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Die Erfindung betrifft ein Tor, insbesondere ein Sektionaltor oder Seitensektionaltor, das mehrere miteinander verbundene Paneele, die über Laufrollen in Führungsschienen geführt werden, umfasst. Dabei ist das Torblatt über einen Torantrieb zumindest von einer vollständig geöffneten in eine geschlossene Stellung überführbar.
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Zum Verschließen der Öffnungen von Gebäuden, Garagen oder dergleichen werden gemeinhin Tore verwendet, die es in unterschiedlichster Ausführungsform, beispielsweise in Form von Schwingtoren, Kipptoren, Rolltoren, Flügeltoren oder aber auch als Sektionaltore gibt. Bei Sektionaltoren besteht das Torblatt aus mehreren miteinander verbundenen Paneelen, die jeweils über Laufrollen in Führungsschienen geführt sind. Dabei werden diese Sektionaltore von einer geschlossenen Stellung dadurch in eine geöffnete Stellung geführt, dass sie entlang der Führungsschienen unter die Decke, beispielsweise der Garage, geführt werden.
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Aus Gründen der Fertigungskosten, Montagekosten und auch aus optischen Gründen, ist es eigentlich wünschenswert, das Tor aus möglichst wenig großen Paneelen zusammenzusetzen. Um hier allerdings die Laufrollen des Tores entlang der seitlichen Führungsschienen ziehen zu können, ist es notwendig, dass die Breite der aufeinanderfolgenden Paneele vergleichsweise klein ist, damit die Rollenpaare ohne Polygone in den Führungsschienen entlang laufen können. Je breiter die einzelnen Paneele werden, desto größer wird der Radius des gebogenen Übergangsbereichs der Führungsschienen, um einen gleichmäßigen Lauf zu gewährleisten. Ein vergleichsweise großer Radius des Übergangsbereichs der Führungsschienen wiederum führt zu einem großen Sturz oberhalb der Öffnung, die mit dem Garagentor verschlossen werden soll. Damit eignen sich Sektionaltore mit großen Paneelen im Wesentlichen für Bausituationen, in denen oberhalb der Toröffnung genügend Platz zur Anordnung der Führungsschienen vorhanden ist. Gerade Fertiggaragen, in denen nur ein vergleichsweise niedriger Sturz vorgesehen ist, können aber in der Regel nicht mit Sektionaltoren mit großen Paneelen versehen werden, da hier kein genügend hoher Sturz zur Verfügung steht.
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Zum anderen ist es wünschenswert, dass auch bei Verschließen mit einem Tor auf Wunsch ein Luftaustausch mit der Umgebung erreicht wird. Hierzu ist es bereits bekannt, verschiedenartige Lüftungssysteme einzusetzen. Dabei kann beispielsweise das oberste Paneel mit Lüftungsschlitzen versehen werden. Alternativ kann auch das unterste Paneel im Bereich der Schließkante mit einer Kombination eines Dichtungs- und Lüftungsprofils versehen werden.
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Unabhängig von den bekannten Lösungen sind auch Lüftungssysteme bekannt, bei denen das oberste Paneel in der vollkommen geschlossenen Stellung des Tores durch eine Verschwenkbewegung nach innen weggeklappt wird, um einen Luftaustausch des mit dem Tor abgetrennten Bereichs mit der Umgebung zu ermöglichen.
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Aus der
DE 20 2006 013 676 U1 ist eine Lösung bekannt, bei der das Torblatt dadurch in eine Lüftungsstellung überführt wird, dass der ohnehin vorhandene Torantrieb zum Verfahren des Torblatts zugleich dazu genutzt wird, dass Torblatt in eine Lüftungsstellung zu kippen. Dabei wird das Tor allerdings von dem mittels des Torantriebs angetriebenen Mitnehmers in einen Bereich des obersten frei abkippbaren Paneels verschwenkt, wobei das gesamte Tor um einen Spalt vom Boden abgehoben wird. So ergeben sich zum einen ein Lüftungsspalt im Bodenbereich und ein Lüftungsspalt im oberen Paneelbereich. Die Bildung des Spaltbereichs am Boden ist jedoch unerwünscht, da hier Ungeziefer, beispielsweise Ratten oder Mäuse, durch den Spalt hindurchschlüpfen können. Darüber hinaus könnte ein Einbrecher auch mittels eines entsprechenden Stemmwerkzeugs das Tor nach Bildung des entsprechenden Spaltes leichter aufstemmen. Um dies zu verhindern, sieht die
DE 20 2006 013 676 U1 eine gesonderte Verriegelungsvorrichtung vor, die das Torblatt in einer anfahrbaren Lüftungsstellung sichert.
