DE19731047A1 - Verfahren zur Auflösung von Rund- und Quaderballen - Google Patents
Verfahren zur Auflösung von Rund- und QuaderballenInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01F—PROCESSING OF HARVESTED PRODUCE; HAY OR STRAW PRESSES; DEVICES FOR STORING AGRICULTURAL OR HORTICULTURAL PRODUCE
- A01F29/00—Cutting apparatus specially adapted for cutting hay, straw or the like
- A01F29/005—Cutting apparatus specially adapted for cutting hay, straw or the like for disintegrating and cutting up bales of hay, straw or fodder
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental Sciences (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Bastfaserpflanzen, Riesengräser, Getreidestroh und vergleichbare Materialien
werden zwecks Transport und Lagerung zu Rundballen oder Quaderballen verpreßt
und mit Drähten, Bändern oder Schnüren abgebunden.
Der Verarbeiter muß die Ballen zwecks Verarbeitung wieder auflösen. Wie jüngste
Erfahrungen und Fehlschläge bei neugebauten Industrieanlagen dies zeigen, ist
die Auflösung sehr schwierig, wenn die gewachsenen oder anderweitig gegebenen
Strukturen der pflanzlichen Rohstoffe nicht durch Reißen, Fräsen o. ä. Vorgänge
beschädigt und das Material in seiner Eignung nicht gemindert werden soll.
Insbesondere bei Flachs, Öl-Lein, Hanf und Chinaschilf sind bisherige Versuche
gescheitert, eine Maschine oder ein Verfahren zu entwickeln, das eine zuverlässige
und einfache Ballenauflösung ermöglicht. Bedingt erfolgreich sind lediglich:
- - Abroll- oder Abwickelanlagen für Faser-Flachs. Bei ihnen muß aber die Aufwickel richtung uneingeschränkt beachtet werden, sonst ist der Auflösevorgang nicht mög lich. Häufige Verwechslungen der Wickelrichtung mit der Notwendigkeit, um 1800 wenden zu müssen, führen zu Zeitverlusten und zu hohen Lohnkosten. Die Durch satzleistung ist zudem sehr niedrig.
Außerdem funktioniert das Verfahren nur einigermaßen störungsfrei, wenn bei der
Bildung der Rundballen eine ausreichend ausgeprägte Wickelschichtbildung erfolgt.
Kommt es zu einer Verfilzung oder Verklebung der Schichten, wird der Abwickel
vorgang schwierig oder unmöglich.
Bei Quaderballen, die zunehmend hergestellt werden, ist das Verfahren nicht
anwendbar.
- - Bekannt sind auch Fräs- und Reißsysteme in horizontaler, vertikaler oder schräger Anordnung. Bei ihnen werden die Ballen von der Oberfläche her abgefräst bzw. aufgerissen. Sie können Rund- und Quaderballen verarbeiten. Ihr großer Nachteil besteht aber in der Tatsache, daß das Stroh- oder Halmmaterial förmlich zerrissen und somit geschädigt wird. Es ergibt sich zudem eine große und meist nachteilige Streuung der Halm- bzw. Faserlänge. Letztlich ist auch hier die Durchsatzleistung für zeitgemäße Produktionsanlagen zu gering.
Bekannt sind auch Fräsanlagen, bei denen die Ballen vorher durch Zerschneidung
oder Zersägung in zahlreiche Scheiben vorzerlegt werden, um so leichter aufgefräst
oder zerrissen werden zu können. Wegen des hohen Personalbedarfs und der
ebenfalls geringen Leistung eignet sich die Lösung nur für landwirtschaftliche An
wendung, wie z. B. Stalleinstreu, Mulch, Erdbeerunterlagen etc.
Erfindungsgemäß soll ein Verfahren geschützt werden, welches
- a) für Rund und Quaderballen gleichermaßen anwendbar ist, auch in wechselnder Folge,
- b) Halme oder Fasern nicht reißt und somit schädigt,
- c) unabhängig von der Wickelrichtung ist,
- d) einen hohen Automatisierungsgrad erlaubt sowie weitgehend Störungsfreiheit und somit niedrige Kosten ermöglicht.
