DE19612656C2 - Fungicide Zusammensetzungen auf der Basis von Prochloraz und Bromuconazol - Google Patents
Fungicide Zusammensetzungen auf der Basis von Prochloraz und BromuconazolInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft fungicide Zusammenset
zungen auf der Basis von Prochloraz und Bromuconazol, die
sich zur Behandlung von Pflanzenkulturen gegen Pilzbefall
eignen. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Behandlung
von Pflanzenkulturen mit der gleichen Zielsetzung.
Die Wirksamkeit von Prochloraz bei der Bekämpfung der
Halmbruchkrankheit bei Getreide ist bekannt. Diese
Krankheit, die durch den Pilz Pseudocercosporella
herpotrichodes hervorgerufen wird, ist die Ursache für
bedeutende Schäden, insbesondere bei Wintergetreide. Pro
chloraz weist jedoch seit einigen Jahren aufgrund des
Auftretens von Stämmen mit einer gewissen Resistenz Unzu
länglichkeiten in seiner Wirksamkeit und Wirkungsbreite
auf.
Ferner ist die Wirksamkeit von Prochloraz bei der Bekämp
fung der Fusariose bei Kornähren bekannt, einer Krank
heit, die insbesondere durch die beiden phytopathogenen
Pilze Fusarium roseum und Microdochium nivale hervorgeru
fen wird. Es ist nun immer wünschenswert, diese Wirksam
keit zu verbessern, insbesondere zur Verminderung der zur
Kontrolle dieser Krankheiten notwendigen Dosis an Pro
chloraz und zur Erweiterung der Wahlmöglichkeiten für den
Landwirt, damit dieser die für sein spezielles Problem
bestmögliche Lösung finden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine neue fungicide
Zusammensetzung bereit zustellen, mit der die obengenann
ten Probleme gelöst werden können.
Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, eine neue fungicide
Zusammensetzung anzugeben, die zur Behandlung der Halm
bruchkrankheit bei Weizen und der Fusariose bei Weizenäh
ren verwendet werden kann.
Diese Aufgaben können ganz oder teilweise mit den erfin
dungsgemäßen fungiciden Zusammensetzungen gelöst werden.
Die erfindungsgemäße fungicide Zusammensetzung ist da
durch gekennzeichnet, daß sie Prochloraz und Bromuconazol
enthält.
Prochloraz und Bromuconazol sind zwei dem Fachmann gut
bekannte Wirkstoffe; sie sind in dem Buch "The Pesticide
Manual", 10. Ausgabe, Hrsg. Clive Tomlin, veröffentlicht
vom British Crop Protection Council, beschrieben. Ferner
ist die Verwendung von Bromuconazol bei der Bekämpfung
von Getreidekrankheiten wie der Halmbruchkrankheit und
der Ähren-Fusariose bekannt.
Das Massenverhältnis Bromuconazol/Prochloraz liegt in den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen allgemein im Bereich
von 0,25 bis 4 und vorzugsweise im Bereich von 0,25 bis
0,75. Bromuconazol ist ferner für seine Verwendbarkeit
gegen die Halmbruchkrankheit bekannt. Die erfindungsgemä
ße Zusammensetzung ist vorteilhaft bezüglich ihres Wirk
samkeitsspektrums und der für die Wirkstoffe anwendbaren
niedrigen Dosen, wobei die letztgenannte Eigenschaft aus
leicht ersichtlichen ökologischen Gründen besonders wich
tig ist. Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung sind
ferner bemerkenswerte synergistische Wirkungen festzu
stellen. Diese synergistischen Wirkungen werden insbeson
dere durch die Anwendung der Tammes-Methode ("Isoboles, a
graphic representation of synergism in pesticides",,
Netherlands Journal of Plant Pathology 70 (1964) 73-80)
belegt.
Die erfindungsgemäßen fungiciden Zusammensetzungen ent
halten in der Regel 0,5 bis 95% des Gemisches von Pro
chloraz und Bromuconazol. Falls nicht anders angegeben,
sind alle Prozentangaben in der vorliegenden Beschreibung
gewichtsbezogen (Gew.-%).
Es kann sich dabei um eine konzentrierte Zusammensetzung
handeln, d. h. ein Handelsprodukt, das eine Kombination
der beiden Wirkstoffe darstellt. Es kann sich ferner auch
um eine verdünnte Zusammensetzung handeln, die gebrauchs
fertig zum Spritzen der zu behandelnden Kultur vorliegt.