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Aus der
DE 20 2008 001 121 ist eine andere Lösung bekannt, bei der das oberste Paneel eines aus mehreren Paneelen bestehenden Torblatts gekippt werden kann, ohne dass dabei ein Spalt zwischen Boden und einem bodennahen Paneel (unterstes Paneel) erzeugt wird. Die Kippfunktionalität des obersten Paneels wird dadurch erreicht, indem ein mit dem obersten Paneel in Verbindung stehendes Laufrollenpaar in einer separaten Führungsschiene geführt wird. Der Verlauf der in dieser Druckschrift offenbarten Führungsschiene ist in der später ausführlich diskutierten
1 dargestellt. Dabei erkennt man, dass die Führungsschiene für das oberste Laufrollenpaar im Wesentlichen horizontal verläuft, dann in eine nach unten gerichtete Biegung übergeht, die an einer Knickstelle direkt in eine nach oben gerichtete Biegung übergeht. Zum Kippen des obersten Paneels wird die sich nach oben erstreckende Biegung der Führungsschienen, die von der Knickstelle ausgeht, dazu genutzt, dass Kippen des Paneels zu ermöglichen.
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Nachteilhaft an der vorbeschriebenen Ausführung ist, dass die Verfahrgeschwindigkeit des Torblatts bzw. der Paneele auf null abgesenkt werden muss, wenn das oberste Laufrollenpaar die Knickstelle, also den Tiefpunkt der eigens für das oberste Laufrollenpaar vorgesehenen Führungsschienen erreicht. An dieser Stelle ändert sich nämlich die Steigung der für das oberste Laufrollenpaar vorgesehenen Führungsschiene abrupt, sodass die Verfahrgeschwindigkeit des Tores bzw. des Laufrollenpaares bei Erreichen dieser Knickstelle sehr stark gedrosselt oder gar auf den Wert Null oder einen Wert nahe Null herabgefahren werden muss. Hierzu ist eine besonders genaue Sensorik vonnöten, um den Punkt des Erreichens der Knickstelle zuverlässig zu bestimmen. Des Weiteren ist für den Verfahrmotor des Torblatts bzw. für den Torantrieb von Nachteil, dass bei einem Schließ- oder Öffnungsvorgang der Motorantrieb nicht einfach an- und auslaufen kann, sondern dass an der vorbestimmten Stelle, nämlich bei Erreichen der Knickstelle durch das oberste Laufrollenpaar, der Motorantrieb gezielt abgebremst werden muss bevor er erneut anlaufen kann. Dem Fachmann ist klar, dass dies unweigerlich zu einer Verkürzung der Gesamtlebensdauer des Antriebs führt, da ein Anfahren und ein Herunterbremsen des Antriebs zu den verschleißintensivsten Zuständen eines Antriebs gehört.
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Ausgehend von dem vorbekannten Stand der Technik stellt sich die Aufgabe, ein gattungsgemäßes Tor derart weiterzubilden, das es ermöglicht, den Antrieb des Tores weniger robust auszuführen und dennoch die Kippfunktionalität beizubehalten. Selbstverständlich soll dabei auch gewährleistet sein, dass das Tor während der Lüftungsstellung den Boden berührt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Tor gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Demnach umfasst das Tor, dass insbesondere ein Sektionaltor sein kann, ein Torblatt, das mehrere miteinander verbundene Paneele aufweist, Laufrollenpaare, die mit einem der mehreren Paneele in Verbindung stehen und die dazu ausgelegt sind, ein jeweiliges Paneel in Führungsschienen zu führen, wobei das Tor ein oberstes Laufrollenpaar, ein unterstes Laufrollenpaar und mindestens ein mittleres Laufrollenpaar umfasst, und das oberste Laufrollenpaar, das unterste Laufrollenpaar und das mindestens eine mittlere Laufrollenpaar jeweils in separaten Führungsschienen verlaufen. Das erfindungsgemäße Tor ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen des obersten Laufrollenpaars einen Verlauf aufweisen, der an einem Abschnitt eine muldenartige Form besitzt.
