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Die
vorliegende Erfindung betrifft fungizide Zusammensetzungen auf der
Basis von Bromuconazol und einer weiteren Triazolverbindung, die
sich zur Behandlung von Pflanzenkulturen gegen Pilzbefall eignen.
Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Behandlung von Pflanzenkulturen
mit der gleichen Zielsetzung.
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Die
Wirksamkeit von Bromuconazol bei der Bekämpfung der Halmbruchkrankheit
bei Getreide ist bekannt. Diese Krankheit, die durch den Pilz Pseudocercosporella
herpotrichoides hervorgerufen wird, ist die Ursache von bedeutenden
Schäden,
insbesondere bei Wintergetreide. Die Wirksamkeit von Bromuconazol
bei der Bekämpfung
von verschiedenen anderen Erkrankungen des Getreides und insbesondere bei
der Bekämpfung
von Braunrost (eine Erkrankung, die vom Pilz Puccinia recondita
hervorgerufen wird) und der Braunfleckigkeit (eine Erkrankung, die
vom Pilz Septoria tritici hervorgerufen wird) ist jedoch ungenügend, insbesondere
wenn das Aufbringen des Wirkstoffes in dem Stadium durchgeführt wird,
das als "Letztblattbehandlung" bezeichnet wird.
Unter diesem Ausdruck wird die agrochemische Behandlung verstanden,
die durchgeführt
wird, wenn das Getreide das Entwicklungsstadium erreicht hat, das der
Entwicklung des letzten Blattes des Halmes entspricht. Es ist insbesondere
erforderlich, die Persistenz von Bromuconazol zu verbessern. Unter
Persistenz wird die Zeitdauer verstanden, während derer das agrochemische
Produkt nach seinem Aufbringen befähigt ist, seine Wirksamkeit
auszuüben.
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WO 96/010541 A offenbart
synergistisch wirksame fungizide Zusammensetzungen, die Metconazol
sowie ein weiteres fungizides Triazol enthalten, als welches, neben
zahlreichen anderen Verbindungen, Bromuconazol, Epoxiconazol und
Tebuconazol genannt sind.
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DE 44 37 048 A1 offenbart
eine fungizide Wirkstoffkombination aus einem substituierten Cyclohexancarbonsäureanilid,
das mit weiteren bekannten fungiziden Wirkstoffen kombiniert werden
kann, wobei als solche Zweitwirkstoffe unter zahlreichen anderen
Verbindungen Epoxiconazol und Bromuconazol genannt sind.
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GB 2 264 641 A offenbart
synergistische fungizide Zusammensetzungen auf der Basis von Cyproconazol
und/oder Flutriafol, wobei als weitere, damit kombinierbare Triazole
Epoxiconazol, Bromuconazol und Tebuconazol genannt sind.
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EP 0 393 746 A1 sind
ferner synergistische Zusammensetzungen zu entnehmen, die Propiconazol
und Tebuconazol enthalten.
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EP 0 682 865 A2 gibt
synergistische Mischungen mit 1,2,4-Triazolen an, die synergistische Wirkdungen
aufweisen. Sie enthalten mindestens zwei Wirkstoffkomponenten, wobei
in der Gruppe der ersten Wirkstoffkomponente Epoxiconazol, Tebuconazol
und Bromuconazol neben anderen Verbindungen genannt sind und die
Gruppe für
die zweite Komponente Propiconazol und/oder Cyprodinil umfasst.
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EP 0 627 163 A1 offenbart
fungizide synergistische Wirkstoffkombinationen aus einer bekannten
heterocyclischen Aminomethylverbindung und weiteren bekannten fungiziden
Wirkstoffen, wobei als solche weitere Wirkstoffe neben zahlreichen
anderen Verbindungen Tebuconazol, Bromuconazol und Epoxiconazol
genannt sind.
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DE 44 06 819 A1 offenbart
fungizide Wirkstoffkombinationen, die aus Hexaconazol und weiteren
bekannten Wirkstoffen bestehen, wobei als weitere solche Wirkstoffe,
neben einer außerordentlich großen Anzahl
anderer möglicher
Verbindungen, Tebuconazol genannt ist.
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Keine
der oben genannten Druckschriften offenbart eine spezielle synergistische
Kombination von Bromuconazol mit einem weiteren Triazol, das unter
Tebuconazol und Epoxiconazol ausgewählt ist.