Im letzteren Fall kann die Verdünnung mit Wasser entweder
ausgehend von einem Handelsprodukt, das die beiden Wirk
stoffe in Form einer konzentrierten Zusammensetzung ent
hält (dieses Gemisch wird als "gebrauchsfertig" oder auch
im angelsächsischen Sprachbereich als "ready mix" be
zeichnet), oder unmittelbar nach Mischen von zwei im Han
del befindlichen konzentrierten Zusammensetzungen, die
jeweils einen Wirkstoff enthalten (im angelsächsischen
Sprachbereich "tank mix" genannt), erfolgen.
Die erfindungsgemäße fungicide Zusammensetzung kann fer
ner beliebige für Zusammensetzungen für den Pflanzen
schutz übliche Additive oder Hilfsstoffe enthalten, ins
besondere Träger, grenzflächenaktive Mittel, Haftmittel
und Fließmittel.
Der Ausdruck "Träger" bezeichnet hier organische oder an
organische, natürliche oder synthetische Substanzen, mit
denen die Wirkstoffe verbunden sind, um ihr Aufbringen
auf die Pflanze zu erleichtern. Der Träger ist daher in
der Regel inert und muß in der Landwirtschaft akzeptabel
sein, insbesondere im Hinblick auf die behandelten Pflan
zen. Der Träger kann dabei fest sein (Tone, natürliche
oder synthetische Silicate, Kieselsäure, Harze, Wachse,
feste Düngemittel und dergleichen) oder flüssig (Wasser,
Alkohole, Ketone, Erdölfraktionen, aromatische oder par
affinische Kohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasser
stoffe, verflüssigte Gase und dergleichen).
Die grenzflächenaktiven Mittel können ionische oder
nichtionische Emulgatoren, Dispergiermittel oder Netzmit
tel sein. Beispiele sind etwa Salze von Polyacrylsäuren,
Salze von Ligninsulfonsäuren, Salze von Phenolsulfonsäu
ren oder Naphthalinsulfonsäuren, Polykondensationsproduk
te von Ethylenoxid mit Fettalkoholen, Fettsäuren oder
Fettaminen, substituierten Phenolen (insbesondere Alkyl
phenolen oder Arylphenolen), Salze von Sulfobernsteinsäu
reestern, Taurinderivate (insbesondere Alkyltaurate) so
wie Phosphorsäureester von Alkoholen oder polyethoxylier
ten Phenolen. Die Gegenwart mindestens eines grenzflä
chenaktiven Mittels ist wünschenswert, um die Dispergie
rung der Wirkstoffe in Wasser und ein gutes Aufbringen
auf die Pflanzen zu begünstigen.
Die Zusammensetzung kann ferner beliebige Arten weiterer
Bestandteile enthalten, wie beispielsweise Schutzkolloi
de, Haftmittel, Verdickungsmittel, Thixotropiermittel,
Penetrationsmittel, Stabilisatoren, Maskierungsmittel,
Pigmente, Färbemittel und Polymere.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann noch allgemei
ner alle festen oder flüssigen Zusatzstoffe enthalten,
die bei herkömmlichen Verfahren bei der Formulierung von
Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in fester, gel
förmiger oder flüssiger Form vorliegen, in letzterem Fall
in Form von Lösungen oder Suspensionen oder Emulsionen
oder emulgierbaren Konzentraten. Flüssige Zusammensetzun
gen sind vorzuziehen, sowohl wegen ihrer bequemen Anwen
dung als auch wegen ihrer einfachen Herstellung.
Als feste Zusammensetzungen können Pulver zum Einstäuben
oder zum Dispergieren (mit einem Wirkstoffgehalt von bis
zu 100%), benetzbare Pulver bzw. Spritzpulver, Granulate
zum trockenen Ausbringen sowie dispergierbare oder lösli
che Granulate genannt werden.
Die benetzbaren Pulver bzw. Spritzpulver sowie die dis
pergierbaren Granulate enthalten in der Regel 20 bis 95%
Wirkstoffe sowie, neben dem festen Träger, 0 bis 5%
Netzmittel, 3 bis 10% Dispergiermittel und erforderli
chenfalls 0 bis 10% eines oder mehrerer Stabilisatoren
und/oder weiterer Zusätze, wie Pigmente, Färbemittel, Pe
netrationsmittel, Haftmittel oder Mittel gegen Verklum
pen, und dergleichen. Einige dieser Zusammensetzungen,
wie die benetzbaren Pulver oder die dispergierbaren Gra
nulate, sind natürlich dazu vorgesehen, daß aus ihnen bei
der Anwendung flüssige Zusammensetzungen hergestellt wer
den.