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Der Verlauf der Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar besitzt eine muldenartige Form, hat also im Vergleich zu einer geradlinigen Ausdehnung eine Ausbuchtung hiervon. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein Verkippen des obersten Paneels zur Lüftung des mit dem Tor zu verschließenden Raums möglich ist, indem das oberste Laufrollenpaar, das mit dem obersten Paneel in Verbindung steht, in die Mulde in Richtung des Muldenbodens verfahren wird. Dabei wird nur eine Kippbewegung des obersten Paneels ausgelöst, sodass eine Zugbewegung der anderen Paneele, die zum Öffnen des Tores führen würde, nicht erfolgt.
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Zudem ist es für den Antrieb des Tores von Vorteil, dass die Verfahrgeschwindigkeit von einem offenen Zustand des Tores hin zu einem geschlossenen Zustand des Tores nur bei einem Anfangs- und einem Endpunkt abgebremst werden muss und nicht wie bisher im Stand der Technik bei einer Knickstelle in den zum obersten Laufrollenpaar zugehörigen Führungsschienen. Dem Fachmann ist klar, dass die Muldenform keinerlei Knickstellen aufweist, die ein solches Verhalten notwendig machen würden.
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Weiter von Vorteil ist, dass es nun nicht mehr die Notwendigkeit für Sensoren gibt, die ein Stoppen des obersten Laufrollenpaars an genau der Knickstelle mit hoher Zuverlässigkeit bewirken.
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Insgesamt ist die in ihren Verlauf muldenförmige Führungsschiene besser für den Antriebsmotor des Tores, da das Abbremsen und das Anfahren im Knick entfällt. Die muldenförmigen Führungsschienen enthalten nämlich keinen Knick oder eine Knickstelle. Zudem ist die Herstellung der für das oberste Laufrollenpaar vorgesehenen Führungsschienen einfacher als die mit einer Knickstelle versehenen.
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Vorzugsweise ist der Verlauf der für das oberste Laufrollenpaar vorgesehenen Führungsschienen in seinem muldenartigen Abschnitt durch zwei geradlinige Führungsschienenelemente gebildet. Weiter von Vorteil ist, wenn die zwei geradlinigen Führungsschienenelemente so zueinander angeordnet sind, dass sie eine V-Form bilden. Die V-Form wird dann durch ein sehr offenes V erzeugt, bei dem der Winkel zwischen den beiden Schenkeln der V-Form größer als 90°, vorzugsweise größer als 120°, bevorzugterweise größer als 135° ist.
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Nach einer weiteren Modifikation bestehen die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar und/oder das unterste Laufrollenpaar im Wesentlichen aus einer Vielzahl von miteinander verbundenen geradlinigen Führungsschienenelementen, wobei vorzugsweise die den muldenartigen Abschnitt bildenden zwei geradlinigen Führungsschienenelemente jeweils an ihren voneinander abstehenden Enden mit weiteren Führungsschienenelementen verbunden sind, die auf einer gemeinsamen geraden Linie angeordnet sind. Es liegt also eine Führungsschiene für das oberste Laufrollenpaar vor, die im Wesentlichen geradlinig ist und nur durch die eine V-Form erzeugende Führungsschienenelemente unterbrochen ist.
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Nach einer weiteren optionalen Ausführungsform der Erfindung entspricht der Verlauf der für das oberste Laufrollenpaar vorgesehen Führungsschienen in seinem muldenartigen Abschnitt einer differenzierbaren Funktion, die vorzugsweise eine bogenförmige, eine wellenförmige oder eine wannenförmige Form in dem muldenartigen Abschnitt aufweist.
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Damit wird erneut dem Umstand Rechnung getragen, dass die erfindungsgemäße Führungsschiene für das oberste Laufrollenpaar keine Knickstelle aufweist. Eine differenzierbare Funktion zeichnet sich dadurch aus, dass die Ableitung an jeder ihrer Stellung eindeutig ist, also keine Spitzen oder Knicke besitzt. Durch das Merkmal nachdem der Verfahrweg des obersten Laufrollenpaars durch die Führungsschienen einer differenzierbaren Funktion entsprechen bzw. die Führungsschienen einen Verfahrweg vorsehen, der einer differenzierbaren Funktion entspricht, ist sichergestellt, dass die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar in ihrem Verfahrweg keinen Knick aufweisen.