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Die
Wirksamkeit von verschiedenen Triazolen, wie beispielsweise von
Tebuconazol, zur Bekämpfung
von Rost und Braunfleckigkeit an Getreide ist insbesondere aus dem "Pesticide Manual", Herausgeber Clive
Tomlin, 10. Ausgabe, veröffentlicht vom
British Crop Protection Council und der Royal Society of Chemistry,
bekannt.
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Es
ist jedoch weiterhin wünschenswert,
diese Wirksamkeit zu verbessern, insbesondere zur Verminderung der
zur Kontrolle dieser Krankheiten notwendigen Dosis an Tebuconazol
oder auch zur Erweiterung der Wahlmöglichkeiten für den Landwirt, damit
dieser die für
sein spezielles Problem bestmögliche
Lösung
finden kann.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine neue fungizide Zusammensetzung
bereitzustellen, mit der die obengenannten Probleme gelöst werden können.
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Es
ist ferner Aufgabe der Erfindung, eine neue fungizide Zusammensetzung
anzugeben, die Bromuconazol enthält
und die zur Behandlung von Braunrost und/oder Braunfleckigkeit an
Getreide und/oder Erkrankungen der Ähren (Fusariosen), insbesondere
Weizenähren,
verwendet werden kann.
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Es
ist ferner Aufgabe der Erfindung, eine neue fungizide Zusammensetzung
bereitzustellen, die Bromuconazol mit verbesserter Persistenz enthält.
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Diese
Aufgaben können
ganz oder teilweise mit den erfindungsgemäßen fungiziden Zusammensetzungen
gelöst
werden.
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Die
erfindungsgemäße fungizide
Zusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie Bromuconazol (B) und
ein weiteres Triazol (A) enthält,
welches unter Tebuconazol und Epoxiconazol ausgewählt ist.
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Bromuconazol
und das oben spezifizierte Triazol (A) sind dem Fachmann gut bekannte
Wirkstoffe; sie sind in dem Buch "The Pesticide Manual", 10. Ausgabe, Herausgeber Clive Tomlin,
veröffentlicht
vom British Crop Protection Council, beschrieben.
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Das
Massenverhältnis
B/A liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 20 und vorzugsweise von 0,5
bis 10. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist vorteilhaft bezüglich
ihres Wirksamkeitsspektrums und der für die Wirkstoffe anwendbaren niedrigen
Dosen, wobei die letztgenannte Eigenschaft aus leicht ersichtlichen ökologischen
Gründen besonders
wichtig ist. Bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
ferner bemerkenswerte synergistische Wirkungen festzustellen. Diese
synergistischen Wirkungen werden insbesondere durch die Anwendung
der Tammes-Methode ("Isoboles,
a graphic representation of synergism in pesticides", Netherlands Journal
of Plant Pathology, 70 (1964) 73–80) belegt.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ist das Triazol A das Tebuconazol. In diesem Fall liegt das Massenverhältnis B/A
vorteilhaft im Bereich von 0,5 bis 5 und vorzugsweise im Bereich
von 1 bis 3.
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Die
erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzungen enthalten in der Regel 0,05 bis 95% des Gemisches
von Bromuconazol und Triazol A.
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Es
kann sich dabei um eine konzentrierte Zusammensetzung handeln, d.
h. ein Handelsprodukt, das eine Kombination der beiden Wirkstoffe
darstellt. Es kann sich ferner um eine verdünnte Zusammensetzung handeln,
die gebrauchsfertig zum Spritzen der zu behandelnden Kultur vorliegt.
Im letzteren Fall kann die Verdünnung
mit Wasser entweder ausgehend von einem Handelsprodukt, das die
beiden Wirkstoffe in Form einer konzentrierten Zusammensetzung enthält (dieses
Gemisch wird als "gebrauchsfertig" oder auch im angelsächsischen Sprachbereich
als "ready mix" bezeichnet), oder
unmittelbar nach Mischen von zwei im Handel befindlichen konzentrierten
Zusammensetzungen, die jeweils einen Wirkstoff enthalten (im angelsächsischen Sprachbereich "tank mix" genannt), erfolgen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
ferner beliebige für
Zusammensetzungen für den
Pflanzenschutz übliche
Additive oder Hilfsstoffe enthalten, insbesondere Träger, grenzflächenaktive Stoffe,
Haftmittel und Fließmittel.