Das Verfahren basiert auf einer schneidenden, sägenden oder ähnlich gearteten
Aufteilung der Ballen, vorzugsweise Halbierung oder Viertelung und vorzugsweise
im rechten Winkel zu den Schichten von Quaderballen bzw. zur Tangente bei
Rundballen. Je nach Größe der Ballen können ein oder mehrere Aufteilschnitte
erfolgen. Die Anzahl soll auf das Mindestmaß beschränkt werden, das erforderlich
ist, um eine sichere Auflösung des gepreßten Materials sicherzustellen. Die
Abkürzung der Halme soll dabei so weit wie möglich beschränkt werden, um die
Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der angestrebten Faserlänge im Zuge des
nachfolgenden Verfahrens möglichst wenig einzuengen.
Das Halbieren, Vierteln oder noch weitergehende Aufteilen der Ballen soll taktweise
oder kontinuierlich durchgeführt werden können. Taktweise vorzugsweise durch
guillotinenartige Schneideeinrichtungen, Sägen, Doppelbalkenmesser bzw. -schnei
der. Dabei wird der Ballen auf eine Unterlage gesetzt, dort aufgeteilt und dann der
Feinzerlegung in oben beschriebener Weise zugeführt. Hierbei werden die schnei
denden bzw. zerteilenden Aggregate bewegt, der Ballen dagegen steht.
Kontinuierlich bzw. im Durchlauf können die Ballen in beschriebener Weise aufge
teilt werden, indem sie durch feststehende Schneideinrichtungen hindurchgezogen
bzw. hindurchgeschoben und dann der Feinauflösung zugeführt werden. Der kon
tinuierliche Durchlauf kann dabei sowohl horizontal als auch vertikal ebenso wie in
einem Neigungswinkel angelegt werden. Solche Schneideeinrichtungen sind bei
spielsweise Bandsägen, Gattersägen mit pendelndem Schnitt, Doppelpendelmes
ser, Doppelsägen oder paarweise oder sternweise angeordnete Kreissägen, Wel
lenmesser oder Kreismesser oder feststehende Messer in Haifischflossenform,
durch welche die Ballen hindurchgezogen oder -geschoben und längsweise aufge
schnitten bzw. aufgeschlitzt werden.
Da die Ballen im Zuge der Ballenpressung überwiegend hoch verdichtet werden,
stehen sie unter permanenter Spannung. Diese Rückfederungskräfte führen beim
Schnitt zu einer Entlastung und somit zu einem Aufatmen des Gefüges der aufge
teilten Ballensegmente.
Werden diese aufgeteilten und rückgefederten Ballensegmente einer Schlag-, Prall-
oder Verzugswirkung ausgesetzt, fallen sie auseinander bzw. sie können ausein
andergeschlagen oder -gezogen und die Halme bzw. Halmabschnitte für nachfol
gende Produktionsvorgänge vereinzelt und bei Bedarf richtungsorientiert werden.
Die Prallwirkung kann beispielsweise erreicht werden, indem man die rückfe
dernden Ballensegmente × Meter tief auf eine Platte, einen Schwingförderer, einen
Stabrostförderer o. ä. fallen läßt. Durch den Aufprall platzen die Segmente weiter
auf in Einzelteile oder Bündel von Einzelhalmen o. ä.
Ebenso kann die Prallwirkung aber auch von einem Schlägerwerk, einem Hammer
werk oder einer drehenden Welle mit radialen o. ä. Armen ausgehen. Die Schläge
zerlegen die Ballensegmente, wobei der Zerlegungsgrad von der Intensität der
Schlag- oder Prallwirkung abhängt. Bei Verwendung drehender Wellen mit Schlag
werken oder Armen wird im Zuge der Auflösung der Ballensegmente gleichzeitig die
Schichtdicke auf dem darunter angeordneten Fördermittel vergleichmäßigt und so
mit eine volumetrische Dosierung bewirkt.
Der Aufteilung durch einem schneidenden, sägenden o. ä. zerlegenden Vorgang mit
nachfolgender Feinauflösung durch Prall, Fall, Schlag o. ä. weiter auflösenden
Vorgang muß sodann eine Vergleichmäßigung und Dosierung des Materialstroms
folgen, um eine nachfolgende Entfaserung, Zerfaserung oder anderweitige Verar
beitung unter gleichbleibenden Produktionsbedingungen zu ermöglichen. Die soll,
sofern nicht schon durch die genannten Einrichtungen bewirkt, durch bekannte Ver
fahren der volumetrischen Dosierung und Vergleichmäßigung von Mitnahme- und
Rückstreifmaschinen erfolgen, wobei sich aus Schichthöhe zwischen Mitnehmer
und Rückstreifer × Breite des Systems × Geschwindigkeit des Vorschubs die
volumetrische Dosierung ergibt.