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Zudem ist ebenfalls möglich, dass das oberste Laufrollenpaar sich in dem muldenartigen Verlauf der zugehörigen Führungsschienen befinden kann, wenn das unterste Laufrollenpaar seine Endposition erreicht hat, und das Tor sich einer vollständig geschlossenen Position befindet, wenn das oberste Laufrollenpaar den muldenartigen Verlauf der Führungsschienen durchschritten hat. Ausgehend von einem offenen Zustand des Tores verläuft also das oberste Laufrollenpaar in die Mulde hinein, durchschreitet das Muldental und verlässt die Mulde, um einen vollständig geschlossenen Zustand des Tores zu erreichen. Ein Zurückfahren des obersten Laufrollenpaares aus einem Zustand des geschlossenen Tores führt zu einem Kippen des obersten Paneels, wenn das oberste Laufrollenpaar sich in Richtung des Muldentals bewegt. Für das Erreichen einer Kipposition ist es dabei von untergeordneter Wichtigkeit, ob das oberste Laufrollenpaar genau im Tiefpunkt der Mulde der Führungsschienen hält oder nicht.
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Nach einer weiteren Modifikation der Erfindung ist die konvexe Seite des muldenartigen Abschnitts des Verlaufs der Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar nach unten ausgerichtet, und/oder sind die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar im Wesentlichen horizontal ausgerichtet.
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Die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar besitzen einen geradlinigen Abschnitt, der in den muldenartigen Abschnitt übergeht. Dabei fällt der muldenartige Abschnitt aus dem geradlinigen Abschnitt heraus und führt dann in etwa wieder auf die Höhe des geradlinigen Abschnittes, nachdem das Muldental durchschritten worden ist. Die so ausgebildete Führungsschiene wird im Wesentlichen horizontal angeordnet, wobei die horizontale Ausrichtung anhand des geradlinigen Abschnitts definiert werden kann. Dabei ist die Mulde so ausgerichtet, dass der konvexe vom geradlinigen Abschnitt gesehene Bestandteil nach unten also in Richtung Boden ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise sind die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar so angeordnet, dass das dem muldenartigen Verlauf nähere Ende einer Führungsschiene den Paneelen in einem geschlossenen Zustand des Tores näher steht als das Ende der Führungsschiene zu dem muldenartigen Verlauf ist. Hierdurch wird zum Ausdruck gebracht, dass der muldenartige Verlauf der Führungsschienen nahe den Paneelen in einem geschlossenen Zustand angeordnet ist, sodass der muldenartige Verlauf auch die Kippfunktion des obersten Paneels bewirken kann.
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Nach einer weiteren optionalen Fortbildung der Erfindung entspricht der Verlauf der jeweiligen Führungsschienen mit seiner jeweils muldenartigen Form einem wellenartigen oder wannenartigen Verlauf, der vorzugsweise aus einem geradlinigen Abschnitt in eine Biegung abfällt, dabei einen ersten Wannenrand bildet, mit einer weiteren Biegung den Wannenboden und mit einer letzten Biegung den zweiten Wannenrand erzeugt. Vorzugsweise ist am Ende des zweiten Wannenrands im Wesentlichen wieder das Niveau des geradlinigen Abschnitts erreicht, der in den ersten Wannenrand übergeht.
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Vorzugsweise verläuft das oberste Laufrollenpaar über dem gesamten Verfahrweg während eines Öffnens oder Schließen des Tores in seinen gesonderten Führungsschienen. Die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar stehen demnach nur exklusiv diesem Laufrollenpaar zur Verfügung und werden nicht durch ein anderes Laufrollenpaar beispielsweise ein mittleres Laufrollenpaar oder das unterste Laufrollenpaar geteilt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfassen die Führungsschienen für das mindestens eine mittlere Laufrollenpaar einen im Wesentlichen vertikalen und einen im Wesentlichen horizontalen Abschnitt, die jeweils durch einen bogenförmigen Führungsschienenabschnitt miteinander verbunden sind.
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Zudem ist es möglich, dass die Führungsschienen zumindest teilweise aus Blechprofilen bestehen. Führungsschienen die zumindest teilweise aus Blechprofilen bestehen, sind besonders einfach herstellbar und sehr robust.
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Vorzugsweise bestehen jedoch die Führungsschienen, insbesondere die Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar in ihrem gebogenen Bereich aus einem Kunststoffformteil.
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Ferner umfasst die Erfindung ein Tor nach einem der vorgehend beschriebenen Ausführungen, das aus zwei oder mehreren, insbesondere drei oder vier Paneelen besteht.
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Nach einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung ist das Torblatt über einen Torantrieb von einer vollständig geöffneten in eine geschlossene Stellung überführbar. Alternativ kann das Torblatt jedoch auch manuell von einer vollständig geöffneten in eine geschlossene Stellung überführbar sein, was beispielsweise im Falle eines defekten Motors von Vorteil ist.