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Der
Ausdruck "Träger" bezeichnet hier
organische oder anorganische, natürliche oder synthetische Substanzen,
mit denen die Wirkstoffe verbunden sind, um ihr Aufbringen auf die
Pflanze zu erleichtern. Der Träger
ist daher in der Regel inert und muß in der Landwirtschaft akzeptabel
sein, insbesondere im Hinblick auf die behandelten Pflanzen. Der Träger kann
dabei fest sein (Tone, natürliche
oder synthetische Silicate, Kieselsäure, Harze, Wachse, feste Düngemittel
und dergleichen) oder flüssig (Wasser,
Alkohole, Ketone, Erdölfraktionen,
aromatische oder paraffinische Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
verflüssigte
Gase und dergleichen).
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Die
grenzflächenaktiven
Stoffe können
ionische oder nichtionische Emulgatoren, Dispergiermittel oder Netzmittel
sein. Beispiele sind etwa Salze von Polyacrylsäuren, Salze von Ligninsulfonsäuren, Salze
von Phenolsulfonsäuren
oder Naphtalinsulfonsäuren,
Polykondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Fettalkoholen, Fettsäuren oder
Fettaminen, substituierte Phenole (insbesondere Alkylphenole oder Arylphenole),
Salze von Sulfobernsteinsäureestern, Taurinderivate
(insbesondere Alkyltaurate) sowie Phosphorsäureester von Alkoholen oder
polyethoxylierten Phenolen. Die Gegenwart mindestens eines grenzflächenaktiven
Stoffes ist wünschenswert,
um die Dispergierung der Wirkstoffe in Wasser und ein gutes Aufbringen
auf die Pflanzen zu begünstigen.
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Die
Zusammensetzung kann ferner beliebige Arten weiterer Bestandteile
enthalten, wie beispielsweise Schutzkolloide, Haftmittel, Verdickungsmittel, Thixotropiermittel,
Penetrationsmittel, Stabilisatoren, Maskierungsmittel, Pigmente,
Färbemittel
und Polymere.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
noch allgemeiner alle festen oder flüssigen Zusatzstoffe enthalten,
die bei herkömmlichen
Verfahren bei der Formulierung von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
in fester, gelförmiger
oder flüssiger
Form vorliegen, in letzterem Fall in Form von Lösungen oder Suspensionen oder
Emulsionen oder emulgierbaren Konzentraten. Flüssige Zusammensetzungen sind vorzuziehen,
sowohl wegen ihrer bequemen Anwendung als auch wegen ihrer einfachen
Herstellung.
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Als
feste Zusammensetzungen können
Pulver zum Einstäuben
oder zum Dispergieren (mit einem Wirkstoffgehalt von bis zu 100%),
benetzbare Pulver bzw. Spritzpulver, Granulate zum trockenen Ausbringen
sowie dispergierbare oder lösliche
Granulate genannt werden.
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Die
benetzbaren Pulver (bzw. Spritzpulver) sowie die dispergierbaren
Granulate enthalten in der Regel 20 bis 95% Wirkstoffe sowie, neben
dem festen Träger,
0 bis 5% Netzmittel, 3 bis 10% Dispergiermittel und erforderlichenfalls
0 bis 10% eines oder mehrerer Stabilisatoren und/oder weiterer Zusätze, wie
Pigmente, Färbemittel,
Penetrationsmittel, Haftmittel oder Mittel gegen Verklumpen und
dergleichen. Einige dieser Zusammensetzungen, wie die benetzbaren
Pulver oder die dispergierbaren Granulate, sind selbstverständlich dazu vorgesehen,
daß aus
ihnen bei der Anwendung flüssige
Zusammensetzungen hergestellt werden.
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Als
flüssige
Zusammensetzungen können Lösungen,
insbesondere wasserlösliche
Konzentrate, emulgierbare Konzentrate, Emulsionen, konzentrierte
Suspensionen, Aerosole und Pasten genannt werden.
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Emulgierbare
oder lösliche
Konzentrate enthalten zumeist 10 bis 80% Wirkstoff; gebrauchsfertige
Emulsionen oder Lösungen
enthalten ihrerseits 0,01 bis 20% Wirkstoffe. Neben dem Lösungsmittel können emulgierbare
Konzentrate erforderlichenfalls 2 bis 20% geeignete Zusatzstoffe
enthalten, wie die obengenannten Stabilisatoren, grenzflächenaktiven Stoffe,
Penetrationsmittel, Korrosionsinhibitoren, Färbemittel oder Haftmittel.