Als flüssige Zusammensetzungen können Lösungen, insbeson
dere wasserlösliche Konzentrate, emulgierbare Konzentra
te, Emulsionen, konzentrierte Suspensionen, Aerosole und
Pasten genannt werden.
Emulgierbare oder lösliche Konzentrate enthalten zumeist
10 bis 80% Wirkstoff; gebrauchsfertige Emulsionen oder
Lösungen enthalten ihrerseits 0,01 bis 20% Wirkstoffe.
Neben dem Lösungsmittel können emulgierbare Konzentrate
erforderlichenfalls 2 bis 20% geeignete Zusatzstoffe
enthalten, wie die oben genannten Stabilisatoren, grenz
flächenaktiven Mittel, Penetrationsmittel, Korrosionsin
hibitoren, Färbemittel oder Haftmittel. Aus diesen Kon
zentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen
jeder gewünschten Konzentration erhalten werden, die sich
besonders für die Anwendung auf den oberirdischen Teilen
der zu behandelnden Pflanzen eignen. Wäßrige Dispersionen
und Emulsionen, beispielsweise Zusammensetzungen, die
durch Verdünnen eines erfindungsgemäßen benetzbaren Pul
vers oder emulgierbaren Konzentrats erhalten werden,
sind, wie bereits erwähnt, im allgemeinen Rahmen der vor
liegenden Erfindung enthalten. Die Emulsionen können vom
Wasser-in-Öl-Typ oder vom Öl-in-Wasser-Typ sein und eine
dickflüssige Konsistenz wie beispielsweise Mayonnaise
aufweisen.
Konzentrierte Suspensionen, die ebenfalls durch Spritzen
aufgebracht werden können, sind stabile fließfähige Pro
dukte, bei denen kein Verdicken oder keine Bildung eines
Bodensatzes bei der Lagerung auftritt; sie enthalten in
der Regel 10 bis 75% Wirkstoff, 0,5 bis 15% grenzflä
chenaktive Mittel, 0,1 bis 10% Thixotropiermittel, 0 bis
10% geeignete Zusatzstoffe, wie Pigmente, Färbemittel,
Mittel gegen Schaumbildung, Korrosionsinhibitoren, Stabi
lisatoren, Penetrationsmittel oder Haftmittel, und, als
Träger, Wasser oder eine organische Flüssigkeit, in der
die Wirkstoffe wenig oder nicht löslich sind: Einige or
ganische Feststoffe oder anorganische Salze können im
Träger gelöst sein, um ein Absetzen zu verhindern oder
eine Gefrierschutzwirkung bei der wäßrigen Phase zu er
zielen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird nach an sich
bekannten Verfahren hergestellt.
Um Spritzpulver oder benetzbare Pulver zu erhalten, wer
den die Wirkstoffe in einem geeigneten Mischer mit den
Zusatzstoffen innig vermischt und mit Mühlen oder anderen
Zerkleinerungsvorrichtungen gemahlen. Dadurch werden
Spritzpulver erhalten, deren Benetzbarkeit und Suspen
dierbarkeit vorteilhaft sind; sie können mit Wasser in
Suspensionen jeder gewünschten Konzentration übergeführt
werden; diese Suspensionen können sehr vorteilhaft insbe
sondere zur Anwendung auf die oberirdischen Pflanzenteile
verwendet werden.
Anstelle von benetzbaren Pulvern können auch Pasten oder
konzentrierte Suspensionen hergestellt werden. Die Bedin
gungen und die Vorgehensweise bei der Herstellung und der
Verwendung dieser Pasten sind ähnlich wie bei den benetz
baren Pulvern oder Spritzpulvern, wobei die erforderliche
Zerkleinerung zum Teil einfach im flüssigen Medium durch
geführt wird.
Die dispergierbaren Granulate werden in der Regel durch
Agglomeration oder Extrudieren oder Verdichten in geeig
neten Granuliereinrichtungen aus Zusammensetzungen vom
Typ der benetzbaren Pulver hergestellt. Granulate zum
trockenen Ausbringen werden gewöhnlich durch Imprägnie
rung eines kornförmigen Trägers mit einer Lösung oder
Emulsion der Wirkstoffe erhalten.