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Die Erfindung betrifft zudem einen Torantrieb für ein Tor nach einem der vorgehend beschriebenen Ausführungsformen zum Verfahren eines Torblattes zwischen einer vollständig geöffneten in eine geschlossene Stellung und umgekehrt mit einem Antriebsmotor, einer Führungseinrichtung, einem durch den Antriebsmotor längs der Führungseinrichtung beweglichen Mitnehmer, der mit dem Torblatt verbunden ist, und einer Steuerung, wobei der Antrieb dadurch gekennzeichnet ist, dass über die Steuerung beim Öffnen des Tores aus dem vollständig geschlossenen Zustand zunächst mindestens eine Lüftungsstellung dadurch anfahrbar ist, dass das oberste Paneel angekippt wird, sich das oberste Laufrollenpaar also in dem muldenartigen Verlauf der zugehörigen Führungsschienen befindet.
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Vorzugsweise sind dabei unterschiedliche Lüftungsstellungen durch Antippen des obersten Paneels in unterschiedliche Kippwinkel einstellbar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden im Zusammenhang mit der Beschreibung der nachfolgend aufgeführten Zeichnungen klar. Es zeigen:
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1 ein Tor nach dem Stand der Technik, das in den Führungsschienen, die das oberste Laufrollenpaar aufnehmen, einen Knick aufweist,
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2 ein erfindungsgemäßes Tor, deren Führungsschienen für das oberste Laufrollenpaar einen Verlauf aufweisen, der in einem Abschnitt eine muldenartige Form besitzt,
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3 ein erfindungsgemäßes Tor, bei dem die Führungsschienen für das mindestens eine mittlere Laufrollenpaar gekürzt sind,
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4a eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Führungsschienen,
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4b eine Seitenansicht in einer voneinander beabstandeten Anordnung der Führungsschienen, und
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4c eine Querschnittsansicht einer Führungsschiene.
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In 1 ist in vereinfachter Form perspektivisch ein Tor 90 dargestellt, das zum Verschließen der Öffnung einer Fertiggarage dient. Dieses Tor ist bereits aus dem Stand der Technik bekannt. Typisch für das im Stand der Technik bekannte Tor ist, dass die Führungsschienen 91, in denen das oberste Laufrollenpaar 92 geführt wird, einen Knick aufweisen. Der Knick ist mit dem Bezugszeichen 93 kenntlich gekennzeichnet. Die hiermit in Verbindung stehenden Nachteile wurden bereits im einleitenden Teil der Anmeldung diskutiert, weswegen auf eine erneute Diskussion verzichtet wird.
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2 zeigt einen Ausschnitt eines in vereinfachter Form perspektivisch dargestellten Tores 1, das als Sektionaltor ausgebildet ist. Es weist insgesamt drei Paneele 21, 22, 23 auf, die in bekannter Art und Weise aneinander angelenkt sind.
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Die Unterkante des untersten Paneels 21 bildet in ebenfalls bekannter Art und Weise eine Schließkante. An den Paneelen sind Laufrollenpaare 31, 32, 33 angeordnet, von denen jeweils nur ein Teil des Paares sichtbar ist. Ein oberstes Laufrollenpaar 33 ist am obersten Ende des oberen Paneels 23 jeweils seitlich angeordnet. Ein erstes mittleres Laufrollenpaar 32 ist im oberen Bereich des unten an das oberste Paneel anschließenden Paneels 22 angeordnet, während das unterste Paneel 21 einmal in seinem oberen Bereich ein mittleres Laufrollenpaar 32 und in seinem unteren Bereich nahe der Schließkante ein unterstes Laufrollenpaar 31 aufweist. Die Laufrollenpaare 31, 32, 33 verlaufen in jeweils seitlich angeordneten separaten Führungsschienen 41, 42, 43.
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So ist für die mittleren Laufrollenpaare 32 jeweils eine Führungsschiene 42 des Führungsschienensystems vorgesehen, welche in bekannter Art und Weise aus einem senkrechten und einem horizontalen Bereich sowie einem diesen bogenförmig verbindenden Bereich besteht.