Aus diesen Konzentraten können
durch Verdünnen
mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten
Konzentration hergestellt werden, die sich besonders für die Anwendung
auf den oberirdischen Teilen der zu behandelnden Pflanzen eignen.
Wäßrige Dispersionen
und Emulsionen, beispielsweise Zusammensetzungen, die durch Verdünnen eines
erfindungsgemäßen benetzbaren
Pulvers oder emulgierbaren Konzentrats erhalten werden, sind, wie
bereits erwähnt,
im allgemeinen Rahmen der vorliegenden Erfindung enthalten. Die
Emulsionen können
vom Wasser-in-Öl-Typ
oder vom Öl-in-Wasser-Typ sein,
und eine dickflüssige
Konsistenz wie beispielsweise bei Mayonnaise aufweisen.
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Konzentrierte
Suspensionen, die ebenfalls durch Spritzen aufgebracht werden können, sind
stabile fließfähige Produkte,
bei denen kein Verdicken oder keine Bildung eines Bodensatzes bei
der Lagerung auftritt; sie enthalten üblicherweise 10 bis 75% Wirkstoff,
0,5 bis 15% grenzflächenaktive
Mittel, 0,1 bis 10% Thixotropiermittel, 0 bis 10% geeignete Zusatzstoffe,
wie Pigmente, Färbemittel,
Mittel gegen Schaumbildung, Korrosionsinhibitoren, Stabilisatoren,
Penetrationsmittel oder Haftmittel, und, als Träger, Wasser oder eine organische
Flüssigkeit,
in der die Wirkstoffe wenig oder nicht löslich sind. Einige organische
Feststoffe oder anorganische Salze können im Träger gelöst sein, um ein Absetzen zu
verhindern oder eine Gefrierschutzwirkung bei der wäßrigen Phase
zu erzielen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung wird
nach an sich bekannten Verfahren hergestellt.
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Um
Spritzpulver oder benetzbare Pulver zu erhalten, werden die Wirkstoffe
in geeigneten Mischern mit den Zusatzstoffen innig vermischt und mit
Mühlen
oder anderen Zerkleinerungsvorrichtungen gemahlen. Dadurch werden
Spritzpulver erhalten, deren Benetzbarkeit und Suspendierbarkeit
vorteilhaft ist; sie können
mit Wasser in Suspensionen jeder gewünschten Konzentration übergeführt werden;
diese Suspensionen können
sehr vorteilhaft insbesondere zur Anwendung auf die oberirdischen Pflanzenteile
verwendet werden.
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Anstelle
von benetzbaren Pulvern können auch
Pasten oder konzentrierte Suspensionen hergestellt werden. Die Bedingungen
und die Vorgehensweise bei der Herstellung und der Verwendung dieser
Pasten sind ähnlich
wie bei den benetzbaren Pulvern oder Spritzpulvern, wobei die erforderliche Zerkleinerung
zum Teil einfach im flüssigen
Medium durchgeführt
wird.
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Die
dispergierbaren Granulate werden in der Regel durch Agglomeration
oder Extrudieren oder Verdichten in geeigneten Granuliereinrichtungen
aus Zusammensetzungen vom Typ der benetzbaren Pulver hergestellt.
Granulate zum trockenen Ausbringen werden gewöhnlich durch Imprägnierung
eines kornförmigen
Trägers
mit einer Lösung
oder Emulsion der Wirkstoffe erhalten.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
ein Verfahren zur kurativen oder protektiven Behandlung von Pilzbefall
bei Pflanzenkulturen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf die
oberirdischen Teile der Kulturen eine wirksame und nicht phytotoxische
Dosis einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
aufgebracht wird.
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Die
Zusammensetzung wird vorteilhaft so angewandt, daß die Dosis
von Bromuconazol im Bereich von 100 bis 300 g/ha und vorzugsweise
von 150 bis 250 g/ha und die Dosis des Triazols A im Bereich von
50 bis 250 g/ha und vorzugsweise von 75 bis 200 g/ha liegt. Die
Dosis hängt
von der Art der Krankheit, dem Entwicklungsstadium der zu behandelnden Pflanzen,
dem Befallsgrad und den klimatischen Bedingungen ab.
