DE19728226A1 - Benutzerspezifisches Fahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug und befaßt sich insbesondere mit der benutzerspezifischen Konfigurati­ on von Aggregaten.

Dem Stand der Technik sind bereits eine Reihe von Vor­ schlägen als bekannt zu entnehmen, die darauf abzielen, einzelne Aggregate des Fahrzeugs an die individuellen An­ forderungen der Fahrzeuginsassen anzupassen. Bekannt sind beispielsweise sogenannte intelligente Schaltprogramme, die in der Lage sind, den Fahrer zu erkennen und in Abhängig­ keit von seiner Fahrweise ein bestimmtes Schaltprogramm zu aktivieren.

Es sind ferner Einrichtungen bekannt, die dem Wieder­ auffinden einer einmal vorgewählten Sitzposition dienen. Bei dem Sitz nach der DE-C2 40 22 433 ist eine Einrichtung vorgesehen, die der Ermüdung des Fahrers vorbeugen soll. Weitere Vorschläge befassen sich mit der Erkennung von Streßsituationen, hervorgerufen durch plötzliche Gefahren­ situationen. In derartigen Situationen kann der Fehlbedie­ nung eines Aggregats entgegengewirkt werden.

Im Handel sind Zubehörsätze (Kits) erhältlich, um die Eigenschaften von Aggregaten nachträglich verändern zu kön­ nen. Hierzu zählen beispielsweise Software-Kits, mit denen sich beispielsweise das Laufverhalten eines Motors verän­ dern läßt.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Möglichkeiten zur benutzerspezifischen Konfiguration eines Fahrzeuges bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeug mit verstell- und einstellbaren Aggregaten, wie z. B. Motor, Getriebe, Fahrwerk, Sitz, Wegfahrsperre, Klimaanlage usw., durch die zusätzlichen Merkmale dadurch gelöst, daß zur benutzerspe­ zifischen Konfiguration zumindest eines Aggregats die Iden­ tität des Fahrers festgestellt wird, die benutzerspezifi­ schen Eigenschaften abgerufen und/oder eingestellt werden und anhand der Identität und der benutzerspezifischen Ei­ genschaften eine benutzerspezifische Einstellung des Aggre­ gats vorgenommen wird.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Ansprüchen 2 bis 16 zu entnehmen.

Der nachfolgenden Erläuterung sind verschiedene Lösun­ gen und die damit verbundenen Vorteile zur benutzerspezifi­ schen Konfiguration eines Fahrzeuges zu entnehmen:

Die Lösungsvorschläge gehen von der Erkenntnis aus, daß zur benutzerspezifischen Konfiguration eines Fahrzeugs bzw. Aggregats Überlegungen leitend sind, wie:

• - für wen werden individuelle Einstellungen vorgenommen? (Erkennung eines spezifischen Benutzers);
• - was wird beeinflußt? (benutzerspezifische Eigenschaft);
• - welche Einstellungen werden vorgenommen? (benutzerspezifische Einstellung) und
• - wann erfolgt die Einstellung sowie ferner mit welchem Medium wird die Einstellung vorgenommen?

Erkennung eines spezifischen Benutzers:
Die Identität einer bestimmten Person, z. B. des Fah­ rers oder des Beifahrers, kann anhand von Daten vorgenommen werden, die der Fahrer dem System mitteilt. Geeignete Kenn­ größen können durch einen Sender (Transponder) übermittelt werden. Dieser Sender kann beispielsweise im Fingerring oder in der Armbanduhr untergebracht sein. Diese Daten kön­ nen auch im Systemspeicher abgelegt sein und durch ein ge­ eignetes Medium, wie z. B. die Sprache, eine Chip-Karte, die Eingabe einer persönlichen Identifikations-Nr. oder dergleichen, aktiviert werden. In diesem Zusammenhang ist die Aktivierung der Wegfahrsperre möglich über: die Erken­ nung des Fingerabdrucks am Schalthebel. Die Deaktivierung der Wegfahrsperre kann mit anderen Variablen, wie z. B. einem Alkoholtest oder dergleichen, kombiniert sein.