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Das Tor 1 ist in 1 vollständig geschlossen, wobei es zum Überführen in einen teilweise geöffneten oder in einen offenen Zustand in einen nicht näher dargestellten Mitnehmer entlang den einzelnen Verfahrwegen der Führungsschienen 41, 42, 43 nach oben in die Garage hineingezogen wird. Dabei wird aus dem geschlossenen Zustand des Tores 1 das oberste Paneel 23 zuerst nach hinten abgekippt, sodass das oberste Laufrollenpaar 33 in den muldenartigen Abschnitt der Führungsschienen 43 liegt.
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Für einen Übergang des Garagentors 1 aus einem geschlossenen in einen offenen Zustand wird eine Zugkraft in der Nähe der oberen Kante des obersten Paneels 23 in Richtung Garageninneres aufgebracht, die aufgrund des muldenartigen Abschnitts 5 während der geschlossenen Position zu einer offenen Position und umgekehrt nicht abgebremst oder auf den Wert null oder einen Wert nahe Null herabgebremst werden muss.
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3 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, in dem die Führungsschienen 42 des mindestens einen mittleren Laufrollenpaars 32 gekürzt sind. Es ist nicht erforderlich, die mittleren Führungsschienen 42 bis in die Nähe eines Bodenbereichs laufen zu lassen oder über die ganze Länge der Führungsschienen 43 für das oberste Laufrollenpaar 33 auszudehnen. Wie in 3 ersichtlich, ergibt sich dies daraus, da selbst in einem geschlossenen Zustand des Torblattes 2 das unterste Paneel 21 mit seinem mittleren Laufrollenpaar 32 nicht in einem bodennahen Bereich herankommt.
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Umgekehrt gilt dies auch für das oberste Paneel 23, das in einem vollständig geöffneten Zustand des Tores 1 mit seinem mittleren Laufrollenpaar 32 nicht in die Nähe des obersten Laufrollenpaars 33 gelangt. Daher können die Führungsschienen 42 für das mindestens eine mittlere Laufrollenpaar entsprechend gekürzt werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde das erfindungsgemäß ausgestattete Tor mit einem Torantrieb versehen. Die Erfindung hängt allerdings nicht vom Vorhandensein eines entsprechenden Torantriebs ab. Ein Tor gemäß der vorliegenden Erfindung kann auch manuell bewegt werden, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Soweit das Tor manuell bewegt wird, kann das oberste abkippbare Paneel mit einer Verriegelung versehen werden, um dieses in einer gewünschten Lüftungsstellung zu fixieren und/oder zu sichern.
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4a zeigt eine weitere Ausführung der Erfindung, bei der die Führungsschienen 43, 41 für das oberste und das unterste Laufrollenpaar im Wesentlichen aus miteinander verbundenen geradlinigen Führungsschienenelementen verbunden sind.
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Man erkennt, dass die Führungsschiene 43 für das oberste Laufrollenpaar im Wesentlichen auf einer geraden Linie angeordnet ist, von der nur die muldenförmige Form 5 abweicht. Diese ist hierbei durch zwei geradlinige Führungsschienenelemente 51, 52 ausgeführt, die miteinander eine V-Form ergeben. Die beiden distalen Enden der V-Form sind dabei mit den auf einer geraden Linie angeordneten Führungsschienenelementen verbunden.
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Die Führungsschiene 41 für das unterste Rollenpaar besteht aus einer Verbindung von zwei im Wesentlichen geradlinigen Führungsschienenelementen.
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Der Aufbau der Führungsschienen mit den geradlinigen Elementen ist bezüglich der Herstellungskosten vorteilhaft, da die hierzu verwendeten Materialen nicht gebogen werden müssen.
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4b zeigt die einzelnen Führungsschienen in einer von den anderen Führungsschienen beabstandeten Ansicht.
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4c zeigt den Querschnitt einer Führungsschiene. Man erkennt im Querschnitt, dass die Führungsschiene einer Laufrinne 61 aufweist, in der die Rollen oder die Rollen verfahren werden. An einer Seite der Laufrinne 61 schließt sich eine Seitenwand 62 an, die typischerweise dazu genutzt wird, eine Befestigung mit einem Wandelement eines Gebäudes herzustellen. Im Querschnitt senkrecht schließt sich an die Seitenwand 62 ein Dach 63 an, das das Eindringen von Schmutz verhindern soll. Zwischen dem von der Seitenwand 62 abstehenden Ende des Dachs 63 und dem von der Seitenwand 62 entfernten Ende der Laufrinne 61 ist eine Öffnung vorgesehen, durch die eine Verbindung mit dem in der Führungsschiene geführten Tor hergestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006013676 U1 [0006, 0006]
- DE 202008001121 [0007]