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Wenn
nach einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
die Verbindung A das Tebuconazol ist, liegt die Dosis an Tebuconazol
im Bereich von 75 bis 250 g/ha und vorzugsweise von 100 bis 150
g/ha.
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Unter
Pilzbefall werden im allgemeinen der Befall durch Septoria (Septoria
tritici, Septoria nodorum), Rost (Puccinia striiformis, Puccinia
recondita) und Fusariose von Weizen (Fusarium culmorum, Microdochium
nivale) verstanden.
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Kulturen,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden können,
sind Kulturen von Cerealien, insbesondere Gerste, Weizen, Roggen
und Triticale und vorzugsweise Weizen.
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Die
folgenden Beispiele, die lediglich erläuternd und nicht einschränkend sind,
zeigen die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
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In
den beigefügten
Figuren wird die Dosis jedes einzelnen Wirkstoffes, die zur Kontrolle
des phytopathogenen Pilzes bei angegebenem Vernichtungsgrad erforderlich
ist, mit der Dosis von zwei vermischten Wirkstoffen verglichen.
Die wirksame Dosis jedes einzelnen Wirkstoffes ist an der Abszisse
und Ordinate aufgetragen, wobei eine gerade Linie die beiden Achsen
schneidet und diese zwei Dosen verbindet. Bezüglich der beiden vermischten
Wirkstoffe ist die Dosis des Gemisches bei einem gegebenen Verhältnis durch
einen Punkt angegeben.
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Beispiel 1
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Test
einer Zusammensetzung im Gewächshaus,
die ein Gemisch von Bromuconazol und Tebuconazol enthält, an Puccinia
recondita, die für
Braunrost an Weizen verantwortlich ist:
Es wird entweder eine
Zusammensetzung verwendet, die Bromuconazol in Form einer konzentrierten Suspension
von 200 g/l enthält,
oder eine Zusammensetzung, die Tebuconazol in Form eines emulgierbaren
Konzentrats von 250 g/l enthält,
oder auch eine erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die durch Mischen der beiden vorigen Zusammensetzungen hergestellt
wird.
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Im
Fall der als Gemisch vorliegenden Wirkstoffe beträgt das Massenverhältnis von
Bromuconazol/Tebuconazol 1, 1,5, 2, 2,5 bzw. 3.
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Die
Weizenpflanzen (Sorte Talent) werden in Töpfen angebaut. Wenn die Pflanzen
14 Tage alt sind, was dem Stadium Zadoks 11 entspricht, werden sie
durch Spritzen mit jeder der obengenannten Zusammensetzungen behandelt.
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Die
Zadoks-Skala ist in dem Artikel von J. C. Zadoks, T. T. Chang und
C. F. Konzak, "Un
code décimal
pour les stades de croissance des céráles", in Phytiatrie phytopharmacie 26 (1977)
129–140,
definiert.
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24
Stunden nach der Behandlung wird jede Pflanze durch Spritzen mit
einer wäßrigen Suspension
von Puccinia recondita-Sporen (100.000 Sporen/cm3)
infiziert.
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Nach
der Infizierung werden die Weizenpflanzen bei 20°C und 100% relativer Luftfeuchte
24 h inkubiert, worauf sie in ein Gewächshaus mit 18°C und 70%
relativer Luftfeuchte überführt werden.
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12
Tage nach der Infizierung wird der Prozentsatz der infizierten Blattoberflächen quantitativ bestimmt.
Der Prozentsatz der Vernichtung des phytopathogenen Pilzes wird
durch Vergleich mit einer Weizenpflanze, die nicht mit einem Wirkstoff
behandelt wurde, jedoch mit Puccinia recondita infiziert wurde,
berechnet.
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Die
erhaltenen Resultate werden in Form von Punkten, die einer 80%igen
Vernichtung des parasitären
Pilzes entsprechen, angegeben und in einem Tammes-Diagramm aufgetragen,
das als Abszisse die Dosis an Tebuconazol, ausgedrückt in g/ha, und
als Ordinate die Dosis an Bromuconazol, ebenfalls in g/ha, enthält.