Benutzerspezifische Eigenschaften:
Das persönliche Anforderungsprofil eines Fahrers an die Aggregate eines Fahrzeugs kann vom Fahrer selbst, z. B. beim Neuwagen-Kauf, ausgewählt werden. Benutzerspezifische Eigenschaften können dann durch den Hersteller, z. B. am Bandende bei der Fabrikation des Fahrzeugs, eingestellt werden. Hierbei können auch länderspezifische Anforderungen Berücksichtigung finden. Bei bestimmten benutzerspezifi­ schen Eigenschaften, wie z. B. die Fahrweise, ist es zweck­ mäßig, diese Eigenschaften jeweils bei Fahrtantritt anzu­ wählen. Hierzu kann die Wahl der Sitzposition,die Auswahl einer bestimmten Schaltstrategie usw. zählen. In diesem Fall bestimmt der Benutzer selbst die benutzerspezifischen Eigenschaften.

Benutzerspezifische Einstellung:
Diese Einstellungen lassen sich durch Einlernvorgänge realisieren. Neben der Fahrererkennung kann die Fahrstrecke erlernt werden (Streckenlernfunktion). Es kann ein Schalt­ programm angewählt werden, das den Fahrer auch über die damit verbundenen Konsequenzen informiert. Bei Erkennung eines spezifischen Benutzers kann ein integriertes Fahrten­ buch aktiviert und Angaben über die zurückgelegte Fahr­ strecke erfaßt und abgespeichert werden. Es kann ein Pro­ gramm für die Einhaltung bestimmter Höchstgeschwindigkeiten- auch in Abhängigkeit der erlernten Fahrstrecke - akti­ viert werden. Wenn das Ergebnis einer Ermittlung der benut­ zerspezifischen Eigenschaft erkennen läßt, daß der Fahrer unter Streßbelastung steht, können unterstützende Funktio­ nen aufgerufen werden. Hierzu zählen eine kilometerabhängi­ ge Weckfunktion, die Programmierung der Höchstgeschwindig­ keit, die Anwahl der Bremsfunktion usw.

Zu den Aggregaten, die für benutzerspezifische Ein­ stellungen in erster Linie in Frage kommen, zählen der Mo­ tor, das Getriebe, das Fahrwerk, die Klima-Anlage.

Für die benutzerspezifische Einstellung am Bandende eignen sich in erster Linie vorprogrammierte Speicher- Bausteine zur Erkennung des spezifischen Benutzers, seiner spezifischen Eigenschaften und der Vorgabe bzw. der Mittel zum Einlernen bestimmter Vorgänge.

Wenn der Benutzer selbst diese Einstellung übernimmt, bedarf es geeigneter Eingabemöglichkeiten im Fahrzeug selbst. Zur Profileinstellung ist ein Terminal geeignet, bei dem - vergleichbar mit einem Equalizer - über ver­ schieb- oder verdrehbare Stellelemente beispielsweise eine bestimmte Schaltstrategie vorgewählt werden kann.

Über derartige Terminals kann eine definierte Funktio­ nalität eingestellt werden. Dies bedeutet, daß eine An- bzw. Abwahl bestimmter Module manuell möglich ist. Hierzu zählen vor allem: Ausschalten der ABS-Funktion, Zu- oder Abschalten der Tempomat-Funktion, der Antischlupf-Regelung. Beim Bremsvorgang kann eine Hochschaltung verhindert wer­ den.

Die Wahl der Höchstgeschwindigkeit kann länderspezi­ fisch oder in Abhängigkeit des Fahrvermögens des Fahrers vorgewählt werden. Hierbei kann beispielsweise unterschie­ den werden zwischen einem Anfänger und einem fortgeschrit­ tenen Fahrer.

Als Medium für die benutzerspezifische Konfiguration kommt in Frage: Eine Funkverbindung, die hinsichtlich der Anordnungsfreiheit große Vorteile hat; ein Sprachmodul so­ wohl zur Identifikation des Fahrers als auch zur Eingabe von Nutzereinstellungen. Zur Personenerkennung kann eine Scannvorrichtung eingesetzt werden.