Ein Rundballen wird auf einen Auflagetisch unterhalb eines Guillotinenmessers
geschoben und von diesem halbiert oder geviertelt. Anschließend werden die
Segmente vom Auflagetisch abgeschoben und fallen in einen 2, 3 oder mehr Meter
tiefen Schacht. Durch den Aufprall platzen die Segmente auseinander und es er
folgt eine Zerlegung in Einzelhalmabschnitte, aus denen der Ballen ursprünglich
gebildet worden war. Ein Fördermittel, z. B. ein Kratzerförderer oder ein
Schwingförderer fördert das Halmmaterial ab. Eine über dem Förderer angeordnete
Welle mit Rückstreifarmen sorgt für eine Vergleichmäßigung der Schichthöhe und
bewirkt dadurch eine volumetrische Dosierung. Sofern die Zerlegung der Ballen
segmente durch den Aufprall nicht ausreichend ist, kann über den Energieeintrag
der Rückstreifarme eine weitere Auflösung bewirkt werden, die um so intensiver ist,
je höher der Energieeintrag durch Schlag, Prall etc.
Statt des Fallschachtes kann die Auflösung auch ausschließlich durch den Energie
eintrag durch Arme/Schläger einer drehenden Welle o. ä. erfolgen, der dann ent
sprechend höher sein muß.
Claims (6)
1. Verfahren zur Auflösung von Quader- und Rundballen von Bastfasergewächsen,
Riesengräsern, Getreidestroh und vergleichbaren Materialien bzw. Abschnitten
davon, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballen durch schneidende, sägende
oder vergleichbare Vorgänge in Segmente, vorzugsweise in annähernd rechtem
Winkel zur Schichtung bei Quaderballen bzw. in vorzugsweise rechtem Winkel
zur Tangente des Rundballens voraufgeteilt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballen taktweise
der Schneidvorrichtung zugeführt und aufgeteilt und sodann zur Feinauflösung
ausgestoßen oder weitergefördert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrich
tung stationär angeordnet ist und die Ballen kontinuierlich im Durchlauf an den
Schneideinrichtungen zwecks Aufteilung in Ballensegmente entlanggefördert
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorauf
teilung eine Feinauflösung durch Fall, Prall, Schlag, Schleuderung, Stabrost-
Virbrorinnen o. vergleichbare Maßnahme folgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinauf
lösung nach Anspruch 4 eine Vergleichmäßigung des Materialflusses durch eins
der bekannten volumetrischen Dosiersysteme erfolgt, um für den nachfolgenden
Produktionsprozeß eine gleichmäßige Materialzuführung zu gewährleisten.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 oder einem davon, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halmabschnitte durch Stabrostvibrorinnen, Scheibenausrichter,
Pendelausrichter oder vergleichbare Einrichtungen bei Bedarf einheitlicher
Faserlängen im Zuge der der Fasergewinnung vorausgehenden Abkürzung
axial ausgerichtet werden, damit bei der Abkürzung einheitliche Abschnitt
längen erzeugt werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131047 DE19731047A1 (de) | 1997-07-20 | 1997-07-20 | Verfahren zur Auflösung von Rund- und Quaderballen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131047 DE19731047A1 (de) | 1997-07-20 | 1997-07-20 | Verfahren zur Auflösung von Rund- und Quaderballen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19731047A1 true DE19731047A1 (de) | 1999-01-21 |
Family
ID=7836247
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997131047 Withdrawn DE19731047A1 (de) | 1997-07-20 | 1997-07-20 | Verfahren zur Auflösung von Rund- und Quaderballen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19731047A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NL1023476C2 (nl) * | 2003-05-20 | 2004-11-24 | Rudolf Cornelus Franci Kuypers | Het mechanisch doseren van hooi. |
DE102021104557A1 (de) | 2021-02-25 | 2022-08-25 | Nyblad Maschinen- und Anlagenbau GmbH | Verfahren und eine Vorrichtung zum Auflösen von zumindest teilweise umhüllten Ballen, insbesondere Rundballen |
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- 1997-07-20 DE DE1997131047 patent/DE19731047A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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