, sondern bei
spielsweise im Bereich einer zwischen den eigentlichen Randbegrenzun
gen liegenden, etwa orthogonal zur Schiebewand verlaufenden bauseits
vorhandenen Wand anzuordnen. In diesem Fall hat es sich nach der Lehre
nach Anspruch 1 als zweckmäßig erwiesen, beidseitig des bis in den Be
reich der geschlossenen Schiebewand verlaufend geführten freien Endes
der Parkschiene Schiebewandabschnitte vorzusehen und jedem Schiebe
wandabschnitt ein im Übergangsbereich zur Parkposition einen in Richtung
auf die Parkposition abgewinkelten und unter Zwischenschaltung einer
Weiche in die Parkschiene mündenden Schienenabschnitt der Laufschiene
zuzuordnen.
Dabei wird gemäß Anspruch 3 in Ausgestaltung der technischen Lehre
nach den Ansprüchen 1 und 2 die Anordnung vorteilhaft so getroffen, daß
eines der beiden der in Schließrichtung letzten Schiebewandelemente mit
seinem in Schließrichtung hinteren Führungselement ausschließlich in der
Parkschiene und seinem vorderen Führungselement in dem zugeordneten
Schienenabschnitt geführt ist, während das benachbarte in Schließrichtung
letzte Schiebewandelement mit beiden Führungselementen in dem zuge
ordneten Schienenabschnitt geführt ist. Hierdurch ergibt sich zwischen den
beiden jeweils letzten Schiebewandelementen ein dichter Abschluß.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann gemäß Anspruch 4 die Park
schiene selbst bei entsprechender Ausbildung hinsichtlich ihrer Länge den
Parkbereich bilden; sie kann jedoch auch als kurze Zubringerschiene für
das Verbringen der einzelnen Schiebewandelemente in eine beliebig ge
staltete Parkposition dienen. Die Parkschiene ist bevorzugt gegenüber der
Laufschiene in einem Winkel im Bereich zwischen 90° und 135° anzuord
nen; wesentlich ist für die Erfindung, daß das freie Ende der Parkschiene
so weit bis in den Bereich der geschlossenen Schiebewand geführt ist, daß
Anschluß des in Schließrichtung letzten Schiebewandelementes an das
vorausgehende Schiebewandelement möglich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von drei möglichen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen schematische Draufsichten auf die erfindungs
gemäße Schiebewand.
Hierbei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 die Schiebewand mit orthogonal hierzu verlaufender Park
schiene,
Fig. 2 in einem zweiten Ausführungsbeispiel die Schiebewand mit
um 135° abgewinkelter Parkschiene,
Fig. 3 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 in vergrößerter Dar
stellung,
Fig. 4 eine Teilansicht der Schiebewand mit beidseitig der Park
schiene angeordneten Schiebewandabschnitten.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Schiebewand nach Fig. 1 wird aus einem
Schiebewandabschnitt 3 und zwei Schiebewandabschnitten 4 gebildet. Es
versteht sich, daß die Anzahl der Schiebewandabschnitte 4 beliebig größer
sein kann. Die Schiebewandabschnitte 3 und 4 sind in einer mit 2 bezeich
neten Laufschiene geführt, die nicht bis in den Bereich eines freien Endes
8 einer Parkschiene 7 durchgeführt, sondern über den Schienenabschnitt 5
abgewinkelt ist. Der Schienenabschnitt 5 mündet über eine Weiche 13 in
die Parkschiene 7.
Während in der Fig. 1 die Parkschiene 7 orthogonal zur Laufschiene 2
verläuft, ist die Parkschiene 7 gemäß Fig. 2 um etwa 135° gegenüber der
Laufschiene 2 abgewinkelt.
Fig. 3 zeigt die einzelnen Bewegungsphasen des in Schließrichtung (Pfeil
X) letzten Schiebewandelementes 3 beim Schließen der Schiebewand 1.