Die Erfindung betrifft schließlich ein Verfahren zur ku
rativen oder protektiven Behandlung von Pilzbefall bei
Pflanzenkulturen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß auf
die oberirdischen Pflanzenteile eine wirksame und nicht
phytotoxische Dosis einer erfindungsgemäßen Zusammenset
zung aufgebracht wird.
Die Zusammensetzung wird vorteilhaft so angewandt, daß
die angewandte Dosis von Prochloraz im Bereich von 250
bis 500 g/ha und vorzugsweise von 300 bis 450 g/ha und
die Dosis von Bromuconazol im Bereich von 180 bis
280 g/ha und vorzugsweise von 200 bis 250 g/ha liegen.
Die Dosis hängt von der Art der Krankheit, dem Entwick
lungsstadium der zu behandelnden Pflanzen, dem Befalls
grad und den klimatischen Bedingungen ab.
Unter Pilzbefall werden der Befall durch die Halmbruch
krankheit (Pseudocercosporella herpotrichoides); Fusario
se von Weizen (Fusarium roseum und Microdochium nivale),
Septoria (Septoria tritici, Septoria nodorum), Rost
(Puccinia striiformis, Puccinia recondita) und Mehltau
(Erysiphe graininis) verstanden.
Kulturen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behan
delt werden können, sind Kulturen von Cerealien, insbe
sondere Gerste, Weizen, Roggen und Triticale und vorzugs
weise Weizen.
Die folgenden Beispiele, die lediglich erläuternd und
nicht einschränkend sind, zeigen die vorteilhaften Eigen
schaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen.
In-vitro-Test einer Zusammensetzung, die ein Gemisch aus
Bromuconazol und Prochloraz enthält, an Pseudocercospo
rella herpotrichokdes, die für die Halmbruchkrankheit von
Weizen verantwortlich ist:
Ein Nährmedium aus Maismehl und Agar-Agar wird in unter
kühltem Zustand in eine Reihe von Petrischalen (20 ml pro
Schale) eingefüllt.
Während des Befüllens der Schalen werden 200 µl einer Lö
sung der zu testenden Wirkstoffe (allein oder im Gemisch)
in Aceton so injiziert, daß die gewünschte Endkonzentra
tion erhalten wird.
Im Falle der Wirkstoffe im Gemisch beträgt das Massenver
hältnis Bromuconazol/Prochloraz 0,25, 0,33, 0,5, 1, 2, 3
bzw. 4.
Als Vergleichsproben werden in analoger Weise hergestell
te Petrischalen verwendet, in welche eine entsprechende
Menge des Nährmediums eingegossen wird, das jedoch keinen
Wirkstoff enthält.
Nach 24 Stunden wird in die Mitte jeder Petrischale ein
Pellet von 5 mm Durchmesser gelegt, das ein Mycelstück
chen darstellt, das aus einer Stammkultur von Pseudocer
cosporella herpotrichoides entnommen wurde. Die Petri
schalen werden 3 Wochen bei 20°C aufbewahrt.
Während dieser Zeit wird das Wachstum des Pilzes
(gemessen durch den Durchmesser des Mycelwachstums) in
den Schalen mit zu testendem Wirkstoff oder mit einem Ge
misch aus den zu testenden Wirkstoffen mit dem Mycel
wachstum des gleichen Pilzes in den als Vergleichsprobe
verwendeten Schalen verglichen.
Die erhaltenen Resultate werden in Form von Punkten, die
einer 50%igen Hemmung des Mycelwachstums des parasitären
Pilzes entsprechen, angegeben und in einem Tammes-
Diagramm aufgetragen, das als Abszisse die Dosis an Pro
chloraz, ausgedrückt in mg/l, und als Ordinate die Dosis
an Bromuconazol, ebenfalls in mg/l, enthält.
Man erhält das Diagramm von Fig. 1, aus dem ersichtlich
ist, daß der Zusatz einer Dosis von Bromuconazol unter
0,15 mg/l (dies entspricht einer Dosis an Bromuconazol,
die alleine verwendet werden muß, um eine 50%ige Vernich
tung des parasitären Pilzes zu erreichen) in völlig uner
warteter Weise erlaubt, die zur 50%igen Vernichtung des
Pilzes notwendige Dosis an Prochloraz auf einen Wert un
ter 0,05 mg/l zu verringern (dieser Wert entspricht der
Dosis an Prochloraz, die alleine notwendig ist, um den
gleichen Prozentsatz der Vernichtung zu erzielen).