Die Anzeigesymbole können, ähnlich wie dies dem PC-Benutzer bei der Gestaltung seiner Desk-Top-Oberfläche ge­ läufig ist, programmierbar sein. Schalt- und Anzeigesymbole können hinzugefügt bzw. abgewählt werden. Die Größe der Symbole bzw. Anzeigeinstrumente sowie deren optisches Aus­ sehen kann freiwählbar sein. Zur Eingabe der Personener­ kennung der benutzerspezifischen Eigenschaften zur benut­ zerspezifischen Einstellung kann eine Chip-Karte eingesetzt werden. Geeignete Informationen können in einem Speichermo­ dul innerhalb des Schlüssels abgelegt sein, die zudem, wenn der Schlüssel als Transponder eingesetzt wird, an das Fahr­ zeugsystem - in der Regel beim Öffnen der Fahrzeugtür - übermittelt werden.

Claims (16)

1. Fahrzeug mit verstell- und einstellbaren Aggrega­ ten, wie z. B. Motor, Getriebe, Fahrwerk, Sitz, Wegfahr­ sperre, Klimaanlage usw., dadurch gekennzeich­ net, daß zur benutzerspezifischen Konfiguration zumin­ dest eines Aggregats die Identität des Fahrers festgestellt wird, die benutzerspezifischen Eigenschaften abgerufen und/oder eingestellt werden und anhand der Identität und der benutzerspezifischen Eigenschaften eine benutzerspezi­ fische Einstellung des Aggregats erfolgt.

2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die benutzerspezifischen Eigen­ schaften durch den Hersteller, z. B. am Bandende bei der Fabrikation des Fahrzeugs, eingestellt werden.

3. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die benutzerspezifischen Eigen­ schaften durch den Fahrer bestimmt werden.

4. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Identität des Fahrers anhand von Daten ermittelt wird, die der Fahrer dem System mit­ teilt.

5. Fahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die benutzerspezifischen Daten in einem Systemspeicher abgelegt sind und durch ein geeignetes Medium, wie z. B. die Sprache, eine Chip-Karte, die Eingabe einer persönlichen Identifikations-Nummer oder dergleichen, aktiviert werden.

6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß über die Erkennung eines Fingerab­ drucks des Fahrers am Schalthebel die Aktivierung einer Wegfahrsperre vorgenommen wird, während die Deaktivierung mit anderen Variablen, wie z. B. einem Alkoholtest, kombi­ niert ist.

7. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die benutzerspezifische Einstellung durch Einlernvorgänge erfolgt.

8. Fahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fahrstrecke erlernt wird.

9. Fahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei Erkennung eines spezifischen Benutzers ein integriertes Fahrtenbuch aktiviert wird und Angaben über die zurückgelegte Fahrstrecke erfaßt und abge­ speichert werden.

10. Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß für die benutzerspezifische Ein­ stellung am Bandende vorprogrammierte Speicherbausteine zur Erkennung des spezifischen Benutzers, seiner spezifischen Eigenschaften und der Vorgabe bzw. der Mittel zum Einlernen bestimmter Vorgänge verwendet werden.

11. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Benutzer die benutzerspezifi­ sche Einstellung selbst übernimmt und daß hierzu ein Termi­ nal vorgesehen ist, das über verschieb- oder verdrehbare Stellelemente verfügt, mit denen beispielsweise eine be­ stimmte Schaltstrategie vorgewählt werden kann.

12. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß eine definierte Funktionalität ein­ gestellt wird.

13. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Betriebsparameter, wie z. B. die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs, länderspezifisch oder in Abhängigkeit des Fahrvermögens des Fahrers, vorwählbar sind.

14. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Medium für die benutzerspezifi­ sche Konfiguration eine Funkverbindung, ein Sprachmodul oder eine Scannvorrichtung eingesetzt werden.

15. Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Anzeigesymbole nach Art einer Desk- Top-Oberfläche programmierbar sind.

16. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Eingabe der Personenerkennung und der benutzerspezifischen Eigenschaften zur benutzerspe­ zifischen Einstellung eines Aggregats ein Speichermodul verwendet wird und daß die abgelegten Informationen dem Fahrzeugsystem, z. B. beim Öffnen der Fahrzeugtür, übermit­ telt werden.