Dabei ist davon auszugehen, daß das Schiebewandelement 4 mit seinen
beiden Führungselementen 12 (es ist nur ein Führungselement dargestellt)
zunächst die Parkschiene 7, anschließend durch entsprechende Ablen
kung in der Weiche 13 den Schienenabschnitt 5 passiert hat und im fol
genden in die Laufschiene 2 eingelaufen ist. Das in Schließrichtung letzte
Schiebewandelement 3 wurde ebenfalls zunächst mit seinen beiden Füh
rungselementen 10, 11 in der Parkschiene 7 geführt, wobei beim Verlas
sen der Parkschiene 7 das in Schließrichtung vordere Führungselement 10
durch die Weiche 13 in den Schienenabschnitt 5 abgelenkt wird, während
das in Schließrichtung hintere Führungselement 11 die Weiche 13 in
Richtung auf das freie Ende 8 der Führungsschiene 7 passiert. Es ist er
sichtlich, daß hierdurch ein dichter Abschluß an der beispielsweise durch
eine Wand gebildeten Randbegrenzung 9 möglich ist.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Parkschiene 7 mit Abstand von
der Randbegrenzung 9 angeordnet, so daß sich beidseits der Parkschiene
7 mit Bezug auf die Schiebewand 1 Schienenabschnitte 15,16 ergeben.
Der Schienenabschnitt 15 wird im Ausführungsbeispiel durch ein einziges
Schiebewandelement 3 gebildet, das beispielsweise bei im übrigen ge
schlossener Schiebewand eine getrennt zu öffnende und in die Parkposi
tion verfahrbare Schwenktür darstellen kann, wie dies beispielsweise in
Schalterhallen erwünscht ist, wenn dem Publikum der Zugangs beispiels
weise zu einem Geldautomaten oder dgl. ermöglicht werden soll. Aus der
Fig. 4 ist erkennbar, daß die beidseits der Parkschiene 7 angeordneten
Laufschienen 2 abgewinkelte Schienenabschnitte 5 und 6 aufweisen, wo
bei der Schienenabschnitt 5 über die vorbeschriebene Weiche 13 und der
Schienenabschnitt 6 über eine weitere Weiche 14 in die Parkschiene 7
münden.
Ausgehend von der Voraussetzung, daß sich sämtliche Schiebewandele
mente 3, 4 in der Parkposition befinden, werden zum Schließen der Schie
bewand 1 zunächst die Schiebewandelemente 4 in Schließrichtung Y in
ihre Schließlage verbracht, wobei sämtliche Schiebewandelemente 4 mit
ihren in Schließrichtung vorderen und rückwärtigen Führungselementen 12
zunächst die Parkschiene 7 und folgend über die Weiche 14 den Schie
nenabschnitt 6 passieren und in die zugeordnete Laufschiene 2 einlaufen,
daß sie die in der Fig. 4 dargestellte Position einnehmen.
Abschließend wird das Schiebewandelement 3 (bzw. diesem Schiebe
wandelement vorlaufende, nicht dargestellte weitere Schiebewandele
mente) aus der Parkposition herausgefahren, wobei das Schiebewandele
ment 3 ebenfalls in Schließrichtung X mit seinem vorderen Führungsele
ment 10 und seinem rückwärtigen Führungselement 11 zunächst in der
Parkschiene 7 geführt ist. Im weiteren Verlauf des Schließvorganges wird
das in Schließrichtung vordere Führungselement 10 über die Weiche 13 in
den Schienenabschnitt 5 abgelenkt, während - wie mit Bezug auf Fig. 3
vorbeschrieben - das rückwärtige Führungselement die Weiche 13 passiert
und in den Bereich des freien Endes 8 der Parkschiene 7 einläuft, so daß
sich die in der Fig. 4 dargestellte geschlossene Position der Schiebewand
1 ergibt. Es ist ersichtlich, daß mittels des Schiebewandelementes 3 so
wohl ein dichter Abschluß an der Randbegrenzung 9 als auch an dem an
schließenden Schiebewandelement 4 erfolgt.
Bezugszeichenliste
1
Schiebewand
2
Laufschiene
3
Schiebewandelement
4
Schiebewandelement
5
Schienenabschnitt
6
Schienenabschnitt
7
Parkschiene
8
freies Ende der Parkschiene
9
Randbegrenzung
10
Führungselement
11
Führungselement
12
Führungselement
13
Weiche
14
Weiche
15
Schiebewandabschnitt
16
Schiebewandabschnitt
X Schließrichtung
Y Schließrichtung