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Man
erhält
das Diagramm von 1, aus dem ersichtlich ist,
daß der
Zusatz einer Dosis von Tebuconazol unter 28 g/ha (dies entspricht
einer Dosis an Tebuconazol, die alleine verwendet werden muß, um eine
80%ige Vernichtung des parasitären Pilzes
zu erreichen) in völlig
unerwarteter Weise erlaubt, die zur 80%igen Vernichtung des Pilzes
erforderliche Dosis an Bromuconazol auf einen Wert unter 337 g/ha
zu verringern (dieser Wert entspricht der Dosis an Bromuconazol,
die alleine notwendig ist, um den gleichen Prozentsatz der Vernichtung
von 80% zu erzielen).
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Die
erhaltene Verteilung der Punkte zeigt nun einen zweiseitigen Effekt,
der in der englischen Fachsprache in bezug auf die obengenannte
Tammes-Methode "two
sided effect" genannt
wird. Diese Verteilung entspricht gemäß dieser Methode einer Isobole
vom Typ III (vgl. Seite 75 der oben angegebenen Monographie) und
ist charakteristisch für
einen Synergismus.
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Beispiel 2
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Test
einer Zusammensetzung im Gewächshaus,
die ein Gemisch von Bromuconazol und Epoxiconazol enthält, an Septoria
tritici, die für
die Braunfleckigkeit an Weizen verantwortlich ist:
Es wird
entweder eine Zusammensetzung verwendet, die Bromuconazol in Form
einer konzentrierten Suspension von 200 g/l enthält, oder eine Zusammensetzung,
die Epoxiconazol in Form einer konzentrierten Suspension von 125
g/l enthält,
oder auch eine erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die durch Mischen der beiden obengenannten Zusammensetzungen hergestellt
wird.
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Im
Fall der Wirkstoffe im Gemisch beträgt das Massenverhältnis Bromuconazol/Epoxiconazol 1,
3, 4, 5 bzw. 6.
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Weizenpflanzen
(Sorte Darius) werden in Töpfen
angebaut. Wenn die Pflanzen 14 Tage alt sind, was einem Stadium
Zadoks 11 entspricht, werden sie durch Spritzen mit jeder
der obengenannten Zusammensetzungen behandelt.
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24
Stunden nach der Behandlung wird jede Pflanze durch Spritzen mit
einer wäßrigen Suspension
von Septoria tritici-Sporen (250.000 Sporen/cm3) infiziert.
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Nach
dieser Infizierung werden die Weizenpflanzen bei 18°C und 100%
relativer Luftfeuchte 4 Tage inkubiert, worauf sie in ein Gewächshaus
mit einer Temperatur von 18°C
und 90% relativer Luftfeuchte überführt werden.
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20
Tage nach der Infizierung wird der Prozentsatz der infizierten Blattoberfläche quantitativ
bestimmt. Durch Vergleich mit einer Weizenpflanze, die nicht mit
einem Wirkstoff behandelt wurde, jedoch mit Septoria Tritici infiziert
wurde, wird der Prozentsatz der Vernichtung des phytopathogenen
Pilzes berechnet.
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Die
erhaltenen Resultate werden in Form von Punkten, die einer 50%igen
Vernichtung des parasitären
Pilzes entsprechen, angegeben und in einem Tammes-Diagramm aufgetragen,
das als Abszisse die Dosis an Epoxiconazol, ausgedrückt in g/ha,
und als Ordinate die Dosis an Bromuconazol, ebenfalls in g/ha, enthält.
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Man
erhält
das Diagramm von 2, aus dem ersichtlich ist,
daß der
Zusatz einer Dosis von Epoxiconazol unter 7 g/ha (dies entspricht
einer Dosis an Epoxiconazol, die alleine verwendet werden muß, um eine
50%ige Vernichtung des parasitären Pilzes
zu erreichen) in völlig
unerwarteter Weise erlaubt, die zur 50%igen Vernichtung des Pilzes
erforderliche Dosis an Bromuconazol auf einen Wert unter 101 g/ha
zu verringern (dieser Wert entspricht der Dosis an Bromuconazol,
die alleine erforderlich ist, um den gleichen Prozentsatz der Vernichtung
von 50% zu erzielen).
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Die
erhaltene Verteilung der Punkte, insbesondere die Verteilung entsprechend
der Verhältnisse
3, 4, 5 bzw. 6, zeigt nun einen zweiseitigen Effekt, der für einen
Synergismus charakteristisch ist.