Die erhaltene Verteilung der Punkte zeigt nun einen zwei
seitigen Effekt, der in der englischen Fachsprache in be
zug auf die oben genannte Tammes-Methode "two sided ef
fect" genannt wird. Diese Verteilung entspricht gemäß
dieser Methode einer Isobole vom Typ III (vgl. S. 75 der
oben angegebenen Monographie) und ist charakteristisch
für einen Synergismus.
In-vitro-Test einer Zusammensetzung, die ein Gemisch aus
Bromuconazol und Prochloraz enthält, an Microdochium ni
vale, das für die Fusariose bei Weizenähren verantwort
lich ist:
In eine Reihe von Petrischalen (20 ml pro Schale) wird in
unterkühltem Zustand ein Nährmedium aus Maismehl und Ag
ar-Agar gegeben.
Während des Befüllens der Schalen werden 200 µl einer Lö
sung der zu bestimmenden Wirkstoffe (allein oder im Ge
misch) in Aceton so injiziert, daß die gewünschte Endkon
zentration erhalten wird.
Im Fall der Wirkstoffe im Gemisch beträgt das Massenver
hältnis Bromuconazol/Prochloraz 0,33, 0,5, 1, 2 bzw. 3.
Als Vergleichsproben werden in analoger Weise hergestell
te Petrischalen verwendet, in die eine entsprechende Men
ge des Nährmediums eingegossen wird, das jedoch keinen
Wirkstoff enthält.
Nach 24 Stunden wird in die Mitte jeder Schale ein Pellet
von 5 mm Durchmesser gelegt, das ein Myceliumstückchen
darstellt, das aus einer Stammkultur von Microdochium ni
vale entnommen wurde. Die Petrischalen werden 7 Tage bei
20°C aufbewahrt.
Bei der Ermittlung der Ergebnisse und der Erstellung des
Tammes-Diagramms wird wie in Beispiel 1 verfahren.
So wird Fig. 2 erhalten, die charakteristisch für einen
zweiseitigen Effekt ist, analog zu dem Effekt, der in
Fig. 1 des Beispiels 1 festgestellt wurde. Die Ergebnisse
sind daher ebenfalls charakteristisch für einen Synergis
mus.
Claims (11)
1. Fungicide Zusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie Prochloraz und Bromuconazol enthält.
2. Fungicide Zusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Massenverhältnis Bromuconazol/Prochloraz im Be
reich von 0,25 bis 4 liegt.
3. Fungicide Zusammensetzung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Massenverhältnis Bromuconazol/Prochloraz im Be
reich von 0,25 bis 0,75 liegt.
4. Fungicide Zusammensetzung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen Gehalt an Gemisch aus Prochloraz und
Bromuconazol von 0,5 bis 95% aufweist.
5. Verfahren zur kurativen oder vorbeugenden Behandlung
von Pilzbefall bei Pflanzenkulturen,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf die oberirdischen Pflanzenteile eine wirksame und
nicht phytotoxische Dosis einer Zusammensetzung nach
einem der Ansprüche 1 bis 4 angewandt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosis der Zusammensetzung so gewählt wird, daß
die angewandte Dosis von Prochloraz im Bereich von
250 bis 500 g/ha und die angewandte Dosis von
Bromuconazol im Bereich von 180 bis 280 g/ha, vor
zugsweise von 200 bis 250 g/ha liegen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und/oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosis der Zusammensetzung so gewählt wird, daß
die angewandte Dosis von Prochloraz im Bereich von
300 bis 450 g/ha und die angewandte Dosis von
Bromuconazol im Bereich von 200 bis 250 g/ha liegen.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Pilzbefall durch die Halmbruchkrankheit, die
Fusariose von Weizen, Septoria, Rost und/oder Odien
hervorgerufen ist.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu behandelnden Pflanzenkulturen Kulturen von Ce
realien, insbesondere Gersten, Weizen, Roggen und
Triticale, sind.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu behandelnde Kultur Weizen ist.
11. Verwendung von Prochloraz zusammen mit Bromuconazol
zur Bekämpfung von Pflanzenpilzerkrankungen.
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